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  #1  
Alt 23.09.2010, 23:07
Ranimaus Ranimaus ist offline
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Standard Kein Morphin???

Hallo Ihr Lieben,

ich weiss nicht ob ich hier richtig bin, da ich ja "nur" Angehörige bin.

Bei meinem Vater wurde vor 5 Wochen ein metastasierendes Bronchialcarcinom diagnostiziert. Die Metastasen sitzen in fast allen Knochen, Leber und Niere. Die Lebenserwartung liegt zwischen 4 Wochen und max. 3 Monaten.
Seid mein Papa wieder zu Hause ist, bekommt er Novalgin Tropfen, Vitamin B12 und Tramal. Abends bekommt er noch eine Tablette- ich glaub es ist Psychopharmaka, -bin mir da aber nicht ganz sicher. Die Tablette bekommt er seid seinem Schlaganfall 2005 jeden Abend.Bisher hatten wir auch den Eindruck, dass mein Papa "weitgehend" schmerzfrei ist. Seid ein paar Tagen ist mein Vater aber sehr WACH. Er schläft wenig, wirkt im Kopf vollkommen klar, sogar überwach. In seinem Zustand (Blut erbrechen, Gewichtsabnahme von 120 auf 50 Kilo), durch den Schlaganfall artikulationsunfähig , in Windeln, im Pflegebett liegend, ist ein "zu wacher" Zustand nicht wirklich wünschenswert.
Unser Arzt findet diesen wachen Zustand ebenfalls "grausam" und verschrieb Atosil Tropfen. Da er letzte Nacht 4 mal Wach war und über schlimme Schmerzen in Schulter und Beinen geklagt hat, will unser Arzt jetzt bei seinen täglichen Hausbesuchen Tilidin spritzen. Die Schlaflosigkeit ist trotz Atosil geblieben.
Was mich nun wundert ist,- warum bekommt mein Vater kein Morphium?? Unser Arzt meinte, dass man erst mal versuchen sollte ohne Morphium hinzukommen?-HÄ?- Wieso??

Meine Frage an Euch? Ist das überhaupt erstrebenswert??
Ich als nur "Mitfühlende" stelle es mir furchtbar vor, bei vollem Bewusstsein mein Sterben mitzubekommen. Ich habe schreckliche Angst, davor, dass mein Vater völlig bei Bewusstsein in seinen letzten Kampf zieht, den er nur verlieren kann.
Ich kenne keinen Krebspatienten, der im Endstadium kein Morphium bekommen hat. Wieso wird grade bei meinem Vater da so ein Bogen drumgemacht?? Ist es im Endstadium wirklich erstrebenswert klar und wach zu bleiben??

Es wäre schön, wenn Ihr mir Eure Meinung dazu schreiben könnt.

Lieben Gruß
Rani
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  #2  
Alt 23.09.2010, 23:57
der_weg der_weg ist offline
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Standard AW: Kein Morphin???

Sowohl Tramal als auch Tilidin gehören zu den Opioiden, also zu der Medikamentengruppe, zu der auch Morphin gehört. Allerdings wirken sie schwächer als Morphin.

Die Ansichten des Arztes, dass man erstmal ohne probieren müsse, sind richtig für Patienten, die nur vorübergehend Schmerzen haben, wegen eines gebrochenen Knochens, einer Op, usw... weil das Morphin ein hohes Abhämgigkeitspotential hat und man da niemanden gefährden möchte abhängig zu werden.

Nur bei jemandem im Endstadium einer Erkrankung, der die Folgen einer Abhängigkeit gar nicht mehr erleben würde, und zudem so leidet, da macht das keinen Sinn. Denke auch dass Morphium da durchaus angebracht wäre.
Das hat auch einen dämpfenden Effekt, also dadurch würde er ruhiger werden; darüber hinaus gibt es noch andere Beruhiggungsmedikamente, zb Tavor.

