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  #421  
Alt 18.02.2009, 19:34
dani33 dani33 ist offline
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Registriert seit: 25.11.2007
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Standard AW: Unverständnis und Fragen....

Liebe Thessa, es freut mich von Dir zu lesen, wir sehen uns dann im Hinterbliebenen Forum. Ich glaube die Arbeit wird Dir gut tun, dann ist Ablenkung da ( So ist es bei mir).
Denke an Dich und alles Liebe
Dani
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  #422  
Alt 19.02.2009, 15:49
schnekkerle schnekkerle ist offline
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Beiträge: 292
Standard AW: Unverständnis und Fragen....

Hallo liebe Thessa,

der erste Schritt ins Alltagsleben ist ja schon mal gemacht. Die Woche, vielleicht die nächste wird noch komisch sein, aber dann arbeitet man wieder wie gewohnt. Auch für mich war es anfangs komisch...zu arbeiten und zu wissen, daß mein Dad erst letzte Woche verstorben ist. Aber es geht. Jetzt sind es schon über 3 Wochen her, seit dem Tod und ich muß sagen, der Alltag hat mich wieder voll und ganz, nur daß ich mich noch um meine Mama mit kümmern muß/möchte.

Ich drücke Dir mal ganz arg die Daumen, daß es Dir auch bald wieder besser geht.

Alles Liebe

Brigitte
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  #423  
Alt 22.02.2009, 21:45
dani33 dani33 ist offline
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Beiträge: 2.374
Standard AW: Unverständnis und Fragen....

Liebe Thessa, möchte mich Diana gerne anschliessen.
Liebe Grüße
Dani
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  #424  
Alt 22.02.2009, 22:52
Thessa76 Thessa76 ist offline
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Beiträge: 508
Standard AW: Unverständnis und Fragen....

Hallo Ihr lieben Seelen,

ach, ich kann es kaum beschreiben... es ist alles mit einem Mal so furchtbar. alles fällt schwer, sie fehlt mir so sehr, dass es mir das Hez zerreisst.

Ich musste übers Wochenende dienstlich an eine Messe, gestern nachmittag überkam es mich mitten auf dem Messegelände. Ganz schlimm.

Morgen sind es zwei Wochen her und ich vermisse sie mit jeder Minute mehr. Ich bin nicht mehr panisch, aber so unendlich traurig, mit jeder einzelnen Faser. Es hätten sie noch so viele Menschen gebraucht... und wie gerne hätte ich ihr alles abgenommen, wie gerne wäre ich krank geworden.....
Nur sie nicht.

Mir ist das Herz rausgerissen, anders kann ich es nicht beschreiben.
Lissi schrieb mal, dass sie Probleme mit Freitagen hat, ich habe nun Probleme mit Montagen. Eigentlich möchte ich morgen zum Sport, die Tatsache, dass ich aber um 18.20 irgendeine bescheuerte Tanzkombi nachtanze treibt mich um. Morgen um 18:20 vor zwei Wochen hatten wir sie noch im Arm.
Und jetzt? Jetzt ist alles, alles anders.

Ich schaff es noch nicht mal zu den Hinterbliebenen....

Aber ganz lieb, dass Ihr so an mich denkt.

Jetzt probiere ich das Bett aus. Seit 13 Nächten aber auch nicht mehr sehr erfolgreich.

Schlaft gut,

Eure Thessa
__________________
Meine Mutter, ED 03/08 Adenokarzinom nicht operabel; T4N3M0.
Chemokonzept: seit 03/08 Carboplatin/ Vinorelbine, Umstellung aufgrund von Versagen von Carboplatin auf Taxotere am 22.07.08. Letzte Chemo am 27.11.08 - nun watch and wait.
14.01.: Lunge fast tumorfrei, multiple Hirnmetastasen, 10 Ganzhirnbestrahlungen ab dem 22.01.
am 09.02.2009 in unseren Armen eingeschlafen
1946 - 2009
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  #425  
Alt 22.02.2009, 23:14
Lissi 2 Lissi 2 ist offline
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Beiträge: 1.348
Standard AW: Unverständnis und Fragen....

Liebe Thessa,
ich kann Dich so gut verstehen!!

