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  #16  
Alt 14.10.2007, 20:47
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Linnea Linnea ist offline
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Standard AW: Was hilft den Männern?

Liebe Mosi,

oje, ich glaube, ich habe mich da mißverständlich ausgedrückt: Ich wollte vorhin nicht sagen, daß Dein Mann sich nicht mit der Krankheit auseinandersetzen würde. Mir schien es nur so, daß das, was ihm hilft damit fertig zu werden, nicht vorwiegend in diesem Bereich liegt. Yingarna hatte ja geschrieben, daß ihm vor allem auch der Austausch mit gleichermaßen Betroffenen (hier und in der Selbsthilfegruppe) guttut. Dabei wird man ja auch immer wieder mit ähnlichen Geschichten und Erlebnissen konfrontiert. Das war es, was ich der Ablenkung als Hilfsmittel (ich denke sie hat ihre volle Berechtigung) gegenüberstellen wollte.

Für mich unterliegen diese unterschiedlichen Strategien übrigens auch keiner Bewertung. Ich denke, daß letztlich jeder (Partner genauso wie Erkrankte) selbst herausfinden muß, wie er am besten mit alledem klarkommt, was ihm guttut. Das ist das Wichtigste.

Manchmal bin ich mir auch nicht sicher, inwieweit ein gewisser Zeitfaktor da hineinspielt. Im Moment, denke ich, mein Mann setzt sich hier täglich in unserem Kreis mit der Krankheit auseinander, das reicht bisher voll und ganz. Ich habe nicht den Eindruck, daß er derzeit den Austausch mit anderen Betroffenen sucht. Aber vielleicht entsteht dieses Bedürfnis auch erst nach einer Weile?

Liebe Mosi, ich danke Dir nochmals herzlich fürs Schreiben und sende liebe Grüße
Deine Linnea
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- Christine Busta -
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  #17  
Alt 15.10.2007, 13:34
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Linnea Linnea ist offline
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Standard AW: Was hilft den Männern?

Liebe Christine,

ich denke, Du hast recht: es ist etwas völlig anderes, ob man gemeinsam auf eine Heilung hinarbeitet oder ob man sehen muß, wie man die verbleibende Zeit möglichst gut gemeinsam gestalten kann. In meinem Kopf ist das bisher noch teilweise ineinandergeflossen, wenn ich hier und in anderen Threads gelesen habe. Danke, daß Du das hier nochmal so klar voneinander getrennt hast!

Ich hoffe auch, daß sich durch meine "Kommentare" keiner hier in irgendeiner Weise verletzt oder mißverstanden fühlt. (Wenn doch, sagt es mir bitte ehrlich). Ich versuche nur immer wieder, für mich selbst ein wenig zu "sortieren", das Gelesene einzuordnen. Wie Ihr sicherlich merkt, steht bei mir immer wieder das ganz persönliche Anliegen im Hintergrund, wie mein Mann letztlich klarkommen soll. Und das ist für mich natürlich eine sehr drängende Frage und zur Zeit mal wieder ganz besonders.

Manchmal bin ich etwas verunsichert, wenn ich vergleiche, wie anders die meisten Paare hier die Sache gemeinsam angepackt haben. Ich habe ja geschrieben, daß ich meine Termine immer alleine wahrnehme usw. Dennoch habe ich das Gefühl, daß mein Mann und ich an einem Strang ziehen (und auch in dieselbe Richtung natürlich), aber eben, indem wir an unterschiedlichen Stellen anfassen. Ich weiß nicht, hättet Ihr Bedenken, daß die Beziehung unter diesen Umständen leidet? Ich möchte sie auf keinen Fall gefährden...

Ich danke nochmal allen Schreiberinnen und Schreibern hier für ihre Erfahrungsberichte. Für mich ist diese Frage sehr wichtig und ich habe aus jedem Beitrag bisher wertvolle Anregungen gewinnen können.

Ganz liebe Grüße an alle
Eure Linnea
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  #18  
Alt 15.10.2007, 16:34
Mosi-Bär Mosi-Bär ist offline
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Blinzeln AW: Was hilft den Männern?

