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  #1  
Alt 13.01.2003, 10:57
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Standard in Australien, brauche Zuspruch!

Seit bei meinem mein Vater (66) Anfang November Krebs festgestellt wurde, habe ich hier und da dieses Forum gelesen, bisher aber noch nicht selber geschrieben. Aber jetzt brauche ich dringend etwas Zuspruch und ich hoffe, wenigstens hier auf Verständnis zu stoßen.
Situation:
Ende Oktober bekam mein Vater in Deutschland (ich, seine einzige Tochter, lebe in Australien) plötzlich einen gelähmten Arm. Diagnose: Einzelner Hirntumor, operabel.
Der Tumor konnte am 03.11. vollständig entfernt werden, die Lähmungen haben sich fast sofort vollständig zurückgebildet und mein Vater sich erstaunlich schnell von der OP erholt. Leider stellte der Tumor sich aber als Lungenmetastase heraus (nicht-kleinzelliges Bronchialkarzinom)
4 Wochen lang Untersuchungen, da der Primäre nicht gefunden werden konnte, dann plötzlich, mehr durch Zufall: Ein sehr kleiner Tumor von außen an der Lunge "kleiner als ein Stecknadelkopf"
Sein Hausarzt (der einzige, mit dem ich telefonisch Verbindung bekommen kann) erklärte mir, dass sogar eine Chance auf tatsächliche Heilung besteht.
Behandlung: Bestrahlungen auf den Lungentumor und prophylaktisch Ganzhirn. Die letzte Hirnbestrahlung war Heiligabend, auf die Lunge noch 6 zu gehen (insgesamt 25). Zunächst eine Woche stationär, dann entlassen und seither ambulant, weil er es gut verträgt.
So weit hielt mein Vater, alleinstehender Witwer, gut durch - schlapp, aber sonst den Umständen entsprechend ok.
Letzen Dienstag (07.01.) wurde ihm plötzlich und ohne große Erklärungen gesagt, dass er nun doch Chemo bekommen soll und das hat ihn völlig über den Haufen geworfen. Er leidet an schweren Depressionen, er isst und trinkt nicht, nur wenn jemand da ist und ihn überredet, am Freitag hat er die Therapie verpasst, weil er einfach die Tür nicht aufmachte und sogar die Polizei wurde eingeschaltet und hat die Tür aufgebrochen.

Sonntag (gestern) bekam ich von seiner Wohnung aus einen Anruf von meiner Tante, dass es ihm sehr schlecht geht und sich weigert ins Krankenhaus zu gehen: "Wenn ihr den Notarzt ruft, schmeiße ich das Telefon durchs Fenster"!Ob ich nicht "mal" kommen könnte?
Ich habe mit ihm selber gesprochen und er war regelrecht weggetreten - sehr wahrscheinlich völlig ausgetrocknet!

Ja, wenn ich doch nur hin könnte! Ich leide seit 5 1/2 Jahren selber an schweren Depressionen und kann nicht arbeiten - kann mich nicht wirklich selbst versorgen und wäre ohne die Hilfe und Liebe meines Mannes längst untergegangen!

So habe ich meine Tante gebeten doch bitte von einem Nachbarn aus den Notarzt zu rufen und mich zurückzurufen, wie's weitergeht. Nach einer Stunde - nichts. Ich meinen Vater wieder angerufen und ER WAR ALLEINE! Hatte inzwischen 'ne Kleinigkeit gegessen und Tee getrunken, war auch etwas mehr "bei Verstand"

Ich meine andere Tante angerufen und wiederum zu hören bekommen: "Du solltest kommen, er braucht dich und wir können uns auch nicht so kümmern, er braucht Pflege"

Inzwischen hatte ich eine schlaflose Nacht, musste heute zum Arzt, weil es mir selber schlecht geht und wäre fast im Krankenhaus gelandet. Nur weil der Arzt weiß, dass mein Mann mich gut versorgt und ich keine Ruhe hätte, wenn ich nicht zumindest telefonisch mit Deutschland Verbindung hätte, durfte ich nach Hause. Nach Deutschland zu fliegen, steht gesundheitlich in vorhersehbarer Zukunft völlig außer Frage!
So habe ich den Hausarzt meines Vaters noch vor der Sprechstunde angerufen und er hat mir verprochen, sich mit meinem Vater in Verbindung zu setzen und ich soll gegen Mittag wieder anrufen.
Was kann ich denn von hier aus noch tun? Ist es denn so falsch, dass ich nicht mein eigenes Leben oder zumindest meine Gesundheit riskieren kann? Selbst wenn ich es überstehen würde, nach Deutschland zu fliegen, könnte ich ihn nicht pflegen, ich habe alleine körperlich schon nicht die Kraft.
Ich bin verzweifelt und habe Angst, nicht nur, dass mein Vater sich nicht selbst versorgen kann, sondern auch, dass er sich noch was antut!
Ich fühle mich so schuldig, dass ich nicht hin kann. Ich will doch helfen, aber wie?

