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  #1  
Alt 09.03.2009, 19:48
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SeaU SeaU ist offline
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Standard Nach langem Kämpfen ist er nun in Frieden von mir gegangen

Es war ein harte Zeit für uns beide
Ich denke der Bericht wird sehr lang,aber ich musste ihn mir mal von der Seele schreiben. Da ich nach seinem Tod leider keinen Kontakt mehr zu seinen Eltern habe. Es ist so viel passiert, was mir vorgeworfen wird…..
Und es schmerzt sehr ,nun ganz alleine da zu stehen.Das es selbst u m die Seebestattung noch Stress gab ,obwohl es in seiner Patientenverfügung so verfügt war.
Ich habe selbst eine Trauerfeier zugelassen, den Eltern zu Liebe, obwohl mein Mann so was alles nicht wollte.Er wollte nur seine Seebestattung….
Dabei habe ich immer nur das Beste für ihn gewollt…
Mein Mann war viel durch seinen Motorsport unterwegs .Die letzten Jahre in der Schweiz.
Als er im Februar mir sagte e r hätte Bauchmuskelkater, da hatte ich mir gar nichts dabei gedacht.
Aber er sagte das er dann halt nicht mehr liegen oder schlafen könne vor Schmerzen.
Stehen und Schlafen wurden somit seine Lieblingsbeschäftigung.

Bis er endlich wieder mal in Berlin war und wir hier Ärzte aufgesucht haben, die auch alles mögliche an Untersuchungen gemacht haben
Aber selbst das MRT vom 23.5.08 sagten nur das er eine kleinen Schatten unter der Bauchspeicheldrüse hätte, aber lt der normalen Blutwerte alle ok ist .selbst der Lipase Wert und so

Wir wurden trotzdem weiter verwiesen zu einem Prof Bauknecht der speziell Bauchspeicheldrüsen Op s und so macht.

Nach Begutachtung der Bilder war er der Meinung meinen Mann auf jeden Fall zu operieren
Dieser OP Termin war dann der 10.6.08.Der Tag der alles in unserem Leben veränderte

Mir wurde nach der Op mitgeteilt,das er nicht operabel ist ,da der Tumor sich um die Aorta festgesetzt hat.

Er hatte jedoch keine Metastasen oder sonstiges.
Man sagte uns ,wir sollen dann mit Chemo Gemzar in Verbindung mit der Tarceva Tablette machen, was mein Mann auch tat, denn er wollte leben, er war ein lebenslustiger Mensch, ließ sich von nichts unterkriegen oder verärgern

Die Tarceva Tabletten schlugen innerhalb von5 Tagen super gut an,so das wir schon gar nicht mehr wussten,wie wir diesen schmerzhaften Hautauschlag behandeln sollen
Die Tumormarker waren nach der OP bei 518, die Werte gingen auch immer etwas weiter runter.

Wir haben auch am 8.8.08 noch geheiratet.Wir sind nun mal schon seit 1994 zusammen und für uns war das der richtige Zeitpunkt

Nach erneuten CT und MRT Bilder im August und Oktober sah es so aus, als würde der Tumor nicht wachsen ,das war gut so, aber es sollte ja Sinn der Sache sein ,den Tumor kleiner zu bekommen, damit man ggf noch mal operiert werden kann


Nach vielen Hilfen und Adressen hier im Forum sind wir Anfang Oktober dann nach Heidelberg zu Prof.Büchler,bzw zu seinem Dr Koch, der für uns Zeit hatte.
Mein Mann ist auch die ganze Strecke von Berlin dort hin und zurück alleine gefahren ,er wollte das so.Ich durfte mal auf dem Beifahrerplatz platz nehmen.


Die in Heidelberg gaben ihm dann den Rat einen guten Strahlentherapeuten sich zu suchen und gaben uns auch eine Adresse in Berlin Buch bei Prof Dr Krempin.
Dort sollte er dann mit dem neuen Gerät der TOMOTHERAPIE behandelt werden.
Den Termin hatten wir dann auch Mitte Oktober.

Dann kam Ende Oktober , 3 kleine Magengeschwüre bei meinem Mann hinzu,wurde für 2 Tage im Vivantes KKH in Schöneberg/Tempelhof aufgenommen und dann mit Tabletten zur Behandlung der Magengeschwüre entlassen.

