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  #136  
Alt 12.01.2008, 21:39
schnuckelchen schnuckelchen ist offline
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Standard AW: Und plötzlich ist die Sonne dunkel.....

Hallo zusammen,

eigentlich war ich sicher, das die letzten Tage an Grausamkeiten nicht mehr übertroffen werden können. Heute hat meine Ma dann aber noch mal den Hammer ausgepackt:
Ihre Freundinnen waren heute früh zu Besuch, wir haben sie dann ein wenig frisch gemacht. Auf einmal nimmt sie meine Hand und sagt: "Anja, sag mir doch wann ich endlich die Augen zumache. Ich will einschlafen und nicht wieder wach werden. Ich schaff das alles nicht, bitte hilf mir!"

Zum ersten Mal bin ich aus dem Zimmer gerannt und hab auf dem Gang hemmungslos geheult. Bis ihre Freundin kam, mich in den Arm nahm und sagte, ich müsse wieder rein, sie würde nach mir fragen.
Ich dachte es zerreißt mich innerlich, ich kann mir gar nicht vorstellen, das es noch schlimmer werden wird.

Ansonsten ist ihr Zustand unverändert!!!
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Betroffene: Meine Mum, Baujahr 1943
inoperabler BSDK mit Lebermetastasen, Diagnose 26.06.2007
Für immer eingeschlafen am 16.01.2008
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  #137  
Alt 13.01.2008, 10:33
lommi lommi ist offline
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Standard AW: Und plötzlich ist die Sonne dunkel.....

Hallo Schnuckelchen,

ich kann mich sehr gut in dich reinfühlen. Ich bzw wir begleiten im Moment meine Tante und meine Mama auf ihre letzte Zeit.
Meine Tante ist über ein Jahr krank und hat jetzt den Kopf voller Metastasen...man merkt wirklich jeden Tag.
Meine Mama ist seit 5 Jahren krank und hat einen eisernen Lebenswillen aber trotzdem ist sie jetzt austherapiert .
Das geht so sehr an die Substanz..Weihnachten und Sylvester dachte ich es geht einfach nicht mehr.

LG lommi
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  #138  
Alt 13.01.2008, 11:14
romy-1 romy-1 ist offline
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Standard AW: Und plötzlich ist die Sonne dunkel.....

Liebe Anja
Habe alles über deine Mam gelesen und mir laufen die Tränen. Meine Mutter hat das selbe mitgemacht und wir haben alle so gehofft das sie wieder gesund wird. Nur die letzten Tage habe ich zu Gott gebetet. Wo schaust du hin, siest du meine Mam nicht, erlöse sie von ihrer Qual.Sie war zu Weihnachten schon zu schwach um aufzustehen und vom Essen keine Spur mehr.Allso wieder ins Spital, es wurde ihr der vierte Stent, diesesmal im Dünnsarm(die anderen konnte man nima durchspülen,denn sie waren schon verwachsen) in der Hoffnung wieder zu essen. Doch alles kam hoch,der Gallensaft.Sie wurde künstlich ernährt, sie hat alles mitbekommen. Die Stimme war schon irgendwie weg.. Wie sie so lag,es tut so weh ohr nicht zu helfen zu können. Sie bekam dann die Schmerzpumpe in ihren Porto, den sie hatte Schmerzen und das hat sie nicht verdient..am 8.01 um 17.45 uhr ist sie friedlich eingeschlafen und ich war nicht bei ihr,es ist so traurig. Die Schwester hat dann das Fenster aufgemacht und gesagt:Ihre Seele fliegt in den Himmel hinauf.. Am 11..ten hatten wir deas Begräbnis ein tränenreiches, denn meine drei buben haben sie es ihr mit Tränen zurückgegeben,da sie ihnen in der Kinderzeit zig - Bussis und Küsse gegeben hatte.
Liebe Anja sei stark, ich wünsche die viel Kraft das alles durchzumachen,es grüsst dich lieb Romy


Meine Ma
3.4.1943 - 8.01.08
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  #139  
Alt 13.01.2008, 19:36
elgoa elgoa ist offline
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Standard Und plötzlich ist die Sonne dunkel.....