Vielen Dank für euere Geduld dieses zu lesen, und Entschuldigung, dass es so lang ist. Ich musste es einfach irgendwo los werden!

Astrid
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  #2  
Alt 13.01.2003, 12:44
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Nun antworte ich schon selber.

Ich habe gerade sehr schlechte Nachrichten erhalten, meine Tante hat heute mit dem Arzt in der Strahlenklinik gesprochen und es ist viel, viel schlimmer als gedacht. Der Krebs hat inzwischen weiter durch den ganzen Körper gestreut und sie geben meinem Vater vielleicht noch 2 Monate.

Und ich sitze hier in meinem eigenen Mist gefangen und wenn es mir nicht sehr bald viel besser geht, kann ich ihm vielleicht noch nicht mal über die letzte schwere Zeit helfen.
Jetzt weiß ich wirklich nicht mehr weiter.

Danke für's "Zuhören"
Astrid
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  #3  
Alt 13.01.2003, 15:19
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liebe astrid, das muß wirklich verdammt schwer sein-bitte lies die bücher von carl simonton-wieder gesund werden auch für dich!!!sie werden dir sicherlich sehr helfen! sie beschäftigen sich mit ganz wichtigen lebensaufgaben, auch damit dass wirklich kein mensch sagen kann wie lange jemand nioch lebt- sicherlich hat die schulmedizin statistiken- trotzdem irren die sehr oft- meine mama erhielt eine sehr ähnliche vor einem jahr - jetzt ist sie gesund von metastaen keine spur mehr! schau mal nach www.simontoncenter .com(ich hoffe sie stimmt)viel viel kraft und vorallem zuversichtliche gedanken wünscht dir susi
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  #4  
Alt 13.01.2003, 19:10
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Hallo, wenn es irgendwie finanziell und gesundheitlich möglich ist, würde ich sofort nach Hause fliegen. Es gibt sicherlich einiges zu regeln und nicht zu verachten ist auch die seelische Situation. Deinem Vater würde es sicherlch helfen, wenn der einzige Angehörige zumindest da ist um ihn zu trösten und evtl. beruhigen. Zum zweiten kann ich mir sehr gut vorstellen, dass es für Deine Krankheit auch nicht förderlich ist, wenn man sich später Vorwürfe macht, seinen Vater nicht noch mal gesehen zu haben.
Ich kann mir vorstellen, dass diese Entscheidung nicht leicht ist, vielleicht solltest Du doch noch mal mit Deinem Arzt sprechen.
Sei bitte nicht böse, mein Vater ist ein halbes Jahr nach der Diagnose an diesem blöden Krebs gestorben. Ich habe nur geschrieben was ich empfinde. Ich möchte jetzt wirklich nicht in Deiner schwierigen, verflixten Situation sein. Alles Gute für Deinen Vater und für Dich
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  #5  
Alt 14.01.2003, 08:35
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Hallo Susi und m.p.!
Vielen Dank für eure Antworten. Es hilft ein wenig, wenn man es loswerden kann und etwas Aufmunterung bekommt.
Ich weiß, mein Vater braucht mich!
Ich versuche sehr, mich zu beruhigen und positiv zu denken. Das Problem ist, dies ist wiedermal ein voller Nervenzusammenbruch. Ich bin im Moment so schwach, dass ich es ohne abzustützen kaum schaffe, durchs Haus zu gehen. Ich muss mich dauernd übergeben, kann nur schlecht essen, nicht schlafen und zittere am ganzen Körper. Heute morgen konnte ich nicht mal Kaffee machen, einfach, weil mir die Beine versagen.
Selbst wenn ich gegen Anweisung meines Arztes versuche zu fliegen, in diesem Zustand nimmt mich keine Fluggesellschaft mit. Verstecken kann ich es nicht und sie würden mich garnicht ins Flugzeug lassen.
Ich kann nur hoffen, dass ich mich schnell genug erhole um doch noch rechtzeitig hinzukommen.
Leider hatte ich diese Zusammenbrüche schon mehrmals und frühere Erfahrung hat gezeigt, dass es meistens Wochen, manchmal sogar Monate dauern kann, bis ich überhaupt kurzfristig das Haus verlassen kann.
Zumindest scheinen die Schwestern meines Vaters jetzt begriffen zu haben, worum es geht und tun jetzt alles, was sie können. So ist er wenigstens nicht ganz alleine. Und solange ich mich selber aus dem Krankenhaus raushalten kann, kann ich wenigstens bis auf weiteres versuchen, meinen Vater telefonisch zu unterstützen.
Verdammt, dies hört sich alles so egoistisch an! Ich will doch für meinen Vater da sein!!!!!! Ich bete so sehr, dass wir noch genug Zeit haben!
