Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Krebsarten > Lungenkrebs

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #31  
Alt 22.07.2002, 16:47
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard hilflos!!!!

Hallo Susanne, ja, der Knoten war Anfang des Monat geplatz, aber jetzt sieht alles schon wieder anders aus. Auch das Wochenende bei meinen Eltern war total lusig und wir haben (die ganze Familie) total viel gelacht. Aber: Paps hat sich wohl wieder derzeit für die Einigel-Phase entschieden und redet wieder mal nicht mit mir, und meine Mum (so schlecht ich über sie geschrieben habe und mich geärgert habe) liegt in vielerlei Hinsicht doch nicht so falsch. In unserer Familie ist einfach der Wurm drin und man weiß nie, was als nächstes kommt.
Auch die angekündigte Großuntersuchung vor der 3. Chemo kommt jetzt nicht (ich weiß nicht, was da los ist und den Grund sagt mir auch keiner). Ist es nicht toll, immer so auf dem Laufenden zu sein wie ich. Irgendwie kommt man sich als Tochter echt total schäbig vor, dabei kann ich doch wirklich nichts dazu.

Liebe Melanie, Deine Gedanken sind nicht schäbig, ich denke, viel von uns überlegen sich manchmal, was besser ist und würden gerne vorbereiteter sein für das, was alles noch kommt... Beim Lesen hier im Forum sind mir schon oft die Tränen gekommen, aber die Denke von mir ändert sich tagtäglich mit jedem Bericht.

Um so schöner war, was Peter (juhu und ganz herzliche Grüße an Deine Sylvia, die Kämpfernatur) uns mitgeteilt hat. Meinem Dad würde ich gerade diesen Teil liebendgerne ausdrucken und ihm 1000x um die Ohren hauen, damit er endlich auch kapiert, dass er da mithelfen muß, wenn er durch diese Sch... durch will und weiter für seine Familie da sein möchte. Aber wir haben ja gerade wieder mal Sprachpause.

Lieber Peter, es hat mich total gefreut, was Du geschrieben hast. Die kleine Alina ist echt die Wucht, konnte mir das Bild richtig gut vorstellen und wußte nicht, ob weinen oder lächeln. Ich wünsche Euch beiden weiterhin nur das Allerbeste und ganz viel Kraft, weiter gegen den Schweinehund Krebs zu kämpfen. Soll er doch bleiben bzw. dahin gehen, wo er KEINEM was antun kann!

Fühlt Euch alle gedrückt und ich drücke uns allen für die nächste Zeit ganz fest die Daumen.
Liebe Grüße Silke
Mit Zitat antworten
  #32  
Alt 23.07.2002, 14:16
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard hilflos!!!!

Hallo Silke, Melanie und alle anderen,
diese Krankheit ist schon schlimm und der Umgang sowohl für die Betroffenen wie für die Angehörigen ist bestimmt nicht einfach. Als Betroffene/r möchte man seiner Familie Leid und Kummer ersparen und stark sein und das kommt halt auch öfters anders an. Die Familie möchte alles tun, um den Patienten zu unterstützen und ich glaube, zu viele "Ratschläge" überfordern dann auch. Und ich glaube, dass es manchmal auch wichtig ist, sich ein wenig hängen zu lassen, damit man sich selber wieder hochziehen lassen kann. Es gibt wohl kein Patentrezept und alle müssen für sich die "gesunde Mischung" herausfinden. Liebe Silke, vielleicht kann dein Vater nicht über seine Krankheit und seine Ängste und Gefühle sprechen und quält sich eben mit der Ignoranz. Ändern wirst du ihn jetzt bestimmt nicht, aber ich denke, er weiss bestimmt, dass ihr für ihn da seid und euch Sorgen macht. Es ist schon ein Phänomen dass Schwerkranke sich isolieren und wenig für ihre Genesung tun. Die Frau von Peter ist da so super drauf und ich denke, sie schafft es auch, weil sie alles dafür tut und den Kopf nicht in den Sand steckt - ich finde das ganz toll, denn selbstverständlich ist es auch nicht. So, jetzt habe ich mal wieder genug "Weisheiten" von mir gegeben. Ich wünsche allen viel Mut und baldige Besserung. Susanne
Mit Zitat antworten
  #33  
Alt 23.07.2002, 14:23
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard hilflos!!!!

