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  #1  
Alt 17.04.2003, 11:49
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Standard Wie sag ich´s meinen Kindern?

Nach drei Brustkrebserkrankungen (2000,2001 und 2003) steht mir jetzt die Abnahme beider Brüste bevor. Meine (unsere) Kinder sind jetzt 5 und 7 Jahre alt. Besonders die Ältere ist ein sehr sensibles Kind und ihr macht meine Krebserkrankung immer wieder sehr zu schaffen. 2000 und 2001 hatte ich je eine Chemo- und Strahlentherapie.
Da ich meinen Körper bisher nie vor meinen Kindern versteckt habe auch nicht nach den zwei brusterhaltenden Eingriffen, stellt sich mir folgendes Problem:
- Kann ich mich nach der beidseitigen Brustabnahme
meinen Kindern z.Bsp. während dem Duschen noch nackt zeigen. (Morgens im Bad usw.,usw.) Meine Befürchtung ist, das ich die beiden damit belaste und überfordere. Andererseits war es bei uns bisher nicht üblich, sich zu "verstecken".
Wem ist es auch so ergangen und kann mir seine Erfahrungen mitteilen?

Gruß
Ankename@domain.dename@domain.de
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  #2  
Alt 17.04.2003, 21:04
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Standard Wie sag ich´s meinen Kindern?

Liebe Anke,
ich kann Dir leider keine Erfahrungen mitteilen, aber vielleicht hilft Dir dieser Link etwas weiter.

http://www.kinder-krebskranker-eltern.de/index2.html

LG Renate
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  #3  
Alt 17.04.2003, 22:12
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Standard Wie sag ich´s meinen Kindern?

Liebe Anke,

ich habe keine eigenen Kinder aber möchte dir ein paar Anregungen aus meiner Sicht als Erzieherin geben.
Zunächst mal finde ich es toll, dass du nach Unterstützung von außen suchst weil du dich unsicher fühlst, wie du dich verhalten sollst. Das sollten viel mehr Eltern tun.
Ich glaube nicht, dass du deine Kinder durch dein Aussehen nach der Brustabnahme überforderst. Sprich mit ihnen über die Veränderungen an deinem Körper. Manchmal ist es nicht leicht, kindgerechte Erklärungen zu finden, aber du kannst dir schon vorher Gedanken darüber machen und darauf vertrauen, dass sie stark genug sind, mit diesen Veränderungen klarzukommen, wenn du sie ihnen erklärst. Kinder neigen dazu, auf Belastungssituationen der Eltern oder deren verändertes Verhalten mit Schuldgefühlen zu reagieren wenn niemand mit ihnen offen darüber und die Gründe dafür spricht. Das wäre eine viel größere Belastung für die beiden. Du sagst ja selbst, bis jetzt war es nicht üblich bei euch, sich zu verstecken. Wie sollten sie sich erklären, wenn dein nackter Körper auf einmal tabu wäre?
Du schreibst außerdem, deiner älteren Tochter macht deine Erkrankung sehr zu schaffen. Wenn du dich dazu oder über andere Erziehungsfragen von PädagogInnen oder PsychologInnen beraten lassen möchtest, würde ich dir empfehlen, Kontakt zu einer Erziehungsberatungsstelle aufzunehmen. Du kannst dich dort kostenlos und unverbindlich beraten lassen und alle Fragen stellen, die du auf dem Herzen hast. Manchmal gibt es lange Wartezeiten für einen Termin aber dafür hat man es da wirklich mit kompetenten Leuten zu tun. Das Jugendamt deiner Stadt kann dir entsprechende Stellen nennen.
Herzliche Grüße von Sanni
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  #4  
Alt 17.04.2003, 22:37
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Standard Wie sag ich´s meinen Kindern?

Hallo Anke,
ich kann nur berichten wie méine Enkelkinder reagiert haben.
Ich habe darauf bestanden,das meine Tochter mit ihren beiden Töchtern darüber spricht. Sie waren 10 und 5 Jahre, sie hat Ihnen erklärt was mit mir passiert (z.B. Haare weg )und beide haben es recht gut verkraftet Die Kinder haben ganz schnell gemerkt,ich bin immer noch ihre Oma die sie lieb hat. Auch die Tochter meines Sohnes die in der Zeit sehr oft bei uns war hat mit drei Jahren es sehr gut verkraftet.Selbst die Tatsache ,das ich vorrübergehend einen künstlichen Darmausgang hatte. Wir haben ihr überlassen bei einem Wechsel des Beutels dabei zusein und haben alle Fragen beantwortet. Die Kinder beschäftigen sich damit, auch heute noch und manchmal kommt die Frage bist du noch ein bißchen Krank,wenn ich ihnen sage ,das es mir schon viel besser geht,sind sie zu frieden. Nur Mut es ist eine schwierige Zeit aber die Kinder danken es dir.

Ich wünsche Dir und Deiner Familie viel Kraft
Moneypenny
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  #5  
Alt 18.04.2003, 10:27
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Beiträge: n/a
Standard Wie sag ich´s meinen Kindern?

Hallo Anke,

ich habe auch 2 Kinder, mittlerweile 8 und 5 Jahre alt. Ich wurde 1998 brusterhaltend operiert und bekam Chemo und Bestrahlung. 2000 nach einem Rezidiv wurde die rechte Brust amputiert.

