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  #1  
Alt 19.11.2007, 15:51
Jette 2007 Jette 2007 ist offline
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Ausrufezeichen Brustraumspülen/Infektion nach Lungen-OP

Liebe Foris,

ich habe in den letzten Monaten öfter hier gelesen und mich nun entschlossen mich zu registrieren und zu schreiben.

Hier meine Geschichte: Im vergangenen Sommer wurde bei meinem Vater eine Tumor in der Lunge festgestellt.(Asbestkrebs) Da er aufgrund seiner Herzgeschichten ein Risikopatient ist , war anfangs unklar ob man operierten soll. Man hat die OP auf Wunsch meines Vaters gewagt und ihm einen kompletten Lungenflügel entfernt. So weit so gut. Er überstand die OP gut und war schnell wieder auf dem Damm. Leider verschlechterte sich sein Zustand zunehmend und es wurde viel zu spät festgestellt, dass er mehrere Infektionen hat. Es war ein weiterer Eingriff erforderlich der ihm fast das Leben gekostet hätte, weil der Kreislauf nicht mitspielte . Nachdem er nun insgesamt 3 Monate im Krankenhaus liegt steht fest, dass die Luftröhre bei der Entfernung der Vereiterungen in diesem Eingriff beschädigt wurde und er für immer einen Drainageschlauch zum Spülen des Brustraumes benötigt. Auch mit solchen Dingen lernt man zu leben und mein Vater hat sich langsam damit abgefunden. Dieser Beutel versteckt sich unter der Kleidung und das Spülen ist scheinbar auch kein Hexenwerk. Dennoch macht mir Sorgen, dass er die Infektionen nicht los bekommt. Man sagt im Krankenhaus er müste damit leben. Das bedeutet aber auch er hat stetig etwas Fieber. Nun ist es sogar so, dass der Drainageschlauch die Spülflüssigkeit nicht mehr hergibt. Ich hoffe so, dass es nur ein "technisches" Problem ist und dies evt. durch Austausch ohne einen weiteren Vollnarkoseeingriff behoben werden kann. Mittlerweile ist jedoch so viel passiert, dass mir der Mut fehlt noch daran zu glauben, dass es etwas harmloses ist. Bisher kam dann immer der Megahammer. Mein Vater hat in den letzten Monaten stark abgebaut. Von Chemotherapie ist nicht mehr die Rede, er ist einfach zu schwach. Einige Lymphe waren befallen, aber die Ärzte meinen die Infektion würde die körpereigene Abwehr soweit mobilisieren, dass diese "provelaktische " Chemo nicht mehr notwendig sei. Er kann spazierengehen und sich selbst waschen und essen. Mehr geht derzeit nicht. Ich habe eigentlich die Hoffnung gehabt, dass die angesetzte Reha ihn wieder nach oben bringt, aber nun das....

Ich glaube , dass dies nicht die Wahrheit ist..... und ich mache mir Sorgen über das Spülen des Brustraumes. Hat jemand damit Erfahrung? Die Luftröhre kann man angeblich nicht wieder schliessen, so dass er immer Spülen muß. Es besteht also dauerhat eine Infektion. Ich finde es so ungerecht..... da hat jemanden wirklich mal die Chance den Krebs zu besiegen, denn eine OP ist ja doch eher selten und dann dies. Könnt Ihr mir einen Rat hierzu geben? Was sind Eure Erfahrungen mit dem Spülen vom Brustraum und mit Infektionen nach einer Lungen-OP.

Ich bin dankbar für Eure Erfahrungen.

Liebe Grüße

Jette
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  #2  
Alt 21.11.2007, 12:18
Jette 2007 Jette 2007 ist offline
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Standard AW: Brustraumspülen/Infektion nach Lungen-OP

......hat keiner Erfahrungen mit diesem Thema................
Sieht nicht so aus. Schade ich hatte so gehofft hier Hilfe zu finden
Trotzdem liebe Grüße
Jette
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  #3  
Alt 22.11.2007, 09:17
Benutzerbild von milki1
milki1 milki1 ist offline
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Standard AW: Brustraumspülen/Infektion nach Lungen-OP

Liebe Jette,

die Sache warum Dir niemand schreibt, kann ich Dir nicht beantworten, sondern eventuell nur raten. Es wird vielleicht niemand gelesen haben, der so etwas erlebt hat!

Ja, wo fang ich an! Zuerst einmal ich bin selbst nicht Betroffen sondern Hinterbliebene. Mein Pa starb am 20.10.2007 am Kleinzeller und die jetzige Zeit ist für mich leider keine sehr Schöne und ich habe dort stark dran zu arbeiten.

