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  #1  
Alt 06.08.2012, 15:58
kreidefelsen kreidefelsen ist offline
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Beiträge: 6
Standard habe auch den schwarzen peter gezogen

hallo ihr lieben,

gestern habe ich dieses forum gefunden und komme hier fast nicht mehr weg. da dachte ich mir, klasse hier meldest du dich sofort an.gesagt getan und nun hoffe ich das ich in eurer runde platz nehmen darf. auch mich hat es voll erwischt, seit juni weiß ich, ich habe brustkrebs. jetzt will ich mich aber erstmal vorstellen. ich bin 50 jahre alt, mutter von einem sohn und schon oma. mein enkel ist jetzt 2,5 jahre alt und eigentlich im süßesten alter. meine op habe ich weg und der tumor wurde vollständig entfernt. gott sei dank. leider musten auch die lympfknoten dran glauben. 17 entfernt 10 befallen. aber keine metastasen. auch positiv. meine erste chemo ist 14 tage her am montag ist die 2. insgesamt bekomme ich 6. schon der name chemo ist der horror. aber noch muss ich sagen wenn es so bleibt, ist es auszuhalten. die erste woche hatte ich ganz schön zu kämpfen. magenprobleme, stiche in der brustgegend, müdigkeit und heißhunger, sich morgens um 6 kartoffelbrei machen ist ja auch nicht normal.aufgeblähten bauch, verstopfung, durchfall und ständig durst. aber es baut einen schon auf wenn man die beiträge hier liest. ich bin nicht alleine, anderen geht es auch so und sie haben es überlebt.wenn man hier rumstöbert wird man plötzlich etwas ruhiger. man bekommt den eindruck, es ist schon fast normal diese krankheit zu haben und ich lebe auch so. ich versuche nicht dran zu denken. ich glaube anderen ergeht es bestimmt schlimmer. jetzt ist es aber ein roman geworden. ich hoffe ich langweile keinen...lg
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  #2  
Alt 06.08.2012, 16:24
Maus39 Maus39 ist offline
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Standard AW: habe auch den schwarzen peter gezogen

Liebe Kreidefelsen,

erstmal ein Herzliches Willkommen in diesem Forum, auch wenn der Anlass kein schöner ist. Ich selbst bin auch noch nicht so lange dabei und bin selbst jetzt meist stille Mitleserin. Mir hat das Forum unheimlich geholfen. Meine Ängste haben sich locker halbiert als ich hier ein wenig gelesen habe.

Wenn man selbst nicht betroffen ist, macht man sich gar keine Gedanken um Chemo, Bestrahlung usw.. Und gerade Chemo schockte mich auch total. Mir schwirrten immer Bilder aus irgendwelchen Filmen im Kopf rum.....keine Haare, ständiges Erbrechen, das totale Elend. Der Gedanke ein "Medikament" zu bekommen, was mich gesund machen soll, aber mich eigentlich erstmal fertig macht, hat mir große Angst eingejagt und war auch von der Logik ziemlich widersprüchlich für mich. Mir hat sehr ein Gespräch mit meiner Psychoonkologin geholfen und dann natürlich das Lesen hier im Forum.

Mittlerweile habe ich 8 von 16 Chemos intus und kann für mich sagen, alles halb so wild. Klar habe ich auch diverse Nebenwirkungen und fühle mich oft ziemlich bescheiden, aber die Zeit geht auch um.

Steck` dir kleine Ziele. Etappe für Etappe. Schau....2 von 6 schon weg. Noch eine und du hast die Hälfte rum. Und wenn ein kleines Ziele erreicht ist, gönn` dir irgendwas Schönes. Geh essen, triff dich mit Freundinnen zum Kaffee, kauf` dir was Nettes. Es gibt so viele Möglichkeiten.

Das war jetzt aber ein Roman

Fühl Dich ganz doll gedrückt. Wenn Du Fragen hast, frag; wenn du jammern magst, jammer und wenn es dir gut geht, erzähl es einfach.

Ich wünsche Dir eine möglichst nebenwirkungsfreie Zeit und alles Liebe.

