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  #1  
Alt 16.02.2012, 17:09
heaven heaven ist offline
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Frage Geht`s euch auch so?

Ich bekam meine Diagnose Krebs erst vor 2 Monaten. Seitdem beherrscht diese Erkrankung mein Leben! Mein erster Gedanke beim Aufwachen: " Mist, du hast Krebs!" In jeder freien Sekunde ist mein Kopf voll davon. Surfe im Netz, suche Informationen.( Die manchmal mehr verwirren,als helfen..) Von den schlaflosen Nächten will ich gar nicht reden!
Geht euch das auch so?? Ich denke, es liegt daran, daß die Diagnose noch so frisch ist. Gibt sich das nach einiger Zeit ? Das die Erkrankung irgendwann "dazugehört" und nicht mehr so das ganze Denken terrorisiert!
Ich will mein altes Leben zurück!! Vor der Diagnose war ich topfit, nach der Dünndarm-OP und der jetzt laufenden Chemo fühle ich mich mit jedem Tag kränker!
Sorry, das klingt sehr niedergeschlagen-aber ich schiebe hier gerade den blues.. Schickt mir mal bitte `ne ordentliche Portion Mut!

Eure Heaven
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ED 12/2011 Primärtumor Nichtkleinzelliges Bronchialkarzinom (grosszellig) T2a,N2,M1b entsprechend Tumorstadium IV
Dünndarmkarzinom pT3,pN1,R0,G3
Jan-April 2012 Chemo Cisplatin/Alimta
Seit Mai 2012 in Remission Erhaltungstherapie mit Alimta bis Ende Juni 2012-seitdem Therapiepause!
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  #2  
Alt 16.02.2012, 17:33
Christ Christ ist offline
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Standard AW: Geht`s euch auch so?

Hallo Heaven,
ich kann kaum nachvollziehen, wie man überhaupt mit so einer Diagnose umgehen kann.
Ich schreibe dir, weil ich eine Freundin habe, die vor einem Jahr an Darmkrebs erkrankt ist. Und so sehr wir auch miteinander verbunden sind...an schlechten Tagen kann ich sie nicht erreichen. Ratschläge, gut gemeinte, will sie nicht hören, kann sie nicht ertragen.Schwierig.
Dass du dich hier im Forum angemeldet hast, ist wichtig, weil du hier Menschen triffst, die Ähnliches oder Gleiches durchmachen wie du.
Ich habe mich hier heute angemeldet, weil ich lernen will, wie ich mit meiner Freundin und ihrer Erkrankung umgehen kann. Ich bin zwar auch nicht gesund, schöpfe aber für meine Freundin Kraft, wenn ich hier lesen kann, ohne verrückt gemacht zu werden.
Du bist stark! Meine Freundin hat nach einem Jahr immer noch nur vage Infos über ihre Krankheit...
Drück' dir die Daumen, dass es dir bald besser geht!
LG
Christina
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  #3  
Alt 16.02.2012, 18:03
heaven heaven ist offline
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Standard AW: Geht`s euch auch so?

Hallo Christina,
danke für deinen lieben Worte! Für den Betroffenen selbst ist es schon verdammt schwierig, damit umzugehen. Die Angehörigen/Freunde sind auch sehr verunsichert und besorgt. Ich als Betroffene mache es meinen Lieben sicherlich auch nicht immer leicht. Sätze wie : " Es wird schon alles wieder gut" oder " Manchmal geschehen Wunder, du musst nur dran glauben" machen mich manchmal etwas aggressiv. Meine Prognose ist nicht sooo günstig. Ich möchte auch mit meinen Ängsten vorm Sterben ernstgenommen werden! Und an manchen Tagen möchte ich gar nicht über meinen Krebs reden, sondern nur über alltägliche Dinge - einfach so tun,als wäre gar nichts geschehen. Oft habe ich auch das Gefühl, ich müsste die "anderen" trösten. Ach Mensch, dieses Wechselbad der Gefühle ist anstrengend&verwirrend.. So kenne ich mir gar nicht. War bislang immer sehr ausgeglichen.
Sei einfach da für deine Freundin! Manchmal ist Schweigen der richtige Weg, mal einfach nur zuhören oder in den Arm nehmen..