Liebe Linnea,

ich hatte absolut nicht das Gefühl, daß du meinen Kommentar mißverstanden hast, ich hatte nur das Gefühl, daß ich nicht deutlich genug erklärt habe, wie mein Mann mit der Situation umgeht und wie er Ablenkung findet. Also, mach dir keine Gedanken.

Christine, du hast absolut Recht: es gibt einen Unterschied, wie der Ehepartner/Lebenspartner mit der Krankheit umgeht, wenn die Partnerin eine Vollremission hat oder immer wieder Rezidive.

Momentan gehört mein Mann zum ersten Beispiel und Yingarna zum zweiten Beispiel. Und dann gibt es ja noch die Partner, wie bei Linnea, die zurechtkommen müssen während der akuten Phase der ersten Erkrankung. Das ist wieder etwas ganz anderes, denn ich glaube, während der Behandlungsphase nach der Diagnose steht der Partner und auch die Patientin noch unter Schock, der meist erst nach Ende der Behandlung abklingt, jedenfalls hatte ich bei meinem Mann den Eindruck, daß das so war.

So, ich hoffe, liebe Linnea, du kannst deine Gedanken und Gefühle nun weiter sortieren und ich habe nicht neue Verwirrung gestiftet.

Ich glaube übrigens nicht, daß es eure Beziehung beeinträchtigt, so wie ihr beide mit allem umgeht. Jede Beziehung ist anders, jeder Mensch ist anders und so wie es im Moment läuft, ist es bei euch doch okay, oder? Außerdem habt ihr 2 relativ kleine Kinder, von denen das eine nichtmal 1 Jahr alt ist. Bei meinem Mann und mir gibt es keine Kinder und niemand, der versorgt werden muß, wenn ich zu Untersuchungen gehe oder in der Klinik bin. Das ist schon wieder eine ganz anderes Situation.

Ihr macht das schon richtig!

Liebe Grüße
Mosi-Bär
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  #19  
Alt 15.10.2007, 20:16
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hope38 hope38 ist offline
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Standard AW: Was hilft den Männern?

Meine liebe Linnea!
Nun "senfe" ich auch in diesem thread bei Dir rum! Sorry!!!

Bei uns ist es so, daß mein Mann ein sehr starker Mensch ist, zumindest mir gegenüber. Als wir damals, ich weiß den Tag und die Uhrzeit noch genau, in das Arztzimmer reingerufen wurden, nachdem 4 oder 5 Ärzte es gerade verließen, setzten wir uns mit einem mulmigen Gefühl und der Dr. sagte schon gleich, es sehe sehr bösartig aus. Ich weiß dann eigentlich nix mehr, das heißt, ich habe nur geheult und geheult und mein Mann hat dann all solche Fragen gestellt, die wichtig waren, aber auf die ich nie gekommen wäre. So blieb er immer der "Fels in der Brandung" an meiner Seite, wohl weiß ich aber, daß es in ihm ganz anders aussah. Er war erstmal krank geschrieben für 14 Tage, er hat mich zu Arztterminen begleitet, wir haben alles gemeinsam entschieden (obwohl wir uns auch mal in die Wolle kriegten, als ich zur OP-Besprechung ging und die Anästhesistin sagte, ich bräuchte für die OP zusätzlich zur Narkose eine PDA bzw sie würde es mir dringend raten. Mein Mann sagte, das solle ich auf jeden Fall machen und ich war wütend und sagte vor den Augen der Ärztin "Mensch, laß mich das doch allein entscheiden. Ich habe 6 Kinder ohne PDA geboren, nun habe ich den ganzen Mist am Hals und möchte wenigstens das entscheiden!!!" Peinlich ). Die Chemo habe ich allein gemacht, dh meine Mutter hat mich begleitet, sie ging dann erstmal einkaufen und ich ließ einlaufen! Mich hat das echt genervt, wenn sie dann da war, obwohl sie es lieb meinte. Aber die ganze Zeit dieses "Mach doch die Augen zu...schlaf doch...willst Du was essen...willst Du trinken...mußt Du auf´s Klo" Puh!
So, was will ich nun sagen? Ich glaube auch, daß jedes Paar seinen Weg findet. Wenn Du nun die Chance hast, Deinen Mann mitzunehmen, kannst Du ihm das ja anbieten. Ich glaube aber nicht, daß es irgendwie belastend für eine Beziehung ist, wenn es für beide Seiten ok ist, egal, wie man es macht. Mein Mann zB mochte nie Krankenhäuser und Ärzte, aber da war er echt super tapfer! Ich gehe zu keiner MRT, weil ich ihn da brauche als Stütze.

