Lungentumor IV

[LaLa1983]

Hallo,

ich habe schon einige Zeit hier mitgelesen, da wir vor ca. 4 Wochen die Diagnose bekommen haben, das mein Vater Lungenkrebs hat.

Wie wohl bei jedem hier war die Diagnose ein Schock.

Ich versuche Sie kurz aufzuschreiben, was ich dem Patienbericht entnehmen konnte:
- linker Lungenlappen IV
- Metastasenbildung in Leber und Gehirn
- Blutwerte sind stabil
- bis jetzt 2 Chemo (pallitativ)

Ich habe auch schon im Internet viel nachgelesen....

Deshalb hätte ich nun ein paar Fragen:

- pallitative Chemo bedeutet nur schmerzlindernd und die Lebensqualität erhalten?
- Stadium IV bedeutet unheilbar?

Festgestellt wurde das ganze bei einer Bronchoskopie. Momentan bekommt er neben der Chemo Korison.

Was mir auch besondere sorgen macht, sind die Metastasen im Gehirn. Der Arzt meinte es kann zu "Ausfallerscheinungen" kommen. Wie äussern sich diese?

In 21 Tagen hat er nun die nächste Chemo. Dann wird auch wieder eine komplette Untersuchung gemacht. Die erste Chemo hat er gut vertragen, bei der zweiten ist ihm jetzt schlecht. Ansonsten ist er aber in guter Verfassung.

[LaLa1983]

Danke für Deine Antwort.

Und wie seht ihr das mit Autofahren?
Bezüglich der Ausfallerscheinungen mache ich mir halt echt große Sorgen.
Noch hat er ja keine, allerdings wenn es halt grad beginnt, wenn er richtung Arzt unterwegs ist......... Er will aber unbedingt selber fahren. Das ist halt das Problem.

Bestrahlt wird er ja noch nicht. Es wird zuerst die Chemo gemacht und geschaut wie es wirkt.....

Diese Krankheit zerrt echt an den Nerven aller...... klar am Patienten. Aber für die Angehörigen ist es nicht leichter......

[LaLa1983]

Diagnose:
Bronchialkarzinom rechter Unterlappen
Mischtumor: Kleinzelliges Bronchialkarzinom mit Anteilen eines Plattenepithelkarzinoms cT2, Nx, M1, Stadium IV (IASLC)

Therapie: 2. Zyklus Chemotherapie mit Carbonplatnin d1 und Etoposid d1-3

Lebermetastasen und Schädelmetastasen

[sanne2]

Hallo LaLa,
es tut mir ganz schrecklich Leid, dass es Deinen Vater gleich so schwer getroffen hat!

Er darf auf gar keinen Fall mehr Auto fahren.
Darüber sollte unbedingt ein Arzt mit ihm reden.
Er könnte jederzeit einen Krampfanfall erleiden, oder eine Halbseitenlähmung oder die Orientierung verlieren aufgrund seiner Hirnmetastasen.
Es tut mir wirklich leid, das ich Dir nun so eine Angst machen muss, aber das sind nun mal die Risiken bei dieser Misterkrankung.
Stell Dir nur mal vor, er fährt Auto und eines dieser Symptome tritt während der Fahrt ein?
Er riskiert ja nicht nur sein Leben, sondern auch das der Anderen.
Ich würde mir wünschen, das Du mich richtig verstehst.

Da ich vor einigen Jahren meine Mutter an Lungenkrebs verloren habe, kann ich mir vorstellen wie es in Dir aussieht!!!

Dir wünsche ich ganz viel Kraft und Deinem Vater, dass er möglichst wenige Beschwerden hat.

Viele Grüße,
Sanne

[ange]

Hallo Lala,

erstmal tut es mir leid, das auch ihr diese schlimmen Erfahrungen mit Krebs machen müsst.

Das mit dem Autofahren müsst ihr ihm wirklich ausreden!!! Ich kann mich da nur meiner Vorschreiberin anschliessen. ( und bitte nicht falsch verstehen )

Aber Hirnmetastasen sind leider zum Teil unberechenbar. Das kann so plötzlich kommen. Manchmal geht es ganz langsam los oder macht sich kaum bemerkbar, je nachdem wo sie sind im kopf. Bei meiner Schwiegermutter machten sie sich erst ziemlich zum Schluss bemerkbar. Andere haben Monatelang beschwerden.