Vernutlich ist der Arzt kein Onkologe, sondern der Hausarzt. Und die verschreiben selten Morphium, kann also sein dass er sich damit nicht auskennt und deswegen die Verantwortung dafür nicht übernehmen möchte.
Ist durchaus nachvollziehbar.

Würde versuchen da noch einen richtigen Onkologen mit ins Boot zu holen.

Wenn das ein Onkologe ist, dann versteh ich das auch nicht so recht.

Viel Glück !
Sophie
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  #3  
Alt 24.09.2010, 00:17
Ranimaus Ranimaus ist offline
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Standard AW: Kein Morphin???

Du hast Recht, es ist der Hausarzt. Nur, -ich gehe doch wohl davon aus, dass wenn ein Krebspatient, der im Krankenhaus "austherapiert" wurde und dann nach Hause kommt. Hausärztlich gut versorgt wird, so dass er keine Schmerzen leiden muss. Die Pflegerin deutete heute schon sowas an, dass der Hausarzt solche Medikamente evtl. überhaupt nicht verschreibt. Ich will meinen Vater bestimmt nicht zum Versuchskanninchen irgendwelcher Hausärzte machen. Die sollen Ihn bitte Schmerzfrei halten und einen würdigen Tod, sei es durch Morphium, ermöglichen.
Wir als Angehörige wünschen uns bestimmt keinen langen Todeskampf bei vollem Bewusstsein für meinen Papa.

Soll ich dem Arzt Morgen sagen, dass ich Morphin für meinen Vater wünsche?

Weiss überhaupt nicht, wie ich an die Thematik rangehen soll.

Kann es auch sein, dass Hausärzte überhaupt kein Morphin verschriben dürfen?

Wie komme ich an einen Onkologen, der Hausbesuche macht? Mein Vater kann weder laufen noch sprechen.

Gruß
Rani
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  #4  
Alt 24.09.2010, 00:21
der_weg der_weg ist offline
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Standard AW: Kein Morphin???

So wie sich das anhört nimmt er die Medikamente doch oral, oder ?
Nur wenn er öfter erbricht, denn kommen die doch ggf mit raus.

Also eigentlich ist in dem Zustand Morphin über die Vene oder Fentanyl (ist noch stärker als Morphin) als Pflaster http://www.pflegewiki.de/wiki/Fentanylpflaster.
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  #5  
Alt 24.09.2010, 00:31
der_weg der_weg ist offline
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Standard AW: Kein Morphin???

Hallo,

also ich denke sie dürfen es schon verschreibeń, nur wenn er keine Erfahrung mit der Dosierung usw. hat, dann traut er sich vielleicht nicht. Es ist ja nicht ganz ohne, es bewirkt auch eine Atemdepression (Unterdrückung des zentralen Atemantriebes) als Nebenwirkung.
Das wäre bei jemandem, der ggf droht zu ersticken, aber sogar sinnvoll, weil er mit weniger Atemantrieb auch seine Atemnot nicht mehr so bewusst mitbekommt. Und Sauerstoff über eine Nasenbrille wäre wohl auch sinnvoll. Kann man mit entsprechenden Anträgen auch für zu hause ordern, damit kennen sich auch die Onkologen am besten aus.

Für Morphin und alles was höher potent ist, braucht man ein Spezielles Betäubungsmittelrezept, aber das darf eigentlich jeder Arzt ausstellen.
Die beiden, die er bekommt, unterliegen gerade mal so noch nicht dem Betäubungsmittelgesetz.

Hm, ihn darauf anzusprechen ist nicht so einfach. Vielleicht mal fragen was er davon hält einen Onkologen zu kontaktieren. Wenn Du Glück hast findet er es gut, und wenn nicht, denn trotzdem machen. Habt ja nichts zu verlieren.

Was Du auf jeden Fall machen kannst ist gucken was es für onkologische Praxen in Deine Nähe gibt und da mal anrufen oder vorbei gehen. Die kommen auch nach Hause in der Regel. Oder in einer onkologichen Ambulanz einer Klinik anrufen.
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  #6  
Alt 24.09.2010, 00:41
Boxerhund1 Boxerhund1 ist offline
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Standard AW: Kein Morphin???

hallo Rani,

selbstverständlich dürfen Hausärzte Morphium verschreiben! Aber manche haben Angst davor - völlig unbegründet natürlich in so einem Fall.