Aber nun zu Dir bzw. Deinem Vater.
Da Dein Pa operiert werden konnte, waren also keine Metas da und während der OP wurde die Lufröhre verletzt. Da dein Vater jetzt wahnsinnig viele Kraftakte hinter sich hat, wie auch der Kreislauf der nicht in den Griff zu bekommen ist, das angegriffene Herz und die immerwährenden Infektionen, denke ich, dass die Ärzte jetzt ersteinmal auf Zeit setzen wollen.
Das Hauptproblem, der Tumor, der ist weg! Dies hat Deinem Vater unwahrscheinlich viel Kraft geraubt! Das zerrt! Vermutlich ist das auch der Grund warum die immerwährenden Infektionen zur Zeit nicht in den Griff zu bekommen sind. Was soll er schließlich gegensetzen, wenn er selbst erst wieder Kraft tanken muss?

Du schreibst aber auch, dass er sich zur Zeit selber waschen, essen und spazieren gehen kann und ich muss Dir da jetzt mal sagen: DAS IST DOCH SCHON SUPER!
Du musst Dir vor Augen führen, was er durchgemacht hat! Ihm fehlt ein KOMPLETTER LUNGENFLÜGEL, er muss damit jetzt erstmal wieder klar kommen! Der Kreislauf muss sich umstellen, die Kräfte müssen wiederkehren! Das dauert!

Zum Thema Dauerinfektion und nicht wiederherzustellende Luftröhre!
Ich weiss es hört sich blöd an, von jemandem der keine Ahnung hat, aber ich denke, wenn erstmal langsam die Kräfte wiederkommen, kann eventuell auch von Euch noch einmal in Betracht gezogen werden hier eventuell andere Meinungen in anderen Krankenhäusern einzuholen.
Aber wie Du selbst ja auch schreibst, würde er eine weitere Narkose / OP eventuell nicht überleben, also sind wir wieder beim Zeit - bzw. Erholungsfaktor! Dein Vater muss sich jetzt wirklich erstmal von seinen Strapazen erholen!
Vermutlich bekommt er Antibiotika und wenn der Körper ersteinmal wieder was entgegenzusetzen hat, werden bestimmt auch die Infektionen Rückläufig werden!
Das Du Dir darüber Sorgen machst kann ich nachvollziehen, aber ich glaube jetzt heißt es ersteinmal klein anzufangen und sich über jeden weiteren Schritt in Richtung Kräfteaufbau Deines Vaters zu freuen.

Da die Lymphen befallen waren, haben die Ärzte ja aufgrund des derzeitigen AZ Deines Vaters bereits gesagt, dass eine Chemo hier zur Zeit nicht möglich ist. Dies ist eine ehrliche Antwort, denn eine Chemo ist denke ich wirklich das letzte was Dein Vater jetzt noch gebrauchen kann. Natürlich ist da der Hintergedanke, dass eventuell durch den Lymphknotenbefall eine Streuung vonstatten gehen kann, nur muss man da jetzt wirklich hoffen, dass sich dort alles ruhig hält!!!! Für deinen Vater wäre eine Chemo jetzt wirklich zu heftig! Sobald Dein Vater wieder krätiger geworden ist, würde ich hier noch einmal nachhaken.

Huh, sorry siehst Du jetzt hab ich viel zu viel geschrieben, wollte ich eigentlich gar nicht. Aber Dein Thema ist sehr komplex und es ist sehr schwer Dir da eigentlich irgendetwas richtiges raten zu können, außer vielleicht noch:

Wenn Du der Meinung bist, dass Dein Vater eventuell nicht richtig betreut, bzw. behandelt wurde, dann nimm die Unterlagen und hole Dir zwingend eine Zweitmeinung!
Ansonsten kann ich Euch nur von Herzen wünschen, dass sich Dein Vater von Tag zu Tag erholen kann und dass ein Weg gefunden wird um die Infektionen zu bekämpfen und eventuell die Luftröhre doch noch schließen zu lassen.

Desweiteren gib Deinem Vater Zeit und verliert Eure Hoffnung nicht, dass doch wieder alles in Ordnung kommt, der Tumor ist weg und das ist schonmal ein sehr gutes Zeichen!
Dort ansetzen und weitermachen, es ist ein langer Weg und bestimmt nicht einfach, aber bei Deiner Liebe und Unterstützung für Deinen Pa, wird er es bestimmt schaffen!