Er wurde dann für 1 Woche in Berlin Buch aufgenommen um zu beobachten wie er die Strahlentherapie und so mit der neuen Chemo 5 Fu auf 24 Std verträgt
Die letzten noch offenen 4 Wochen der Strahlentherapie sind wir dann jeden Tag nach Berlin Buch hingefahren.
Es ist genau am anderen Ende unserer großen Stadt. Wir wohnen in Spandau
Während der Bestrahlung ging es ihm schon immer etwas schlechter ,die Schmerzpflaster hatten wir dann schon langsam erhöht auf 75 bzw 100 von vorher 25 und mal ein 50 er…
Dann bekam er durch eine gute Schmerztherapeutin diese Guten „Morphin Lollis“ ,die ihm oft und auch schnell weiter halfen bei den Schmerzattacken

Er lag nur noch viel und das mit dem Essen wurde immer schlimmer.
Vor der Op hatte mein Mann 72 Kilo, jetzt zum Schluß immer noch wenigstens 56 Kilo und das nach der langen Zeit .Er hat sich immer probiert etwas rein zu quälen, auch wenn er sich doch öfters wieder übergeben musste, aber kämpfte.
Dann kam die Allergie gegen jegliche Milchprodukte dazu ,das war das schlimmste für ihn .Das fing aber schon so Mitte Oktober an.

Die Bestrahlung im Oktober/November hat er eigentlich gut weggesteckt. Die Ärzte staunten schon.Die Chemo 5Fu oder so hat er bis zur letzten Bestrahlungswoche auch gut vertragen.
Klar Übelkeit und erbrechen war immer mal wieder dabei,
aber das waren wir ja schon gewohnt
Dann so am 15.12 wollten wir zu meinen Eltern in die Heide fahren. Ralf ist dort immer gerne gewesen. Raus an die Luft. Viel spazieren gehen, das war ihm wichtig und tat ihm auch gut.

Denn er hat ja sonst eigentlich die meiste Zeit immer auf Rennstrecken verbracht wo nun nicht unbedingt die beste Luft ist

Nur auf unserem Boot war er immer glücklich, das Wasser um ihn rum, aber natürlich auch unsere 2 Motoren im Boot. wo es immer mal wieder was gab zu reparieren oder so,
Das war halt seine Welt. Wenn es nichts zum schrauben gab, fühlte er sich nicht wohl

Naja nun waren wir am 15.12. bei meinen Eltern und über Nacht hatte Ralle auf einmal einen ganz dicken Bauch bekommen, so das er Schmerzen hatte und sich auch alleine weder ne Socke noch ne Unterhose richtig anziehen konnte….

Wir sind dann dort in die Klinik gefahren und die haben dort dann eine Sonographie und ein neues CT gemacht.
Wir wollten bis zu unserem Termin am 19.1.09 unbedingt warten(mit CT Aufnahmen), denn man sagte uns das nach der Bestrahlung erst einmal alles viel schlechter aussehen kann und man deshalb erst sehr viel später neue Bilder machen lassen sollte.
Tja nun war es zu spät…
Der Befund sagte uns das er ganz viel Wasser im Bauchraum hat und das das punktiert werden müsste. Ralf wollte dafür dann aber lieber nach Berlin. Zu seinen bekannten Ärzten.

Seit diesem Tag wurde Ralf dann eigentlich alle 3-5 Tage je 3-5 Liter Wasser aus dem Bauch punktiert, man hat ihm später sogar Mistelextrakte aus der Esche mit rein gegeben, damit es sich im Bauchraum besser verklebt.

Am 17.12. bis 23.12 war Ralf damit im Krankenhaus. Gegen die Schmerzen hatten sie ihn probiert mit einer Morphin Pumpe einzustellen. Das ging aber nicht gut. Das Problem war, das er eigentlich nur müde davon wurde und immer weniger Hunger hatte.
Die Pumpe haben wir dann wieder entfernen lassen und mit seinem Appetit wurde es wieder besser.