Liebe (tapfere) Grüsse von
Heaven
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  #4  
Alt 16.02.2012, 18:18
Helga22 Helga22 ist offline
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Standard AW: Geht`s euch auch so?

Liebe Heaven, ich selber bin Angehörige und wir haben die Diagnose Darmkrebs vor etwas mehr als 6 Monaten erhalten. Die Diagnose hat uns getroffen wie ein Hammerschlag. Ich weiß also nur zu gut, wie du dich fühlst. Und es hat schon eine sehr lange Weile gedauert, bis der Schock nicht mehr ganz so tief saß. Es tut mir sehr leid, dass du auch eine Krebsdiagnose bekommen hast :-( Du hast einen guten Weg gewählt, dich hier auszutauschen, andere Menschen, die nicht davon betroffen sind, die können sich das oft gar nicht so richtig vorstellen oder haben selber Angst, eines Tages betroffen zu sein und bleiben aus diesem oder anderen Gründen fern. Ich merke für unseren Freundeskreis, dass er sich verkleinert hat - aber vielleicht auch aus dem Grunde, weil ich über viele Larifaridinge mich nicht mehr wirklich aufregen und drüber diskutieren kann, es gibt wichtigere Dinge im Leben. Geblieben sind aber wirklich Menschen, die Hilfe anbieten und da sind und zuhören können.
Was mir eine sehr große Hilfe war und ist, ich habe mir therapeutisch Unterstützung für mich selber gesucht. Ich gehe dort auch immer noch hin - es tut mir gut und hilft. Mein Mann hat sich auch Hilfe gesucht - aber so regelmäßig kann er nicht hin, die vielen Durchfälle als Reaktion auf seine Chemo verhindern das oft. Auch merke ich mit Fortschreiten der Chemo werden die Nebenwirkungen eher mehr und die Psyche leidet doch sehr. Oder so eine Art Burnout macht sich bei ihm bemerkbar - durchaus auch Nebenwirkungen.
Ganz liebe Grüße Helga
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  #5  
Alt 16.02.2012, 22:44
heaven heaven ist offline
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Standard AW: Geht`s euch auch so?

Liebe Helga, ich danke dir für deine Zeilen!
Das macht mir Hoffnung,daß ich die Tatsache bald akzeptieren kann. Davon bin ich im Moment noch weit entfernt, glaube ich...
Das mit deinem Mann tut mir sehr leid. Du hast recht: Wir haben gut dran getan, uns hier auszutauschen. Sowohl als Betroffener, als auch als Angehöriger. So`n Quatsch die Wortwahl - Angehörige sind genauso betroffen!
Ich habe auch bislang bei jeder Chemo mehr Nebenwirkungen. Wollte bei der zweiten schon alles hinschmeissen und hab schon Angst vor nächster Woche. Das macht die psychische Situation ja auch nicht besser...
Mir ist auch schon aufgefallen, daß mir einige Leute aus dem Weg gehen. Dabei hat es sich aber glücklicherweise nicht um Freunde, sondern um flüchtige Bekannte gehandelt. Die können dann auch gerne "flüchtig" bleiben!
Manchmal habe ich das Gefühl, mir steht das Wort "KREBS" auf der Stirn geschrieben. Obwohl ich noch alle Haare habe und auch nur wenig Gewicht verloren habe. Einigen Leuten würde ich am liebsten sagen: "Es ist keine Schande, Krebs zu haben und es ist auch nicht ansteckend!"
Ja, man wird schon sehr dünnhäutig..
Um so schöner, wenn man hier im Forum so nette Leute trifft!

Liebe Grüsse von
Heaven
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  #6  
Alt 17.02.2012, 09:09
bosko bosko ist offline
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Standard AW: Geht`s euch auch so?

Hallo haeven,

ich schicke dir eine große Portion Mut und hoffe sie kommt an.
Mein Vater hat auch immer sehr mit seiner Angst gekämpft. Nach viel Widerstand hat er dann Antidepressiva bekommen und es hat ein stückweit geholfen. Er konnte dadurch auch endlich wieder schlafen und das hat ihm gut getan. Vielleicht ist das, neben Gesprächen, auch eine Option für dich!

Liebe Grüße!
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Liebe Grüße bosko!
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  #7  
Alt 17.02.2012, 09:58
heaven heaven ist offline
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Standard AW: Geht`s euch auch so?

