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  #76  
Alt 29.09.2004, 10:18
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Standard Darmkrebs - jetzt Krebszellen in der Lungenflüssig

Liebe Anne,
leider habe ich nur wenig Zeit, wollte mich aber unbedingt mal bei Dir melden. Deine letzte Nachricht ist schon wieder eine WOche her - und in so einer Zeit kann eine Woche ja sehr lang sein...

Wie geht es Deiner Schwiegermutter in spe heute???

Ich habe mir alle Beiträge nochmal durchgelesen.Irgendwie taucht das Wasser in der Lunge immer wieder auf, mal mehr, mal weniger. Du schreibst auch von vielen Puntionen. Ich bin ja leider kein Arzt, aber Wasser in der Lunge und Atemnot - das passtirgendwie leider zusammen. Und ich will Dir auch keine Angst machen, aber es könnte natürlich ja sein, dass die PrognoseDeines Betriebsarztes eintritt. Wasser in der Lunge ist glaube ich schon ein Grund, leichte Alarmstimmung zu haben.

Ich wollte Dir nochmal Mut machen, mit Deinem Freund darüber zu sprechen. Vielleicht kannst Du ihn auch dazu bewegen, einmal mit dem Onkologen "Tacheles" zu reden????? Wenn der Onkologe gut ist, dann wird er die Situation einfühlsam rüberbringen.

Es kann nicht sein, dass Du nächtelang nicht schlafen kannst, während die engsten betroffenen immer denken, dass es schon wieder wird! Vielleicht hilft es auch Deiner Schwiegermutter, mit den beiden mal ernst reden zu können - vielleicht will sie das "Spiel" gar nicht mehr mitspielen und ist froh, wenn die anderen auch Bescheid wissen????

Ich denke nach wie vor: es ist "schlimmer", einen Fehlalarm gegeben zu haben, als nichts zu sagen und sich hinterher anhören zu müssen "hättest Du doch...".

Du hast es ja selbst schon einmal mitgemacht - wenn jemand erstmal nicht mehr da ist, kann man nichts mehr sagen / besprechen. Vielleicht kannst Du Dir einen Tag frei nehemn und es Deinem Freund persönlich sagen. Oder Ihr setzt Euch zu dritt zusammen....

Naja, will ja auch nicht als Moralapostl dastehen. Will Dir nur gut zureden, dit den beiden darüber zu sprechen...Und suche Dir auch Hilfe!!!!

Schreib doch mal, wie es geht.

LG Stephie
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  #77  
Alt 29.09.2004, 16:14
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Standard Darmkrebs - jetzt Krebszellen in der Lungenflüssig

Liebe Stephie,
ich habe nicht mehr geschrieben weil keiner mehr antwortet. ich dachte es ist für alle uninteressant. ist ja auch keinem zu verdenken, jeder hat seine eigenen probleme. umso mehr freue ich mich, dass du geantwortet hast :-)

in der woche hat sich sehr viel getan. hier kurz etwas dazu. wie gesagt hat am montag der hausarzt das erste mal was zu der ernsthaftigkeit ihrer erkrankung gesagt. er meinte die atemnot kommt von den krebszellen. da könnte man nichts gegen tun. am dienstag ist sie zur chemo. der onkologe meinte das sei quatsch und hat sie an einen lungenfacharzt überwiesen. auch dieser hat nichts weiter dazu gesagt, außer dass die bronchien verengt seien. sie hat ein spray zum inhalieren bekommen und tabletten. danach ging es ihr 1 tag super, dann wieder die atemnot. der hausarzt musste am donnerstag kommen. dieser hat ihr morphium (schreibt man das so? :-) ) gespritzt, ihr aber gesagt es sei was krampflösendes für die schmerzen. ihrem mann hat man die wahrheit gesagt und dass es jetzt krebs im endstadium sei. sohn und mann sind jetzt informiert. der arzt meinte aber sie sollen ihr nichts sagen. sie ist auch nervlich sehr angeschlagen. sie meint jetzt die atemnot wäre eine nervensache. gestern ist sie auf die palliativstation eingewiesen worden. dort wird man ihr vielleicht schonend beibringen wie es um sie steht. sie denkt ja es ist nicht so schlimm. ich finde es eine schweinerei (entschuldigt diese ausdruckweise) dass weder der onkologe noch ein anderer arzt während der vielen krankenhausaufenthalten ihr oder den angehörigen die wahrheit gesagt haben. ich war letztes wochenende bei meinem freund. ich wollte es ihm dann sagen. er hat es aber bereits am donnerstag durch den hausarzt erfahren. als ich ihm sagte dass ich es schon wusste und wie er denn reagiert hätte wenn ich es ihm gesagt hätte meinte er nur, dass er es mir nicht geglaubt hätte. die hoffnung stirbt nun mal zuletzt.