Natürlich soll da Morphium gegeben werden. Finde, daß du da eine sehr vernünftige Meinung hast zum Besten deines Vaters.

Sag dem Hausarzt ruhig, was du willst und dir für deinen Vater wünschst. Falls der sich ziert, dann such dir anderen Hausarzt - muß kein Onkologe sein, aber vielleicht jemand mit Palliativerfahrung.

Wünsche euch alles Gute
__________________
Liebe Grüße, Cori

Als Angehörige kam ich, als Hinterbliebene blieb ich.

Mama: 4.10.1924 - 29.6.2009
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  #7  
Alt 24.09.2010, 07:58
Benutzerbild von Jutta
Jutta Jutta ist offline
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Standard AW: Kein Morphin???

Hallo,

jeder Hausarzt dürfte Opiade verschreiben, aber:

Er/sie muß hierzu eine Genehmigung besitzen, BTM-Rezepte zu erstellen.

Sich dem Papierkram stellen, der mit solchen Rezepten einhergeht. Leider holen sich immer weniger Hausärzte die Genehmigung, um dem in einem solchen Fall unsinnigen Papierkram zu umgehen! In Deutschland besteht in diesem Zusammenhang leider eine absurde Bürokratie.
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Jutta
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  #8  
Alt 24.09.2010, 09:14
paula2007 paula2007 ist offline
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Standard AW: Kein Morphin???

hallo,

ich kann mich meinen vorschreiberinnen nur anschliessen- die meisten hausärzte dürfen es verschreiben, haben aber entweder keine erfahrung oder keine lust auf den papierkram mit den BtM-rezepten. habt ihr denn keinen onkologen? wir hatten meinen papa ja auch bis zu seinem tod zu hause, aber betreuung durch hausarzt und onkologen. unser hausarzt ist gegenüber auf der anderen strassenseite und hat sich um solche dinge wie blutabnahmen, etc. gekümmert oder hat einfach nur mal nach dem rechten geschaut und der onkologe (praxis ist 20 km entfernt) hat sich um morphium, etc. gekümmert. er kam auch vorbei, aber nicht so oft, weil er eng mit dem hausarzt zusammengearbeitet hat. das hat wirklich gut geklappt.
ich denke, dass ein onkologe sicherlich auf morphium umsteigen würde. was macht die aussage des hausarztes auch für einen sinn? im endstadium und noch kein morphium...wann dann? mein papa hatte auch knochenmetastasen und ich weiss noch genau welch höllische schmerzen er hatte, bevor er morphium bekam. allerdings halfen bei ihm keine tabletten, der onkologe hat relativ schnell auf eine pumpe umgestellt.
ich wünsche euch jedenfalls alles gute, viel kraft und deinem papa keine allzu lange leidenszeit mehr!

lg, nicole
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  #9  
Alt 24.09.2010, 22:01
Ranimaus Ranimaus ist offline
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Standard AW: Kein Morphin???

Vielen lieben Dank für die wieder mal sehr hilfreichen Antworten.

Es ist wirklich der Hammer, was sich heute zugetragen hat!!

Wie befürchtet, war es wieder einmal eine anstrengende Nacht für meine Mama. Papa hat sie im Zwei-Stunden Rhytmus gerufen und vor Schmerzen gejammert. Meine Mutter hat Ihn dann vor lauter Verzweiflung im zwei Stunden Rhytmus, Atosil, MCP und Novalgin verabreicht. Mein Vater war nach dieser Nacht fix und fertig aber wie immer "hellwach"! Die Tränen standen Ihm hoch in den Augen. Meine Mutter dem Nervenzusammenbruch nahe!

