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  #1  
Alt 19.07.2006, 06:44
susaloh susaloh ist offline
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Standard Entnommene Lymphknoten - wieviele? Kriterien?

Guten Morgen,

Heute brauche ich euren Rat:
Meine OP nach neoadjuvanter Chemo steht in ca. 4 Wochen an. Gestern sagte mir meine Studienärztin, dass dabei grundsätzlich alle Lymphknoten aus Level I und Level II komplett entnommen werden, also "20 oder mehr". Das erscheint mir erstens sehr viel, wenn ich an die Zahlen denke, die ich von anderen so mitkriege, und zweitens hört sich mir das (mal wieder) beunruhigend nach allgemeinem Standard an und wenig nach Berücksichtigung des individuellen Falls. Ich weiß, dass Lymphknoten entnommen werden müssen, aber muss ich dieses standardmäßige Vorgehen einfach so akzeptieren oder gibt es Optionen (Sentinel geht bei mir auf keinen Fall wegen der Größe des Ausgangstumors etc)? Während der OP kann ich nichts mitentscheiden. Daher möchte ich mich vorher so gut informieren und absichern wie möglich, schließlich muss ich nachher mit der Gefahr des Lymphödems leben!

Was wisst ihr, wie war es bei euch? Und, um meine Statistik zu verbessern, wieviele Lymphknoten wurden bei euch entnommen, wieviele davon waren befallen?

Vielen Dank für eure Hilfe!

Liebe Grüße
Susanne
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  #2  
Alt 19.07.2006, 08:41
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Marion1 Marion1 ist offline
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Standard AW: Entnommene Lymphknoten - wieviele? Kriterien?

Liebe Susanne !

Also ich kann nur von mir berichten:

Im März 2005 wurde ich operiert, vorher wurde ein Sentinel gemacht, meine LK waren nicht vergrößert. Mein Arzt sagte mir aber schon vor der OP ,das er die Lk entfernen würde. 22 wurden entfernt , 5 davon waren befallen. Bis heute hatte ich aber kein Problem mit Lymphödem.
Die Entfernung der LK ist dazu da,das noch eventuell vorhandene Krebszellen nicht durch die Lymphe weiterwandern können.
Die Menge der LK ist bei jedem verschieden, deshalb ist man da meistens verwirrt.
Somit ist die Entfernung der LK keine Schikane von den Ärzten, sondern dient nur zu deiner Gesundung.

Ich wünsche Dir alles Gute und Kopf hoch
Ganz liebe Grüße aus Wien
Marion1
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  #3  
Alt 19.07.2006, 08:53
Benutzerbild von Zauberblume
Zauberblume Zauberblume ist offline
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Standard AW: Entnommene Lymphknoten - wieviele? Kriterien?

Hallo liebe Susanne,

ich stecke noch in der neoadjuvanten Chemo.

Mir sagte mein Arzt, dass die Sentinel-Methode bei mir später nicht angewendet werden könne, da meine Lymphknoten vergrößert seien (Hinweis auf Metastasen) und man daher alle entfernen müsse. Mit der Größe des Ausgangstumors hat das, glaube ich, nichts zu tun. Wenn also bei Dir kein unmittelbarer Verdacht auf Lymphknotenmetastasen besteht, so würde ich den Vorschlag Deiner Ärztin nochmals kritisch mit ihr hinterfragen mir auf alle Fälle noch eine zweite Meinung einholen!

Ich wünsche Dir alles Gute!

Liebe Grüße,

Sandra
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  #4  
Alt 19.07.2006, 09:21
Tilo Tilo ist offline
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Standard AW: Entnommene Lymphknoten - wieviele? Kriterien?

Hallo Susanne,
bei meiner OP-Besprechung war damals die Rede von 16+ LK bei festgestelltem Befall der Sentinel-LK. Nach der Markierung waren 3 LKs sichtbar und die waren ohne Befund.

Mal noch was zur Sentinel-Methode:
Es ist ja quasi nur eine Markierungsmethode der für das jeweilige Brustareal "zuständigen" LKs. Das hat noch nix mit Befall und Tumor zu tun.
So einzigartig wie der Mensch aufgebaut ist, so sollte man wissen, dass es auch sein kann, dass nicht nur die Achselhöhlen-LKs für das jeweilge Brustareal zuständig sind, sondern auch LKs unterm Brustbein oder in der anderen Körperhälfte damit verbunden sein können!!!

VG
Tilo
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  #5  
Alt 19.07.2006, 11:02
susaloh susaloh ist offline
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Standard AW: Entnommene Lymphknoten - wieviele? Kriterien?