Liebe Grüße
Lissi
__________________
Wege entstehen dadurch,dass man sie geht.
Franz Kafka

Meine Beiträge stellen lediglich meine Meinung dar. Niemand muss sie akzeptieren, jeder darf es. Meine im KK-Forum veröffentlichten Bilder und Texte sind (auch in PN's) mein geistiges Eigentum. Ansonsten berufe ich mich auf die Nutzungsbedingungen des KK.
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  #426  
Alt 23.02.2009, 08:36
Benutzerbild von Summer 175
Summer 175 Summer 175 ist offline
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Beiträge: 542
Standard AW: Unverständnis und Fragen....

Liebe Britta,
ich kann so gut nachvollziehen, dass dir ein wichtiger Teil von dir selbst fehlt ... Wenn ich an eure tiefe, innige Beziehung denke, die nicht nur Mutter-Tochter-geprägt war, sondern wohl auch von ganz besonderer Freundschaft, kommen mir selbst die Tränen ...
Eine solche Beziehung zu meiner Mutter hatte ich leider nie - sie hat sie auch nicht zugelassen, nicht mal, als ich noch klein war ... Aber dennoch fehlt sie mir unheimlich, selbst ihr "Geläster" über Gott und die Welt, ihre manchmal unerträgliche Ingnoranz (ehe mich jetzt jemand falsch versteht: das ist nicht böse gemeint, sondern sachlich - sie war wirklich so: alles, was nicht in ihr kleines Weltbild passte, war falsch - eine Eigenschaft, die vielleicht auch durch ihre Kriegserlebnisse als kleines Mädchen verstärkt wurde), ihre Sticheleien ... Selbst mein Vater meinte das häufiger, obwohl er sie wirklich sehr geliebt hat und sicher auch noch immer liebt ...
Und so wie zu ihren Lebzeiten die Erinnerungen an die weniger schönen Momente meiner Kindheit und Jugend überwogen, so kommen jetzt nach und nach die schönen Erinnerungen durch ... Leider nicht so viele, wie es sich ein Kind wünscht, aber es gab dennoch einige - und das ist das, an das ich mich halten werde, was in meiner Erinnerung bleiben soll ... Vermutlich ist das der Grund, weshalb ich noch immer jede Nacht von meiner Mutter träume - aber diese Träume erschrecken mich nicht, also sind sie wohl gut für mich ....

Bei mir sind es übrigens die Mittwoche - und ich tu mir jedesmal schwer, mich zum Reiten aufzuraffen. Aber ich hab festgestellt, dass mir die beiden letzten Male so unendlich gut getan haben: die Bewegung, die Konzentration, die Arbeit mit dem Pferd (nicht umsonst DER Seelentröster aller kleinen Mädchen) ... In diesen Stunden liegt der Mittwoch, an dem meine Mutter ging, so weit zurück - das Leben ist für wenige Stunden wieder normal ...

Ich weiß nicht, welche Art von Tanz du ausübst (ich könnte mir bei dir Jazz-Dance gut vorstellen), aber vielleicht hilft es dir auch abzuschalten. Meine Tochter macht Square Dance (für eine 23jährige relativ untypisch, aber sie findet's toll - mir würde es auch gefallen) und sagt immer, sie würde da so gefordert (vor allem von der Konzentration her), da bliebe kein Raum für irgendwelche anderen Probleme. Nun hat sie zum Glück keine solchen Probleme wie du und andere hier - aber sie ist im Job sehr gefordert, oft frustriert, in gewisser Weise sind auch Existenzängste da (welcher Arbeitsplatz ist heute noch wirklich sicher?), machte sich auch Sorgen und Gedanken um meine Eltern ....

Wenn du nicht schlafen kannst - warst du schon mal deswegen beim Arzt? Diese Schlafprobleme können sich manifestieren und chronisch werden, wenn man nichts dagegen tut - bei mir fing's vor über 13 Jahren bei der ersten Krebserkrankung meiner Mama an, und ich hab zu lange nichts dagegen getan; deswegen ist es jetzt schwierig zu therapieren.
Hast du eine Vorstellung, weshalb du nicht schlafen kannst? Klingt jetzt vielleicht komisch, aber ich denke, es macht einen Unterschied. Hast du Angst, einzuschlafen, weil du dann von deiner Mama träumen könntest? So, wie Kinder Angst haben, weil im Traum die Monster kommen ... Oder kannst du nicht einschlafen, weil die Gedanken rasen, sich überschlagen ... Wenn's das letztere ist (es gibt sicher noch unendlich viele andere Möglichkeiten), könnten dir vielleicht Mittel wie Hoggar Night, Vivinox sleep stark oder auch homöopathische Mittel wie Neurodoron helfen - einen Versuch wäre es sicher wert. Aber wenn die Schlaflosigkeit durch Angst kommt, brauchst du meiner Meinung nach sofort professionelle Hilfe - da bringt das "selber herumdoktorn" wohl nichts. Ich hab damals leider versäumt, das herausfinden zu lassen ...