Grüße
Steffi
__________________
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der nicht aufhört zu singen, auch wenn der Ast bricht.
Denn er weiss, dass er Flügel hat.
(Johannes Don Bosco)
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  #3  
Alt 06.08.2012, 16:27
moerpel moerpel ist offline
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Standard AW: habe auch den schwarzen peter gezogen

Hallo Kreidefelsen

Schön dass du auf dieses Forum gestoßen bist und du dich hier "wohl" fühlst. Deine Gefühle und Probleme kann hier jeder verstehen..... wir sind alles durch diese Sch....gegangen....leider.
Du hast schon recht-Brustkrebs ist zur Volkskrankheit Nummer Eins geworden und immer mehr teilen dieses unangenehme Schicksal.
Das du deine Chemo relativ gut verträgst, ist klasse..... bei mir war es auch so. Meine Frauenärzte meint immer : Sie sind damal soooo durch die Chemo geritten.
Meine Krankheit liegt mittlerweile 4 Jahre zurück. Hatte ein paar Tage nach dem Befund die Entnahme der Brust und die Entfernung von 13 Lymphknoten. Drei waren damals befallen-das war für mich auch ein Schock. Nach 9 Chemos und 33 Bestrahlungen war ich nach einem halben Jahr durch das ganze Programm. Damals war ich 47 Jahre --- genau so alt wie meine Mutter die auch an Brustkrebserkrankt war.
so wie ich es verstehe, findest du bei deiner Familie den Halt den du brauchst und dein Enkel gibt dir weiter Kraft......
Es ist gut wenn du nach vorne schaust und dass du positiv denkst. Das muss man auch.... auch wenn es Tage gibt die einfach nur beschissen sind. Sorry, aber anders kann man es wohl nicht ausdrücken.
Du wirst sehen, dass man jetzt anders lebt und einiges anders erlebt.

Ich will dir Mut machen und sagen, dass das Leben geht immer weiter, vielleicht nicht mehr ganz so einfach wie vor dem Brustkrebs, aber du findest deine Kraft auch in deinem Enkel den du ja auch aufwachsen sehen möchtest.
Seit vier Jahren bin ich ohne negativen Befund-mir geht es gut und ich denk kaum noch über meine Krankheit nach. Gut, wenn man in den Spiegel schaut kann man es nicht übersehen, aber die Krankheit bestimmt nicht mein Leben. Mittlerweile bin auch ich Oma geworden und es ist wirklich schön, den Kleinen bei seiner Entwicklung zuzuschauen..... es hält irgendwie jung.
Du hast eine gute Einstellung-du denkst positiv....das ist gut.

Ich wünsch dir weiterhin viel Kraft und Energie....du wirst deine Behandlungen durchstehen und nächstes Jahr erfreust du dich wieder über deine Haarpracht.
Alles Liebe...... V
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  #4  
Alt 06.08.2012, 16:35
kreidefelsen kreidefelsen ist offline
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Registriert seit: 06.08.2012
Beiträge: 6
Standard habe auch den schwarzen peter gezogen

na hallo steffi,

danke für deine lieben worte. ich habe erst eine weg montag bekomme ich erst die zweite. genauso wie du es beschrieben hast ist es bei mir im kopf auch abgelaufen. und dann liegt man da, das zeug läuft in einem hinein und wartet darauf das es los geht mit den nebenwirkungen. aber ehrlich? ich war doch überrascht, das es nicht so war. gut der körper war ja auch noch nicht ganz so geschwächt wie jetzt. momentan geht es mir gut und eigentlich habe ich das gefühl das nichts gewesen wäre. aber abwarten. ich glaube nur, das es jetzt mit den haaren los geht. und das ist für mich der größte horror. denn ohne ist man doch gebranntmarkt und jeder weiß was los ist. ich habe mit ganz wenigen drüber gesprochen. ich mag es nicht wenn ich darauf angesprochen werde. wenn die leute sagen wenn ich die perücke aufhabe mensch du siehst aber gut aus, dann weiß ich das es ehrlich ist. alle anderen worte kennen wir doch jetzt schon. lg kathrin

hallo moerpel,

du kannst wenigsten schon sagen 4 jahre danach. als ich den befund bekommen habe, habe ich echt gedacht klasse das jetzt. man hört es immer wieder aber hallo, mir passiert sowas doch nicht. und dann der hammer. ich muss dir sagen, ich will eigentliuch von der krankheit selber nichts mehr wissen ( obwohl ich staunen muss, wie sich viele hier auskennen und begriffen um sich schlagen die ich erstmal ergoogeln muss ), aber was ich nicht weiß macht mich nicht heiß. ich habe den fehler gemacht und gleich nach der diagnose as internet geknechtet was das zeug hielt. aber man liest soviel und kann mit ganz wenig was anfangen und der rest zieht einem nur runter. ich finde es sehr aufbauend wenn man nw hat und man findet sie hier bestätigt. dann weiß man, es ist normal und nicht schlimmes. das beruhigt ungemein...lg kathrin