Mir reichte es. Ich hab dann heute Morgen direkt den betreuenden Hausarzt angerufen, Ihm die Situation geschildert und nach Morphium gefragt. Da ich den Zustand so nicht mehr haltbar finde. Der Arzt fing schon wieder an, um das Thema rumzueiern! " Ich verschreibe erstmal Tilidin"! "Über Morphium können wir nachdenken, wenn das nicht mehr hilft!"
Ich habe gesagt, dass mir auch dieser hellwache Zustand nicht wirklich gefällt. Es ist grausam. Daraufhin meinte der Arzt er würde statt Atosil "Haldol" verschreiben. Damit bekäme man Ihn auf jeden Fall ein bisschen zum Schlafen!
Ich war irgendwie sauer und habe mir einen Termin im KH beim Onkologen geben lassen. Meine Mutter und ich durften sofort kommen und er hat sich zusammen mit einer Seelsorgerin fast eine Stunde für uns Zeit genommen.
Ende vom Lied ist, dass er vorgeschlagen und auch darauf hingewirkt hat, meinen Papa kurzzeitig zum einstellen Palliativ aufzunehmen. Sollt mein Vater nicht zustimmen, -für den Fall hat er uns ein Morphium Rezept mitgegeben.

Wir sind dann nach Hause, haben meinen Vater gefragt, ob er ins Krankenhaus möchte, da Ihn der Facharzt nochmal gerne sehen würde. Er hat sofort zugestimmt. Jetzt liegt er auf der Palliativstation mit dem Ziel der weitgehenden Schmerzfreiheit! Der Onkologe deutete an, (wie Ihr hier schon vermutet habt, dass viele Hausärzte mit der Gabe von Morphium überfordert wären und daher erst einmal lange an den Opiaten festhalten.

Wir hier zu Hause, sind ein wenig erleichtert, dass Ihm jetzt gut geholfen wird.

Frage mich aber die ganze Zeit, was gewesen wäre, wenn es kein Internet bei uns gegeben hätte!!? Der Hausarzt hätte meinen Vater bis zum geht nicht mehr gequält, oder wie darf man sich das vorstellen? Der Hausarzt hat ja noch nicht mal den Vorschlag gemacht, meinen Vater stationär aufnehmen zu lassen. Woher sollen wir als Angehörige wissen, was zu tun ist? Eigentlich sollte man sich doch auf die Ärzte verlassen können, dass die einem helfen und die richtigen Ratschläge geben. Aber immer abenteuerliche Medikamentencocktails... mit dem Zusatz "probieren wir mal"!!!

Meine Mutter hatte sogar noch Heulattacken weil wir unseren guten, lieben, hilfsbereiten Hausarzt "hintergehen" indem ich mich einfach an einen anderen Arzt wende!! *pfui* Meine Mutter davon zu überzeugen, dass wir gerade das Richtige für meinen Vater tun, war ein Kraftakt!
Als mein Vater dann abgeholt wurde und wir unseren Hausarzt darüber unterrichtet haben, zeigte der sich sehr erleichtert!

Möchte wirklich nicht wissen, wieviele Ältere, die keinen Internetzugang haben, sich auf Hausärzte verlassen und wirklich bis zum Äussersten gehen bevor der Krankenwagen gerufen wird, weil sie sich auf den Arzt Ihres Vertrauens verlassen. Da gruselts mich, bei der Vorstellung wieviele Menschen unnötig leiden.

Lieben Gruß
Ranimaus
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  #10  
Alt 25.09.2010, 15:03
yog_erika yog_erika ist offline
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Standard AW: Kein Morphin???