mir geht es viel besser seit er es weiß. ich kann endlich wieder schlafen und kann auch mal einen anderen gedanken fassen.

er redet von den letzten monaten....aber ich denke wenn man sie schon auf eine solche station einweißt dass es höchstens noch wochen sind. ich versuche ihm das schonend in nebensätzen nahe zu bringen und dass der tod eine erlösung ist. und dass danach alles besser ist als die situation jetzt. ich hoffe ich kann ihn trösten, er ist eher verschlossen...weint nie.

viele liebe grüße. ich melde mich bald wieder
anne
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  #78  
Alt 29.09.2004, 18:02
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Standard Darmkrebs - jetzt Krebszellen in der Lungenflüssig

So traurig die Umstände sind es ist gut dass du nun die Last des "Wissens um den wirklichen Zustand" nicht mehr alleine auf deinen Schultern tragen muss.

Wie lange es noch dauert kann man nie sagen aber es sicher gut wenn du deinen freund motivieren kannst die Zeit gut zu nützen. Denn egal wie lange es noch dauert, wenn es aus ist dann kann man nichts mehr nachholen.

Viel Kraft für alles was vor euch liegt.

Ciao
Friedl
---
Bei meinem Vater ging es von Jänner/Februar(Diagnose) bis August(Große Reise). Wir hatten also leider nicht sehr viel Zeit. Gottseidank wusste ich von Anfang an was los war und habe die Zeit genützt.
Er fehlt mir und ganz intus habe ich es noch nicht dass er nicht mehr ist.
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  #79  
Alt 04.10.2004, 08:38
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Standard Darmkrebs - jetzt Krebszellen in der Lungenflüssig

es ist wieder mal ziemlich viel passiert in den letzten tagen. wie ihr wisst,liegt sie zur zeit auf der palliativstation. sie weiß aber nicht was das bedeutet und es sagt ihr auch keiner was. vor 4 tagen ist sie noch alleine duschen und auf toilette. jetzt steht neben ihrem bett ein toilettenstuhl und man muss ihr beim duschen helfen. mein freund meinte gestern ihr wächst unter dem arm richtung schulter ein tennisballgroßes etwas. außerdem wäre ihr bauch so aufgedunsen obwohl sie ja nur noch haut und knochen ist. sie weint nur noch, egal über was man sich unterhält. außerdem benötigt sie jetzt 24 stunden sauerstoff. zu hause (gerade mal eine woche her) hat sie es nur wenige stunden am tag benötigt. man stopft sie mit medikamenten voll und lindert so ihre schmerzen. aber wie soll es weitergehen? sie redet davon dass sie nach hause kommt. das geht schon mit dem sauerstoffgerät und dem toilettenstuhl neben dem bett. aber was ist nachts? nachts bekommt sie immer starke atemnot sodaß man ihr spritzen geben muss. letzte nacht standen 3 schwestern um sie rum um es in den griff zu bekommen. wie soll das zu hause gehen? wir wollten am donnerstag in urlaub und mein freund freut sich auch drauf. ich habe aber angst dass sie in der zeit stirbt oder sehe ich das jetzt auch wieder zu schwarz???? er redet trotz der jetzigen situation immer noch von monaten, ich glaube aber nicht daran wenn man bedenkt was alleine in den letzten 2 wochen passiert ist. vor zwei wochen hat sie noch wäsche gewaschen und heute kann sie nicht mal mehr richtig sitzen.

kann mir jemand aus erfahrung sagen was da noch auf uns zukommt???

liebe grüße
anne
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  #80  
Alt 04.10.2004, 10:06
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Standard Darmkrebs - jetzt Krebszellen in der Lungenflüssig

Liebe Anne,

was Du da schreibst, klingt schon ziemlich ernsthaft, wie ich finde.
Was da noch auf Euch zukommt, kann ich Dir natürlich auch nicht sagen, aber ich denke, dass es nicht mehr allzu lange gut geht, wenn es Deiner Schwiegermutter schon so schlecht geht.