Und jetzt weine ich schon wieder, also mache ich besser Schluss.
Wieder danke für's zuhören.
Astrid
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  #6  
Alt 14.01.2003, 08:52
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liebe astrid- so grausam es klingt- du mußt auf dich achten-wenn es einem menschen so schlecht geht-kann er sowieso sehr wenig für einen anderen tun-vielleicht ist es ja gut so,dass du gezwungen wirst gerade jetzt durch die schreckliche sitation sich um dich selber zu sorgen- dem leben eine andere richtung zu geben- für deinen papa ist es doch sicherlich so, dass er will, dass du dein leben meisterst-und schaffst- und das wirst du auch-er fühlt sicherlich mit auch wenn das unvorstellbar scheint und ich bin überzeugt-er will, dass es dir gut geht!!!d.h.entspann dich vor den gesprächen mit ihm- und gib ihm das gefühl dass du ihm mental unterstützt-das kann viel mehr hilfe sein- als sich so schlecht zu fühlen,weil man nicht da ist-im moment scheint es ja nicht möglich das zu ändern-also ändere dein denken-und mach das beste draus und das kannst du sehr gut indem du einfach dein wohlbefinden als basis für unterstützung und basis siehst- wenn du dich so elend fühlst hilft das weder ihm noch dir!! entschuldige meine offenheit,falls ich zu direkt schreibe.- alles alles liebe susi
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  #7  
Alt 14.01.2003, 09:47
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Hallo Susi,
vielen, vielen Dank! Und nein, es ist nicht zu direkt.
Du glaubst garnicht, wie mir das jetzt gerade geholfen hat!!! Ich glaube, dass es im Grunde genau ist, was ich zu lesen hoffte.
Ich muss dieses Schuldgefühl bekämpfen! Es ist so paradox, denn das macht ja meinen Zustand um so schlimmer.
Ich hoffe erstmal nur, dass ich von meinem Vater fernhalten kann, wie es mir im Moment geht. Er weiß natürlich insgesamt von meiner Krankheit, aber das letzte was er jetzt braucht, ist, sich auch noch Sorgen um mich zu machen.
Gestern hätte er mich fast erwischt, denn er rief mich an, nur ein paar Minuten nachdem ich die schlimme Nachricht von meinen Tanten bekam. Ich hoffe, er hat nichts gemerkt, denn ich war noch am Weinen.
Immerhin scheint er jetzt zu versuchen zu essen und trinken und er ist wieder einigermaßen ansprechbar, vorausgesetzt, das Gespräch dauert nicht zu lange, dann verliert er die Konzentration. Er war auch gestern zur Bestrahlung und als ich ihn vorher morgens anrief, hatte er sogar gerade eine Maschine Wäsche geladen (nicht, dass nicht meine Tante oder eine sehr gute Bekannte das für ihn tun würde, wie sie es ja auch getan haben, als er im Krankenhaus war, aber er will wohl nicht ganz abhängig sein).
Und dass er mich später zurückgerufen hat (nachdem sein Hausarzt ihn angerufen hatte), ist auch ein "gutes" Zeichen.
Bisher weiß er nicht, wie es um ihn steht, wir haben es ja gestern selber erst erfahren und seine schwere Depression am Wochenende muss sich erst zumindest etwas bessern, bevor er es erfährt. Vielleicht ahnt er es ja aber schon und daher sein plötzlicher seelischer Kollaps?
Aber da muss ich mich auf meine Tanten und die Ärzte verlassen. Das kann ich ihm ja nun wirklich nicht am Telefon sagen, wenn er womöglich alleine ist!
Er soll wohl heute nach der Bestrahlung zur wöchentlichen Arztbesprechung und dann müssen wir sehen, wie's weitergeht.
Ein Tag nach dem anderen!
Nochmal vielen, vielen Dank für deine lieben Worte!
Astrid
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  #8  
Alt 14.01.2003, 10:38
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liebe astrid,freut mich sehr- lass von dir hören wenn du was neues weißt!!!muß jetzt los(vergiß nicht das buch!!)auch für dich!! liebe grüsse- vertrau deinem papa,dass es so kommt wies kommen muß-ich kenn das so gut-und meine mama hats geschafft-obwohl das auch schlimm ausgesehen hat, nach ärzteprognosen- nur der betroffene mensch hat eon gefühl für seine sitation und die muss man auch respektieren und akzeptieren. viel kraft wünscht dir susi
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  #9  
Alt 15.01.2003, 23:02
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Hallo Astrid,