Ich habe glücklicherweise einen Hausarzt, der sich nicht gescheut hat, mich nach meinem Befund von Tamadol (Tramal) auf Morphin umzustellen. Allerdings bestand er mehr oder weniger darauf, dass ich alle 12 Stunden 1-2 Tabletten nehmen sollte. Da die Dinger am Anfang ziemlich auf den Magen schlagen und das Kreislaufsystem ein wenig durcheinanderwirbeln, war das für mich nicht die optimale Lösung. Nach »Studium« des ellenlangen Beipackzettels bin ich zu einer 8-stündlichen Einnahme von 1 Tablette übergegangen. Dadurch sind die Einzeldosen nicht so hoch, dass der Magen sich umzudrehen versucht. Außerdem habe ich ständig in etwa einen gleichmäßigen Level an Morphin und warte nicht die letzten 2 Stunden mit langsam ansteigendem Schmerzpegel auf die erlösende nächste Einnahme nach 12 Stunden. Insgesamt komme ich auch mit einer relativ niedrigeren Einzeldosis aus.

Außerdem hat sich mein Hausarzt darum gekümmert, mich in ein onkologisches Homecare-Programm zu bekommen. Jetzt kann ich bei akuten Problemen dort anrufen und bekomme Hausbesuch von einer Onkologin. Damit bin ich palliativ ganz gut versorgt und muss selten auf die Option Krankenhaus zurückgreifen.

Für akute Schmerzattacken, die immer mal auftreten können, habe ich die Wahl zwischen Novaminsulphon-Tropfen mit dem Schmerzpegel angepasster Dosiermöglichkeit und Capros Akut (Morphin mit Sofortwirkung).
__________________
Liebe Grüße
Erika


pT2, G3, pN3a (13/15), L1, V1, R0
pTis (DCIS) Grad 3, R1 (caudal)
ausgedehnte LWK 5 erfassende ossäre Metastase mit Weichteilinfiltration
ausgedehnte ossäre Metastase in LWK 1 mit Weichteilinfiltration
Kleine Metastase BWK 12 und SWK 1
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  #11  
Alt 25.09.2010, 15:14
der_weg der_weg ist offline
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Standard AW: Kein Morphin???

Hallo,

schön dass das geklappt hat mit dem Onkologen und dass der so schnell gehandelt hat. Ich denke auf der Palliativstation ist er wirklich am besten aufgehoben, und wenn er schmerzmäßig eingestellt ist, kann man ja nochmal über zu Hause nachdenken, denn aber mit dafür ausgebildetem Pflegedienst.

Wenn der Hausarzt keine Erfahrung damit hat ok, aber ich denke, er hätte Euch dann zu einem Onkologen überweisen sollen, anstatt selbst rumzuprobieren, wo er doch merkt, dass es so nicht geht.

Viele Grüße
Sophie
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  #12  
Alt 25.09.2010, 20:17
Benutzerbild von HeikesFreundin
HeikesFreundin HeikesFreundin ist offline
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Standard AW: Kein Morphin???

Zitat:
er hätte Euch dann zu einem Onkologen überweisen sollen,
So sehe ich das auch. Viele Hausärzte sind mit solchen Krankheitsfällen tatsächlich überfordert - leider. Das weiß ich, da der Arzt der unser Hospiz leitet
Ärzte schult - inzwischen international. Eigentlic um ein "Palliativ-Netz" abzudecken, sprich:
dass genug Ärzte darin ausgebildet sind, auch Menschen zu behandeln, die an solchen Krankheiten leiden und die dann mit den erforderlichen Stellen zusammenarbeiten können (wie zB Palliativstationen und sonstigen Netzen).

Ich bin froh zu lesen, dass Du da solchen Druck gemacht hast und Dein Vater nun versorgt ist - aber ich würde mir auch noch einen Termin zum Gespräch beim Hausarzt holen, um mit ihm nochmal zu sprechen. Er sollte sensibilisiert werden, damit ihm sowas nicht nochmal unterläuft ...

Gute Besserung auch für Deine Mutter!
Schön, dass Deine Eltern Dich haben!

Angie
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... meine Freundin Heike ist am 24. Mai 2010 mit 48 J ganz friedlich für immer eingeschlafen ...

... meine liebe Freundin Lilli44 - auch Du hast für immer Deinen Platz in meinem Herzen ...