Ich denke, Ihr geht schon Euren Weg, der zu Euch paßt!

Liebe Grüße,
hope
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  #20  
Alt 15.10.2007, 21:17
Markus_S. Markus_S. ist offline
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Standard AW: Was hilft den Männern?

Hallo zusammen,
gerne möchte auch als ein betroffener Ehemann etwas zu diesem thema Beitragen.

Als wir die Diagnose erfuhren war ich bei meiner Frau und wir waren beide geschockt. So im nachhinein betrachtet habe ich da erst mal nur "funktioniert". Aber was heißt funktioniert? Ich habe erstmal garnicht an mich gedacht sondern alles daran gelegt für meine Frau da zu sein, ihr alles so angenehm wie möglich zu gestallen und ihr das Gefühl zu geben nicht alleine zu sein. Ich bin jeden Tag nach oder je nach Dienst auch vor der Arbeit zu Ihr ins Krankenhaus und habe jede mögliche Minute mit ihr verbracht. Auch zu jeder Chemo habe ich Sie begleitet. Heute weiß ich das meine Belastungsgrenze höher ist als ich je gedacht habe.

Für mich stand es nie zur diskussion das ich alles für Sie tun würde. Selbst die Schwestern im Krankhaus waren beeindruckt was ich alles (hilfe beim Toilettengang, geben von zäpfchen...) tat. ich habe/werde da nie nachdenken ob ich es tun soll. Ich weiß das sie das auch für mich tun würde.
Es war aber auch so das ich abends zu hause erledigt ins bett fiel und weinte.
Mich hat meine Arbeit sehr gut abgelenkt. Ab und zu bin ich aber auch einfach mal in die Stadt gegangen und habe mir etwas gekauft. Ja ich gebs zu, ich bein ein Mann der shoppen geht

Heute wo erstmal alles "OK" ist reden wir darüber was ist wenn noch ein Rezidiv kommt und Sie wieder krank wird. Ich denke viel miteinander reden ist ein guter Weg.

Auch jetzt wo Ihre Mutter und Tante so gegen mich schießen, obwohl ich nur meine Frau schützen wollte, ziehen wir an einem Strang.
Uns hat die Krankheit zusammen geschweißt und wir genießen alles was wir zusammen machen mehr als früher. Es ist schon prägend wenn einem vor Augen geführt wird wie "endlich" da Leben ist.

Eine gute Art mit dem ganzen umzugehen ist immer offen über alles mit dem Partner oder auch mit einem guten Freund zu reden.

Liebe Grüße
Markus
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  #21  
Alt 15.10.2007, 23:23
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Linnea Linnea ist offline
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Standard AW: Was hilft den Männern?

Liebe Mosi, liebe Christine, liebe Leena,

habt herzlichen Dank für Eure aufbauenden Worte! Ja, ich weiß auch nicht, sonst neige ich nicht dazu, in diesem Bereich solche Zweifel zu entwickeln. Aber im Moment bin ich, glaube ich, kurz davor, an eine Kraftgrenze zu stoßen. Ich fühle mich so anfällig wie eine gepreßte Blume aus einem alten Herbarium, jeder Stups ist eigentlich zuviel. Deshalb geraten wahrscheinlich zwangsläufig auch diese Fragen in ein neues, ungewohntes Licht und es entstehen Unsicherheiten und Ängste...