Guten Morgen, Bosko!
Danke für deine Antwort. Werde deinen Tip mit Antidepressiva im Hinterkopf behalten. Ich werde aber erst mal versuchen, meine Angst ohne Medikamente in den Griff zu bekommen. Ich muss mich ja damit auseinander setzen. Die Angst auch zulassen-ohne daß sie mein Leben dominiert. Ich freue mich, daß es deinem Vater geholfen hat und er zur Ruhe gekommen ist.
Für mich habe ich jetzt festgestellt: Meine Arbeit lenkt mich ganz gut ab. Wobei ich im Moment nur stundenweise arbeiten kann, ca. 1 Woche zwischen den Chemos, wenn es mir ganz gut geht. Jede Ablenkung ist mir dann willkommen!
Fühle mich hier im Forum sehr gut aufgehoben!

Eure Heaven
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  #8  
Alt 17.02.2012, 10:59
Toffy Toffy ist offline
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Standard AW: Geht`s euch auch so?

Hallo Heaven,

ich kann Dich so gut verstehen, es ging mir genau so. Ich schicke Dir eine riesengroße Portion Mut. Irgendwann wird es besser, jeder geht und verarbeitet es anders.

Lange haben mich Gedanken und die damit verbundene Angst beherrscht. Ich bekam vom Doc ein Antidepressiva, habs aber nur 4 Wochen genommen. Abhängig und so, davor hatte ich auch Angst. Aber so konnte ich nachts wenigstens "runterfahren". Ich stand ständig unter Stress, konnte und wollte die Diagnose nicht "akzeptieren", mich damit nicht auseinandersetzen und einfach verdrängen. Da bin ich Meiser drin, hab ich festgestellt. Ich habe eine ganz neue Seite an mir kennen gelernt. Ich war immer ein fröhlicher, lebenslustiger und ausgeglichener Mensch.

Wenns mir während der Chemo gut ging, hab ich auch stundenweise gearbeitet. Ablenkung und der Umgang mit "Publikum"(sie wussten nichts von meiner Erkrankung) hat mir gut getan, auch "Shoppen" mit meinem Mann war angesagt. Ich habe 3 Hunde, sie haben mir auch gut getan und mich abgelenkt.
Ich habe die Hilfe einer Psychoonkologin angenommen, sie hat mich wieder auf den Weg gebracht. Mittlerweile kann ich mit meiner Diagnose umgehen, habe gelernt, mich damit zu arrangieren.

Ich schicke Dir ganz viel Kraft für die nächste Woche. Ich hoffe, ich konnte Dir etwas helfen.
__________________
Grüße
Birgit und alle die hier leben

________________________________________
8/2010 OP Rectumkarzinom, Bestrahlung + Chemo bis 2/2011, OP Bridenileus 8/2011!

5/2014 Verdacht auf Lokalrezidiv, Rectumamputation & Anlage Kolostoma



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  #9  
Alt 17.02.2012, 12:26
heaven heaven ist offline
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Standard AW: Geht`s euch auch so?

Liebe Toffy,
vielen Dank für deine mutmachende Zeilen.
Ich habe auch einen Hund, der fordert seine täglichen (langen) Spaziergänge und "leistet" somit seinen Teil zur Ablenkung!
Habe mich auch schon nach einer Selbsthilfegruppe umgeschaut. War zweimal zu einem Treffen. Die Teilnehmer dort waren allerdings zwischen 70 und 80 Jahre alt und haben ihre Erkrankung seit 10 bzw. 20 (!) Jahren überwunden. Das war dann doch nicht meine "Baustelle" Stehe aber jetzt in Kontakt mit einer Frau, die 2 Gruppen betreut,die altersmässig (bin 43) besser zu mir passen. Warte noch auf Bekanntgabe der Termine für deren nächste Treffen. Ich berichte dann mal, wie es mir dort ergangen ist.

Liebe Grüsse von
Heaven ( die den Kopf schon wieder ein bischen höher trägt..)
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  #10  
Alt 17.02.2012, 14:40
Toffy Toffy ist offline
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Standard AW: Geht`s euch auch so?