Ich wünsche dir von Herzen, dass du etwas zur Ruhe kommen kannst - dass die Trauer in dir (so verständlich sie ist) nicht überhand nimmt, dir keine Luft zum Atmen mehr lässt ...

Karin
__________________
"Das Leben ist keine Autobahn von der Wiege bis zum Grab, sondern ein Platz zum Parken in der Sonne."
(Phil Bosmans)
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  #427  
Alt 23.02.2009, 12:34
Benutzerbild von annika33
annika33 annika33 ist offline
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Beiträge: 1.806
Standard AW: Unverständnis und Fragen....

Liebe Thessa,

was soll ich Dir schreiben ?

War doch immer Hoffnung das, woran wir uns bis zuletzt geklammert haben. Gemeinsam. Du für Deine Mama - ich für meine und wiederum gegenseitig.

Jetzt stehen wir irgendwie auf unterschiedlichen Positionen und dennoch bist Du für mich nicht weiter weg als vorher. Nur erscheint es mir jetzt umso schwieriger zu trösten und da zu sein. Mir fehlen die richtigen Worten. Vielmehr denke ich aber, gibt es diese richtigen Worte nicht. Denn den Schmerz, der Dich manchmal so unvorbereitet übermannt, den wird Dir wohl niemand nehmen können. Mir bleibt Dir zu wünschen, dass es mit der Zeit einfach "erträglicher" wird.

Ich wünsche mir für Dich, dass Du immer jemanden hast, der Dich irgendwo auffängt. Der Dich in den Arm nimmt, wenn Du tief traurig bist. Manchmal spreche ich mit meinem Mann über meinen Kummer und meine Angst. Ich kann mir heute kaum vorstellen, dass irgendwann nicht mehr die Möglichkeit bestehen soll, mit meiner Mama zu sprechen. Dann sitzt er da und ist eigentlich nicht in der Lage zu helfen. Er sagt dann immer:"Annika, was soll ich sagen? Ich würde es gern ändern, aber das kann ich nicht!" Er ist dann hilflos irgendwie, weil er im Prinzip nichts für mich tun kann. Die Person die irgendwie immer etwas für einen tun kann, das ist die Mama. Ich verstehe Dich und Deinen Kummer sehr gut. Ach Thessa, ich wünscht ich könnt Dich jetzt einfach drücken und trösten. Schweigend...einfach nur da sein. Es tut mir so leid!

Ich würd Dich umarmen, wenn´s ginge

Annika

P.S.:
Zitat:
Ich schaff es noch nicht mal zu den Hinterbliebenen....
Ach Thessa, wo auch immer - wir lassen Dich nicht allein!
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  #428  
Alt 23.02.2009, 16:28
schnekkerle schnekkerle ist offline
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Standard AW: Unverständnis und Fragen....

Liebe Thessa,

daß es Dir noch so schwer fällt, mit dem Gedanken zurecht zu kommen, ist ganz normal und das wird auch noch einige Zeit dauern.

Aber sicher hätte Deine Mam NIE gewollt, daß Du gegen ihre Krankheit ankämpfen müßtest. Für eine Mama gibt es nichts schlimmeres, wenn das eigene Kind schwer krank ist. Deine Mama hätte das nie verkraftet, glaub mir.

Irgendwann werdet Ihr Euch wieder sehen und in die Arme schließen. Bis dahin behalte sie weiter so im Herzen!

Alles Liebe und weiterhin viel Kraft!

Brigitte
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  #429  
Alt 23.02.2009, 18:02
dani33 dani33 ist offline
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Standard AW: Unverständnis und Fragen....

Liebe Thessa ich kann Dich gut verstehen.
Hätte auch liebend gern meiner Mutter das alles abgenommen, da sie noch Leben wollte. Sie hatte noch so viel vor.
Bei mir sind die Wochenenden und besonders auch die Montage sehr schlimm.
Alles Liebe
Dani
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