Hallo, Silke!
Apropos Familie!
Es gibt da so eine psychotherapeutische Methode (Familienaufstellungen nach Bernd ??Hellinger?? oder so ähnlich) die (nicht nur) im Rahmen der psychotherapeutischen Begleitbehandlung von Krebs ganz gut funktionieren soll. Da versucht man, die Beziehungen untereinander in der Familie besser zu verstehen.
Denn über Eines sollten wir uns immer klar sein: keiner der Beteiligten in einer Krebsfamilie verhält sich in einer bestimmten Weise, weil er sich genau so verhalten will!
Es gibt so viele Dinge in unserer Erziehung und unserer "Vergangenheit", die uns beeinflussen.
Wir Männer, besonders die ältere Generation, haben "gelernt", dass wir keine Schwächen zeigen dürfen und auch wenn wir heute ganz modern glauben, solche Sachen schon längst überwunden zu haben, holen sie uns doch wieder ein in solchen Schock-Situationen wie nach einer Krebsdiagnose.
Frauen haben vielleicht "gelernt", dass sie (nötigenfalls bis zur Selbstaufgabe) für Familie oder Partner da sein müssen und sie sind dann zutiefst gekränkt, wenn ihre Hilfe zurückgewiesen wird oder ins Leere stösst.
Wenn diese beiden Haltungen dann auch noch so zueinander kommen, dann ist ja nur logisch, dass alles noch schlimmer wird.
Und keiner von uns kann dann über seinen verdammten Schatten springen, schon garnicht, wenn man mitten in der Krise steckt und schon garnicht ohne fremde Hilfe.
Es ist auf jeden Fall gut, dass Du deine Eltern inzwischen etwas differenzierter siehst; egal was sie auch (manchmal falsch) machen; sie sind in ihrem Innersten trotzdem immer überzeugt, dass es das Beste ist.
Nochmal zum Thema "Psycho": Wenn Du Dir das für Dich vorstellen kannst, dann hör Dich vielleicht mal bei Dir in der Gegend (bei Krebsselbsthilfegruppen z.B. vom Roten Kreuz oder Malteser usw) um, ob oder wo solche Seminare angeboten werden; oder frag mal bei einem Psychotherapeuten nach. Zwar wäre es da Beste, die ganze Familie ginge dahin, aber auch wenn Du alleine hingehst erfährst Du viel Neues.
Ich bin anfangs auch ein paarmal zur Therapeutin gegangen und konnte mich danach viel besser (hoffe ich jedenfalls) in meiner neuen Rolle als "der gesunde Partner" zurechtfinden.
Liebe Grüsse
Peter
Mit Zitat antworten
  #34  
Alt 24.07.2002, 23:57
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard hilflos!!!!

Hallo, ich wollte mich mal wieder melden, mein Vater hatte in den letzten Tagen einen sehr schlechten Allgemeinzustand, die ganzen Blutwerte waren am untersten Ende und es kam noch eine Erkältung dazu, was sehr gefährlich ist bei Chemopatienten, die Ärzte mußten die Strahlentherapie abbrechen, aber seit dem steigen die Blutwerte jeden Tag ein bischen mehr, er fühlt sich auch schon ein bischen besser, er kann sogar wieder aufstehen, nach 3 Wochen nur im Bett liegen, er war heute sogar mit meiner Mutter im Bistro!!! und das beste ist, er darf sogar (vorausgesetzt die Werte verschlechtern sich nicht) am Wochenende heim, ich weiß das er immer noch schwer krank ist und das er nur wegen dem Morphium das er täglich nimmt keine schmerzen hat, aber ich bin schon über die kleinste Besserung froh.... ich weiß auch nicht wie es weitergeht, denn die Behanldung wurde abgebrochen.... ich freu mich jetzt erst mal wenn er heimkommt....ich wünsche Euch alles Gute Viele Grüße Melanie P.s. wenn mir jemand schreiben möchte: MeliBj71@aol.com
Mit Zitat antworten
  #35  
Alt 25.07.2002, 08:22
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard hilflos!!!!

