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  #1  
Alt 19.11.2003, 10:58
Katja Liebing
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Standard Wenn es zu spät ist

Hallo alle zusammen!
Ich bin 25 Jahre alt, wohne in Dänemark und habe vor 4 1/2 Monaten erfahren, daß meine Mutter Brustkrebs hat. Der Tumar war schon sehr groß, sie ist aus Angst erst sehr spät zum Arzt gegangen. Es befanden sich schon Metastasen in Knochen und Leber. Sie hat zu erst 6x Chemo bekommen, vorgestern wurde operiert. Gestern haben ihr die Ärzte gesagt, daß es wohl keine Hoffnung mehr gibt. Die Leber ist zu sehr mitgenommen und wird irgendwann aufgeben. Natürlich sind wir alle am Boden zerstört, da man so hilflos ist. Ich habe mich schon von Anfang innerlich versucht darauf vorzubereiten, da es schon schlimm aussah, aber man gibt natürlich nie die Hoffnung auf und versucht das Schlimmste zu verdrängen. nun kann ich es nicht mehr. Noch haben die Ärzte nicht gesagt wie schnell es gehen kann. Ich wohne seit 1 1/2 Jahren in Dänemark,was mir die Situation nicht einfacher macht. Ich denke daran, meinen Job zu kündigen um viel Zeit mit meiner Mutter verbringen zu können, aber das wird sie bestimmt nicht wollen. Wie geht Ihr mit der Situation um oder seit damit umgegangen, mit dem Schmerz? Und wie kann man es dem Betroffenen so schön wie möglich machen? Es ist so schwer damit umzugehen.
Ich freue mich über jede Antwort.

Liebe Grüße aus Dänemark,
Katja
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  #2  
Alt 19.11.2003, 13:24
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Beiträge: n/a
Standard Wenn es zu spät ist

Liebe Katja,

ich bin selbst BK Betroffene. Allerdings ist es wohl bei mir nicht ganz so hoffnungslos, wie du den Zustand deiner Mutter schilderst.
Ich hatte nach der OP (11/2002) 8 x Chemo, 31 Bestrahlungen und nehme jetzt Tabletten, um evtl. schon lauernde Metastasen zu verhindern. Da mir sehr viele befallene Lymphknoten entfernt wurden ist die Wahrscheinlichkeit einer Wiedererkrankung schon gegeben.
Was deine und deiner Mutter seelischen Nöte betrifft, solltest du mit ihr direkt klären, ob du deinen Job in Dänemark wirklich kündigen sollst um bei ihr sein zu können.
Ich versuche mich in diese Situation als Betroffene "hinein- zudenken" und glaube, dass es vielleicht schon hilft, wenn ihr viel miteinander telefoniert und du deine Mutti so oft wie möglich besuchst.

Liebe Grüße und die besten Wünsche für euch Beide

ilse
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  #3  
Alt 20.11.2003, 14:47
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Beiträge: n/a
Standard Wenn es zu spät ist

Liebe Katja,
mit Sicherheit ist es nicht einfach für Dich, für Euch. Eigentlich war ich schon froh (hört sich jetzt komisch an, ich weiß), dass ich keinen Herzinfarkt hatte oder vom Auto überrollt wurde o.ä., also einen plötzlichen Tod... Ich habe schon geguckt, was mir wichtig war und wichtig war für mich z.B. ein gemeinsamer Urlaub mit meinen Kindern auf einer schönen Insel, na ja, eigentlich des Deutschen liebste Insel... aber eben von der Natur her für mich sehr reizvoll... Vielleicht kannst auch Du mit Deiner Mutter gucken, was Ihr noch gerne erleben wollt, wie Ihr halt ein Stück nochmal zusammen gehen wollt.... Job kündigen hielte ich für nicht gut... Aber gezielt gucken, ob vielleicht ein Urlaub drin ist, was Ihr Euch noch sagen wollt... das wäre für mich wichtig...
Es gibt hier auch ein Forum für Angehörige, da findest Du mit Sicherheit auch den Zuspruch den Du jetzt ganz dringend brauchst...
Alles Liebe Dir und Deiner Mutter
ruth
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  #4  
Alt 21.11.2003, 11:45
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Wenn es zu spät ist

Hallo Katja,
ich kann dich nur zu gut verstehen, da ich seit 4 Jahren meine Mutter immer ein Stück mehr sterben sehe.
Auch bei ihr war es zu spät und die Ärzte gaben ihr nur noch eine kurze Zeit zu leben. Nun ist die Zeit der Begleitung für uns beide die schönste in unserem gemeinsamen Leben geworden. So schlimm, wie die Tatsache auch ist, genießt man alles doppelt, was man miteinander erlebt. Auch ich stand vor der Entscheidung meinen Job zu schmeissen, doch es wäre nicht der richtige Weg. Dein Leben geht weiter und mit der Zeit wirst Du die Situation anders einschätzen und bewerten. Ich möchte fast sagen, Du wirst lernen damit zu leben. Wichtig erscheint für mich, dass ich für meine Mutter jeder Zeit zur Verfügung stehe, wenn sie mich braucht.
Wir sind nun fast am Ende ihres Lebens angelangt und sie wartet täglich auf den Tod, der für sie eine grosse Erlösung wäre. Durch die persönliche Begleitung, bekommt man eine innere Stärke, von der ich nie etwas ahnte.
Ich wünsche dir genau die Kraft, um deine Mutter zu begleiten.

Alles Gute für Euch
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  #5  
Alt 21.11.2003, 23:50
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Wenn es zu spät ist

Hallo Gast 3!
Wie schaffst Du das? meine geliebte mum hat seit 1988 Brustkrebs - auch ich sehe sie jedes Jahr ein Stück mehr sterben-der Krebs lässt uns nicht los...
wir waren eine intakte tolle Familie - langsam zerbrechen wir alle daran.
Ich kann langsam nicht mehr - bin total verzweifelt!
Liebe Grüße
Kerstin
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  #6  
Alt 03.12.2003, 07:44
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Beiträge: n/a
Standard Wenn es zu spät ist

Hallo Kerstin,
war ein paar Tage nicht im Forum, möchte aber dennoch auf deine Frage antworten. Ja, wie ich das schaffe weiss ich auch nicht genau, doch es macht für die Betroffene keinen Sinn, wenn sich die Familie fallen läßt und dem Kranken das Gefühl gibt, die Familie zerbricht an seiner Krankheit. Das man verzweifelt ist, ist eine ganz normale Sache, doch der Betroffene sollte davon so wenig wie möglich spüren. Wenn eure Familie seit 1988 mit der Gewissheit lebt, dass eure Mutter unheilbar krank ist, müsste doch ein Umgang mit der Situation gegeben sein.
Bei meiner Mutter sind es 3,5 Jahre seit der Diagnose und wir haben durch viel Infomation gelernt, mit der Krankheit umzugehen. Ich denke eine gute Aufklärung ist die beste Voraussetzung um einen einigermaßen geregelten Alltag leben zu können.

Viel Kraft für deine Familie
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