Wir haben unseren Kindern gesagt, daß in der Brust etwas gewachsen ist, was da nicht hingehört und daß es schlimm ist, wenn es sich auch noch im Körper ausbreitet. Das Wort "Krebs" haben wir Bewußt nicht ausgesprochen, da ich nicht wollte, daß die Kinder irgendwo mal aufschnappen, daß jemand an Krebs gestorben ist und dann Angst bekommen.

Ich gehe nach wie vor mit meinen Kindern Duschen bzw. in die Badewanne und sie haben gar keine Probleme damit. Wenn wir schwimmen gehen trocknet meine Tochter mir in der Umkleidekabine immer die Protese ab, als wäre es das natürlichste auf der Welt.

Mach Dir vorher nicht so viele Gedanken, denn Kinder gehen viel besser damit um, als man denkt.

Ich weiß, der letzte Satz ist einfacher gesagt als getan.

Ich wünsche Dir alles Gute und viel Kraft.

Viele liebe Grüße

Martina
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  #6  
Alt 24.04.2003, 09:52
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Standard Wie sag ich´s meinen Kindern?

Hallo Anke!
Eigentlich hat Martina mir schon aus der Seele gesprochen!
Ich habe 4 Kinder (8, 6, 4 und 2 Jahre alt). Wir sind von Anfang an offen mit der Situation umgegangen. Mir ging es nicht gut und ich habe viel geweint und somit haben zumindest die größeren Kinder schon mitbekommen, daß etwas nicht stimmt. Also habe ich ihnen erklärt das meine Brust krank. Sie wußten, daß die Brust entfernt wird und waren ganz aufgeregt und wollten dann alles ganz genau wissen und auch sehen. Als ich dann mit der Protese aus dem Krankenhaus kam, war dan meine neue Brust. Die Kinder haben das von Anfang an akzeptiert und es ist für sie keine Thema mehr. Es ist viel einfacher jetzt für alle!
Ich weiß nicht ob dein ältestes Kind schon zur Schule geht. Meine beiden gehen in die 1. und 2. Klasse. Ich habe gleich mit den beiden Klassenlehrerinnen gesprochen, damit sie wissen, wie die Situation ist. Das war sehr gut, denn so konnte man auch von der Schule aus einfühlsam mit den Kindern umgehen. Es hat sehr geholfen!

Ich wünsche dir und deiner Familie alles Gute!
Manuela
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  #7  
Alt 11.05.2003, 12:39
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Standard Wie sag ich´s meinen Kindern?

Hallo Anke,
Du hast ja schon einige nette Beiträge zu deiner Frage erhalten, aber ich würde Dir auch gerne noch meine Erfahrungen mitteilen:
meine Kinder sind 3+6 und mir wurde im Nov. eine Ablatio li gemacht...ich hatte meinen Kinder erklärt, daß in meiner Brust etwas schlechtes gewachsen ist, daß da weg mußte. Meiner größeren Tochter hatte ich erklärt, daß ich ziemlich viel wegoperieren lassen mußte bzw. auch wollte, weil ich sicher gehen will, daß es nicht wieder kommt. Ich glaube sie hatte es verstanden.Als ich aus dem Krankenhaus kam, wollte sie es gleich sehen. Ich verschob es auf den Abend und erklärte ihr als sie etwas entsetzt darauf schaute, daß ich jetzt auf der linken Seite so eine Brust hätte wie sie, also eine Kinderbrust ,nur daß man dort einen Reißverschluß sieht,nämlich die Naht...und an diesen Reißverschluß kann man später mal , wenn man das will wieder eine Brust dranmachen....
Heute haben sich meine Kinder schon daran gewöhnt....der Psychologe aus meiner AHB in der Tumorbiologie in Freiburg hatte mir angeraten, ich solle meine Kinder auch mal auffordern mich zu malen mit den unterschiedlichen Brüsten....das hatte ich auch getan, und löste damit eine Flut von Nacktbildern über mich aus... 1 woche lang!
Meine kleine Tochter ist heute verbal gerade soweit, daß sie alles in díe Welt plaudert. Jetzt nach 6 Monaten erzählt sie immer wiedermal irgendwelchen fremden Leuten: Der Doktor hat der Mama den Busen abgeschnitten! Das hört sich voll brutal an...aber es ist ihre Form der Bewältigung...ich versuche nur sie dahin gehend zu beeinflussen, daß ich ihr erkläre, es heißt nicht abgeschnitten, sondern operiert. Das erkläre ich ihr aber auch ehrlicherweise nur, weil es mich immer noch selbst hart trifft, wenn sie eine solche Formulierung gegenüber fremden Menschen benutzt...die Leute reagieren dann immer geschockt...aber es ist ein Ausdruck, der völlig bei ihr entstanden ist. Den hat niemand so verwendet, glaube ich jedenfalls! Ansonsten sprechen sie bei meiner Prothese über meinen unechten Busen...und zum Kuscheln verwenden wir meinen warmen weichen Bauch!

Ich hoffe, du darfst auch die Erfahrung machen, daß deine Kinder damit viel unkomplizierter umgehen, als du erwartet hättest.

Ich drücke dich ganz fest
und freue mich, wenn du wieder was von dir hören läßt
Ich bin 39 Jahre
Viele Grüße Sternchen
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