Alternative zu Tamoxifen vor Wechseljahren

Hallo, wer hat Informationen darüber, welche Alternative es zu Tamoxifen gibt.
Wegen der schweren Nebenwirkungen möchte ich dieses Mittel nicht nehmen.
Kann man Aromatasehemmer auch vor den Wechseljahren nehmen?
Würde mich freuen, wenn jemand seine Erfahrungen mitteilen könnte.
Habe einen Brustaufbau hinter mir aus dem Bauchmuskel. Lymphknoten waren nicht
befallen. Auch habe ich gelesen, daß der Krebes nach 5 Jahren resistent gegen
Tamoxifen wird. Ich weiß nicht, wie ich mich entscheiden soll.
Schönen Gruß Ilona

Hallo Ilona,
Aromatasehemmer kann man auch vor den Wechseljahren nehmen, aber nur in Verbindung mit Zoladex (schaltet die Funktion der Eierstöcke aus). Ich selber habe eine 2-jährige Zoladex-Therapie hinter mir und nehme seit zwei Jahren Femara. Ich hoffe nun, dass meine Periode nicht wieder einsetzt, da ich dann Femara nicht mehr nehmen kann oder wieder Zoladex spritzen lassen muss.

Alles Gute
mond54

Hallo mond54, danke für Deine Antwort.
Femara hemmt also auch die Östrogenproduktion im Körper. Hast Du dieses
Medikament ohne weiteres von Deinem Arzt bekommen? Wie verträgst Du es?
Welche Nebenwirkungen hat es auf andere Organe im Körper? Wird es auch
5 Jahre lang eingenommen? Wie hat Dich Dein Arzt diesbezüglich beraten?
Fragen über Fragen. Ich freue mich auf Deine Antwort. Danke. Ilona

Hallo,
ich habe auch Erfahrungen mit Aromatasehemmern. Da ich zum Zeitpunkt der Diagnose 33 Jahre alt war und die Wechseljahre noch lange nicht in Sicht, bekam ich eine 2jährige Zoladex-Therapie und nahm parallel dazu Arimidex ein. 2 Monate nach Absetzen der Zoladex-Spritzen kam meine Regel allerdings wieder. Arimidex muss ich jetzt noch 3 Jahre lang einnehmen. Ich hatte mit Zoladex die typischen Nebenwirkungen d. Wechseljahre, aber Arimidex vertrage ich sehr gut. Mein Arzt hatte diese Therapie vorgeschlagen, da meine Regel trotz Chemo immer weiter kam und mein Tumor rezeptorpositiv war. Er meinte, dass es über die 2 Jahre hinaus nicht sinnvoll wäre die Zoladex-Therapie fortzusetzen. Er hatte auch mit dem Wiedereinsetzen meiner Regel gerechnet. Da ich an einer Studie teilnehme, bin ich zusätzlich zu den üblichen Nachsorgeterminen in ständiger ärztlicher Betreuung. Bis jetzt ist alles gutgegangen und ich hoffe das bleibt noch lange so.
Alles Gute und schöne Grüße
Bianka

Hallo, Ilona! Leider ist es so, daß alle Medikamente Nebenwirkungen haben, die gute Nachricht ist, sie sind bei jeder Frau anders! Tamoxifen muss also nicht unbedingt die "üblichen" Nebenwirkungen bei dir haben, daher solltest du es doch ausprobieren. Die Ärzte geben Femara und andere Aromatasehemmer nur als "First-line-Präparat", wenn entsprechende Indikationen vorliegen. Wenn also z.B. Metastasen auftreten oder tatsächlich eine erhebliche Unverträglichkeit von Tamoxifen besteht. Bei dem letztgenannten Faktor versuchen sie sich dennoch zu sträuben, weil Femara u.a. 5 x teurer ist als Tamoxifen! D.h. frau muss arg betteln, bis sie das Medikament bekommt, jedenfalls ging es mir so. Eine Alternative, die Wechseljahre trotz Medikamenten zu umgehen, haben wir wohl nicht. Es sei denn, du möchtest dich nur auf Mistel, Selen und die Vitamine verlassen! Aber, sollte der Rückfall kommen (muss nicht, kann aber!), dann machst du dir vielleicht so deine Gedanken, etwa nicht genügend für dich getan zu haben oder ähnliches. Dann plagt dich da unter Umständen auch noch das schlechte Gewissen, das muss doch nicht sein, finde ich jedenfalls. Wenn du aber vollends von der alternativen Methode (Homöopathie, TCM und ähnlichem)überzeugt bist, dann vertrau deinem Bauchgefühl und mach, was es dir rät. Die innere Stimme signalisiert uns Frauen ziemlich genau, was für uns gut ist. Da spreche ich mittlerweile aus eigener Erfahrung. Also, hör ich dich rein. Sonnige Grüße an dich von Monika :=)

Hallo Monika, Hallo Bianka, danke für Eure Antworten.