Es ist immer schwer, in so einer Situation die richtigen Worte zu finden... Aber auf die Palliativstation kommt man ja erst, wenn die Ärzte meinen, dass man es nicht mehr schafft und dort werden dann die schlimmsten Schmerzen gelindert.

Bei uns war es so, dass mein Vater die Schmerzen sehr lange ausgehalten hat, weil er um die Nebenwirkungen des Morphium (richtig geschrieben...)wußte, allerdings auch um seine unheilbare Krankheit. Isofern waren die Pflaster eine echte Erlösung für ihn; nach dem Kleben des ersten Pflasters hat er noch 7 Tage gelebt.
Andere leute bekommen viel länger Morphium, daher sind die Aussagen "wielange noch" ja sehr subjektiv. Wie oft haben sich Ärzte schon "vertippt"?

Auf der anderen Seite kann ich Friedl nur Recht geben: Nutzt die Zeit, so gut es geht, Ihr bekommt sie nicht zurück!!!

Was mich am meisten wundert ist allerdings, dass niemand der armen Frau die Wahrheit sagt; nicht mal darüber,was eine Palliativstation ist!!! Ich frage mich, wie das weitergeht???

Wäre es nicht ganz dringend an der Zeit, Ihr die Wahrheit zu sagen, um noch ein paar gemeinsame schöne Tage zusamnne verbringen zu können??? Es muss sie doch mal jemand aufklären, wie können die anderen damit leben,d ass sie es wissen, aber die Schwiegermutter nicht????

Was passiert, wenn sie stirbt und die beiden anderen haben gar nicht mehr mit ihr gesprochen???

Naja, diese Fragen stellst Du Dir sicher auch die ganze Zeit! Ich kann Dihc nur ermutigen, auf eine offene Kommunukation hinzuwirken. Vielleicht hat die Frau auch Angst, vor der Diagnose, weil sie sich dann nicht mehr um Deinen Freund kümmern kann??? Aber er könnte ihr klarmachen, dass er es mit EUrer Hilfe auch ohne sie schafft, das könnet ihr eine große Last nehmen!!!

Das mit dem Urlaub ist ja auch so eine Gewissensfrage...Vom Gefühl her würde ich nicht fahren, sondern schauen, dass die Mutter "alles" erfährt, denn ich denke, dass das Risiko, sie in der Zeit zu verlienre, nicht gerade gering ist. Aber das ist natürlich auch nur subjektiv - meine Einschätzung aus Deinen Erzählungen. Aber wenn Dein Freund, wie Du erzählst, noch von Monaten spricht und Deine Nebensätze nicht "hört", macht es die Sache nicht einfacher für Dich... Männer können gut ausblenden!

So, nun bist Du wahrscheinlich genauso schlau wie vorher...Ich weiß gar nicht, was ich Dir wünschen soll...Bin aber der festen Überzeugung, dass Du schon soviel getan und probiert hast, dass die beiden sich die Wahrheit vor Augen führen. VErscuh es weiter, aber nur soweit, wie Du es ertragen kannst!!!

Alles Gute für Dich und melde Dich bald mal wieder!