ich kann Dich sehr gut verstehen. Habe meinen Dad am 08.12.02 verloren. Auch er hatte ein Bronchialkarzynom und Metastasen im Kopf (wer weiß wo noch!?).

Um den Verlust besser verarbeiten zu können, habe ich mir ein tolles Buch gekauft und im nachhinein bereut, dass ich es nicht schon vor seinem Tod gelesen habe. Meine Mom hat das auch gesagt. Es geht um das Leben nach dem Tod! Ich weiß nicht, ob Du an so etwas glaubst....! Ich bin eigendlich auch nicht sehr gläubig, aber dieses Buch gab mir Kraft und viel Hoffnung! Wenn es Dich also interessiert; es heißt:

"Über den Tod und das Leben danach!" von Elisabeth Kübler-Ross

Ich bin wirklich kein Fan von Esotherik oder irgendwelchem Psycho- bzw. Glaubensgeschwatze, aber das Buch erzählt von Tatsachen.

Vielleicht hilft es Dir, so wie es mir geholfen hat!

Gruß VERENA
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  #10  
Alt 17.01.2003, 05:09
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Danke Susi und Verena, jedes bischen Verständnis hilft und auch für eure Buchvorschläge!
Es geht mir etwas besser, zumindest kann ich hier und da vorsichtig essen.
Wenn ich aufwache, ist es am schlimmsten. Ich bin schweißgebadet und fange fast sofort an zu Weinen. Aber ich versuche sehr, mich damit abzufinden, dass ich nicht hin kann und meinem Vater von hier aus Unterstützung zu geben. Ein Glück, das die Zeitverschiebung mir immer ein paar Stunden gibt, mich zu fassen, bevor ich ihn anrufe.
Vorgestern war es mit ihm wieder sehr schlimm, er hat so schwer geatmet, war so deprimiert und hat mir zum ersten Mal gesagt, dass er nicht mehr glaubt dass es nochmal besser wird. Dann wollte er sich was zu trinken holen und hat vergessen, dass ich am Telefon war. Ich musste meine Tante hinschicken um nachzusehen, ob er nicht vielleicht umgekippt war.
Gestern hat er mir dann gesagt, dass es einfach gehen muss und er war auch etwas besser zufrieden.
Einen Tag nach dem anderen!
Astrid
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  #11  
Alt 17.01.2003, 09:51
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Liebe Astrid,

es ist gut, dass Du Deinen Vater per Telefon unterstützt. Sobald Du stark genug bist, würde ich doch hin fliegen. Aber Du musst erst so weit sein. Das wird Dein Vater auch verstehen. So wie schon gesagt, möchte er sicherlich, dass Du gesund wirst. Dafür musst Du noch eine Menge arbeiten.

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und die Möglichkeit, Deinen Vater zu besuchen.