Meine Sorge liebe Monika bei Tamoxifen ist, daß durch dieses Medikament
die Leber sehr stark angegriffen und Krebs in der Gebärmutter entstehen kann.
Das soll bei den Aromatasehemmern wohl nicht so sein. Ich bekomme jetzt noch
drei CMF Chemos und habe somit noch 3 Monate Zeit, mir Gadanken zu machen.
Wenn Femara wirklich eine Alternative mit weniger Belastung für den Körper
ist, warum sollte man sich dann nicht darum bemühen. Die ganze Therapie
war doch schon hammerhart. Und es geht immerhin um 5 Jahre Einnahme.
Selbstverständlich werde ich mich nicht nur auf Mistel verlassen. Aber ich
muß bei dem Medikament, was ich einnehme, ein gutes Gefühl haben. Es
muß mir helfen und mich nicht noch kränker machen, als ich schon bin.
Mal sehen, was meine Frauenärztin dazu sagt. Viele Grüße Eure Ilona

Hallo, liebe Ilona! Deine Sorgen kann ich ja nur zu gut verstehen, aber wie gesagt, auch Femara und alle anderen Aromatasehemmer haben ihren Beipackzettel. Und da stehen die gleichen Nebenwirkungen drauf wie bei Tamoxifen. Einige haben hier im Forum schon geschrieben, daß nach Chemo und Einnahme der Medikamente ihre Leberwerte nicht mehr in Ordnung waren. Das kann passieren, muss aber nicht. Weil meine Leberwerte auch nicht in Ordnung waren, habe ich als Gegentest meinen Hausarzt gefragt, wie denn die Leberwerte früher, also vor der Chemo waren. Und siehe da, ich hatte schon vorher eine Fettleber! Also waren die jetztigen Leberwerte keine Folge der Chemo und der Medikamente. Um zu erfahren, wie deine Werte jetzt sind und dann später mit Medikament empfiehlt es sich also ein großes Blutbild machen zu lassen und dann kannst du vergleichen. Die Leber ist im übrigen ein sehr regenerierfähiges Organ, nach Absetzen der Medikamente bildet sich die Fettleber wieder zurück. Und wenn nicht, gibt es auch noch andere Ursachen, die abzuklären sind. Deine Sorgen bezüglich Gebärmutterkrebs sind sicherlich nicht ganz unbegründet. Aber warum deshalb gleich ein wirksames Medikament ganz ausschlagen? Es ist ja nur eine von vielen Möglichkeiten, die passieren können - aber eben nicht müssen! Ich gebe zu, ich mußte mich mit diesem Problem nicht mehr plagen, ich hatte mir die Gebärmutter schon vor der Brustkrebserkrankung herausnehmen lassen. Bei mir waren es dann die Eierstöcke, die nachträglich dann glauben mußten, wegen verdächtiger Zysten. Aber ob das wirklich eine Folge der Chemo und der Medikamente war, weiß ich bis heute nicht, weil ich ja vorher nie so genau durchgecheckt worden bin wie nach der Brusterkrankung! Daher nehme ich die angeblichen "Nebenwirkungen" eher gelassen, es gibt schlimmeres. Freundliche Grüße von Monika:=)

Hallo Ilona,

Femara muss/darf ich auch 5 Jahre einnehmen. Nebenwirkungen habe ich (fast) keine. Hitzewallungen, etwas Gewichtszunahme und zu Anfang etwas Haarausfall konnte ich zu Beginn der Hormontherapie (Zoladex + Femara) verzeichnen. Alles in allem habe ich keine großen Probleme damit. Ich bin in der Frauenklinik in Heidelberg zur Nachsorge. Dort wollte man zunächst Tamoxifen verschreiben. Nach einigem Nachfragen (u.a. Hinweis auf Studien) habe ich Femara problemlos bekommen, obwohl meine Tumorklassifikation pT2, N0, M0, G1 eine gute Prognose verspricht :-)
Wenn du noch Fragen hast, melde dich einfach.

Alles Gute
mond54