Liebe Grüße
Stephie
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  #81  
Alt 05.10.2004, 13:43
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Standard Darmkrebs - jetzt Krebszellen in der Lungenflüssig

Hallo Stephie,

ich habe gestern noch mal mit ihm gesprochen, ob es vielleicht nicht doch besser sei der Mutter die Wahrheit zu sagen. Er und die Ärzte meine sie sei zu schwach und zu labil. Sie möchte nach Hause. Was sie ihrem Mann damit antut ist ihr egal. Wie soll das gehen? Sie kann ja nicht mal mehr alleine auf den Toilettenstuhl obwohl er direkt neben dem Bett steht. Und duschen bzw. mal ins Wohnzimmer um nicht den ganzen Tag im Bett liegen zu müssen ist wohl gar nicht mehr drin. Gestern sollte die Krankengymnastin mit einem Rollator zu ihr kommen um zu sehen, ob sie mit dieser Hilfe wenigstens wenige Schritte alleine gehen kann. Aber woher soll sie die Kraft nehmen um sich abzustützen wenn sie nicht mal die Kraft hat alleine auf den Toilettenstuhl zu gehen? Die Krankengymnastin kam gestern nicht mehr.... Wenn sie sich im Bett aufsetzt benötigt sie jemanden der ihr vorher den Sauerstoff höher dreht. Das hört sich alles nicht gut an, ich weiß. Sie blendet alles aus und denkt sie ist zu Hause nicht gewollt weil sie eine Last ist. Aber wie sollen die Angehörigen damit leben wenn sie zu Hause stirbt nur weil man nicht schnell genug oder falsch reagiert hat? Ich finde es ist auch unverantwortlich sie nach Hause zu entlassen. Sie muss doch im Krankenhaus weiterbehandelt werden wenn sie von der Palliativstation entlassen wird. Zu Hause kann man sie doch gar nicht ausreichend versorgen. Zu dem Gewächs unter dem Arm sagten die Ärzte sie werden es weiter beobachten um feststellen zu können ob es wächst. Was sollen sie auch anderes sagen... Sie redet so als wenn diese Situation normal wäre und sie so die nächsten 20 Jahre zu Hause leben kann. Sie wundert sich nicht mal warum sie auf einmal auf einen Toilettenstuhl angewiesen ist und nicht mal mehr alleine sich aufsetzen kann. Ich versuche meinen Freund wachzurütteln aber wenn es ihm zuviel wird dann würgt er das Gespräch sofort ab. Aber ich muss sagen, in den letzten 2-3 Wochen ist er viel offener geworden und denkt jetzt auch über das Ende nach. Bis vor der Zeit war alles ein Tabuthema.

Liebe Grüße
Anne
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  #82  
Alt 05.10.2004, 19:30
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Standard Darmkrebs - jetzt Krebszellen in der Lungenflüssig

Hallo Anne,
hatte Dir schon mal kurz geschrieben. Leider habe ich ziemlich wenig Zeit, da nun meine Schwiegereltern (beide 83 Jahre alt) gesundheitlich sehr schlecht zurecht sind. Den Wunsch "Daheim zu sein" hatte meine Mama auch. Durch Information des behandelnden Arztes (den ich immer nur wieder loben kann) erhielten wir Kenntnis über die Möglichkeit der Palliativpflege zu Hause. Ja, es gibt auch hierfür Pflegedienste, die tatsächlich ehrenamtlich je nach Bedarf der Patienten tätig sind. Die leitende Mitarbeiterin besuchte uns, unterhielt sich ca. 2,5 Stunden mit meiner Mama, was sie sich so vorstellen würde usw. Sie erklärte uns, dass die Einsätze bis hin zur 24 Stunden-Betreuung gehen.Weiterhin haben wir für meine Mama sofort innerhalb von 3 Tagen einen medizinischen Pflegedienst speziell für Tumorpatienten organisieren können. Auch das durch Information des KH-Arztes.
Meine Mama verstarb bereits 5 Tage später, so dass ich leider keine endgültige Erfahrung habe. Ich weiss aber mit Sicherheit, dass, obwohl ich gantags berufstätig bin, tagsüber in der Zeit alles super funktioniert hat. Meine Mama fühlte sich sehr liebevoll betreut.

Vielleicht denkt Ihr über eine solche Lösung mal nach. Sicherlich läßt sich das nicht bei jedem je nach Lebensumständen verwirklichen. Für meine Mama und auch für mich war es sehr wichtig, denn das Daheim einschlafen, war Ihr einziger Wunsch.