... I`ll see you when the sun sets!!!
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  #13  
Alt 26.09.2010, 21:27
Ranimaus Ranimaus ist offline
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Standard AW: Kein Morphin???

Neuigkeiten von der Palliativstation!!

Mein Vater bekommt immer noch kein Morphium weil er angeblich keine Schmerzen hat oder nicht genug Schmerzen hat (die müssens ja wissen, bei jemandem der nicht sprechen kann).

Er wurde umgestellt von 4 X 30 Tropfen Novaglin auf 6 x 40 Tropfen! Atosil Tropfen wurden komplett gestrichen.

Jezt liegt mein Vater auf der Palliativstation ist Tag und Nacht GLOCKENHELLWACH (worüber er sich selber wundert). Die Pflegerinnen sagten auch, dass er sehr oft, sehr lange wach ist. Wäre aber völlig normal für einen der den ganzen Tag im Bett liegt.
Hey Leute, ich krieg so langsam echt'n Anfall!! Heute haben die meine Mutter gefragt, ob er keine sogenannte Astronautenkosten (Packs) bekommen sollte.

Meine Mutter hat echt mal komisch geschaut und meinte, dass sie kein Leiden unnötig verlängern will. Flüssigkeit über den Tropf überhaupt keine Frage, natürlich aber jetzt mit irgendwelchen hochkalorischen Drinks anzukommen. Na ja!!! Die Pflegerin hat meiner Mutter zugestimmt und gesagt, dass sie diese "Kost" in dem Fall auch nicht empfehlen würde.

Als mein Mutter auf Morphium zu sprechen kam wurde schon wieder rumgeeiert. Wir verstehen das so langsam nicht mehr. Mein Vater erschreckt sich jeden Tag über seinen Zustand. Er zeigt mir seine Beine (ehemals 120 Kilo-Mann-jetzt sind vielleicht noch 50-60 Kilo übrig) und schüttelt jedesmal entsetzt den Kopf!!
Im Krankenhaus auf der Palliativstation könnten sie Ihm doch nun wirklich was geben, was so ein bisschen Bewusstseinsdämpfend wirkt. Aber NEIN, im Krankenhaus ist er noch WACHER und schläft überhaupt nicht mehr. Mittlerweile hustet er auch sehr viel!! Warum helfen die meinem Papa und auch uns nicht, seinen Leidensweg zu erleichtern??

Gruß
Rani
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  #14  
Alt 26.09.2010, 21:32
Ranimaus Ranimaus ist offline
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Standard AW: Kein Morphin???

PS: Als ich meinen Vater besucht habe, hatte er Schmerzen und war gelagert wie ein "Schluck Wasser in der Kurve"! Ich habe dann den Schwester nund Ärzten die vorne saßen Bescheid gesagt, dass mein Vater Schmerzen hätte. Da sagte mir der Arzt, dass er Ihn eben noch gefragt hätte und er den Eindruck hätte, dass mein Vater sehr gut auf die Medikation anspricht. Ich habe Ihm dann gesagt, dass mein Vater schonmal ja und nein verwechselt und im KH gerne den TAPFEREN spielt! Sie sollten bitte genau hinschauen.
Ach und genau da war es auch gerade Zeit für seine 16-Uhr-Schmerztropfen.

Oh lieber Gott, was muss ein Mensch alles aushalten können!!!

Liebe, erschütternde Grüße
Rani
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  #15  
Alt 26.09.2010, 21:33
der_weg der_weg ist offline
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Standard AW: Kein Morphin???

Also das kapier ich nicht.
Ist das eine onkologische Palliativstation ?
Da würd ich nochmal den Onkologen kontaktieren, der ihn eingewiesen hat.
Der hielt das doch auch für notwendig.
Bei dem hohen Gewichtsverlust ist künstliche Ernährung schon sinnvoll, auch auf der Palliativstation. Nur wenn man erwartet, dass derjenige sehr bald stirbt und auch keine Lebensqualität mehr herauszuholen ist, setzt man die auch ab und gibt nurnoch Infusion.
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