Weihnachten haben wir eigentlich ganz gut verbracht und Sylvester war ein super Tag für uns beide.
Er hatte sogar sehr guten Appetit und der Tag war bis zur Nacht super. Er war fit, bis auf das wir 2x mal am Tag etwas Dipidolor über den Port reinlaufen lassen mussten. Aber ansonsten war er mal schmerzfrei. So gut was schmerzfrei wahrscheinlich für so einen Menschen bedeutet. Ich denke das können wir gesunden Menschen kaum beurteilen…
Er hat nachts noch mit seinem Sohn 45 Minuten draußen Knaller und Raketen abgeschossen. Es war so schön für uns und für ihn. Er war froh das sein Sohn ,sein Bruder und seine Tante den Tag bzw die Nacht (Sylvester) bei uns waren

Drei Tage später wurden seine Schmerzen dann im Rücken immer mehr,nicht mehr aushaltbar.
Am 2.1.09 haben sie ihm schon wieder 4 Liter aus dem Bauch punktiert aber am Samstag musste ich ihn wieder in die Klinik bringen. Er wollte unbedingt in die wo der Onkologe auch ist. Ist eine Homöopathische Klinik In Havel Höhe
Und von da an ging es finde ich immer weiter berg ab.
Am 10.01.09 durfte er auf Kurzbesuch mal kurz nach Hause weil es ihm so einiger Maßen gut ging und ich Geburtstag hatte und er unbedingt nach Hause wollte
Aber 3 Tage später wurde alles immer schlechter, er konnte kaum noch was essen ,es ging einfach nichts runter, weder trinken noch essen.
Er war so tapfer und kämpfte und kämpfte. Dann haben sie ein Magenspiegelung gemacht und festgestellt, das so weit eigentlich alles in Ordnung ist nur das der Tumor sich um den Magen etwas rum gelegt hat und das das >Problem beim runterschlucken sein könnte

Am selben Tag ,also Stunden später bekam Ralf hohes Fieber, was ich dann mit Wadenwickel runter bekommen sollte.
Anscheinend hatte niemand der Schwestern sonst Zeit sich darum zu kümmern. Aber auch das haben wir geschafft. Am Abend hatte er dann nur noch 37,9

Aber er sah Tag für Tag schlechter aus. Er wollte auch schon nicht mehr aufstehen.
Dann haben sie Donnerstag noch mal die Lunge geröntgt ,aber angeblich nichts feststellen können
Dann wurde er noch mal zum Kardiologen geschickt, wegen dem Herz. Aber auch da kam raus, alles in Ordnung, so das sie ihn am Freitag früh noch mal punktiert haben, also wieder mal 3 Liter raus aus seinem Bauch und dann konnte er am Samstag früh den 17.1.09 wieder nach Hause

Das wollte er ja auch so,weil er für Montag früh einen Nachuntersuchungstermin hatte wegen MRT und CT ,der ihm wichtig war.
Er hoffte das sich da was ersehen würde, das der Tumor wenigstens an der Aorta weg wäre und das man ihn noch mal operieren könne.Er nach Heidelberg könne zur OP !!!
Wie sollte ich ihm erklären, das es doch gar nichts mehr bringt, wenn der Bauchraum schon voll ist mit Metastasen. Obwohl nie jemand das so ausgesprochen hatte.

Ich glaube er wusste alles ganz genau und wollte einfach nur noch mal nach Hause, was wir dann am Samstag früh auch gemacht haben.
Er ist auch alleine gelaufen ohne Rollstuhl oder sonstige Hilfen. Er ist sogar hier zu Hause bei uns bis in den 1 Stock gelaufen ohne das ich helfen sollte oder musste.
Er war so tapfer.

Der Samstag zu Hause war super. Er lag zwar im Bett aber er brauchte nicht andauernd seine Schmerzmittel wie das Dipidolor über den Port.
Er hatte ja eh schon eine PDA im Rücken, wo ein Pumpe durchgehend Schmerzmittel gab. die aber alleine bei ihm nicht mehr ausreichte. Die wurde ihm am 11.01.09 rein operiert in die Wirbelsäule oder knapp daneben. Also da wo die Nervenbahnen liegen oder so. Leider.
Ich sagte ja, er war so tapfer und er kämpfte bis zum Schluß.Ich bin so stolz auf meinen Hasi!!!!!
Aber oft überlege ich,ob ich nicht hätte mehr helfen können.man steht so hilflos daneben.

Der Sonntag früh ging dann schlechter los,er fing wieder an zu Husten und bei jeder Bewegung war er der Meinung kaum Luft zu bekommen und wieder anfangen müssen zu Husten.
.Der Onkologe war zwischen zeitlich auch da,da die PDA Pumpe ja alles 24 Std neu bestückt werden musste, aber selbst der hatte nichts weiter gemacht .Leider!!!!