Ich würde im Moment so gerne verschiedene Gespräche führen, mit meinem Mann, mit den Kindern, mit meinem Psychotherapeuten... Aber jetzt muß ich erstmal die Gehörgangsentzündung auskurieren, seit heute mit antibiotischen Salbenstreifen in meinem "guten" Ohr. Aber ich will hier jetzt nicht wieder herumjammern, das habe ich andernorts schon getan. Und liebe Leena, Du weißt, Dein "Senf" tut mir immer sehr gut!

Ich wollte Euch eigentlich nur ganz herzlich danken für Eure große Hilfbereitschaft, dafür, daß Ihr Eure Erfahrungen nutzt, um anderen (und in diesem Fall mir) zu helfen, diesen ganzen Schlamassel auf den unterschiedlichsten Ebenen möglichst gut zu überstehen. Der Krebs hat ja doch immer noch mehr Scheren, mit denen er etwas packen kann, als man denkt...


Lieber Markus,

auch Dir ganz herzlichen Dank für Deinen Erfahrungsbericht! Ich freue mich sehr, daß sich jetzt auch die betroffenen Männer hier zu Wort melden und auch offen von den Belastungen sprechen, die für sie mit einer solchen Lebensumstellung einhergehen.

Nachdem Anja schon in diesem Thread geschrieben hat, wie unerschütterlich Du von Anfang an zu ihr gestanden und wie sehr Du ihr geholfen hast, ist es doppelt schön von Dir zu lesen, wie gerne Du das alles für sie getan hast und tust.

Auch ich glaube, daß Offenheit eine ganz, ganz wichtige Basis ist.

Euch allen wünsche ich eine gute, erholsame Nacht!
Eure Linnea
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- Christine Busta -

Geändert von Linnea (16.10.2007 um 00:06 Uhr)
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  #22  
Alt 16.10.2007, 01:57
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himmelblau himmelblau ist offline
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Standard AW: Was hilft den Männern?

Hi Linnea….

in der Klinik hat mein Freund alles getan…um meinen beiden Aufenthalten so angenehm wie möglich zu gestalten…er brachte mir jeden Tag frische Blumen und das Essen vorbei….es musste unbedingt Sushi v. Nikko-Hotel und Salat v. Italiener sein….er war bei jedem wichtigen Arztgesprächen dabei…Oh Gott…Mann hat sogar versucht…mich zu schminken!!! Zu Hause wurde ich bedient…versorgte mich mit Essen und Getränken..er schaute mehrmals täglich nach mir…Ja er war im Stress…als selbständiger Unternehmer mit ausländischen Niederlassungen ist er viel im Ausland unterwegs…darüber hinaus noch Eigentumswohnungen in Bayern…die ständig Not-Reparaturen brauchen …Eltern, Erbtanten…die in Bayern leben… wollen schließlich auch seine Aufmerksamkeit …außerdem war meine Diagnose kurz vor Weihnachten…besonders während dieser Zeit hat er mehr genug zu tun…er nahm sich auch Zeit…um jedes Mal nach meiner Chemo…mit mir in Urlaub zu fahren…ich war ihm so dankbar…denn alles…was er für mich getan hat…betrachte ich nicht als selbstverständlich…

Ab der 2. Chemo war ich köperlich wieder fit…aber meine Seele ist noch nicht geheilt…ich habe zwar von zu Hause aus meine Buchhaltung gemacht…das Finanzamt möchte auch die Ust-Steuererklärung pünktlich haben…begleitete meinem Freund auf Messen und zum Geschäftsessen….außer Urlaub waren zahlreiche Unternehmungen dabei…ansonsten habe ich nichts getan…Dinge…die ich zu meistern versuchte wie Kochen, Putzen und Waschen…ich hatte ja auch unsere Haushälterin „pausieren“ lassen…scheiterten…ich zeigte nur noch Desinteresse…mein Freund ging mit Leeren Magen ins Bett…ich schaffte noch nicht mal einkaufen zu gehen….die Wäsche in die Reinigung zu bringen….es gab nur noch Krebs, Tränen und Ärzten…am liebsten verbrachte ich meine Zeit vor dem Computer...es schert mich um den Dreck…was in meiner Umwelt so passierte…ich wollte auch nur alleine sein…und fand jede Menge Ausrede…ihn los zu werden
Dann kam der Schock…mein Freund zeigte kein Verständnis für mein Verhalten mehr…hat mir d. Krebsforum verboten...wir hatten öfters heftige Auseinandersetzungen gehabt…ich warf ihn vor…dass er keinerlei Interesse für meine Krankheit zeigte…ich wollte mich sogar von ihm trennen…ich war einfach zu gekränkt…weil er meiner Meinung nach zu hart mit mir umgegangen ist…nach der 4. Chemo waren wir in Barcelona und vor der Familia Sagrada hatte er mir einen Heiratsantrag gemacht…den ich dankend abgelehnt hatte