Liebe Melanie,
schön, dass es deinem Vater ein bisschen besser geht. Es ist schon wichtig, dass er wieder aufstehen kann und nicht nur im Bett liegt. Das bringt wieder ein wenig Abwechslung und hilft ihm bestimmt. Die Blutwerte müssen sich bestimmt erstmal stabilisieren, bevor die Behandlung weitergehen kann. Du kannst dich ruhig über kleine Besserungen freuen, denn auch die kleinen Schritte bringen einen weiter. Ich wünsche euch ganz fest, dass es noch weiter bergauf geht und die Behandlung erfolgreich weitergeführt werden kann. Liebe Grüße Susanne
Mit Zitat antworten
  #36  
Alt 04.02.2003, 15:52
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard hilflos!!!!

Hallo an alle,
die Geschichte von Peter finde ich ganz toll.
Mein Lebenspartner hat letzte Woche die Diagnose "Bösartiger Tumor in der Lunge" erhalten. Für uns brach eine Welt zusammen. Wir haben zwei Kinder (Pauline, fast 2 Jahre und Florian, fast 9 Jahre alt). Bei allen Berichten, die ich bis jetzt gelesen habe, fühle ich mich ziemlich hin und her gerissen zwischen Hoffnung und neuer Angst. Übermorgen muss mein Partner ins Krankenhaus. Freitag wird ein Lymphknoten entfernt und untersucht. Danach wissen wir erst näheres. Wir stehen also noch ganz am Anfang. Und ich habe wahnsinnige Angst, dass es hoffnungslos ist. Ich glaube ich kann nie wieder lachen. Ich wünschte mir alles würde so gut verlaufen wie bei deiner Frau, Peter. Ich habe Angst vor der weiteren Diagnose. Ich weiß nicht, wie ich das aushalten soll.
Liebe Grüße, Yvonne
Mit Zitat antworten
  #37  
Alt 06.02.2003, 07:52
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard hilflos!!!!

Liebe Yvonne,
die Diagnose ist immer niederschmetternd und für alle sieht die Welt mehr als düster danach aus. Du hast hier die Berichte gelesen und festgestellt, dass man die Hoffnung nie aufgeben darf. Ich habe bisher riesiges Glück gehabt - meine OP ist 18 Monate her und bisher kein Rezidiv. Heute muss ich wieder ins CT und auch wenn ich Angst habe, bin ich doch sehr zuversichtlich. Dein Freund sollte darauf achten, dass er soviel Infos wie möglich über seine Tumorart und Thearapie erhält. Ich drücke euch ganz fest die Daumen und wünsche dir ganz viel Kraft und Mut. Liebe Grüße Susanne
Mit Zitat antworten
  #38  
Alt 13.02.2003, 16:01
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Nie wirklich hilflos!

Hallo, Ihr Alle, da bin ich wieder einmal und will wieder einmal vom Auf und Ab und vor Allem davon berichten und Euch Mut machen, dass es doch immer wieder ein "Auf" gibt.