Später als seine Eltern kamen ,sagte er mir er wolle doch lieber wieder ins Krankenhaus, damit sie ihm irgendwie was geben könnten. gegen den blöden Hustenanfall, wie er es nannte

Im Krankenhaus,aber in einem anderen wo er vorher schon eigentlich hin wollte haben sie dann beim Lunge röntgen festgestellt das er eine Lungenentzündung hat und das lt der Patientenverfügung keine lebenserhaltenden Maßnahmen mehr gemacht werden sollten.
ER wurde auf Station gebracht und es wurde ihm wieder sein Schmerzmittel Dipidolor gegeben,da dieser entsprechende Schmerz wieder da war.Es war mittlerweile schon nach 17 Uhr so viel ich weis.

Man brachte für mich sogar ein Bett in sein Zimmer,wo ich dann hätte bei ihm bleiben können.
Sein Sohn war mittlerweile mit seiner Freundin auch schon in der Klinik eingetroffen. Ich hatte ihn benachrichtigt, das es seinem Vadder schlechter geht

Seine Haus Ärztin ist dann auch in der Klinik eingetroffen. Ich bin froh das wir diese super Ärztin mal über Nachbarn empfohlen bekommen hatten. Sie war immer für uns da,
Ist auch Wochenende oder spät abends mal gekommen. Hat auch viel mit Akupunktur gemacht,was ihm die Schmerzen erleichterte.
Aber zurück zur Klinik. Es war ein schönes Zimmer was sie uns fertig gemacht hatten.
Ralle hat noch ab und zu noch was haben wollen, Wasser und so aber eigentlich lag er sehr müde schon da und hielt die ganze Zeit meine Hand fest.
Er schlief dann auch zwischen durch immer wieder ein. Ich denke das das auch die vielen Schmerzmittel machten.
Meine Freundin die seit über 25 Jahren in dieser Klinik auf der Intensivstation arbeitet ,war dann der Meinung ich solle mal nach Hause fahren und mir paar Sachen und die Patientenverfügung holen.
Sie sprach noch irgendwas mit Ralle und drückte ihn.
ich wollte nicht nach Hause, fühlte mich nicht wohl einfach zu gehen ,Ich wollte bei meinem Mann bleiben…
Aber nach mindestens 30 Minuten hin und her reden mit meiner Freundin bin ich dann leider doch nach Hause gefahren……
Und das war für mich im nach hinein mein größter Fehler seit Monaten dieser Krankheit.
Als ich zu Hause ankam und paar nötigste Sachen zusammen kramte, hatte ich das Gefühl ,als würde mir jemand in meine Haare pusten und mir wurde auf einmal ganz komisch.
ich wusste jetzt ist was passiert .
Ich nahm nur das nötigste wie die Patientenverfügung und fuhr so schnell ich konnte zurück zur Klinik.Ich brauchte dort hin nur ca 15-20 Minuten, aber diese kamen mir vor wie eine Ewigkeit.
Zwischendurch habe ich probiert seinen Sohn und seine Freundin anzurufen, aber keiner ging an sein Handy…. Ich wusste, ich bin zu spät und sie würden extra nicht ran gehen, damit mir auf dem Weg zur Klinik nichts passiert
Auf dem Gang in der Klinik sah ich schon Ralf seine Mutter und seinen Bruder. Beide weinten.
Sein Sohn kam auf mich zu und ich brach zusammen.
Warum? Warum hat er nicht warten können ,bis ich da bin?
Später habe ich erfahren ,von unser Haus Ärztin das sie zum Zeitpunkt des Todes von Ralf ganz alleine mit ihm im Zimmer war.
Selbst sein Sohn war nicht dabei. Er hatte kurz das Zimmer verlassen um eine Rauchen zu gehen. Seine Eltern und der Bruder sind auch erst später eingetroffen.
Ralf hatte also den Zeitpunkt so gewählt, das er sich vorher von seinem Sohn und mir irgendwie verabschieden konnte und dann lieber alleine von uns gegangen ist
Vielleicht, damit wir nicht an ihm rütteln oder auf ihn einreden. Ich weis es nicht und werde es leider auch nie erfahren

Er ist am 18.1.09 um 19.07 Uhr im Krankenhaus verstorben .Ohne Schmerzen lt Aussage der Ärztin.Er hatte geschlafen. Ralf ist an einer Lungenentzündung gestorben .Sein Körper war schon zu schwach dagegen auch noch anzukämpfen