Liebe Grüße Biggi
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  #83  
Alt 06.10.2004, 08:43
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Hallo Ihr Lieben,

gestern hat der Arzt dem Vater gesagt, dass es nicht mehr lange dauert. Sie wollen sie jetzt nach Hause holen, heute abend findet ein Gespräch statt wie man das managen kann. Ihre Schwester kommt heute auch dazu. Obwohl sie weit weg wohnt und berufstätig ist möchte sie aber ihre Schwester pflegen. Ihr Mann hat gesagt er könnte das nicht... seiner Frau beim Sterben zusehen. Ist wohl auch besser wegen seiner Herzerkrankung. Man hat gestern auch dem Vater gesagt dass die Tennisballgroße Beule am Rücken ein Tumor sei, außerdem wäre der ganze Bauch voller Tumore. Und jetzt kommt das womit keiner gerechnet hat: Die Ärzte haben diese Diagnose der Mutter bereits vor einer Woche mitgeteilt. Jetzt zweifelt natürlich auch mein Freund ob sie die ganze Zeit über die Wahrheit gesagt hat. Sie besteht aber darauf dass wir unbedingt in Urlaub fahren sollen. Das ist ihr größter Wunsch.

Ich melde mich wieder.

Liebe Grüße
Anne
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  #84  
Alt 06.10.2004, 13:51
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Nach allem, was du bis jetzt erzählt hast und was ich heuer im Sommer bei meinem Vater erlebt habe, glaube ich auch dass es zu Ende geht. Von den Symptomen starke Gelbfärbung, brauner Urin, dicker Bauch, dicke Beine Anzeichen von Blutung aus Magen und Lunge hat es ca 5 Wochen gedauert bis er es geschafft hatte.
Es hängt natürlich immer davon ab ob es eine massive Komplikation gibt oder nicht. Das könnte ein Darmverschluss (Ileus) oder eine massive Blutung wenn der Tumor ein Gefäß eröffnet oder auch irgendetwas anderes sein.
Mein Vater hatte gottseidank nichts von alledem miterleben müssen sondern ist mit zunehmnedem Leberversagen und steigender Morphiumdosis ohne Todeskampf ganz friedlich eingeschlafen. In diesen letzten Wochen konnte er auch von Tag zu Tag immer weniger selbst erledigen. Die Kräfte haben ihn mehr und mehr verlassen und in der letzten Woche hat er eigentlich nichts mehr gegessen und sehr viel geschlafen.

Ich bin überzeugt dass die Sterbenden instinktiv sehr genau wissen dass es zu Ende geht. Mein Vater sagte als er für seine letzten 5 Wochen ins Krankenhaus ging, dass er weiß hier kommt er nicht mehr hinaus und da war sein Geist noch kristallklar. Trotz dieses Wissens hatte er immer noch Hoffnung und bat mich eine Woche vor seinem Tod ihm zu helfen wieder gesund zu werden.

Ich selbst sehe in Endzeitgesprächen wo man dem Sterbenden nochmals im Klartext sagt dass er nun bald sterben wird keinen Sinn, sie wissen es sowieso und mit dieser Klarstellung raubt man ihnen nur die Hoffnung, die Illusion dass vielleicht doch noch irgendetwas geht.

Mancher möchte von sich aus darüber sprechen, dann ist es auch in Ordnung über das Sterben zu sprechen, aber man sollte den Willen respektieren.

Dass euch deine Schwiegermutter in Urlaub schickt und euch verheimlicht hat dass sie alles weiß verstehe ich gut. Sie weil euch schonen und euch das nicht antun.

War bei meinem Vater auch so ähnlich. Da würde ich mich aber nicht wegschicken lassen. Es ist sehr wichtig in dieser letzten Zeit einander soviel Zeit wie möglich zu widmen. Auf Urlaub kannst noch jahrelang fahren. Ihr beim Abschied nehmen aus diesem Leben zu helfen nur ein einziges Mal.

Es ist eine gigantische Leistung vom leben Abschied zu nehmen, wir weiterlebenden müssen uns nur von einem Menschen verabschieden, der Sterbende aber von seinem ganzen Leben.

