Konisation: gut - Wie geht´s weiter ???

[JuttaM]

Hallo Ihr Lieben,

erst mal die gute Nachricht: Ich bin wieder aus dem KH entlassen - nach PAP 4a hatte ich eine Konisation - alles ist im guten entfernt worden ... uffff.

CIN III - Virus wird noch getestet.
Ganz nebenbei: ich kann einen ambulenten Aufenthalt nur empfehlen - konnte mich gut erholen (mit Familie sonst kaum möglich) und habe jetzt keinerlei Blutung bisher.

Trotzdem habe ich Seelenqualen im Krankenhaus durchgestanden, weil mich so ein junger Arzt doch tatsächlich gleich dabehalten wollte um mir am Montag die Gebärmutter entfernen zu lassen.
Er hat das alles ziemlich drastisch dargestellt und gesagt "die Gebärmutter ist nur zum Kinderkriegen da - jetzt ist sie eine Gefahr - dann muß sie eben raus." ich solle mir klar machen, daß Gebärmutterkrebs schrecklich sei und so weiter ...
Auf die Frage nach meiner Familienplanung konnte ich offensichtlich keine befriedigende Antwort geben - denn ich sagte "ich weiß nicht!".
Wenn ich nicht schon vorher hier im Forum gewesen wäre, hätte ich mich vermutlich sofort dazu bewegen lassen.
Gott sei Dank hatte ich auch die Nummer einer Bekannten in der Tasche, die Frauenärztin ist und die hat mich bestärkt das Ganze abzulehnen.

Habe ich also getan - bei meiner Abreise war dann plötzlich mein OP-Bericht und mein Befund "nicht auffindbar" - den wollte ich nämlich mitnehmen, weil ich jetzt mit Sicherheit von Ponzius zu Pilatus laufen werde um Infos einzuholen. merkwürdig oder?

Jetzt habe ich natürlich schon Angst: Wie ist das Leben mit einer entfernten CIN III (und vermutlich positivem Virenbefund) - Wie groß ist die Gefahr, daß es weiter geht und wann ???
Bin ich auf der sicheren Seite oder kann es mit Krebs so schnell gehen, daß ich mich in Gefahr bringen könnte.

Was mich auch sehr interssieren würde ... denn ich denke zumindest daß ich dazu die Zeit gewonnen habe: Was ist mit alternativen Methoden.
Als ich meinen PAP-Befund hatte, war ich nicht zu alternativen Heilmethoden bereit. Jetzt ist das etwas anderes ...ich kann doch sicher im Vorfeld einiges unternehmen. Bringst der Besuch beim Heilpraktiker (oder ... nach meinen Erfahrungen ... bei der Heilpraktikerin!!!!) etwas?
Wer hat das Erfahrungen??? Adressen im Rhein-Main-Gebiet????

viele Grüße Jutta

[CIN III]

Hallo Jutta,

schön, dass Deine Konisation gut gelaufen ist.

Ich hatte auch im Sommer eine Konisation mit CIN III und alles im guten enfernt, habe alles super überstanden.

Wie es weiter geht, das kann ich leider auch nicht vorhersehen. Ich habe jetzt schon meine erste Kontrolle (war nach 3 Monaten) hinter mir, PAP II und HPV negativ Eine enge Freundin von mir hatte auch eine Konisation vor ein paar Jahren udn seitdem ist alles in Ordnung. Auf alle Fälle werde ich jetzt alle 3 Monate die Kontrolle wahrnehmen und bin guter Dinge.

Ich werde ab Januar etwas für mein Immunsystem tun (Arzt hat mir Eigenbluttherapie empfohlen), da es dieses Jahr wirklich unten ist, außerdem ernähre ich mich gesünder und treibe Sport und glaube fest daran, dass es icht wiederkommt......wäre auch an einem giten heilpraktiker im Rhein-Main Gebiet interessiert, bestenfalls in Wiesbaden....