So nun habe ich endlich mir alles mal von der Seele weg schreiben können. Ich habe Monate lang hier immer bei allen viele Infos,Tips und Hilfen bekommen.
Ich möchte mich dafür bei allen bedanken ,auch wenn ich halt nur ein stiller Mitleser war.
Danke das es Leute wie euch gibt ,die immer offen über alles hier geschrieben haben
Ich habe jetzt eher ein schlechtes Gewissen, weil ich nur die vielen Infos für mich aufgesaugt hatte, aber nie den Mut hatte .hier etwas rein zu schreiben
Ich danke den Leuten wie Conny und ihrem Mann,Indira,Manuela 08,Christa 48,Petra Loos,gela 47 und alle anderen die ich jetzt hier nicht alle einzeln aufzählen kann

Danke das euch gibt und damals schon gab!!!!

Nun hoffe ich irgendwie mal mit dem Trauer etwas besser klar zu kommen.
Ich vermisse ihn so…er fehlt mir…. Es ist ein grosses Loch entstanden….
Ich habe keine Kraft mehr….bin einfach nur fertig,körperlich und seelisch…aber wem erzähle ich das?
Es geht vielen hier so
Was soll ich noch schreiben?
Ich denke es reicht für heute

Nochmals danke an Alle

Nathalie
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  #2  
Alt 10.03.2009, 16:15
Kirsten67 Kirsten67 ist offline
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Beiträge: 844
Standard AW: Nach langem Kämpfen ist er nun in Frieden von mir gegangen

Liebe Nathalie,

was soll ich schreiben, zu Deinem Bericht, dem Leiden Deines Mannes, Dein Mit-Leiden?
Dieser Weg durch die Chemos, die Begleiterkrankungen, dieses ständige Warten und doch Hoffen.
Ich bin tief betroffen von Deinem Bericht

Dein Mann war in den besten Händen, in Deinen Händen, in den Händen von Prof. Büchler, den Händen der guten Haus-Ärztin.

Nein, Du hättest nicht mehr machen können. Denn Du wart für Deinen Mann da und hast damit alles gegeben, was wir Angehörige geben können: Nähe, Liebe und Geborgenheit.
Viele hier - mich eingeschlossen - stellen sich immer wieder die Fragen, ob wir mehr tun können. Es ist die Verzweiflung darüber, so hilflos daneben stehen zu müssen, die uns immer an uns zweifeln läßt.

Es war auch nicht falsch, nach Hause zu fahren. So wie Du es schilderst, hast Du damit Deinem Mann die Möglichkeit gegeben zu gehen.
Denn er wollte allein sein. Vielleicht hätte ihn der Abschied sonst zu sehr geschmerzt.

Aber alles Reden hilft Dir nicht, das weiss ich.
Alle tröstenden Worte können nicht trösten.

Ich nehme Dich daher nur noch leise in den Arm.

Kirsten.
__________________
Mein Papa: Diagnose BSDK mit Lebermetastasen Ende Mai 2008
Den schweren Kampf verloren am 05.04.2009


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  #3  
Alt 10.03.2009, 20:32
Marek K. Marek K. ist offline
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Registriert seit: 04.10.2008
Beiträge: 3
Standard AW: Nach langem Kämpfen ist er nun in Frieden von mir gegangen

Hallo!

Mein beileid wir mussten vor kurzem von unserer Mutti abschied nehmen Sie ist am 14.01.2009 verstorben.
Ich weiss wie hart der weg ist und wie stark man an ein Wunder glaubt oder vielleicht eher Liebe die es einem nie glauben liess das es schlimm enden kann.
Mann füllt sich etwas besser wen der ganze schmerz raus ist so wars bei mir auch habe versucht unseren harten weg auch zu beschreiben hier im Forum.

Es ist auch nicht einfach den betroffenen etwas zu sagen nachdem man sowas durchgemacht hat, schenkt den menschen viel Liebe, wunder passieren immer wieder was ich euch wünsche.
Mein wunder ist leider von uns gegangen und hat verletzte herzen hinterlassen ich werde aber versuchen meinen Kindern das weiter zugeben was ich von meiner Mutti bekommen habe und bin mir sicher das der Zeitpunkt kommen wird an dem mann sich wieder trifft.
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  #4  
Alt 10.03.2009, 21:46
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SeaU SeaU ist offline
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Standard AW: Nach langem Kämpfen ist er nun in Frieden von mir gegangen

Hallo Kirsten
danke für deine Anteilnahme.
Danke auch für deine liebevolle Umarmung,die konnte ich sehr gut gebrauchen.
Es tut gut zu hören bzw zu lesen,das man mit den anderen Erkrankten oder Angehörigen hier sich austauschen kann.