Es istnicht einfach, für alle. Mein Schwager ist schon seit Monaten nicht mehr so richtig auf die "Beine". Eigentliche fast ein Jahr. Meine Schwester hat einen älteren Lebensgefährten, seit über 30 Jahren. In den letzten Monaten waren von Krankenhausaufenthalte, Entlassung ohne Diagnose. 25 Kg Gewichtsverlust, Appetitlosigkeit, dadurchbedingt keine Kraft mehr. Warum würde da ein Grund bestehen, etwas tiefsinnigere Untersuchungen anzustgreben????

Wenn meine Schwester, wir sind beide selbstständig, keine Zeit hatte bei Ihren Lebensgefährten zusein und es ihm mal wieder nicht so gut ging, rief sie mich an, ob es mir möglich war nach ihm zu schauen. Klar, wenn ich keine Termines hatte, ich tats doch gerne. Und schön war, er ist ein Mensch der sich noch wirklich freuen kann. Einmal sogar sagte er, als er mich sah, mensch ich habe gerade an dich gedacht und das es schön wäre wenn du kämest. Ich erinnere mich wie erstaunt ich war, ja und glücklich über seine Aussage. Seit einigen Wochen fährt meine Tochter gleich von der Uni aus zu ihm, bis meine Schwester nach Hause kommt. Freitags und Samstags leistet sie ihm auch noch Gesellschaft. So wie ich konnte zwischendurch zum Mittag oder einen Kaffee.
Es war traurig zu sehen, dass da en Mensch von der Couch nicht mehr runter kommt, allenfalls zum Klo. Täglich wurde er schwächer, aber ............außer sein Alter war da eben "nix"????!!!! Laut Ärtze im Krankenhaus und sein Hausartz.
Meine Schwester hatte fürchterliche Angst die Diagnose Krebs zu hören. Nur wenn man ihn so dahinsiechen sah, wusste man klipp und klar, irgendetwas schlimmes hat er.

Jetzt ist er wieder ins Krankenhaus gekommen und kommt so wie ich weiß am Montag aus dem Krankenhaus. Diesesmal wurde eine Diagnose gestellt, BSDK.
Keine Lebensverlängerten Maßnahmen, lediglich Schmerzstillende Medikamente. Lebenserwartung?? Eine Woche, Zwei....... wenn er Pech hat drei oder vier. Denn in der kurzen Zeit in der ich von dieser Diagnose weiß habe ich außreichend Info. Er ißt nichts und kann auch nicht trinken. Die Aussage der Ärtze waren bis 4 Monate. Ein Häufchen Elend liegt da im Krankenbett, mit einer "gesunden" Gesichtsfarbe, nähmlich gelb. Ißt nicht trinkt nicht, und wenn dann kotzt er. Der Tropf gibt ihm die einzige Flüssigkeitszuführ.
Was mich besonders trifft und traurig macht ist, wir, meinen Familie und ich waren immer so nahe dabei und kümmerten uns. Und als ich vo einigen Tagen meine Schwester anrieft, was die Magenspiegelung ergeben hat, bekam ich als Antwort, da möchte ich jetzt nicht drüber sprechen. Ich wusste sofort, das bedeutet nichts gutes. Einige Tage später kam dann die Wahrheit zu uns. Sicherlich ist meine Schwester die traurigste von allen und sicherlich darf sie jetzt auch egoistisch sein. Aber meine Kinder und ich sind auch traurig und erfahren die enddiagnose als letztes.
Egal wie schlimm die Wahrheit ist, egal wie traurig, am Ende können wir nichts ändern und wir müssen Abschied nehmen von einem lieben Menschen. Und dann bleiben nur noch die die übrigbleiben.
Ich habe vor Jahren meine Freundin die letzten 6 Wochen ihres Lebens begleiten dürfen. Es ist nicht leicht und doch schön wenn man mit einbezogen wird. Meine Freundin hatte es verstanden und den Tod beim Namen genannt. Meiner Schwester scheint es nicht möglich zusein. So viele Menschen um mich sterben an diesem verdammten Krebs. Daher, eine Patientenverfügung sollte ein jeder haben.
Ich mache mir Sorgen um meine Schwester, das Schicksal hat sie bisher immer verschohnt, sie wird es schwerer haben es zu realisieren.