Monika
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  #12  
Alt 17.01.2003, 15:57
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liebe astrid- freut mich,dass es dir ein bisschen besser geht!du schaffst es sicher wieder auf den damm zu kommen- denk vor den telefonaten immer dass es wichtig für deinen paps ist ihm hoffnung zu geben-wirklich innerlich und die ist immer sehr wichtig
denn niemand kann wirklich seriös etwas über lebenserwartung sagen-die hoffnung darf nie sterben!
es muß überhaupt nicht passieren wovor du dich fürchtest!alles alles liebe susi
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  #13  
Alt 18.01.2003, 08:02
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Hallo Susi und Monika,
euere Antworten helfen mir sehr! Besonders, da ich nun auch noch von jemandem im Stich gelassen werde, in den ich mein Leben lang größtes Vertrauen hatte:
Ich habe nämlich in Deutschland auch noch einen Halbbruder und seine Frau und ich dachte bisher, dass wir wirklich eng verbunden sind. Er ist 19 Jahre älter als ich, nicht der Sohn meines Vaters.
Nachdem ich vor 13 Jahren herkam, hatte mein Vater wohl den Kontakt fast völlig einschlafen lassen (unsere Mutter starb 1978)
Schon am Anfang, als mein Vater diagnostiziert wurde, haben sie mich wissen lassen, dass sie sich nicht um ihn kümmern können, weil sie selbst zuviel am Hals haben (stimmt, sie sind auch nicht ganz gesund und hatten mehrere Schicksalsschläge in den letzten 2 Jahren). Na gut, verstehe ich ja, aber sie haben sich seit Mitte Dezember noch nicht einmal nach meinem Vater erkundigt oder mir sonst irgendwie moralische Unterstützung gegeben. Trotzdem hatte ich ihnen endlich letzten Mittwoch per Email von diesem Neuesten geschrieben und wollte doch nichts anderes als etwas Aufmunterung. Ich weiß, dass meine Schwägerin jeden Tag ihr Email abruft und ich habe noch nicht einen Ton gehört, dabei habe ich immer sofort geantwortet, wenn bei ihnen was Schlimmes passierte! Ich fühle mich von ihnen wirklich total im Stich gelassen.
Ich bin so froh, dass ich dieses Forum gefunden habe!

Was mich angeht, ich habe in den letzten Tagen versucht zu analysieren, was mich wirklich so umgehauen hat! Ich hatte auch gestern ein sehr langes Gespräch mit meinem Arzt.

So furchtbar und egoistisch sich dies anhört!!! Es stellt sich heraus, dass es nicht so sehr diese schlimmen Nachrichten mit meinem Vater waren.
Mein erster Zusammenbruch vor 5 1/2 Jahren hatte viele schwere Phobien ausgelöst - das heißt, panische und völlig irrationale Ängste, die, wenn man auch genau weiß, wie irrational sie sind, nicht vom Betroffenen kontrolliert werden können - Ich dachte, ich hätte mich allmählich durch eine nach der anderen durchgearbeitet, aber es sieht so aus, als ob ich mir was vorgemacht hatte! Die schlimmste, Agoraphobia (grob gesagt panische Angst, auch nur kürzeste Zeit von zu Hause weg zu sein) hat mich jetzt wieder umgeworfen.
Ich merke es jetzt auch: Jedesmal, wenn ich auch nur denke, dass ich vielleicht doch hinkann, wenn es mir zumindest körperlich wieder besser geht, fängt es sofort wieder voll an.
Main Arzt sagt, es gibt nur eine Möglichkeit für mich, wieder auf die Beine zu kommen: Ich MUSS, auch ganz tief innen, akzeptieren, dass ich unter keinen Umständen hin kann.
Mein Gott, das fällt mir so sehr schwer! Aber ich muss es versuchen.
Papa war gestern am Telefon einigermaßen, seine Stimme war etwas stärker und er konnte auch relative lange Zeit und einigermaßen ruhig mit mir sprechen. Das kann sich natürlich jederzeit wieder ändern, aber ich bin schon dankbar, dass er wohl auch nicht ganz so schlimme Tage hat!

Ich habe eine Frage, denn ich muss lernen, wie ich mit ihm umgehen soll: Ist es möglich, dass es ihm grundsätzlich Tageszeit bedingt etwas besser geht?
Wie sind euere Erfahrungen da? Die letzten beiden Tage hatte ich schon morgens (nach deutscher Zeit) vor der Bestrahlung angerufen.
Danke für jede Antwort, die ich wieder bekomme!!!
Astrid
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  #14  
Alt 18.01.2003, 14:09
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liebe astrid, wenn du willst schreib mir deine emailadresse, da kann ich dir dann ausführlicher antworten- das würde glaub ich für viele nicht interessant sein- aus meiner erfahrung-hat der seelische zustand nicht unbedingt etwas mit der tageszeit zu tun-hoffe von dir zu hören lieben gruß susi
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  #15  
Alt 19.01.2003, 05:11
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Liebe Susi!
Ja, vielen Dank für dein Angebot! Meine emailadresse ist kranzbuhler@iprimus.com.au
Lieben Gruß,
Astrid
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