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  #151  
Alt 02.07.2008, 00:26
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Manuela08 Manuela08 ist offline
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Standard AW: Unschlüssig bei weiterer Vorgehensweise

alles erdenklich gute wünsche ich euch und das klapt alles zu besiegen
  #152  
Alt 02.07.2008, 17:14
rudi1970xxx rudi1970xxx ist offline
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Standard AW: Unschlüssig bei weiterer Vorgehensweise

Hallo!
Ich danke euch für euren Zuspruch!
Wisst ihr,eigentlich ist es so,dass meine Frau so viel Kraft hat,so unendlich kämpferisch ist,vielmehr als ich es je sein könnte.......
Ich bin mittlerweile (so sagt man mir) so lethargisch geworden,ich kann fast nichts mehr tun,liege immer öfter einfach nur da,denke den ganzen Tag nach.....irgendwie bin ich so total müde geworden.Dabei bin ja nicht ich krank geworden! Sondern meine geliebte Frau! Und ich Weichling bin psychisch so angekratzt dass ich alles an mir vorbeiziehen lasse......das ganze Nachdenken macht mich noch verrückt.....
Ich wünschte mir so sehr ich könnte mehrere Jahrzehnte einfach überspringen und mit meiner Frau zusammen im hohen Alter Händchen halten und Karten spielen......und unsere dann erwachsene Tochter sehen......
Andererseits bin ich irgendwie so abgestumpft geworden, ich weiss nicht,kann´s nicht erklären wie ich es meine.
Tja....ich bin wohl abgeschweift , wieder mal,sorry...
Liebe Grüße
Rudi
  #153  
Alt 02.07.2008, 17:28
Kirsten67 Kirsten67 ist offline
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Standard AW: Unschlüssig bei weiterer Vorgehensweise

Hallo Rudi,

bei meinen Eltern habe ich beobachtet, dass mein Vater (BSDK) scheinbar mit der Situation besser zurecht kommt, als meine Mutter.

Viele Gespräche habe ich mit Ihr geführt und glaube, der Hauptgrund für die Verzweiflung meiner Mutter ist, dem geliebten Menschen nicht medizinisch (!)helfen zu können. Daneben zu stehen und zusehen zu müssen. Geht mir als Tochter ja auch so. Habe auch Angst und fühle mich hifllos.

Aber ich bin sicher, Du stehst als Partner nicht nur daneben. Habe gesehen, dass Du hier im Forum super-aktiv bist, Dich seit Monaten informierst, Tipps suchst etc. Damit bist auch Du Deiner Frau mit Sicherheit eine praktische Hilfe.

Die wichtigste Hilfe ist aber Deine LIebe zu Ihr und für sie da zu sein. Vergiß aber nicht, dass Du auch Deine Ruhephasen brauchst!!!!!

Ich bin mittlerweile ein echter Fan der "blauen Ratgeber" der deutschen Krebshilfe. Da gibts mit Heft 42 eine Hilfe für Angehörige. Vielleicht ist das was für Dich.

Ich wünsche Dir viel viel neue Kraft und den Mut, nicht aufzugeben.

Viele Grüße
von Kirsten.
  #154  
Alt 02.07.2008, 17:45
rudi1970xxx rudi1970xxx ist offline
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Standard AW: Unschlüssig bei weiterer Vorgehensweise