LG
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  #140  
Alt 13.01.2008, 21:17
schnuckelchen schnuckelchen ist offline
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Standard AW: Und plötzlich ist die Sonne dunkel.....

Hallo ihr lieben,

wollte mich nur kurz melden. Wollte ja heute um halb 12 im KH sein damit Ma nicht allein ist, wenn die Verwandschaft anrollt. Um 10 kam dann der Anruf: Mama wollte das ich komme. Hab mir natürlich sorgen gemacht und bin sofort los und dann....... sie konnte sich gar nicht mehr daran erinnern.

Tja, und nachmittags bin ich dann in das Hospiz gefahren, in dem sie ab morgen ein Zimmer haben kann. Und was soll ich sagen??? Das war kein vergleich zum ersten Haus das wir gesehen haben. Hell, freundlich, richtig einladend. Freundlich lachende Schwestern, ein Ort, an dem man sich wohl fühlen kann.

Meine Ma sieht das als ihren letzten Weg, und sicher ist er das auch. Aber jetzt bin ich sicher, das er noch so schön wie möglich sein wird, so schön wie es eben in diesem Zustand noch geht. Ich bin sicher das es ihr dort auch gefallen wird, auch wen man im Moment eher den Anschein hat, das ihr alles egal ist. Aber ich kenn sie gut genug um zu wissen das es nicht so ist.

Ich hoffe, ich kann heute etwas ruhiger schlafen, denn ab morgen weiß ich sie in guten Händen und fern von der kalten Krankenhausatmosphäre.

Ich wünsche allen eine ruhige Nacht
LG Anja
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  #141  
Alt 13.01.2008, 21:53
elgoa elgoa ist offline
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Standard AW: Und plötzlich ist die Sonne dunkel.....

Hallo Anja,
ein Hospiz ist, wenn ein Pflege zu Hause nicht möglich ist, sicherlich eine der besten Entscheidungen. Die Schwestern sind geschult für diese Begleitung und allemal besser als in diesem Fall das Krankenhaus.
Ich bin sicher, dass deine Mama da gut aufgehoben ist. Ich wünsche und für alle Beteiligten, dass sie nicht lange Gast im Hopiz sein wird.

LG
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  #142  
Alt 14.01.2008, 19:40
Nicole36 Nicole36 ist offline
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Standard AW: Und plötzlich ist die Sonne dunkel.....

Hallo Anja,

leider kann ich Dir die Sorgen und Ängste nicht nehmen, aber egal was noch auf Dich zu kommt. Du wächst mit den Aufgaben und über Dich hinaus.

Ich weiß es ist nur ein schwacher Trost, aber da ich Dir einen Schritt vorraus bin, weiß ich wovon ich spreche.

Bitte gib nicht auf, Du schaffst das. Du kannst nichts falsch machen, wenn Du das tust, was Dein Herz Dir sagt.

Ich bin in Gedanken bei Dir. Alles Gute für Deine Mum!!!!

Viele liebe Grüße
Nicole
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August 2004 - Magenkrebs
August 2006 - inoperabler BSDK mit Lebermetastasen

Januar 2008 - in meinen Armen gestorben
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  #143  
Alt 14.01.2008, 21:23
schnuckelchen schnuckelchen ist offline
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Standard AW: Und plötzlich ist die Sonne dunkel.....

Hallo ihr Lieben,

vielen Dank für eure Worte und euren Zuspruch.

Seit heute Nachmittag ist Mama im Hospiz. Der Transport und alles weitere waren natürlich sehr anstrengend und aufregend für sie. Sie hat seit der Ankunft eigentlich nur geschlafen, deswegen kann ich noch nicht sagen wie sie sich aufgehoben fühlt.

Allerdings ist mir ein Stein vom Herz gefallen das meine Schwester und mein Schwager, die sich bisher an der Organisation nicht wirklich beteiligt haben, weil sie noch immer die Augen vor dem unvermeidlichen verschließen, total begeistert von der neuen "Unterkunft" sind. Mein Schwager meinte es wäre ja fast wie eine Ferienwohnung, und da hat er recht. Ich hab die Hofnung, das wir alle vielleicht nun ein wenig ruhiger werden können, wenn wir sie in guter Obhut wissen, und das dann vielleicht auch ein bißchen auf Ma abfärbt.