Alles Liebe, CIN III

[JuttaM]

Hi Cin III,

ja, das wird sich bei mir wohl noch zeigen, ob ich mit der Situation so gelassen umgehen kann. Eigentlich dachte ich auch ... wenn alle im Guten weg ist, ist das Problem beseitigt - doch dann kam dieser übereifrige Arzt und hat mich total aus dem Konzept gebracht.Der war echt der Knaller - total frauenfeindlich, nach dem Motto: "... der Mythos von der Fruchbarkeit ist doch völlig überholt und aus einer anderen Kultur" und "wenn die Gebärmutter Ihren Sinn erfüllt hat, kann sie raus" und lauter so einen SUPERBOCKMIST (frage mich echt, warum so einer Frauenarzt wird - zum Frauen kastrieren?) Naja - nun bin ich eben verunsichert, obwohl ich mich durchgesetzt habe und es immer noch für richtig halte, auf meinen Bauch gehört zu haben.

Du schreibst, Du hast HPV negativ. Wir würdest Du dich verhalten, wen Du positiv wärst? auch abwarten? (Im Moment weiß ich noch nix, gehe aber einfach mal von positiv aus, denn daher kommt ja die Krankheit und wenn sie den Virus nicht "zufällig" weggeschnitten haben, oder?
Die Gefahr ist größer bei positiv, oder?

Sorry an Euch im Forum - ich sehe hier Leute mit weit größeren Seelenqualen und ich bin immerhin jetzt gerade gesund.
Offensichtlich bin ich jemand, die im Prinzip gerne auf "NUmmer sicher" geht ... irgendwie fällt es schwer die Kontrolle abzugeben, oder???

Vielleicht bräuchte ich einen Heilpraktiker mit Seelenklemptnererfahrung???
Außerdem suche ich eine gute Frauenäztin in/um Mainz/Wiesbaden, weil ich unbedingt eine weitere Meinung will. (das mit den verschwundenen Berichten ist mir einfach zu kurios). Ich würde gerne mit Homeopatischen oder pflanzlichen Mitteln weiterarbeiten und im Vorfeld tun, was in meiner Macht steht. (zumindest "Rest-Macht" ) :-))

Mensch, bin ich dankbar für dieses Forum - schon vor der OP und jetzt wieder.
Irgenwie will ich meinem Mann und den Freunden nicht ständig meine Sorgen reindrücken. Die sind jetzt erst mal alle erleichtert und das ist gut.

Gruß
besonders über den Rhein
Jutta

[**Hamburger Deern**]

Hallo Jutta,

beim Blick in die anderen Foren habe ich auch so manches Mal gedacht, ich solle besser meine Klappe halten, denn die wirklichen Probleme haben andere, aber nicht ich mit dem Bisschen Pap 4a und CINIII.

Nur - auch bei anderen hat es so angefangen und ich finde es irgendwie doch beruhigend, dass ich nicht die Einzige bin, die wegen einer Krebsvorstufe bereits am Rad dreht. Das gibt mir das Gefühl der Normalität.

Ich hab gedacht, nach erfolgreicher Konisation könnte ich mich entspannt zurücklehnen, meine Kontrolluntersuchungen absolvieren...... und merke, das das überhaupt nicht klappt, weil die Konisation für mich nicht erfolgreich war, denn es sind Dysplasien im Zervixkanal verblieben - die Formulierung "...spricht eher für verschlepptes Material" klingt in meinen Ohren nach Spekulation, nicht aber nach gesichertem Wissen. Und genau damit komme ich nicht klar und fühle mich total verunsichert.

Mir tut das Forum wirklich gut, denn meine aufkommende Panik konnte ich bislang mit Wissen ganz gut im Schach halten. Durch Beiträge wie z. B. von evche weiß ich dann auch, wonach ich meine Ärztin fragen muss, weil sie es von sich aus nicht sagt.