Hallo!
Danke Dir Kirsten für deine liebe Antwort!
Tja,Du hast ja so recht....
Weisst Du, ich bin 38 Jahre alt , meine Frau 36 , und wir sind 19 Jahre verheiratet.Haben alles zusammen durchgestanden, und ich mache mir auch Vorwürfe,dass ich meiner Frau seinerzeit nicht so oft zugehört habe wie ich es hätte tun sollen.
Wenn ich Sturschädel mir was in den Kopf gesetzt habe , so wurde es getan.Ich wollte Geschäfte, oder dies oder jenes,also taten WIR es.Ohne besondere Rücksicht auf meine Frau,die das nie so wollte in dieser Form.Sie wollte immer 2 Kinder,ein geregeltes genormtes Leben,aber ich Dummkopf immer auf Tempo,wir hatten nie Urlaub , nur ein Kind , weil ich auf den weiteren Kinderwusch meiner Frau sagte"etwas später,jetzt noch nicht" usw. Und als wir , besser gesagt ich dazu bereit war nahm das Schicksal seinen Lauf....
Das Groteske an der jetzigen Situation ist, dass meine Frau merkt dass ich so lethargisch geworden bin.Und sie macht sich jetzt Sorgen dass ich etwas haben könnte.Sie sagt , wenn mir was passiert will sie nicht mehr leben.....
Ich weiss,ich muss mich zusammenreissen, muss stark sein, aber ich bin es leider nicht so wie ich es gerne wäre.
Ich liebe meine Frau mehr als alles andere , mir dreht es den Magen noch immer ständig um , täglich mehrmals,weil ich das Schicksal so nicht hinnehmen kann , mir schlecht wird,wenn ich denke wie muss SIE sich fühlen ,usw.....
Aber in den Momenten wo ich mit ihr ganz nah bin (und das sind wir ja auch zumeist)wo wir beisammen sind, reden oder lachen , da geht´s mir gut, und kann einfach nicht glauben dass sie so krank sein könnte......
Heute erst wurde uns aber wieder mal bewusst wie heimtükisch diese Krankheit sein kann.
Wir haben eine liebe Bekannte verloren , wir lernten sie kennen , weil sie gleichzeitig mit meiner Frau im Dezember operiert wurde (sie an Magenkrebs) . Wir telefonierten nahezu jede Woche mit ihr , wie es ihr ginge , usw....Sie hatte auch eine Chemo.Jetzt die Nachricht sie ist verstorben.Sie ist zwar friedlich eingeschlafen, aber dennoch.Wie kann so etwas so schnell passieren?
Am Tag davor noch gut drauf , und am nächsten Tag verstorben .....
Andererseits,ganz konträr dazu , sagte uns ein Chirurg dass sein Onkel auch ein hochmalignes Karzinom hätte , auch schon seit Jahren Lebermetatsasen , mehrere Chemos , usw..und er lebt seit mittlerweile 14 (!) Jahren damit!
Sowas gibt natürlich Auftrieb....
Jedenfalls fährt meine Frau mit unserer Tochter jetzt 5 Tage zu ihren Eltern , um sich zu erholen und mal auszuspannen.Und dann gehts gleich nach Heidelberg, zur Untersuchung.
Ich wünsche uns allen hier im Forum alles nur erdenklich Gute
Liebe Grüße
Rudi

Geändert von rudi1970xxx (02.07.2008 um 17:48 Uhr)
  #155  
Alt 03.07.2008, 00:01
Benutzerbild von Conny44
Conny44 Conny44 ist offline
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Standard AW: Unschlüssig bei weiterer Vorgehensweise

Hallo Rudi,

deine Zeilen klingen sehr traurig. Aber ich kann sie nachvollziehen.
Ich möchte dir aber sagen, dass du keinesfalls ein „Weichei“ bist.
Ich habe die ganze Sch… erst bei meinem Papa, dann bei meinem Mann miterlebt. Mit 19 Jahren kann ich leider, leider nicht dienen …. hätte es mir aber sehr gewünscht.
Aber glaube trotzdem zu verstehen, wie es dir geht. Einerseits weißt du ganz genau, dass du dich selbst mit deinen Selbstvorwürfen zerstörst, andererseits kommen aber die Gedanken immer wieder auf, ob man will oder nicht. Das ist ein ewiger Kreislauf. Ich habe es selbst durch, aber in einer anderen Form. Ich musste aufgrund meines Hauptwohnsitzes, meiner Tochter und meiner Arbeit immer und immer wieder von Leipzig nach Berlin pendeln. Das heißt auch, meinen Mann immer wieder allein lassen – bis zum nächsten Mal (War allerdings auch monatelang krank geschrieben und trotz allem mehr in Berlin als in Leipzig). Wir beide waren todunglücklich darüber, aber ich hätte meine Arbeit aufgeben und meine Tochter vernachlässigen müssen, um diesem ein Ende zu setzen und nach Berlin zu ziehen. Das wäre ein großer Wunsch gewesen, den ich hätte meinem Mann erfüllen können. Das hat zwar nichts mit deinen Geschichte zu tun, aber ich sitze heute auch da und denke – hätte ich nur…… Aber dann würde ich heute ohne Arbeit dastehen und ohnehin wieder hier sein.