Ich war wohl vorher nicht so in der Lage.Wollte ja auch niemanden irgendwelche Tips oder so geben,die vielleicht demjenigen dann nicht helfen.

Dieser lange Bericht hat mich auch Überwindung gekostet,aber er hat mir gut getan.
Vielleicht ist es ein erster Schritt mit der Situation klar kommen zu können oder zu probieren.

Jetzt im nach hinein weis ich das es gut war,das ich an dem besagten Tag kurz nach Hause gefahren bin.
Er musste nicht weiter leiden und für mich stark sein..
Jetzt ist er frei und ohne Schmerzen...........

und ich weis das er auf der anderen Seite wartet,bis ich irgendwann nach komme
Uns hat die Krankheit noch mehr zusammen geschweisst ,als es vorher schon war.


Nun zu dir!!!
Habe deine Berichte auch gelesen und leide auch jedesmal mit.
Ich drücke deinem Papa ganz fest die Daumen.
Bleib du ,so wie du bist und sei weiter für ihn da.Ich weis das ist eine harte Zeit,aber er wird dir sehr dankbar dafür sein,das du für ihn da bist....glaube mir...
Ich weis wie du dich fühlst......und wie es dir geht......ich denke das meine Worte dich vielleicht nicht trösten..... es aber schön ist zu wissen....das andere immer da sind und hier mit einem sprechen bzw.schreiben.Das tut gut.
Mache weiter so und lasst euch Beide nicht unter kriegen
Ich wünsche dir mal eine erholsame und durchschlafende Nacht .
Und kämpft....es gibt viele gute Berichte hier zu lesen.....
Eine dicke Umarmung aus Berlin an dich...

Nathalie
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  #5  
Alt 10.03.2009, 22:13
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SeaU SeaU ist offline
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Ort: Berlin
Beiträge: 13
Standard AW: Nach langem Kämpfen ist er nun in Frieden von mir gegangen

Hallo Marek
mein Beileid, ich habe deine Berichte gelesen und irgednwie ist vieles sehr ähnlich....
nur das wir erst End Mai durch ein MRT den Befund bekommen haben
Na eigentlich erst am 10.06.08 als er operiert wurde...denn vorher war auf dem MRT ja nichts als ein kleiner Schatten weit unter der Bauchspeicheldrüse zu sehen.
Blutwerte mit Tumormarkern wurden ja zu diesem Zeitpunkt noch nicht abgenommen.....weil die Ärzte das anscheinend auch nicht für wichtig fanden...

Auf ein Wunder hatten wir auch gewartet......wir hatten so viele angebliche positive Hinweise
Z.B unsere Hochzeit 8.8.08 und wir waren die 888 getrauten in diesem Jahr in dem Standesamt in Berlin.
Die 8 soll eine Glückszahl sein.
Im August als wir mit unserem Boot noch mal unterwegs waren haben wir abends 2 Sternschnuppen gesehen und ich glaube wir haben beide uns das gleiche gewünscht..... und so weiter.....aber das Wunder blieb leider aus....nur unsere Liebe wurde immer stärker zu einander

Verletzte Herzen hat mein Mann auch hinterlassen..
Vielleicht sind deshalb Ralf seine Eltern so bös zu mir geworden....wer möchte schon sein eigenes Kind vor sich gehen sehen?

Den Enkel,also seinen Sohn haben sie mit in ihren Bann gezogen.
Er ist 22 Jahre jung und er fehlt mir.... er hat seit seinem 12 Lebensjahr bei uns gewohnt und nicht bei seiner Mutter.!!!!
Er ist für mich wie mein eigener Sohn.......vielleicht tut es deshalb so doll weh.
Aber vielleicht gibt es ja noch andere Wunder !!! Ich würde mich freuen


Ich wünsche Dir noch viel Kraft und alles was man so in unserer Situation braucht.Richtige Worte findet da man wirklich nicht.
Gib deinen Kindern das was du von deiner Mutter auch bekommen hast.Das würde sie freuen......
und ich glaube auch das wir uns eines Tages wieder sehen werden....
Fühl dich umarmt von mir....ich schick dir einen lieben Gruss

Nathalie
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