Hallo Marion, Zauberblume und Tilo!

Vielen Dank für eure Antworten!
dass das keine Schikane ist, ist mir schon klar. Was den Verdacht auf befallene Lymphknoten angeht: Ich hatte auch 3 etwas vergrößerte Lymphknoten, allerdings mit "fetthaltigen Zentren", was ich als nicht so schlimm verstanden habe. Es wurde sogar gesagt, dass es sich um reaktive Lymphknoten handeln könnte (hatte einige Tage vorher die Biopsie und davon Blutergüsse in der Brust). Die waren dann nach der ersten Chemo gleich nicht mehr auffällig.

Mir geht es mehr um die Kriterien und die Anzahl. Was meinen individuellen Fall angeht: immerhin habe ich 6 Monate heftigste Chemo (EC+Tax+Xeloda) hinter mir; mein Tumor, der in nur 6 Monaten von nicht sichtbar oder tastbar auf 9x8 cm gewachsen war, hat super angesprochen, jetzt sind schätzungsweise noch 10% davon da. Daher könnte ich mir durchaus vorstellen, dass nur wenige oder gar keine Lymphknoten jetzt noch betroffen sind. Ich will ja nur, dass all das mit berücksichtigt wird, wenn es dann immer noch sinnvoll/besser ist, so viele zu entnehmen, bin ich natürlich einverstanden.

Was die andere Körperhälfte angeht, Tilo, da hab ich auch noch ein Problem. In meiner linken Brust war nämlich auch ein kleiner Herd, von einer genialen "Seherin" entdeckt (o,5 cm, extrem hormonabhängig 12/12). Das wurde markiert (wahrscheinlich ist es ja weg nach all der Chemo) und soll jetzt auch gleich mitoperiert werden. Dort sollen aber trotzdem Lymphknoten entnommen werden, eben weil es theoretisch eine Metastase der andern Seite sein könnte. Jetzt fände ich es aber schlauer, wenn vor der OP links der Path-Report von rechts abgewartet würde. Wenn dann rechts sagen wir mal nur z.B. 2-3 Lymphknoten befallen sind oder waren, ist es ja wohl sehr unwahrscheinlich, dass es sich links um eine Metastase handelt. Dann können sie ja vielleicht dort die Lymphknoten stecken lassen, oder nicht? Nach der neoadjuvanten Chemo verlieren die Lymphknoten eh ihren Hauptaussagewert bei kleinen Tumoren, nämlich ob eine Chemo nötig ist. Andererseits bin ich sogar am Überlegen, falls rechts ganz viele Lymphknoten befallen sein sollten, mir rechts dann lieber gleich auch die ganze Brust abnehmen zu lassen (ich habe den ganz großen verdacht, dass der Miniherd nur die Spitze des Eisbergs dort war, schließlich ist rechts auch multizentrisch und es ist ein lobulärer Tumor, den man mit bildgebenden Verfahren erst sehr spät oder gar nicht sieht). Dann müsste ich doch eh nochmal operiert werden, also können sie doch erstmal nur rechts erledigen. Das sind alles so Fragen, nach Zeitpunkten und Reihenfolgen, die ich mit den Fachleuten unbedingt besprechen muss (meine Studienärztin ist noch Anfängerin, Assistenzärztin, aber wird mal ne ganz Tolle).

Ist alles sehr kompliziert, darum überlass ich das Überlegen und Entscheiden auf keinen Fall ganz den Ärzten....

LG Susanne
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  #6  
Alt 19.07.2006, 12:23
Eli01 Eli01 ist offline
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Ort: Köln
Beiträge: 118
Standard AW: Entnommene Lymphknoten - wieviele? Kriterien?

Hallo Susanne, hallo ihr Anderen,
mir wurden 15 Lymphknoten entfernt, von denen 4 metastasiert waren. Als ich nach der OP im KH nach der Anzahl der entnommenen LKs fragte, antwortete die Ärztin, dass sie mir das erst sagen könne, wenn der histologische Befund da wäre, da sie während der OP die Knoten nicht zählen würde/könne, sondern diese im Fettgewebe entnommen habe. Deshalb bin ich erstaunt, dass andere Ärzte da vor der OP genaue Angaben machen können, vielleicht gibt´s ja unterschiedliche Methoden. Mit Lymphödemen hab ich auch keine Probleme gehabt bislang, auch bei Belastungen und kleineren Verletzungen scheint mein Lymphsystem noch gut zu funktionieren. Auf das es trotz Bestrahlungen so bleibt,
Gruß, Eli
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