Ich wünsche euch viel Kraft und bin sicher ihr werdet die für euch richtige Entscheidung treffen.

Ciao
Friedl
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  #85  
Alt 07.10.2004, 09:57
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Liebe Anne,
das ist echt eine überrashcende "Wendung", dass Deine Schwiegermutter schon vor einer Woche "Bescheid" wußte. Ich habe Deine Berichte nochmal gelesen...im Nachhinein ergibt es ja doch einen Sinn, dass sie vor einer Woche nach Hause wollte....
Ich kann Friedl nur Recht geben: Die, die gehen müssen, wissen ganz genau, wie es um sie steht und wann ihre Zeit gekommen ist, so grausam es klingt.
ich kann Euch auch nur raten, den urlaub zu verschieben - die "Gefahr", dass Ihr hinterher etwas nicht mehr nachholen könnt, erscheint angesichts des Krankheitsbildes doch sehr hoch. Die letzte gemeinsame Zeit ist sowas von wichtig!!! Gerade wenn der Ehemann damit so schlecht umgehen kann. Und wenn die Schwester auch den weiten Weg auf sich nimmt, wird es schon sehr ernst sein.

Ich hoffe, dass Ihr die Kraft habt, die amr e Frau nach Hause zu holen. Ich weiß noch genau, wie es bei uns war. Mein Vater wollte unbedingt auch an einen bestimmten Ort und wir haben erst gesagt, dass wir es gerne machen würden, aber zu große Schwierigkeiten sehen, was den Transport angeht. Er hat uns fast angefleht. Wir haben es dann gecheckt und es doch hingekriegt. Er starb knapp 3 Tage später, glücklich und zufrieden,wie man es nur sein kann.

Zeigt der Schwiegermutter, dass Ihr ohne sie zurecht kommt, sagt es Ihr! Mir scheint, man könnte mit Ihr darüber besser reden, als es den Anschein macht. Wnen sie Euch die ganze Zeit nichts gesagt hat, wollte sie Euch sicher schonen. Sie scheint stark zu sein.

Dir persönlich wünsche ich auch alles Gute, denn für Dich ist es sicher auch nicht einfach. Du wohnst so weit weg und es ist ja Deine Schwiegermutter - Dein Freund hat ja seine ganz eigene Beziehung zu seiner Mutter. Ich weiß ja nicht, wie eng Du mit ihr bist, ich hoffe, Du findest Deinen Wg, Dich von ihr zu verabschieden.

Ganz viel Kraft in dieseer schweren Zeit!!!

Melde Dich mal wieder, wenn Du es schaffst.
Alles Gute,
Stephie
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  #86  
Alt 17.10.2004, 13:57
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Standard Darmkrebs - jetzt Krebszellen in der Lungenflüssig

hallo ihr lieben,

ich konnte mich leider in den letzten tagen nicht melden. es war zu viel los. ich möchte mich auch jetzt nur kurz melden. in den nächsten tagen (wenn wieder etwas ruhe eingekehrt ist) werde ich mich ausführlicher melden.

die mutter meines freundes ist letzten mittwoch (13.10.04) eingeschlafen. es war eine erlösung. die letzten tage waren nur noch ein kampf. zum glück sieht das die ganze familie so.

liebe grüße
anne
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  #87  
Alt 17.10.2004, 22:28
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Standard Darmkrebs - jetzt Krebszellen in der Lungenflüssig

hallo anne,
habe die berichte alle gelesen. vielleicht hilft dir der tip von den "home care ärzten" weiter. mein vater wurde von denen zu hause betreut. er starb 2 wochen später. es waren echt tolle leute. sie versuchen alles was in ihrer macht steht, um das sterben irgentwie erträglich zu machen. vielleicht informierst du darüber.
viel kraft wünsche ich dir, alles liebe
Maja
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  #88  
Alt 17.10.2004, 22:32
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Standard Darmkrebs - jetzt Krebszellen in der Lungenflüssig

liebe anne,
tut mir leid, habe offentsichtlich den letzten und entscheiden beitrag nicht gesehen. damit ist der vorige von mir hinfällig.
es tut mir sehr leid und hoffe, das die familie deinen einsatz zu schätzen weiß.
alles liebe wünsche ich dir. sei gedrückt
Maja
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  #89  
Alt 14.11.2006, 21:29
Sonne79 Sonne79 ist offline
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Ort: Nähe Stuttgart
Beiträge: 261
Standard AW: Wer kann uns Tips geben? 2te OP an Lunge und Luftröhre nach Darmkrebs