Geändert von gitti2002 (06.08.2012 um 18:27 Uhr) Grund: zusammengeführt
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  #5  
Alt 06.08.2012, 17:05
Maus39 Maus39 ist offline
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Standard AW: habe auch den schwarzen peter gezogen

Liebe Kathrin,

ja, ich glaube für viele ist der Haarausfall ein Problem. Mir hat es relativ wenig ausgemacht, war mir einfach nicht so wichtig. Mit meiner Perücke bekam ich mehr Komplimente wie mit meinen eigenen Haaren..........war schon frustierend, dass die unechten Haare besser aussehen wie die eigenen.

Am Anfang war ich auch erstmal wie gelähmt aber dann wollte ich wissen was auf mich und eben auch auf meine Familie und Freunde zu kommt. Die wissen jetzt einfach Bescheid, wenn ich mal keinen Nerv auf ein Treffen oder irgendwelche Erledigungen oder sonstiges habe. Auch halten alle die "unnützen" Dinge von mir fern und ich habe einfach ein bisschen mehr Luft und muss mich nicht um alles kümmern. So habe ich etwas mehr Zeit für mich.

Aber jede/r geht anders damit um. Jede/r muss für sich den richtigen Weg finden. Solange es Dir dabei gut geht, ist das meist okay.

LG
Steffi
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  #6  
Alt 07.08.2012, 19:20
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ängel ängel ist offline
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Standard AW: habe auch den schwarzen peter gezogen

Hallo liebe Kreidefelsen,
schön dass du das Forum gefunden hast. Mir hat es schon sehr geholfen. Keiner versteht einen besser als der , der die gleiche Krankheit hatte.
Und doch ist jeder Krebs anders, jeder empfindet die Krankheit und die Behandlung anders.
Meine Chemos begannen im Winter und das Kopfkissen war mit einmal so kalt als die Haare weg waren. Im Hochsommer bin ich dann auch mal ohne Tuch und Perücke gegangen.
Ich drück dir die Daumen dass du die Chemos weiterhin relativ gut verträgst, Verstopfung, Metallgeschmack, Pilz überall etc, kenne ich auch.
Aber das ist nun schon vergessen. Die letzte Chemo im Dez. 2010, die letzte OP im Jan. 2011.
Wir werden sicher noch von dir hören.
__________________
Ängel
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  #7  
Alt 08.08.2012, 10:00
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Petra71 Petra71 ist offline
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Ort: Baden-Württemberg
Beiträge: 29
Standard AW: habe auch den schwarzen peter gezogen

Liebe Kathrin,

auch mir hat das Forum sehr geholfen, auch wenn ich während meiner Chemos nicht viel aktiv mitgeschrieben habe. Das konnte ich an den meisten Tagen einfach nicht, aber es war für mich immer hilfreich, zu lesen und zu wissen, dass ich hier meine Fragen loswerden kann.

Den Gedanken an den Haarverlust fand ich am Anfang auch furchtbar. Bereits bei der ersten Chemo habe ich ständig daran gezogen und hatte Angst, dass sie schon ausgehen. Als es dann auf den Tag genau 14 Tage nach der 1. Chemo soweit war, war es lange nicht so schlimm. Auch die Befürchtung, nun mit Perücke oder Tuch morgens Zähne putzen zu müssen, weil ich mich nicht im Spiegel anschauen kann, hat sich nicht bewahrheitet - im Gegenteil, ich fand mich richtig hübsch! Mit der Perücke geht es mir wie Steffi, verblüffend, wie viele Komplimente ich für die Haare bekomme ... Da frage ich mich immer, wie habe ich denn bloß mit eigenen Haaren ausgesehen??

Also lass es einfach auf dich zukommen!

Liebe Grüße
Petra
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