Also, Sylvia hatte ja seit der letzten chemischen Keule Ruhe mit ihrem Lungentumor. Aber dann plötzlich: Gehbeschwerden, taubes Gefühl in einem Bein, Lähmungserscheinungen!
Zuerst haben wir geglaubt, das ist von der Polineuropathie, aber als es immer schlimmer wurde dann doch ein CT und ein NMRT vom Kopf gemacht. Das an dem Montag, wo wir eigentlich für eine Woche Herbst-Urlaub machen wollten! Drei Metastasen im Gehirn, eine drückte auf die Nerven die das Bein versorgen, eine nahe am Sehnerv! Nach dem glücklichen Gefühl "Lunge ruhig" nun also wieder einmal der Schlag mit der Keule. Aber wir haben uns gesagt, dass wir schon so viel "Schei**e" durchgestanden haben, dass wir das auch wieder packen werden!
Wir sind dann Mittwoch trotzdem gefahren ein paar Tage in Ostfriesland Kraft sammeln bevor die Strahlentherapie in der darauffolgenden Woche starten sollte. Die Strahlentherapie (Ganzkopfbestrahlung) hat sie gut vertragen, aber leider wieder die Haare verloren, die gerade so schön angefangen hatten nachzuwachsen! Als sie das Alles, unterstützt durch eine knallharte Physiotherapie für das Bein wieder durchgestanden hatte, war sie wieder soweit okay, dass wir dann Ende Januar eine Woche in Winterurlaub gefahren sind. Viel frische Luft, viel spazierengehen und so, das war das Mindeste was wir erreichen wollten. Aber natürlich wollte sie auch wissen, ob sie noch skifahren kann und am letzten Urlaubstag hat sie sich dann tatsächlich doch noch die schwarze Piste zugetraut!
So gestärkt hat sie dann in der vorletzten Woche die zweite Serie (diesmal gezielte/gebündelte)Bestrahlung gehabt und gut überstanden. Seit letzter Woche spriesssen sogar die Härchen wieder, es fühlt sich nun so an wie ein Kiwi, wenn ich sie über den Kopf streichele.
Nina, unsere zweite Enkelin (3 1/2), hatte bisher immer Probleme mit Omas Glatze. Sie mochte das nicht einmal ansehen und sie sagte immer "Oma, zieh Deine Haare wieder an!"
Letzte Woche hat sie dann zum ersten mal Omas Kopf gestreichelt und wir waren alle total gerührt. Omas Krankheit wird also "endlich" auch von der Kleinsten als "normal" hingenommen und sie hat keine Berührungsängste mehr. Berührungsängste und die sich so ausdrückende Tabuisierung der Krankheit machen einen ja immer etwas zu einem Ausgestossenen und haben uns immer ein bischen die Kraft entzogen. Nina hat fast zwei jahre gebraucht, um ihre Scheu zu überwinden, aber dafür war diese Berührung nun besonders kraftfördernd.
Hoffnung darf man eben nie aufgeben; wir wissen, wovon wir sprechen!
Alles Gute!
Bis zum nächstenmal!
Peter
Mit Zitat antworten
  #39  
Alt 14.02.2003, 09:52
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard hilflos!!!!

Hallo nochmal,
ich weiß nicht, woher ich die Kraft und die Hoffnung nehmen soll. Ich denke nur daran, wie es ist, wenn mein Freund nicht mehr da ist, aber alles an ihn erinnert. Und die Kinder!!! Bis jetzt hatte ich ja noch gehofft, dass man vielleicht noch operieren kann und dann nochmal Chemo und dass wir dann noch ein paar Jahre Ruhe haben. Aber es ist wohl nicht so. Nächsten Mittwoch wird bei ihm mit der Chemo begonnen. Es gibt wohl schon Metastasen, deshalb kann man nicht operieren. Außerdem sind so ziemlich alle Lymphknoten befallen. Er hat sehr große Schmerzen. Das tut sehr weh, wenn man das jeden Tag sieht. Er kann nicht liegen, nicht sitzen, nicht schlafen, quält sich nur rum. Und das trotz Schmerztabletten. Die Vorstellung, wie es wohl bei ihm im Inneren aussieht, ist furchtbar. Ich bin ja "nur" Angehörige, aber wenn mir das selbst passieren würde...
Ich kann nur hoffen, dass die Chemo einigermaßen anspricht.
Aber wenn nicht ????
Peter, ich bewundere deine Kraft und die deiner Frau. Natürlich habe ich noch Hoffnung, aber ich habe Angst, dass ich bzw. wir enttäuscht werden.
Liebe Susanne, danke auch für deine Worte.
Liebe Grüße, Yvonne
Mit Zitat antworten
  #40  
Alt 15.02.2003, 11:24
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard hilflos!!!!

