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  #16  
Alt 30.01.2004, 21:42
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Standard Tamoxifen oder Femara?

Hallo Anna,
nein, ich habe nichts anderes parallel genommen. Leider auch keine Bisphosphonate. Da gehörst du wirklich zu den seltenen Exemplaren, die das vorbeugend bekommen. Aber darüber freue ich mich für dich. Da ich schon 97 eine Gebärmutterentfernung hatte, war das Wegbleiben der Periode bei Auftreten des Brustkrebs in 99 kein Thema mehr. Femara allein verordnet, ist keineswegs ungewöhnlich. Wie kommst du denn darauf? Hat das dein Arzt gesagt? Femara ist übrigens studienmäßig relativ gut abgesichert. Siehe hierzu auch bei www.novartis.de (Hersteller). Von einer Kombination mit anderen Mitteln habe ich persönlich noch nichts gehört, deshalb bin ich ja so erstaunt. Da kannst du mich gerne mal auf dem Laufenden halten. Ich kenne es auch bei Tamoxifen nur so, daß erst die Chemo kommt und dann Tamoxifen, also auch nicht parallel. Jedenfalls war das bei mir 99 so. Vielleicht gilt heute ja schon ein anderer Standard, wäre möglich. Zu dem Thema werde ich auch nochmal in der Ärztezeitung recherchieren.
Freundliche Grüße von Monika :=)
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  #17  
Alt 30.01.2004, 22:59
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Standard Tamoxifen oder Femara?

Hallo Monika,

die Aromatasehemmer wie Femara bzw. Arimidex werden nur postmenopausalen Frauen verordnet oder auch prämenopausalen Frauen, den man die Wechseljahre künstlich herbeiführt durch Gabe von Zoladex bzw. Enatone. Die beiden Mittel hemmen die Östrogenproduktion in den Eierstöcken. Ich meine, Frauen die noch ihre Periode haben, bekommen nie nur Aromatasehemmer allein. Bei Tamoxifen ist das anders, weil die Wirkungsweise auch anders ist, ob man aber Zoladex und Tam oder nur Tam bekommt, hängt auch von der Diagnose ab.
Es kommt auch häufig vor, dass Frauen nach der Chemo in die Wechseljahre kommen und die Hormonwerte ganz niedrig sind und in dem Fall brauchen sie natürlich kein Zoladex mehr. Dann können sie entweder Tam oder Aromatasehemmer bekommen. Das Prinzip ist: Aromatasehemmer nur bei Frauen, bei den die Hormonwerte postmenopausal sind.
Ich selbst habe mich gegen Chemo entschieden und ich bekam nur die endokrine Therapie.
Sind Deine Eierstöcke auch entfernt worden ?
Grüße Anna
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  #18  
Alt 31.01.2004, 00:07
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Standard Tamoxifen oder Femara?

Hallo, Anna,
ja im Jahre 2000, also nach Chemotherapie und Einnahme von Tamoxifen, wie bereits Einnahme ab Februar 00 von Femara, wurden dann im Juli 00 beide Eierstöcke entfernt wegen sog. Schokoladenzysten. War aber dann doch nichts bösartiges dabei, Gott sei Dank. Folglich bin ich also ab 7/00 tatsächlich postmenopausal gewesen und daher ist die Einnahme von Femara auch o.K. Wichtig war mir insbesondere, daß ich es überhaupt bekomme, weil meine jeweiligen Frauenärztinnen es mir nur aus Kostengründen verweigern wollten. Das haben sie auch ganz klar gesagt. Es ging ihnen nicht um die Wirkung. Gegen eine solche Vorgehensweise habe ich prinzipiell was. An mir wird nicht gespart, wenn es um mein Überleben geht. Und die Kasse sagt auch, daß das so in Ordnung ist. Bin nur mal gespannt, was uns die weitere Gesundheitsreform dazu noch bringt!
Schönes Wochenende noch von Monika :=)
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  #19  
Alt 11.02.2004, 11:38
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Standard Tamoxifen oder Femara?