Kurz vor Ende meiner Chemo habe ich endlich begriffen…was mit mir los war…..und glaube…ich habe diese harte „Erziehung“ gebraucht…um meines altes Ich wiederzufinden....ohne IHN hätte ich niemals so schnell geschafft...
Und jetzt? Wir reden nie wieder über meine Krankheit…habe auch kein Bedürfnis .mit jemanden außer hier im Forum darüber zu reden…Außer meine Selbständigkeit arbeite ich aktiv in der Marketing-Firma meines Freundes mit…verwalte seine Wohnungen in Bayern…rufe ab und zu seine Verwandten in Bayern an….versuche...meinen Freund mit Kleinigkeiten eine Freude zu machen…z.B. frische Rose im Bad…das macht beim Morgenrasur mehr Spass…kaufe beim Weinhändler sein Lieblingswein ein und natürlich hier in NRW originale bayerische Leberkäse und Weiswürste…achja jede Menge After Shave
Mein Freund hat mich nur einziges Mal zur 1. Chemo begleitet…ansonsten wollte ich selbst mit dem Auto dahin fahren…Nachsorge, Arztbesuche erledige ich alles selbst…es ist mir sogar sehr angenehm.

Bitte verzeih…dass ich hier ein Roman geschrieben habe und dich und die anderen gelangweilt habe…ich erwarte noch den Anruf meines Freundes..es hat mir heute so leid getan…dass ich ihn auf Weg zum Frankfurter Flughafen so angezickt habe…habe noch nicht mal Tschüss gesagt…..komisch...habe seitdem die Nachrichten aufmerksam verfolgt...ob ein Flug von Cathay Pacific von Frankfurt nach Hongkong abgestürzt ist ...

Bis bald und gute Nacht

Mein Kuckkuck hat sich gerade gemeldet...ist heil angekommen...jetzt kann ich endlich einschlafen

Geändert von himmelblau (16.10.2007 um 02:23 Uhr)
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  #23  
Alt 17.10.2007, 21:22
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Linnea Linnea ist offline
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Standard AW: Was hilft den Männern?

Liebe Himmelblau,

mit etwas Verspätung sage ich herzlichen Dank dafür, daß auch Du den anderen und mir Deine Erfahrungen zu diesem Thema mitgeteilt hast!

Vieles ist bei Euch ja ganz anders als bei uns, schon allein von den Rahmenbedingungen her mit eigener Firma usw. Wenn man sich selbständig gemacht hat, muß man ja permanent zusehen, daß das Geschäft weiterläuft. Und ich bin immer wieder beeindruckt, wenn ich davon lese wie leistungsfähig Du während der Chemo warst und wieviel Arbeit Du Deinem Freund schon sehr bald wieder abgenommen hast. Aber ich glaube, er hat überhaupt sehr viel Glück mit Dir, wenn ich so lese, wie gut Du für sein Wohlbefinden sorgst!

Daß Du körperlich so schnell wieder fit warst, hat Deinem Freund sicherlich manchmal auch das Verständnis dafür erschwert, daß es Dir insgesamt gesehen noch nicht gutging. Dabei ist es ja so klar, daß die Seele extrem mitleidet! Hättest Du nicht von Deiner "Alles-egal"-Phase geschrieben, hätte ich Dich für ein übermenschliches Wesen halten müssen.