Ich denke, die Anklage, die du jetzt gegen dich führst, ist eine völlig normale Reaktion auf das ganze Geschehen. Selbst wenn du deiner Frau mehr zugehört oder ihren Kinderwunsch erfüllt hättest, gäbe es immer noch Dinge, die du aus heutiger Sicht der Krankheit dir vorgeworfen hättest. Jeder findet Dinge, die schiefgelaufen sind. Du darfst dir auch Vorwürfe machen, nur du wirst es nicht ändern können. Du kannst dir nur immer wieder sagen, damals hast du so gehandelt, wie du es zu diesem Zeitpunkt für richtig erachtet hast.
Versuche, wenn möglich, die Zeit jetzt zu nutzen, Sachen zu besprechen – schöne wie auch unschöne – und es besser zu machen. Aber das tust du ja, wie ich immer bei dir lese. Und ich denke, dass die nahen Angehörigen nicht minder belastet sind wie die Betroffenen. Nur das die Gedanken vielleicht unterschiedlich sind und natürlich wir nicht diese körperlichen Schmerzen - aber dafür ebenfalls seelische - haben. Wie oft habe ich versucht, mich in meinen Mann reinzuversetzen – aber das ist ein sinnloses Unterfangen. Es geht einfach nicht. Und ich habe festgestellt, dass ich mir teilweise viel mehr Gedanken – vorallem destruktive – gemacht habe, wie er selbst. Ich war viel weniger in der Lage, am normalen Leben teilzuhaben wie mein Mann. Bis ich dann – und das steht hier nicht im Forum – irgendwann selbst aus den Latschen gekippt bin, mein Körper und mein Geist spielten nicht mehr mit, es war einfach zu viel. Und heute, wo er leider nicht mehr ist, habe ich nach wie vor noch dieses „Krankheitsdenken“. Das ganze Leid, was mit dieser besch… Krankheit zusammenhängt, lässt sich einfach nicht in Worte ausdrücken.

Ich denke, du setzt dich selbst zu sehr unter Druck, so wie ich es damals auch gemacht habe und auch heute noch tue. Du kannst es einfach nicht fassen und schon gar nicht akzeptieren, dass deine Frau so krank ist. Wie denn auch??? Deine Lethargie ist ein Zeichen deines Körpers. Glaube mir, das habe ich auch durch. Mir haben auch alle immer gesagt, ich müsse an mich denken. Aber wie, das hat keiner gewusst, ich selbst auch nicht. Entweder es gibt sich von alleine oder du bzw. ihr solltet über psychologische Hilfe nachdenken. Denn wenn du jetzt die Zeit mit überflüssigen Gedanken – und die sind überflüssig, weil du kannst nichts rückgängig oder ungeschehen machen – vertust, wirst du – sorry, sollte es deine Frau nicht schaffen – nochmehr Vorwürfe an deine Adresse richten.

Wie sehr wünschte ich mir nur noch einige wenige Minuten mit meinem Mann, um dieses oder jenes zu besprechen, sich nochmal in den Armen zu liegen … und, und, und. Vergebens!
Du hast die Chance, nutze sie! Vergangenheit ist Geschichte, Zukunft ist Geheimnis, aber jeder Augenblick ist ein Geschenk.

Ich wünsche euch alles Liebe und viel Kraft, aber auch den Mut, Schwäche zu zeigen!
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Traurige Grüße von Conny (& Jörg - seit 15.5.08 nur noch in liebevollen Gedanken)

Ein Millionär und ein Bettler haben statistisch gesehen jeweils 1/2 Million!
Soviel zu Statistiken!