Ich wünsche dir viel Kraft, und geniesst eure Zeit zusammen.
viele liebe grüsse
ange

[LaLa1983]

Danke für Eure ehrlichen Antworten...ich versteh das schon richtig.
Ja das mit dem Autofahren ist echt ein Problem.... nur ihm das auszureden, da wird er richtig sauer... ich kann ihn ja auch verstehen....

[LaLa1983]

..... kennt ihr das auch?

Seit mein Papa Lungenkrebs hat, und das die Leute (Dorf......) wissen, komm ich mir vor als ob die mich ganz komisch anschaun.

Ich weiß auch nicht. Vielleicht bild ich mir das auch nur so ein....... ich könnte da echt kotzen!

Den auf geheucheltes Mitleid und die Sensationsgeilheit mancher kann ich echt sehr gut verzichten.

[vintage]

...manche menschen schauen "komisch", weil sie innerlich anteil nehmen, es aber nicht (anders) ausdrücken können...
oder weil sie auch in ihren familien krebserkrankte haben und ahnen, was ihr nun durchmachen müsst...
"komische" blicke sind m. e. nicht unbedingt ausdruck von sensationsgier und geheucheltem mitleid.
es kann auch sein, das diese menschen jetztnur aufmerksam sind, was bei euch passiert, warten auf zeichen,w as ihr gerade braucht, wie sie helfen können, wie ihr mit der situation umgeht, aber auch einfach hilflosigkeit etc.

davon abgesehen: es ist nicht so wichtig, was andere denken, wie sie gucken etc.,
sondern das, was für euch als familie selbst am wichtigsten ist, das, was ihr gerade braucht. das ihr das (hin)bekommt.

liebe gruesse & für deinen papa viele gute wünsche, vintage

[LaLa1983]

Danke.

Nur ich empfinde das als extrem störend..... ich bin nun mal kein Mensch, der seine Gefühle so nach außen trägt.....

[Espace]

Zitat von LaLa1983

Danke.

Nur ich empfinde das als extrem störend..... ich bin nun mal kein Mensch, der seine Gefühle so nach außen trägt.....

Es wird aber noch so kommen, das du gefühle zeigst, glaub mir.
Lass die anderen schauen, sie wissen sonst nicht wie sie sich verhalten sollen. Solange sie nicht lästern, ist noch alles in Ordnung.

Gruß Frank

[Biene Maya]

Hi!

Ich weiß, was du meinst, wir wohnen auch in einem Dorf, wo jeder jeden kennt.

Als mein Mann krank war, hat mich fast jeder gefragt, wie es meinem Mann geht, es ging mir richtig auf die Nerven, die, die nicht gefragt haben, haben mich mitleidig angeschaut...

Aber es gab auch den einen oder anderen, der hat mich gefragt, wie es mir geht....
Mir sind dann immer gleich die Tränen in die Augen geschossen....

Denn mir ging es ja auch beschissen...

Nimm es dir nicht so zu Herzen, mir haben später einige gesagt, sie hätten sich nicht getraut, mich anzusprechen...

Bine

[steffi0461]

Also ich habe ganz tolle Erfahrungen auf dem Land gemacht.Meine Schwiegermutter und Vater sind ja leider verstorben und das Dorf hat uns ganz toll unterstützt,auch schon vorher waren sie immer da.Wenn wir mal nicht zu meinen Schwiegereltern konnten haben sie nach Ihnen geschaut,im Garten geholfen oder waren einfach nur da.Nach der Beerdigung haben sie Geld gesammelt für die Grabpflege und schauen immer am Friedhof vorbei.Sie knuddeln uns wenn wir es brauchen und Schweigen wenn es uns besser damit ergeht.Sie sind immer für meine Schwiegereltern und uns da gewesen und ich bin unsagbar dankbar dafür.So kann es auch auf dem Land sein.
Liebe Grüsse Steffi