Inzwischen scheint es Dir aber diesbezüglich wieder gut zu gehen, oder? Ich vermute, Du bist psychisch ziemlich stabil, denn das, was Du als "harte Erziehung" beschrieben hast, würde mich, glaube ich, zerbrechen. Schon körperlich bin ich zur Zeit sehr empfindlich (ich stopfe mir ständig überall Kissen drunter, weil mir alles zu hart ist, komme mir oft vor wie eine Hundertjährige) Aber ganz besonders im psychischen Bereich fühle ich mich momentan so anfällig, so übersensibel - viele "normale" Worte sind mir schon zu hart, sie verletzen mich. Daher denke ich, ist es auch zum Großteil DEINER Stärke zu verdanken, daß Ihr weiterhin ein Paar und glücklich miteinander seid.

Laßt es Euch weiterhin gutgehen miteinander!
Liebe Grüße von
Linnea
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  #24  
Alt 08.11.2007, 14:39
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Linnea Linnea ist offline
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Standard AW: Was hilft den Männern?

Hallo Ihr Lieben,

ich habe mal wieder etwas entdeckt, das meinem Mann hilft. Das heißt, eigentlich haben es Freunde von uns mit ihm zusammen entdeckt...

Der beste Freund meines Mannes hat ihn am Dienstag mitgenommen zum Squash-Spielen, während seine Frau unsere Kinder hütete. Spät am Abend hat mein Mann mir dann noch eine begeisterte e-mail ins Krankenhaus geschickt. Es hat ihm sehr gutgetan, an der Seite seines Freundes Bälle gegen die Wand zu schlagen. Aber im Ernst: ich denke, diese Sportarten mit Schlägern und Bällen bieten sich sehr dazu an, sich zusammen mit einem Partner abzureagieren, etwas rauszulassen... Die beiden wollen sich jetzt einmal in der Woche zum Squash treffen...

Und noch etwas muß ich von meinem lieben Mann berichten: Er hatte kürzlich ein unerwartet hohes Honorar für eine Extra-Arbeit bekommen (Normalerweise schreiben junge Germanisten Vorträge und Aufsätze "just for honour"). Und was macht er mit dem Geld? Er hat sich bei meiner Freundin, die mich vor einiger Zeit so wunderbar massiert hatte, nach den Lagerungskissen erkundigt, von denen ich ihm ständig vorgeschwärmt habe. Und als ich heute nach Hause kam, lagen zwei von diesen großen weichen Wunderdingern auf meinem Bett! Man kann sie sich auf die tollsten Weisen überall unterlegen und ist sofort so viel entspannter! Es ist einfach wunderbar!!!

Es grüßt Euch alle ganz lieb
Eure Linnea
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  #25  
Alt 08.11.2007, 14:50
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MM-Tiga MM-Tiga ist offline
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Standard AW: Was hilft den Männern?

Liebe Linnea,
......und es tut Deinem lieben Mann bestimmt auch gut, Dir eine solche Freude bereiten zu können....
also noch einen "gut gelagerten" Tag wünscht
Manuela
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  #26  
Alt 08.11.2007, 18:11
gujo gujo ist offline
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Standard AW: Was hilft den Männern?

hallo linnea,
es ist doch schön, dass dein mann, nach erhalt des extrageldes, sofort daran denkt, dir eine freude zu machen.das nennt mann liebe, auch in schwierigen zeiten.
alles liebe von gujo.
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  #27  
Alt 17.11.2007, 20:25
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Sternschnuppe07 Sternschnuppe07 ist offline
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Standard AW: Was hilft den Männern?