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mein geliebter Mann: BSDK 06.06.1959 - 15.05.2008
mein Pa: BSDK 17.01.1941 - 08.07.2007
meine Mutti: Akute Leukämie 18.11.1941 - 30.03.2011
  #156  
Alt 03.07.2008, 00:29
rudi1970xxx rudi1970xxx ist offline
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Standard AW: Unschlüssig bei weiterer Vorgehensweise

Liebe Conny!
Vielen Dank für Dein aufrichtiges und ehrliches posting.Dein und Jörg´s Schicksal bewegt mich sehr,habe es anhand deiner postings mitverfolgt,und es tut mir sooo sehr leid ....
Zu deinem Schreiben:Genauso wie Du sagst,so ist es bei mir.
Was bei mir leider hinzugekommen ist ,und dafür hasse ich mich regelrecht,sind Gedanken wie es nun sein könnte wenn sie sterben sollte,und wie das kommen könnte,in all den Details, und ich alleine mit der Tochter,usw....Dabei,sie LEBT ja! Und doch ertappe ich mich so oft dabei in Gedanken sie könnte sterben.....ich weiss dass das nicht richtig ist ,und ich bin ja kein Prophet , aber dennoch....diese Gedankengänge sind nun mal da , ab und zu.....
Aber, was ich will ja nicht nur Trübsal versprühen,was ich geradezu unglaublich finde ist der Allgemeinzustand meiner Frau.Sie ist auch so vital,viel mehr als ich es bin.Bewundernswert!
Sie lässt es sich nicht nehmen (fast) all die Dinge zu tun die sie auch vorher tat.Ich finde das zwar nicht ganz so richtig,habe Angst sie überfordert sich,aber sie meint sie wolle es so,auch hilft es ihr nicht dauernd an die Krankheit erinnert zu werden , sie fühle sich quasi gleichwertig den anderen gegenüber.
Nochmals danke und liebe Grüße
Rudi

Geändert von rudi1970xxx (03.07.2008 um 00:32 Uhr)
  #157  
Alt 03.07.2008, 01:02
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Conny44 Conny44 ist offline
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Standard AW: Unschlüssig bei weiterer Vorgehensweise

Lieber Rudi,

jetzt antworte ich dir doch nochmal. Habe die nächsten zwei Tage frei und brauch nicht so zeitig ins Heiabettchen.

Die Gedanken, für die du dich hasst, hatte ich auch. Und ich vermute mal, die hat jeder. Die sind ebenfalls völlig normal. Das schlimme ist - und auch das war bei mir so - dass man entweder in der Vergangenheit rumhängt oder schon in der Zukunft ist. Aber die Zukunft kommt wirklich anders, als erwartet. Was ich schon alles durchgespielt und durchgekaut habe, was wäre wenn. Auch das ist fast unmöglich. Da kannste auch im I-Net lesen wie du willst, es wird einfach anders werden. Ich hoffe trotzdem, dass deine Frau es schafft. Und wenn nicht - wie es sich anfühlt, konnte ich nicht "vorfühlen", die Vorstellungen und die Realität sind einfach anders.

Trotzdem merke ich aber, dass du ja nicht pausenlos so mies drauf bist. Das sind sicher mal kürzer, mal länger anhaltende Phasen.

Und wenn deine Frau noch viel selbst machen kann, lasse sie einfach. Ich hatte dafür schon paar mal mein Fett wegbekommen von meinem Schatz. Sie wissen am besten, was noch geht. Und wenn sie sich übernehmen, dann lernen sie daraus. Sie sind ja keine kleinen Kinder und auch nicht unmündig. Wir neigen nur immer dazu, sie so zu behandeln. Das wiederum mindert ihr Selbstwertgefühl, was ohnehin schon durch die Krankheit angeknackst ist.

Also ich bin mir sicher, nach deinen Depressionen scheint auch bald wieder mal die Sonne - wenn nicht - siehe obigen Beitrag.
Und bitte dich nicht hassen für deine Gedanken. Die Last, die auf deinen Schultern sitzt, ist enorm.
Vielleicht kannste mal mit nem Kumpel ein Bier trinken gehen.

So, muss jetzt endlich schlafen, habe so einen Kreuzblick und die Äuglein fallen zu.