Hallo und guten Morgen,
bei mir wurde im Dezember ein unter 2 cm großer Knoten in der Brust entfernt, allerdings war eine Nachoperation nötig, es waren noch Tumorzellen da, G 3, und 3 Lymphknoten frei. Danach bekam ich (Kassenpatientin) Tamoxifen verordnet. Ich möchte aber (wie alle Privatpatientinnen auch) die wirksameren Aromatasehemmer (Femara) verordnet haben, und hier beginnt das Problem. Nein, sagte die Frauenärztin, ich behandele nur nach der Standardtherapie, d.h. erst wenn unter der Einnahme von Tamoxifen Metastasen auftreten, gibts Femara. Was soll ich tun, hat jemand von euch die gleiche Erfahrung gemacht, welche Argumente bringen Erfolg bei geizigen Ärzten?
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  #20  
Alt 11.02.2004, 12:55
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Standard Tamoxifen oder Femara?

Mein Arzt hält Arimidex auch für zu teuer. Wenn er das dem Pharmareferenten erzählt und sich beim Hersteller beschwert ist das gut. Nicht gut ist, dass (nicht nur bei ihm) aus Kostengründen erst mal Tamoxifen verordnet wird und erst bei starken Nebenwirkungen ein Aromatasehemmer. Beim letzten Frauenarzttermin in der vergangenen Woche schilderte ich die Nebenwirkungen von Tamoxifen ausführlich und drastisch und informierte ihn, was ich so alles in der Ärztezeitung gelesen habe. Bis der Arzt sagte: "Was wollen Sie, dass ich tue?" Dann hatte ich das Arimidex-Rezept.
Gruß Dorothee
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  #21  
Alt 11.02.2004, 16:49
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Standard Tamoxifen oder Femara?

Hallo Dorothee,
vielleicht kannst du die ATAC- Studie nochmals für Annie hier ins Netz stellen. Ich finde sie leider nicht mehr. Da steht doch alles drin, was frau wissen sollte.
Herzliche Grüße Chris
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  #22  
Alt 11.02.2004, 17:23
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Standard Tamoxifen oder Femara?

Ich habe den Bericht in der Ärztezeitung vom 17.03.2003 wiedergefunden. Ich habe auch die Orginalveröffentlichung gelesen und die Prozentzahlen nachgerechnet. Laßt es euch gesagt sein, der Unterschied zwischen Tamoxifen und Arimidex liegt bei etwa 3%. Durch einen geschickt gewählten Basiswert kommen die Ergebnisse von 18 bzw. 22% zustande. Trotzdem ist der Unterschied signifikant, d.h. er existiert wirklich. (Für die Studien-Kenner: die p-Werte sind deutlich kleiner als 0,05).
Gruß Dorothee

Anastrozol verbessert Therapie bei Mamma-Ca
Vier-Jahres-Daten / Seltener Lokal-Rezidive und Fernmetastasen mit Aromatasehemmer als mit Tamoxifen
ROTTACH-EGERN (wst). Bei Frauen nach der Menopause und mit operiertem Mammakarzinom sowie positivem Hormonrezeptorstatus hat sich in der Langzeitbehandlung der Aromatasehemmer Anastrozol signifikant wirksamer und verträglicher erwiesen als das Anti-Östrogen Tamoxifen.

Je länger die Behandlung mit Anastrol dauert, desto größer ist der Nutzen verglichen mit Tamoxifen. Dies habe die ATAC-Studie mit über 5200 Patientinnen ergeben, hat Professor Bernd Gerber aus München gesagt (wir berichteten). Vier-Jahres-Follow-up-Daten aus der Studie nannte der Gynäkologe jetzt bei einer Veranstaltung des Unternehmen Aventis in Rottach-Egern.

Demnach hatten mit Anastrozol von eingangs 2617 Patientinnen 290 Frauen entweder ein Lokal-Rezidiv (49), Fernmetastasen (133) oder ein kontralaterales Mammakarzinom (20) entwickelt oder waren gestorben (88). Von 2598 Frauen mit Tamoxifen war in vier Jahren bei 345 Frauen ein entsprechendes Ereignis aufgetreten: 62 mal ein Lokalrezidiv, 158 mal Fernmetastasen, 35 mal ein kontralaterales Mammakarzinom und 90 Patientinnen waren in dieser Gruppe gestorben.

