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Alt 30.01.2013, 23:18
alina1st alina1st ist offline
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Registriert seit: 30.01.2013
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Standard AW: krebs zurück

Hallo Kerstin,

bis jetzt habe ich nur still mitgelesen, aber die Parallelen sind so auffallend , dass ich einfach schreiben musss, in der Hoffnung, das wir vielleicht auf andere Ideen kommen, die uns nicht verzagen lassen.

Mein Vater ist ebenfalls erkrankt: Diagnose Juli 2011 T4N2bM1 G2 mit anschließender Radiochemotherapie, da nicht operabel...die er auch halbwegs gut überstanden hat. Der Hals war außen offen, nässte, die vorsorglich gelegte PEG musste genutzt werden. Der Heilungsprozess dauerte eine gefühlte Ewigkeit. Der eingesetzte Pflegedienst leistete unschätzbare Dienste bei der täglichen Pflege, da wir nicht in einem Haus wohnen sondern ca 20 km entfernt. Erschwerdend kommt hinzu, daß er sich nicht mehr selbst versorgen kann durch massive Probleme mit dem Kurzzeitgedächntnis bei einem Korsakow-Syndrom. Ich muss mich um seine Angelegenheiten kümmern, er kann nicht mehr allein entscheiden.

Nun im Sommer bei einer Kontrolluntersuchung stellte sich heraus, das die vorhandenen Lymph- und Lungenmetastasen weiter wachsen bzw. wieder beginnen zu wachsen, während der Primärtumor verschwunden ist und bliebt. Der behandelnde Professor meinte, eine weitere Bestrahlung oder Chemo komme nicht in Betracht aufgrund des Allgemeinzustandes und der zu erwartenden Erfolge im Vergleich zu den Nebenwirkungen. Rein äußerlich bildete sich wieder eine "Beule", so wie bei Diagnosestellung. Man riet uns zu einer rein palliativen Therapie. Man erklärte uns alles gemeinsam, aber ich glaube so richtig begriffen hat er es nicht.

Palliative Therapie heisst Cetuximab und Taxol mit entsprechend schlechter werdendem Allgemeinzustand. Nach 3 Monaten und Erfolgskontrolle per CT war keine Wirkung auf die Metastasen sichtbar, man entschied sich für einen Abbruch (starke Hautreaktion, großer Gewichtsverlust, schlechte Blutwerte) und Fortsetzung mit MTX in Tablettenform. Aber auch hier weiss ich nicht wie es weiter gehen soll. Die Blutwerte sind im Keller, er bekam Bluttransfusion, damit er mehr Energie hat, isst kaum noch, bekommt hochkalorische Nahrung zusätzlich und besteht trotzdem aus Haut und Knochen und wirkt fast apathisch. Er würde essen, hat auch Appetit sagt er, aber nach 2 Löffeln oder Gabeln kann er nicht mehr...

Die Ärztin meint, sie sei am Ende der Möglichkeiten, sie könne nur noch Beschwerden lindern, aber das Tumorwachstum zurückzudrängen sehe sie keine Möglichkeiten mehr... Ich habe meine Zweifel, will aber auch keine Experimente wenn er so schwach ist und die Welt und die Unruhe in seinem Leben manchmal nicht versteht. Er bekommt Zusammenhänge nicht mehr mit, versteht die Ursachen und Folgen nicht mehr und reimt sich seine eigene Welt zusammen, hat aber grenzenloses Vertrauen zu mir. Ich will sein Bestes, aber so ,das seine Lebensqualität nicht noch weiter leidet für minimale Verbesserungen. Der HNO schlug eine weitere Bestrahlung vor, die Hausärtzin rät ab, sie hat zu viele Leute sich quälen sehen. Der Termin mit der Onkologin steht noch aus...Hat jemand andere Ideen oder Erfahrungen? Ich weiss nicht was Richtig ist. Ihr könnt das sicherlich nachvollziehen. Ich weiss wieviel Kraft das kostet, immer die richtigen Entscheidungen zu treffen und nicht den Kopf in den Sand zu stecken.

Ich glaube das musste ich einfach mal loswerden...

Grüße Alina
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