Wir werden sehen, ob Mama sich dort ein bißchen wohlfühlen kann und ob sie es dort schaffen, sie möglichst schmerzfrei zu halten.

Ein weiterer, anstrengender Tag geht zu ende und ich werde jetzt hoffentlich wie ein Stein ins Bett kippen und schlafen, schlafen, schlafen

LG Anja
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  #144  
Alt 14.01.2008, 22:14
Nicole36 Nicole36 ist offline
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Standard AW: Und plötzlich ist die Sonne dunkel.....

Hallo Anja,

Du solltest ganz viel schlafen, denn ausgeruht kannst Du viel besser für Deine Mum da sein.

Ich bin mir sicher, das sie im Hospiz gut aufgehoben ist, denn Du hast ein gutes Gefühl und dann wird es richtig sein.

Schlaf Dich richtig aus, das ist super wichtig.

Ich habe das nicht gemacht und habe das immer wieder körperlich gemerkt und es ist tatsächlich so, dass ich immer noch ganz schlapp bin. Ich hoffe das es nach der Beerdigung wieder besser wird.

Du darfst niemals vergessen auch an Dich zu denken.



Alles Gute und Liebe für Euch
Nicole
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  #145  
Alt 15.01.2008, 12:37
gewwi gewwi ist offline
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Standard AW: Und plötzlich ist die Sonne dunkel.....

Hallo Anja, das kenne ich auch, als mein Mann ins Hospiz kam, habe ich 12!Stunden durchgeschlafen.
Du wirst sehen, auch wenn der Anlaß in trauriger ist, wenn du siehst, wie gut deine Mama aufgehoben ist, wird es euch beiden leichter fallen.
Gegen die Schmerzen können sie dort ganz bestimmt besser helfen. Mein Mann bekam z.B. Polamidon, 4x so stark wie Morphium, aber viel weniger Nebenwirkungen, außerdem kein Dauerschlaf. Mein Mann war klar und ansprechbar und zu 98% schmerzfrei, was auch der Seele gut tat, den Schmerzen machen depressiv.
Was ich gut fand, das auch eine Betreuung für die Angehörigen stattfand, wenn man wollte.
Wünsche dir viel Kraft für die nächste Zeit
petra

Geändert von gewwi (15.01.2008 um 12:39 Uhr)
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  #146  
Alt 15.01.2008, 15:08
schnuckelchen schnuckelchen ist offline
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Standard AW: Und plötzlich ist die Sonne dunkel.....

Hallo ihr lieben,

der Zustand von Mama hat sich über Nacht rapide verschlechtert. Ich bin heute früh gleich hin. Sie schläft nur noch, sie hat jetzt die doppelte Dosis des Schmerzpflasters. Die Schwester sprach heute mit mir, mehrmals, oft, die sind echt toll dort. Wir haben dann mit Pa zusammen entschieden, das sie die hochkalorische Nahrung nicht mehr bekommt, da diese den Körper noch mehr belastet. Jetzt müssen wir nur noch überlegen, wie wir das meiner Schwester beibringen.

Es gibt aber auch noch eine andere Sache die mich verwirrt: Ich weine nicht mehr!!! Klar, die Tage sind im Moment sehr anstrengend, sehr lang, Papa überträgt mir immer mehr "Aufgaben", es geht ihm selbst nicht gut. Ich bin ständig beschäftigt, ich komme nicht zum nachdenken, ich muß im Moment funktionieren. Hoffentlich geht das gut.....

LG Anja
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  #147  
Alt 15.01.2008, 20:20
schnuckelchen schnuckelchen ist offline
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Standard AW: Und plötzlich ist die Sonne dunkel.....

Es geht ihr gar nicht gut, ich habe Papa gerade zu ihr gefahren!!!

Sie hat wohl Atem-Aussetzer, und der Pfleger, der sie heut Abend zum ersten Mal gesehen hat, rechnet mit dem Schlimmsten.