hallo yvonne!
ich bin zwar erst 14 aber ich weiß genau wie du fühlst und was in dir vorgeht den meinem onkel ist dasselbe schicksal passiert und ich habe ihn über alles geliebt. ich weiß wie schwer es für dich ist und das tränen und leid herrscht aber du musst jetzt viel kraft haben auch wenn vieles sinnlos erscheint. ich sage dir das nicht mitleid, weil ich von österreich irgendwo herkomme, ich sage dir das jetzt als freundin.....das leben ist so ungerecht und mir kommt es so vor als wäre das leben nur eine probe auf die wir gestellt werden und dir wir bestehen müssen.....aber ich wünsche dir viel kraft und liebe und ich gebe dir einen rat der dich sicher nicht beunruhigen soll aber ich spreche aus eigener erfahrung: ich bitte dich darum so viel zeit wie geht mit deinem freund oder mann zu verbringen auch wenn du oft bei ihm bist versuche noch viel öfter bei ihm zu sein...den das leben kann so kurz sein und wenn du wie ich selten zu deinem onkel oder freund oder sonst was , der an lungenkrebs leidet gehst weil es so furchtbar schmerzt sein leid zu sehn dann nimm es auf dich und geh hin den ich hab es bereut und ich will dasselbe gefühl keinem anderen menschen zumuten!!!
viel kraft und liebe und ich hoffe ihr werdet noch viele viele jahre miteinander glücklich sein.
katrin
Mit Zitat antworten
  #41  
Alt 21.02.2003, 09:46
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard hilflos!!!!

Liebe Yvonne!
Tja, manchmal weiss ich auch nicht so genau, wo wir die Kraft hernehmen ..... aber Liebe kann schon eine unerhört tragfähige Basis sein.
Wir sind ja nun schon seit 2 1/2 Jahren im Kampf gegen den Krebs und wir haben gesehen, dass jedem Tief ein Hoch gefolgt ist und natürlich auch umgekehrt. Aber es hat nach jeder Chemo, die nicht oder nur ungenügend gewirkt hat, immer noch ein anderes Medikament gegeben, das dann doch irgendwie, wenigstens ein bischen gewirkt hat. Und zusätzlich sind wir überzeugt, dass die ganze komplementäre Medizin (Mistel, Selen, Vit. E, Enzyme, Spurenelemente, Ernährung, Sport und frische Luft) die wir anwenden, ebenfalls ihren Beitrag geleistet hat. Sylvia hat bis jetzt summa summarum 48 Chemos bekommen und jetzt kürzlich noch die 15 Bestrahlungen. Bei den Chemos waren es insgesamt mindestens 7 verschiedene Medikamente (cis-platin, 5-FU, mytomicin, vinorelbin, docetaxel, taxol, und wie sie alle heissen) und die verschiedensten Kombinationen davon. Wir sprechen davon, dass wir "auf Zeit spielen" müssen, solange, bis endlich das Wundermittel auf dem Markt ist, das wir brauchen. Zur Zeit scheint z.B. für ganz bestimmte Krebspatienten "Iressa" erfolgversprechend zu sein und wir haben uns damit beschäftigt, bevor die Hirnmetastasen uns einen Strich durch die Rechnung gemacht haben. Jedenfalls setzen wir uns sehr aktiv mit der Therapie und den Therapiealternativen auseinander, oder wie ich gerne formuliere: Sylvia sorgt dafür, dass sie nie zum "Objekt" irgendwelcher ärztlicher Bemühungen gemacht wird; sie bleibt "Subjekt" im Kampf gegen den Krebs.
Ich bin zu 100% überzeugt, dass diese Kombination aus schulmedizinischer und komplementärer Behandlung, und Sylvias Kampfgeist uns bisher so erfolgreich weitergebracht haben; Mittwoch war übrigens wieder Kontrolltermin für die Lunge und was soll ich sagen: der Lungentumor hält seit über einem halben Jahr auch ohne Chemo Waffenstillstand!
Ich kann jedem nur raten, seine ganz persönliche Kombination aus diesen drei Komponenten Schulmedizin, Komplementärmedizin und Psychoonkologie zu suchen, aber man muss das wohl selbst tun, keiner, auch kein gutmeinender Angehöriger kann und darf dem Erkrankten diese Entscheidung abnehmen.
Ich hoffe, dass "Erfolgsstories" wie die von Sylvia andere Krebspatienten ermutigen, ihren eigenen Weg zu suchen, denn wenn sie erst einmal zu Suchen angefangen haben, dann werden sie auch fündig werden. Für Sylvia war übrigens die Erfolgsstory ("Tour des Lebens") von Lance Armstrong, dem Tour de France-Gewinner das Schlüsselerlebniss, der in etwa geschrieben hat: "solange ich es schaffe auf einem Fahrrad zu sitze, solange lebe ich und solange kann ich gegen den Krebs kämpfen".
Erzählt Euren Angehörigen von diesen Erfolgsstories, oder besser noch: lasst sie selbst hier im Krebskompass davon lesen!
Ich wünsche Euch weiter alles Gute
Peter
Mit Zitat antworten
  #42  
Alt 21.02.2003, 16:38
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard hilflos!!!!