Ich drücke Euch ganz fest die Daumen!

Sonnige Grüsse
Milki

Geändert von milki1 (22.11.2007 um 09:25 Uhr)
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  #4  
Alt 26.11.2007, 17:13
Jette 2007 Jette 2007 ist offline
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Standard AW: Brustraumspülen/Infektion nach Lungen-OP

Danke Milki,

vielen Dank für Deine netten Worte.

Ich denke schon das es ein komplexes Thema ist. Aber ich glaube nicht, dass mein Vater der Einzige ist, der mit Wundinfektionen in dieser Größenordnung nach einer OP leben muß. Fakt ist, dass er die Infektion nicht los werden wird und dass der Brustraum durch die Verletzung der Luftröhre auch immer infektionsgefährdet ist. Ich weiß es war eine unsagbare Anstrengung und ich weiß auch, dass sehr viele betroffene nicht mehr die Chance eine OP haben.
So gesehen ist er gut dran. Aber es ist doch so ungerecht, nach der OP ging es ihm richtig gut, bis diese Infektion ausbrach und den 2. Eingriff erforderlich machte , der dann auch die Luftröhre in Mitleidenschaft zog.

Ich lese hier im Forum so viele Berichte und denke immer wieder wie unterschiedlich die Berichte sind. Aber trotzdem kann ich kaum glauben, dass bei einer Vielzahl von Foris hier keiner so etwas in der Art mal erlebt hat.

Ja, Du hast hast recht, man sollte eine zweite Meinung einholen. Derzeit wird mein Vater wieder aufgepäppelt. Es macht ihm Angst, dass er so wenig kann wie er sagt. Aber eben genau das was Du sagst sage ich auch immer: Sei froh, Du kannst Dich waschen , essen und spazieren gehen und brauchst nicht mal zusätzlichen Sauerstoff. Leider meint er, er wäre ein Pflegefall. Das sehe ich nicht so. Ich weiß nicht ob alles ruhig bleibt, oder ob doch irgendwann mal wieder was ausbricht. Da er in dem verbleibenden Lungenflügel auch Asbest hat ist allein diese Gefahr immer gegeben. Aber Trübsal blasen bringt uns nicht weiter und wir müssen das beste daraus machen. Ich habe das Internet auseinandergepflückt und nichts über das Spülen von Brusträumen gefunden. Ich weiß nur das, was ich im Krankenhaus erfahren habe und das scheint mir nicht wirklich ausreichend.
Vieleicht gibt es ja doch jemanden, der selbst damit Erfahrungen gemacht hat oder Angehörige. Ich weiß auch überhaupt nicht wohin ich mich wenden kann. Diese Spülungen sind für ihn lebenswichtig und ich möchte darüber ausreichend informiert sein. Leider weiß ich nicht woher.

Liebe Milki, der Verlust Deines Vaters ist noch so frisch. Ich weiß ich kann Dir nicht helfen und nicht beistehen, aber sei versichert , ich fühle mit Dir und wünsche Dir viel Kraft. Ich selbst habe die letzten Monate gesehen, wie viel Kraft es auch den Angehörigen kostet und mein Vater hat trotz allem Elend noch eine Menge Glück gehabt bisher.

Liebe Grüße

Jette

Geändert von Jette 2007 (26.11.2007 um 17:16 Uhr) Grund: Ergänzung
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  #5  
Alt 27.11.2007, 12:23
Jette 2007 Jette 2007 ist offline
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Standard AW: Brustraumspülen/Infektion nach Lungen-OP

Zitat:
Zitat von sammy1 Beitrag anzeigen
Hallo!
Wenn dein Vater Asbestlunge hat,bitte ganz dringend die BG informieren.
Die Berufsgenossenschaft(BG) übernimmt alle Kosten für Medis.Wo andere
Betroffene für kämpfen müssen bezahlt die BG anstandslos und es gibt
für deinen Vater eine saftige Rente.Also schnell die BG mobil machen!

Ich wünsche Euch viel Glück und deinem Vater ALLES GUTE.

Gruss Sammy1
Lieben Dank für den Hinweis, das ist schon alles gelaufen. Die BG hat es als Berufskrankheit anerkannt. Eine Rente beommt er auch, naja so saftig ist sie nicht aber immerhin.

Wichtig ist, dass die BG alle Behandlungskosten übernimmt und damit umgeht er die Benachteiligung der Kassenpatienten. Das ist merklich zu spüren seit dem klar ist dass die BG anerkennt.

Trotzdem Danke

Liebe Grüße

Jette
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