Ich wünsche ihr so sehr das sie ohne schmerzen einschlafen kann
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  #148  
Alt 15.01.2008, 23:08
elgoa elgoa ist offline
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Standard AW: Und plötzlich ist die Sonne dunkel.....

Hallo liebe Anja,
ich wünsche mir als Mutter, wenn es mich einmal so böse "erwischen" sollte, dass meine Töchter mich so umsorgen wie du es bei deiner Mutter gezeigt hast. Dazu gehört nicht nur Liebe, sondern auch Stärke. Die, wie mir scheint deine Schwester und ihr Ehemann nicht haben.
Wenn man nicht mehr weinen kann, muss man sich nicht erschrecken, irgendwann hat man sich ausgeweint und ist trotzdem unglücklich. Meiner Schwester habe ich gestern liebevoll zugeredet, sie wollte die grausige Wahrheit nicht wahrhaben. Aber ich hatte Sorgen, wenn sie es beibehällt, dass wenn es dann soweit ist, sie damit nicht fertig wird. Ich glaube sie hat es verstanden. Und wenn ich sehe wie sie ihrem Mann zärtlich übers Gesicht streicht und dann sein liebevolles zurücklächeln sehe, zieht sich mein Herz zusammen. Das sind die Momente im Leben, in denen man schreien und weinen will, weil man so unendlich Machtlos dem gegenübersteht. Nur dann, davon bin ich überzeugt, wenn man sich vorher damit auseinandergesetzt hat, kann man danach mit der Trauer und dem Verlust eines lieben Menschen abarbeiten. Es gibt soviele Schicksäle denen dieses Möglichkeit des Abschiednehmen vorenthalten wurde.
Wenn deine Schwester jetzt die Augen verschließt, wird sie es schwer haben wenn deine Mamma nicht mehr ist. Du kannst stolz auf dich sein, denn das was du leistest und sei es für dich selbstverständlich, ist sehr bemerkenswert.
Konrad Adenauer sagte einmal; Wir leben alle unter den selben Himmel, aber wir haben nicht alle den selben Horizont. Ich bin davon überzeugt, ohne dich wirklich zu kennen, dass du das hast, was die meisten nicht haben, Herz und Verstand.
Du musst immer den Punkt im Auge behalten, dass du erkennst, dass das Leben weiter geht, und dass ist auch gut so. Das würden die, die gehen müssen doch so haben wollen.
Kopf hoch Anja.
LG

Geändert von elgoa (15.01.2008 um 23:12 Uhr)
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  #149  
Alt 15.01.2008, 23:40
schnuckelchen schnuckelchen ist offline
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Standard AW: Und plötzlich ist die Sonne dunkel.....

Liebe Elgoa,

Deine Worte haben mich sehr tief berührt.

Ja, Du hast recht, ich hoffe, das ich mit meiner Ma im reinen bin, das alles gesagt wurde was es zu sagen gab, das ich mir niemals den Vorwurf machen muß mich nicht gekümmert zu haben.

Und doch habe ich manchmal den Gedanken, das meine "abgeklärtheit" auf andere ein wenig kaltherzig wirken könnte. Die mich kennen wissen das es ganz sicher so nicht ist, und was andere denken war mir eigentlich immer egal. Wie oft hat Mama in der letzten Zeit gesagt ich wäre doch immer die vernünftigste gewesen. Sie hat es also richtig verstanden, und nur das ist wichtig. Denn mein riesengroßes Herz -und da hast Du sehr recht- habe ich von ihr, und auf den Kopf gefallen bin ich sicher auch nicht.

Und wenn Deine Kinder Dich lieb haben (und das haben sie ganz sicher) werden sie mal genau so handeln wie ich es jetzt tue, auch wenn es hoffentlich nie nötig werden wird.

Ich danke Dir sehr für Deine Worte, es tat gut das zu lesen.

LG Anja
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  #150  
Alt 16.01.2008, 18:49
schnuckelchen schnuckelchen ist offline
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Mama ist jetzt ein Engel

* 14.07.1943

+ 16.01.2008

Ich werde Dich unendlich vermissen!!!
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