Hallo sina!

tipps hab ich dir leider keine, wollte dir nur eine kleine portion mut und kraft senden, vielleicht weiss ja jermand anderes noch etwas hilfreiches, vielleicht im lungenkrebsforum?

liebe grüße und kopf hoch, sonne
__________________
Leben ist das, was passiert während Du eifrig dabei bist, andere Pläne zu schmieden
John Lennon
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  #90  
Alt 06.01.2007, 17:12
anne33 anne33 ist offline
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Registriert seit: 06.01.2007
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Standard Verdacht auf Metastasen in Lunge und Leber

Hallo,
bei meiner Schwiegermutter wurde vor ca. zwei Jahren ein Rektumkarzinom entfernt. Die anschließende Chemotherapie musste sie abbrechen, da sie sie überhaupt nicht vertrug. Alle Werte waren nach der OP bestens, soweit wir wissen, konnte alles vollständig entfernt werden.

Vor einem Jahr begann der CEA langsam von 0,5 auf 19 zu steigen, daher wurde vor 4 Monaten eine Darmspiegelung vorgenommen, bei der aber nichts gefunden wurde. Bei einem nun durchgeführten CT wurde in beiden Lungenflügeln ein ca. 1 cm großer metastasenverdächtiger Herd entdeckt. Außerdem wurde im CT eine 2,5 cm große kontrastmittelangereicherte Läsion sichtbar (7. Lebersegment, direkt an der unteren Hohlvene).

Zur Zeit ist sie zur genaueren Abklärung im St. Pius Krankenhaus in Oldenburg.

Bisher haben wir mit keinem Arzt gesprochen, da wir leider recht weit entfernt wohnen, aber wir haben viele Fragen. Ich hoffe, dass sich hier jemand findet, der uns ein wenig weiterhelfen kann.

Hat jemand Erfahrung mit dem St. Pius in Oldenburg? Sollte man mit Lungenmetastasen eher in eine Uniklinik – und wenn ja in welche – gehen? Wie wird normalerweise bei Lungenmetastasen und evtl. einer gleichzeitig vorhandenen Lebermetastase vorgegangen?
Anfang nächster Woche soll in einer erneute Darmspiegelung geschaut werden, ob im Darm erneut etwas gewachsen ist. Können nach zwei Jahren Metastasen auch auftreten, wenn der Primärtumor vollständig entfernt wurde und auch nichts nachgewachsen ist?

Ich habe hier im Forum gelesen, dass einige Patienten sich an einen Spezialisten gewandt haben oder aber ihre Therapie in einem Zentrum haben durchführen lassen, das sich auf die jeweilige Krebsart spezialisiert hat. Wie muss man dabei vorgehen? Kann man sich die Klinik wirklich aussuchen?
Ich hatte gelesen, dass z. B. das Klinikum in Bremen sich genau mit der Konstellation, die bei meiner Schwiegermutter vorliegt, eingehend befasst hat. Wir sind ziemlich unsicher, ob wir sie bestärken sollten, sich in Oldenburg behandeln zu lassen, falls sich der Verdacht bestätigt. Eigentlich fühlt sie sich bisher dort gut aufgehoben, andererseits hängt ja auch sehr viel von den behandelnden Ärzten, bzw. den neusten Techniken ab. Irritierend ist auch, dass im Krankenhaus offenbar immer nur über die Lunge geredet wird, auf den Herd in der Leber ist bisher niemand eingegangen. Auch die Hausärztin nicht, dabei wird im Arztbrief der Radiologie ganz klar von einem metastasenverdächtigen Herd gesprochen.

Wär schön, wenn uns jemand weiterhelfen könnte,
Gruß Anne
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