liebe melanie, katrin, ivonne, susanne, lieber peter,

danke dass ihr euch alle so ins herz schauen lasst.

katrin, du hast obwohl du noch so jung bist, eine schlimme erfahrung gemacht aber du bist daraus gewachsen.du lebst sicher bewußter wie man es normlerweise indeinem alter tut. du musst aber aufpassen, dass du nicht ewig schuldgefühle mit dir rumschleppst, weil du nicht immer die kraft hattest, das leiden deines onkels zu ertragen. das ist für viele erwachsene menschen zu viel. verzeih es dir! du warst sowieso sehr tapfer und hast doch auch jetzt noch die stärke und den mut, das zu verarbeiten und dichmit anderen auszutauschen!

lieber peter,
dir auch vielen lieben dank für die energie die du uns schicksalsgenossen gibst.

liebe wonni, du klingst sehr verzweifelt, ich wünsche dir und deinem freund alles, alles liebe und gute und vielleicht betest du auch einfach mal, auch wenn du es sonst nicht tust. es hilft immer wieder! ich werde euch alle in meine gebete einschliessen,
liebe grüsse!
lotta
Mit Zitat antworten
  #43  
Alt 24.02.2003, 14:02
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard hilflos!!!!

Lieber Peter, liebe Katrin, liebe Lotta und alle anderen!
danke für eure Worte.
ja, ich finde auch, dass eine Kombination aus Schulmedizin und - wie heißt das? - Komplementärmedizin das beste ist. Leider will mein Freund nicht viel davon wissen und verlässt sich nur auf die Schulmedizin. Als ich mal von einer Misteltherapie oder von zusätzlichen Vitaminen anfing, hat er gleich abgeblockt. Sowieso habe ich das Gefühl, dass ihm mein "Bemuttere" ziemlich nervt. Aber ich mache mir einfach Sorgen.Im Moment geht es ihm relativ gut. Nachdem er letzte Woche wieder im Krankenhaus war, weil er es vor Schmerzen nicht mehr ausgehalten hat, haben die mit einer Schmerztherapie begonnen. Das heißt, er bekommt jetzt starke Schmerzmittel mit Morphium. Außerdem hat er die erste Chemo bekommen. War nur 1 Tag (??)und 2 Tage spülen. Die Chemo hat er bis jetzt ganz gut vertragen. Jetzt ist er erstmal zu Hause. Die restliche Chemo will er ambulant machen. Wenn ich ihn doch nur überreden könnte, auch sonst noch was zu tun. Auch das Essen schmeckt ihm nicht so besonders. Aber wenigstens ist er etwas aktiver als die erste Zeit. Hoffentlich bleibt das so.
Unser Sohn (er wird bald 9) hat jetzt auch schon angefangen zu fragen, was für eine Krankheit Papa denn hat. Ich weiß nicht so richtig, was ich ihm sagen soll. Einerseits will ich ihn nicht damit belasten, andererseits auch nicht anlügen.