Gute Nacht!
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  #158  
Alt 03.07.2008, 19:36
rudi1970xxx rudi1970xxx ist offline
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Standard AW: Unschlüssig bei weiterer Vorgehensweise

Hallo!
Liebe Conny,vielen Dank für Deine Antwort!
Du hast ja so recht.....ich gebe es zu,ertappe mich dabei wie ich in der Vergangenheit schwelge,mich die Vergangenheit zermürbt,und dann springe ich gleich wiederum in die Zukunft und mache mir fortwährend Gedanken darüber.Beides kann ich nicht verändern.Ich muss lernen mich mehr auf die Gegenwart konzentrieren!
Meine Frau ist gestern Nacht mit ihrem Bruder zu ihren Eltern gefahren (900 km weit weg),für 5 Tage,kommt erst mittwochs zurück,dann geht´s gleich los nach Heidelberg.
Und ich vermisse sie jetzt schon........
Nochmals möchte ich sagen,dass bis jetzt die Betreuung in Heidelberg super ist.Nachdem wir zuerst bei Prof.Büchler und seinem Team waren ,werden wir nun von Prof.Debus(und Dr.Cellebi) sowie Prof.Jäger betreut.Allesamt Super-Ärzte,die sich immer Zeit für einen nehmen und auch menschlich einfach großartig sind.
Liebe Grüße
Rudi
  #159  
Alt 12.07.2008, 13:56
rudi1970xxx rudi1970xxx ist offline
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Hallo!
Ich melde mich nur kurz.....
Die Hoffnungen, dass meine liebe Frau doch noch am Hals operiert wird tendieren gegen Null.
DIe Untersuchungen ergaben ein furchtbares Ergebnis.
Im PEt-CT (angereichert durch Glukose,da zuerst die andere üblicherweise genommene Substanz nicht anreicherte) ergab : eine Vielzahl an Lymphknoten im Bauchraum,am Hals,und.....leider dazugekommen im Mediastinum-auch gleich mehrere.
Wie kann meine Frau das alles nur verkraften....sie war so guter Dinge,hat sich so gut wie lange Zeit nicht mehr gefühlt,war kraftstrotzend.....und jetzt das....
Werden am Montag gleich weitere Therapien erörtern (falls überhaupt möglich)...aber wenn.....dann wohl nur diese Schei.-Chemo.....die wohl eh nichts bringt
Liebe Grüße
Rudi
  #160  
Alt 13.07.2008, 00:02
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Conny44 Conny44 ist offline
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Standard AW: Unschlüssig bei weiterer Vorgehensweise

Ach Mensch lieber Rudi,

.... mir fehlen die Worte. Es klingt nicht sehr aufbauend, was ihr gerade durchmacht. Es tut mir so leid, ich fühle mit euch ....

Zitat:
sie war so guter Dinge,hat sich so gut wie lange Zeit nicht mehr gefühlt,war kraftstrotzend
Genau das ist der Punkt, wo ich der Meinung bin, dass es manchmal besser ist "nicht alles zu wissen". Es zieht runter, kostet Kraft, raubt Nerven, und man ist sofort wieder hoffnungslos. Und das beweist wiederum, dass "die Kraft der Gedanken" in bestimmten Situationen und Stadien ganz entscheidend sind.

Ich wünsche euch so sehr, dass ihr es irgendwie aushaltet und euch nach dieser erneuten "Niederlage" wieder aufraffen und Energie tanken könnt, die ihr euch durch eure gegenseitige Liebe schenkt.
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  #161  
Alt 13.07.2008, 11:25
rudi1970xxx rudi1970xxx ist offline
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Standard AW: Unschlüssig bei weiterer Vorgehensweise