Gruß
Antje

[rihei]

hallo Jutta,Hallo HamburgerDeern.....
ich wollte euch nur sagen, das es völlig gleichgültig ist, worüber Frau sich Sorgen macht, sie leidet darunter und das ist der Punkt und dafür ist das Forum auch da, um dieses leiden aufzufangen und etwas zu mindern........
ich drück euch beide und wünsch euch alles Gute für eure Befunde.....
@HamburgerDeern.....
deine Gefühle wg. des unklaren Berichtes kann ich sehr gut nachvollziehen.....
ich hab auch lieber klare Aussagen, auch wenn sie negativ sein sollten, aber damit kann ich besser umgehen wie mit so einem "wir wissen nicht wirklich, was da los ist".....
ich wünsche dir trotzdem einen schönen 1.Advent, so wie allen anderen natürlich auch.....
liebe Grüsse
rihei

[Flips]

An alle lieben Mädels

Ich finde, es ist müßig, darüber zu spekulieren, wer hier warum welche "Zugangsvoraussetzungen" zu erfüllen hat.
Fakt ist einfach:
Wer versteht es besser, als Betroffene?
Wer kann sich einfühlen, in all die Sorgen, Nöte, Seelenqualen, Fragen,
die "Frau" nunmal beschäftigen, die einen großen Teil in Ihrem Leben einnehmen.
Und seien es "nur" die Vorsorgeuntersuchungen, die ein normales Leben diktieren und sehr oft beherrschen.
Und die Angst im Hinterkopf, es könnte ja sein...
Nehmt es als Geschenk an, wenn sich hier Frauen einfinden, die etwas von sich selbst geben, etwas sehr persönliches, intimes.

Und auch, wenn sich die Angst dann irgendwann wieder auflöst, so war sie doch da. Aber, IHR zählt dann zu den glücklichen Menschen, für die die Diagnose "Krebs" zwar greifbar war, aber nicht für EUCH zerstörend und "ernst" wurde.

Ich wünsche allen Betroffenen Glück, Zuversicht, Hoffnung,
und stets ein offenes Ohr.
Schönen 1.Advent
Flips

[Evche]

Ich kann mich Flips Worten nur anschließen. Wir alle sind hier, weil wir irgendwann mal einen Anruf von unserem Gyn erhalten haben, daß unser Abstrich nicht in Ordnung ist. Was in solch einem Moment in Gang gesetzt wird, kann keiner nachvollziehen, der es nicht selber erlebt hat.

In diesem Forum ist das Verständnis eben besonders groß, weil sich Betroffene austauschen können. Aber bei allen Ratschlägen sollte nie vergessen werden, daß jeder Mensch eine andere Schmerzgrenze hat. Was für denen einen gerade mal unangenehm ist, kann dem anderen bereits den Schlaf rauben.

Daher halte ich es für besonders wichtig, gut aufgeklärt zu sein. Denn nur dann kann jede Frau die für sie richtige Entscheidung treffen.

Einen schönen 1. Advent und ganz liebe Grüße - euer Evche

[JuttaM]

Hallo Ihr Lieben,

irgendwie ist dieses Forum plötzlich ein Teil meines Lebens ... danke für Eure Reaktionen. Danke auch für die privaten Tipps und Antworten - kann gerade nicht alles beantworten ...

Es stimmt, es kann nur verstehen, wer es erlebt hat. Bei mir kam die Nachricht per Post und das am Mittwoch Mittag ... (Ärztin nicht erreichbar) - der Tag hat wirklich viel verändert ... und je weiter ich mich reindenke, umsomehr verändert mich das Ganze. Plötzlich bin ich total verletzlich, hilflos, harmoniebedürftig, froh um jede Form von Verständniss ...

Meine Konisation war vergangenen Dienstag. Bis gestern (Samstag) war ich noch in der Klinik, was ich ehrlich gesagt genossen habe.

Mein primäres Problem ist jetzt, daß nach diesem Gespräch mit dem Arzt, mein Vertrauen schlagartig in den Keller gegangen ist - Problem Nr.2 ist natürlich, daß ich noch mehr Informationen brauche. Hoffentlich kann ich bald zu meiner Frauenärztin ...

Danke, für Eure Ermutigung. Ich denke, der schwerste Moment, ist die Bewußtwerdung der Situation. Wenn man einmal drin ist, wirds dann schon irgendwie werden, oder???

Viele Grüße aus Mainz
Jutta