Hallo Heaven,

eine Selbsthilfegruppe finde ich sehr gut, der Erfahrungsaustausch ist wichtig. Aber das Alter sollte schon passen. Ich hatte mich auch mal bemüht, allerdings entsprach es eben deswegen nicht so meinen Vorstellungen. Bei Diagnosestellung war ich 51.

In der Reha gabs einen Gesprächkreis, der mich aufgebaut und auch Mut gemacht hat. Vor allem so viele Betroffene hautnah zu erleben, die genauso oder ähnlich empfinden und denken wie ich.

Ich werde heute noch von meiner Psychoonkolgin betreut, denn Einbrüche habe ich immer mal wieder. Allerdings werden die Abstände zwischen den Treffen immer größer.
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Grüße
Birgit und alle die hier leben

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8/2010 OP Rectumkarzinom, Bestrahlung + Chemo bis 2/2011, OP Bridenileus 8/2011!

5/2014 Verdacht auf Lokalrezidiv, Rectumamputation & Anlage Kolostoma



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  #11  
Alt 17.02.2012, 19:19
heaven heaven ist offline
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Standard AW: Geht`s euch auch so?

Hey Toffy!

In der onkologischen Praxis, in der ich auch ambulant meine Chemos erhalte, gibt es auch einen Psychoonkologen. Dort werden wöchentliche Treffen angeboten, aber auch Einzelsitzungen werden angeboten. Das könnte ich ja auch mal in Anspruch nehmen. Werde erst mal abwarten, was das CT am 06.03. ergibt. Wenn das Ergebnis eine Verschlechterung ergibt, brauche ich bestimmt Hilfe.. Dieser Termin schwebt im Moment wie ein Damoklesschwert über mir..

Liebe Grüsse von
Heaven
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  #12  
Alt 18.02.2012, 16:24
heaven heaven ist offline
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Standard AW: Geht`s euch auch so?

Hallo Karen,
danke für deine Antwort! Ich habe mir natürlich schon gedacht, daß es anderen Betroffen auch so geht. Aber es ist natürlich wohltuend, zu hören, daß ich nicht die einzige bin, die gerade total am Zeiger dreht..
Ja, Stadium IV ist natürlich die Diagnose, die einem nicht wirklich Mut macht!
Musste mich vorher nie mit dem Thema Krebs auseinandersetzen. In meiner Familie/Freundeskreis blieben wir bisher verschont. Nachdem ich Begriffe wie "Stadium IV " und "palliative Behandlung " gegoogelt habe, ist mir doch sehr mulmig..

Dir liebe Karen wünsche ich viel Spass in München! Und ganz besonders viel Ablenkung, daß das "Tier" in uns mal zum Schweigen verurteilt wird. Was meinst du, kannst du Chemo nach deinem Aufenthalt in München fortsetzen?

Liebe Grüsse von
Heaven
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  #13  
Alt 18.02.2012, 19:17
Benutzerbild von Rachel
Rachel Rachel ist offline
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Standard AW: Geht`s euch auch so?

lieber heaven ........... an der signatur siehst du, daß ich vor 4 jahren und mein man vor 3 monate die diagnose krebs erhalten haben

vor 4 jahren habe ICH ca. 1 jahr gebraucht um damit fertig zu werden. ich dachte am anfang ich würde das nicht schaffen. ich könnte nie wieder lachen, nie wieder freude am leben haben. es war auch die erste zeit so, jede nachsorge war ein horror für mich, 3 tage vorher und bis dann der befund da war konnte man nichts anfangen mit mir und das alle 3 monate. es war die hölle, ich werde das nie vergessen aber ich habe mir hilfe bei einer psychoonkologin geholt und die hat mir wieder auf die beine geholfen. ich kann dir das nur empfehlen wenn es dir so schlecht geht. eine interferontherapie habe ich damals abgelehnt weil ich mit der diagnose krebs depressionen bekommen habe und interferon das nur bestärkt hätte. ich habe viele kennengelernt die mit meiner diagnose nicht mehr leben und viele die mit weit weit schlechtern prognosen immer noch leben und es geht ihnen gut. jeder reagiert anders auf diese krankheit, manchen haben super aussichten und aufeinmal sind sie weg. andere habe eine ungünstige prognose und dank der medizin leben sie heute noch und auch noch gut dazu ............ aber das dauert alles seine zeit bis man damit klar kommt. ich bin auch heute noch 1 x pro monat in therapie und nehme antidepressiva aber ansonst gehts mir wirklich gut.