Liebe Katrin,
ich kann Lotta nur Recht geben.Du darfst und brauchst dir keine Schuld geben, weil du glaubst, nicht genug bei deinem Onkel gewesen zu sein. Du bist noch sehr jung und dein Onkel hat es mit Sicherheit verstanden. Es ist sehr schwer, jemanden, den man liebt, leiden zu sehen. Selbst ich möchte manchmal einfach weg laufen und alles hinter mir lassen, neu anfangen, das ganze Leid einfach nicht sehen. Die ganzen Erinnerungen und die gemeinsamen Erlebnisse, das alles schmerzt.

Das wars von mir für heute. Ich möchte allen danken, die mir in dieser schweren Zeit Mut zusprechen.
Yvonne
Mit Zitat antworten
  #44  
Alt 24.02.2003, 16:42
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard hilflos!!!!

liebe wonni,

ich kann dich sehr gut verstehen, weil ich auch das problem habe, dass ich meiner mutter die eine oder andere alternative vorschlagen möchte und sie aber abblockt. auch mit einer seelischen unterstützung in form einer gesprächstherapie kann sie nichts anfangen. ich glaube, dass dein freund genauso wie meine mutter, erst mal völlig geschockt von allem ist und einfach nicht klar und strukturiert denken kann. inzwischen kann ich besser nachempfinden, warum meine mutter sich erst mal auf die schulmedizin "konzentrieren" möchte, weil alleine diese therapien verarbeitet werden müssen. das kostet ungeheuer kraft! ausserdem raten die ärzte ja meistens ab, nebenher mit anderen dingen zu experimentieren. ich glaube allerdings, dass die ärzte auch überfordert sind, aber nur weil sie sich zu sehr auf ihre fachgebiete (chemo, strahlen, op) konzentrieren. leider gibt es da sehr wenig ganzheitliche ansätze.

ich habe inzwischen gelernt, die entscheidungen meiner mutter zu akzeptieren, auch wenn es schwer ist. denn ich hätte gerne, dass sie, wie ich, versucht, durch gebete und eine art glauben energie und kraft zu bekommen. weniger angst zu haben. aber wir können da auch nur beten, dass sie ihren weg finden, seelisch und körperlich mit ihren leiden zurecht zu kommen.

ich will damit aber nicht sagen, dass jeder versuch, sich zu informieren und anzuregen vergebens ist, aber ich weiss wie schlimm es ist, wenn man das gefühl hat, jemanden helfen zu wollen der das nicht annehmen will. er kann einfach nicht!

liebe wonni, wir angehörigen müssen sehr viel lernen und verändern. eben auch, dass es viel gibt, was wir tun können und müssen, aber auch dinge, die wir alle nicht beeinflussen können.ich habe erst eine sehr schlimme und schmerzhafte woche hinter mir, aber es ist wirklich so, dass man aus jedem tief etwas lernen kann und stärker (nicht härter!) hervorgeht.

sei umarmt und ganz lieb gegrüßt! alles liebe und gute für deinen freund!

lotta


an alle anderen im forum auch ganz viel liebe und zuversicht!
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu

Ähnliche Themen
Thema Autor Forum Antworten Letzter Beitrag
Glio IV und hilflos daneben stehen hc237 Hirntumor 15 03.02.2008 19:59
Hilflos, traurig, durcheinander ... Kirsten VoKi Forum für Angehörige 8 28.03.2006 15:47
ich bin so hilflos.... Forum für Angehörige 29 27.06.2005 21:12
Hilflos - Was kann ich nur tun? Forum für Angehörige 8 22.03.2004 02:18
...bin so hilflos... Forum für Angehörige 55 15.11.2002 22:33


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 16:50 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55