Im Vergleich zu Tamoxifen wurde damit unter Anastrozol eine um 18 Prozent erniedrigte Ereignisrate erreicht. Wurden die Todesfälle herausgerechnet, die nicht durch Brustkrebs bedingt waren, betrug der Unterschied zugunsten des Anastrozols sogar 22 Prozent. Diese Unterschiede waren ausgeprägter als noch bei der Dreijahresauswertung der ATAC-Studie, sagte Gerber.

Während sich Anastrozol in der ATAC-Studie insgesamt auch verträglicher als Tamoxifen erwies, waren allerdings speziell Knochensubstanzverluste und damit das Frakturrisiko mit dem Aromatasehemmer höher. Dies sei aber nicht auf eine aktive knochenschädigende Wirkung des Anastrozols zurückzuführen. Vielmehr besitze Tamoxifen einen knochenprotektiven Effekt, der dem Aromatasehemmer fehlt.
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  #23  
Alt 14.02.2004, 18:45
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Standard Tamoxifen oder Femara?

Hallo Lisa,
ich bin seit 09/2002 ebenfalls mit Zoladex und Tamoxifen behandelt worden ebenfalls mit Hinweis auf die Standardtherapie. Im Januar 04 mußte ich ausgeschabt werden, weil sich unter Tam meine Gebärmutterschleimhaut aufgebaut hat. Meine Augen sind ebenfalls im letzten Jahr deutlich schlechter geworden, von den übrigen Nebenwirkungen ganz zu schweigen. Als ich im letzten Jahr meine Gyn auf Arimidex ansprach, wollte der davon garnichts hören (ich bin ebenfalls Kassenpatientin). Bei meinem letzten Besuch Anfang Febr. habe ich ihm alle Beschwerden nochmals drastisch geschildert und jetzt habe ich doch tatsächlich ein Rezept für Arimidex bekommen. Das beste daran ist aber, dass bei der Gabe von Arimidex zusätzlich Bisphosphonate gegeben werden, um die Knochen zu schützen. D.H., dass man 2 Fliegen mit einer Klappe schägt. Also, das Argument deiner Gyn mit den Metastasen ist nicht stichhaltig, es genügt, wenn die Nebenwirkungen unter Tam so groß sind, dass die Gabe nicht mehr zumutbar ist. Deine Gyn kann übrigens einen Antrag stellen, wegen der Behandlung von Krebspatienten für diese aus der Budgetierung herausgenommen zu werden. Sprich sie doch mal darauf an.
Herzliche Grüße Chris
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  #24  
Alt 14.02.2004, 23:17
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Standard Tamoxifen oder Femara?

Hallo Chris48 + Dorothee,
vielen Dannk für den Artikel zu der ATAC Studie.
Grüße Annie
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  #25  
Alt 15.02.2004, 00:56
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Standard Tamoxifen oder Femara?

Hallo, liebe Chris, Dorothee und alle anderen Interessierten.
Femara ist KEIN Anastrozol wie Arimidex, auf das sich die von Dorothee eingepostete Studie bezieht, sondern ein Letrozol!
Mittlerweile hat jedoch auch eine Letrozol-Studie gezeigt, dass zwischen Arimidex und Femara kaum Unterschied in der Überlebenszeit, nach Wechsel von TAM bestehen! :-)
Arimidex ist jetzt bereits als Adjuvans zugelassen ;-).
Ob das bei Femara auch schon der Fall ist, weiß ich leider nicht.
Herzliche Grüße und einen wunderschönen Sonntag wünscht Elfe
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  #26  
Alt 16.02.2004, 12:54
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Standard Tamoxifen oder Femara?

Femara ist für folgende Indikationen zugelassen:
1. First-Line-Therapie des hormonabhängigen fortgeschrittenen Mammakarzinoms bei postmenopausalen Frauen.
2. Behandlung des Mammakarzinoms im fortgeschrittenen Stadium nach Rezidiv oder Progression der Erkrankung bei Frauen, die sich physiologisch oder nach einem künstlichen Eingriff in der Postmenopause befinden und die zuvor mit Antiöstrogenen behandelt wurden.
Die Information stammt aus dem Apothekerprogramm Lauer Taxe
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