Hallo!
Liebe Conny! Vielen Dank!
Ich bin Deiner Meinung, es ist mitunter besser nicht alles zu wissen.
Meine Frau ist unglaublich,sie gibt nicht auf,wird weiterkämpfen,und vor allem:sie kann trotz alledem dennoch lachen , kann Gefühle zeigen.....ist einfach Mensch.Jetzt putzt sie gerade das Haus*ggg*, sie lässt es sich nicht nehmen
ICH bin derjenige der so verzweifelt ist , natürlich ist sie es auch zeitweise-aber sie macht mehr Mut als ich es je könnte,obwohl ich mich doch bemühe .Ich meine,nicht dass das jetzt falsch rüberkommt,als ob ich da heulend rumrennen würde,das ist es nicht.Wenn ich mit ihr bin (und das ist natürlich die allermeiste Zeit) ist alles so schön ,als ob da keine Krankheit wäre.
Nur wenn ich mich alleine in Gedanken verliere....dann ist alles Scheisse.....
Wir werden nächste Woche wohl sehen wie es weitergeht.
Ich denke ein normales CT wäre noch angebracht,um eben eine genaue Verlaufskontrolle zu haben in Bezug auf die vorangegangene Bestrahlung, denn das jetzige Pet-CT erkennt zwar die tumorösen Herde aber weniger die Entwicklung der letzten Monate.
Falls die Bestrahlung verzögert hat kann man ja vielleicht das Mediastinum auch noch bestrahlen. Weiss das jemand? Kann man das Mediastinum bestrahlen,also den Raum der zwischen den Lungenflügeln ist. ?Dort sind ja auch Speiseröhre und Luftröhre, hoffe dass das geht,womöglich neben einer Chemo.Denn die Bestrahlung brachte meiner Frau so gut wie keine Nebenwirkungen.
Wir kämpfen weiter,denn meine Frau sagt sie ist erst 36 Jahre , will unsere Tochter noch sehen wie sie älter wird......sie sagt sie will diese Welt noch nicht verlassen , und sie will kämpfen.
Liebe Grüße
Rudi
  #162  
Alt 20.07.2008, 21:14
rudi1970xxx rudi1970xxx ist offline
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Hallo an alle!
Der Kampf geht in die nächste Runde......wie erwartet mit einer Chemo.
Muss sagen,dass der Onkologe in Heidelberg wirklich absolute Spitze ist, sich wirklich eingehend beschäftigt hat und wir vollstes Vertrauen haben.
Wir alle,besser gesagt vor allem meine starke Frau-kämpen weiter!
Lieben Gruss an alle
Rudi
  #163  
Alt 20.07.2008, 21:21
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Conny44 Conny44 ist offline
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Lieber Rudi,

super! Wie wichtig es ist, ein gutes Vertrauensverhältnis zum Arzt zu haben, kann man gar nicht oft genug betonen. Wenn das gestört ist, gehts auch dem Patienten schlechter. Jörg hat es total aufgebaut, als wir seinen Vertrauensarzt gefunden hatten.

Viel Kraft beim weiteren Kampf euch beiden. Und Rudi, nicht so bescheiden, du kämpft mächtig mit, das merkt man doch! Ohne dich würde das deine Frau gar nicht so schaffen! Du kannst ruhig mal auch stolz auf dich sein.
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  #164  
Alt 20.07.2008, 21:38
rudi1970xxx rudi1970xxx ist offline
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Liebe Conny!
Danke Dir für Deine Worte.Das tut gut.
Liebe Grüße
  #165  
Alt 06.08.2008, 07:52
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Hallo!
Meine Frau bekommt jetzt eine Chemotherapie in Tablettenform.Ich habe sie vor einigen Tagen zu ihren Eltern gebracht,damit sie sich dort mal erholen kann,um Kraft zu tanken.Bislang veträgt sie die Chemo sehr gut .Hoffentlich bringt es auch was.
Wenn ich daran denke was sie alles durchgemacht hat?
1.OP im November .Whipple-OP im Dezember.Im Jänner Beginn einer brutalen Chemo mit Cisplatin und Etoposid.Dann im März die Riesen-OP bei Prof.Büchler.Ab April Bestrahlung des Bauchraumes,dann ab Mail zusätzliche Bestrahlung des Halses ,ab Juli dann nächste Chemo.
Ich frage mich:wie kann das ein Mensch alles aushalten?
Und vor allem:sie strahlt,ich sehe noch genauso ihr Funkeln in ihren Augen,und sie lacht auch
Es tut mir so furchtbar leid,für alle die diese schreckliche Krankheit trifft,ob direkt oder indirekt.
Leider habe ich erst durch diesen Schicksalschlag gelernt was wirklich wichtig ist im Leben.Konzentration auf das Wesentliche zum Beispiel.
Liebe Grüße
Rudi
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