meinem mann hat es auch ziemlich die schuhe ausgezogen, nicht gleich zu beginn weil er hatte ja keine probleme, auch nach der OP ging es ihm seelisch gut, erst als chemo und strahlentherapie begonnen haben wurde ihm das ganze ausmass der erkrankung bewusst. ich habe meinen mann noch nie weinen gesehen aber er hat geweint und das war schlimm für mich. er hatte gott sei dank keine scheu seine ängste auch mit einer psychoonkologin zu besprechen und jetzt gehts ihm wieder besser. es wird sicher auch wieder ein tief kommen aber vielleicht ist er jetzt besser darauf vorbereitet, er weiß jetzt das er auch schwach sein darf und muss nicht immer als "mann" alles heldenhaft überstehen. er darf auch schwach sein, er darf weinen und angst haben ..................

ich wünsche die so sehr das du auch deinen weg findest mit dieser krankheit umzugehen.

übrigens, auch bei uns haben sich "freunde" verabschiedet. meine beste freundin hat mir die freundschaft gekündigt weil ich so komisch war zu beginn der krankheit mit meinem mann ..................... ohne worte
und auch noch andere folgten

dafür gab es menschen, von denen ich hilfe nie erwartet hätte ..............

auch dieses forum hier hat mir sehr geholfen.

lg gitti
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mein Mann: Adenokarzinom

man sieht die Sonne langsam untergehen und erschrickt trotzdem wenn es dunkel ist - Kafka
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  #14  
Alt 18.02.2012, 23:04
heaven heaven ist offline
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Standard AW: Geht`s euch auch so?

Hallo Rachel,

danke für deine ausführliche Antwort! Euch hat es ja auch hart getroffen, daß ihr beide erkrankt seid.. Es ist aber schön zu hören, daß du (wenn auch nach einem Jahr!) etwas "entspannter" mit deiner Krankheit umgehen kannst. Ich kann mir auch vorstellen, das du und dein Mann euch gegenseitig Stütze seid. Mein Lebensgefährte ist mit der Situation ziemlich überfordert. Er versucht meine Sorgen & Ängste oft "schönzureden". Weisst du was ich meine? Er bringt mich oft zum Lachen-ist auch super! Aber hin und wieder möchte ich auch ein todernstes (im wahrsten Sinne des Wortes) Gespräch führen.
Dein Ratschlag mit der psychoonkologischen Begleitung bekam ich auch schon von anderer Stelle. Ich denke, ich nehm das auch mal in Anspruch.
Erst mal vielen lieben Dank an dich und bewahre dir deine Zuversicht!

Viele Grüsse

Heaven

P.S. Vor ca. 2 Stunden konnte ich nicht antworten. Der Thread war geschlossen, warum auch immer. Bin ziemlicher PC-Legastheniker..
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  #15  
Alt 19.02.2012, 00:14
heaven heaven ist offline
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Hallo Nothing,
danke für deine Zeilen! Ja, das Ordnen von Angelegenheiten war mir auch sofort nach der Diagnose ein extremes Bedürfnis! Habe gleich im Dezember, als ich aus dem Krankenhaus kam ( und nach der OP kaum krauchen konnte..) Patientenverfügung, Sorgerecht für meinen 14jähr. Sohn auf meinen Lebensgefährten übertragen ( als schriftliche Verfügung) Wobei ich gar nicht genau weiss, ob das mit dem Sorgerecht klappen kann, da mein Partner nicht der Vater meines Kindes ist. Der leibliche Vater(mein damaliger Ehemann) ist verstorben, als ich im 6.Monat mit unserem Kind schwanger war.
Da mein Partner meinen Sohn aber seit 12 Jahren wie sein eigenes mit "grosszieht", dürfte das ja wohl kein Problem sein. Zur Sicherheit werde ich aber mal beim Jugendamt anfragen.
Nein, nothing so schnell gebe ich mich nicht geschlagen in diesem Kampf! Du hast recht,es kann auch alles nicht sooo schlimm verlaufen, wie es mir halt momentan durch den Kopf geistert!

Liebe Grüsse von
Heaven
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