Hallo Ihr Lieben,

tja, was hilft den Männern? Eine sehr gute Frage. Mein Mann war total fertig, als er die Diagnose erfuhr, aber er hat versucht, es sich nicht anmerken zu lassen. Er hat mich in den Arm genommen, das macht er jetzt auch, wenn es mir schlecht geht und ich meinen seelischen "Durchhänger" habe, er begleitet mich so oft er nur kann, zur Chemotherapie, zu Untersuchungen und dergleichen. Als ich vom Krankenhaus aus mit meinem Sohn telefoniert hatte, meinte dieser, das der Papa geweint habe, das wiederum brachte mich auch wieder zum weinen, denn mein Mann wollte es mir nicht zeigen, wie traurig er darüber war, wie besorgt, er wollte der Starke sein, dabei hat es ihn tief getroffen. Er macht sich auch jetzt große Sorgen vor der OP nächste Woche und er tut mir jetzt schon leid, denn während ich in der Narkose liege, muss er womöglich viele Stunden warten. Ich weiß, wenn meinem Mann, meinen Kindern oder sonst irgendeinem Menschen, der mir nahe steht, so etwas passieren würde, eine schlimme Krankheit oder dergleichen, ich würde daran zerbrechen.
Ja, ich liebe meinen Mann auch sehr und wenn ich ihn und meine Kinder nicht hätte, ich glaube, ich würde das alles nicht so schaffen.

liebe Grüße an alle

Manuela
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  #28  
Alt 07.09.2008, 09:49
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Linnea Linnea ist offline
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Standard AW: Was hilft den Männern?

Hallo Ihr Lieben,

ich schubse diesen Thread mal nach oben, für Steffis R. und alle anderen, die dieses Thema derzeit interessieren könnte...

Liebe Grüße,
Linnea
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  #29  
Alt 12.09.2008, 05:31
frieda3 frieda3 ist offline
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Standard AW: Was hilft den Männern?

lieber robert,
als ich deine hommage an deine liebste las, kamen mir die tränen. wie wunderbar!!!!
gerad neulich hat in meiner selbsthilfegruppe ein mann seine brustkrebs-erkrankte frau verlassen (der klassiker, untreue).
ich selber lebe ja seit 18 jahren mit meiner freundin (also frauenbez.) zusammen, weiss aber von vielen einfühlsamen tollen männern, die ihre frauen lieben u. untertützen, so sie können. meine freundin hat eine selbsthilfegruppe für angehörige gegründet. die menschen dort sind sich inzwischen innig verbunden u. füreinander da. da ich seit 2000 immer wieder mit eierstockkrebs zu tun hatte, hatte sie viel zu verpacken. nun wirkt sie wieder ausgeglichener u. zufriedener.
in so einer zeit der krankheit zeigt sich doch was wirklich zählt....immer die liebe, wa
herzliche grüße
frieda3
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  #30  
Alt 25.09.2008, 00:14
romantic romantic ist offline
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Standard AW: Was hilft den Männern?

Tja, die Liebe ... Ich glaube, die ist es, die hilft !

Meine Eltern sind jetzt seit 53 Jahren verheiratet und mein Vater hat mit meiner Mutter schon so einiges mitgemacht. Allerdings umgekehrt genauso, und das ist das, was zählt. Man ist gegenseitig für sich da ! Man weiß ja nie, ob es nicht einen selbst irgendwann mal trifft, sei es nun ein gebrochener Arm, bei dem man auch immer irgendwie Hilfe braucht, oder dieser schlimme Krebs, gegen den noch keiner was gefunden hat !

Mein Vater hält sich toll. Seit einem Jahr schon ist er quasi rund um die Uhr für meine Mutter da. Er hat selbst Probleme genug (mit dem Herzen) verläßt aber sein geliebtes Bett und zieht um, nur damit er in ihrer Nähe ist, wenn sie ihn nachts mal brauchen sollte. Hat ein eigenes Klingelsystem entwickelt, von dem der Doktor bei der Pflegeeinstufung ganz begeistert war ! Und er läßt es sich nicht nehmen, für sie zu sorgen. Ich wollte ihn entlasten, jetzt wo ich selbst aus dem Krankenhaus zurück bin. Aber denkste: "laß mal, ich mach das schon". Ich hoffe nur, daß er mir nicht irgendwann plötzlich zusammenklappt, das ist meine nächste Sorge, gleich nach der um meine Mama !

Das wichtigste ist doch, daß man jemanden hat, der zu einem hält. Ich wünsche jedem von Euch, daß Ihr so jemanden habt. Das macht vieles leichter !
Monika
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