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  #1  
Alt 09.08.2012, 08:17
Mellie Mellie ist offline
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Beiträge: 3
Standard Chemotherapie Entscheidungshilfe

Hallo!

Meine Mutter ist 52 Jahre alt und wurde vor kurzem brusterhaltend operiert. Mamma rechts, 11:00-12:00, T1cN1aM0R0G2V0L0, Mäßig differenziertes Mammacarcinom rechts (Ö-Rez 12, P-Rez neg, Her2neu neg, Ki67 zw. 5% u. 20%) Zahl der befallenen LK. 2/3, Tumorgröße 19mm

Geplant ist folgende Behandlung:
Chemo mit 4 Kursen Docetaxel und Cyclophosphamid
Aromatasehemmer (Letrozol) über 5 Jahre
Radiotherapie mit Boost

Außerdem möchte ihr die Ärztin Zometa geben.

Das Immunsystem stärkt meine Mutter mit Vitamin D3, Zink und Selen. Außerdem hat sie die Ernährung umgestellt, reduziert ihr Gewicht und macht viel Bewegung. Zusätzlich ist meine Mutter mit Einverständnis (eigentlich Empfehlung) ihrer Ärztin in homöopathischer Behandlung und macht auch eine Misteltherapie.

Eigentlich ist meine Mutter sehr positiv eingestellt und wirkt gesund. Nach Möglichkeit möchte meine Mutter keine Chemotherapie machen. Die Großmutter und die Tante sind an Brustkrebs gestorben und hatten eine Chemotherapie. Eigentlich hatten wir das Gefühl, als ob die beiden eher an der Therapie gestorben sind, als am Brustkrebs.

Was meint ihr dazu?
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  #2  
Alt 09.08.2012, 08:51
Ingrid Ingrid ist offline
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Beiträge: 86
Standard AW: Chemotherapie Entscheidungshilfe

Hallo Melli

Zahl der befallenen Lymphknoten ist das Stichwort. Die Lymphknoten sind wie ein Wasserstandsmelder - sind welche befallen, dann sind Krebszellen unterwegs und das Ereignis nicht mehr auf den Tumor beschränkt. Das bedeutet dann normalerweise immer Chemo.

Natürlich kann Deine Mutter auf Chemo verzichten. Verschlechtert aber statistisch gesehen ihre Prognose. Leider sagt Statistik nichts über den Einzelfall, kann natürlich auch ohne Chemo gutgehen. Allerdings habe ich bei meiner Tante erlebt, wie es ist, wenn man nach 10 Jahren fragt "Warum habe ich nur damals diese Therapie nicht gemacht?" Sei versichert - das ist eine saublöde Situation!
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  #3  
Alt 09.08.2012, 09:54
Vampirin Vampirin ist offline
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Ort: Mannheim
Beiträge: 138
Standard AW: Chemotherapie Entscheidungshilfe

Ich würde alles tun, was nötig ist, um gesund zu werden. Und wenn dies heißt, dass ich eine Chemo machen sollte, dann würde ich auch das tun. Ich möchte mir nicht in ein paar Jahren selbst vorwerfen, nicht alles getan zu haben und muss dann damit leben, dass es mir vielleicht schlechter geht. Natürlich kann man das heute nicht wissen, aber man kann auch nicht wissen, ob es einem besser geht wenn man es nicht tut. Deshalb würde ich es machen und alles andere beibehalten, vor allen Dingen die Ernährungsumstellung und Bewegung. Das Gift der Chemo kann man danach wieder gut ausleiten, wenn man sich entsprechend verhält und man kann den Körper stärken. Ich denke, wenn deine Mutter das macht, dann hat sie alles in ihrer Macht mögliche getan und muss sich niemals überlegen, was wäre wenn....
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  #4  
Alt 09.08.2012, 11:18
gilda2007 gilda2007 ist offline
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Beiträge: 1.911
Standard AW: Chemotherapie Entscheidungshilfe

Wie Ingrid schon sagt: Die befallenen Lymphknoten sind der Knackpunkt. Das besagt, dass der Krebs schon den Schritt gegangen ist, zu streuen. Da sind Selen und Co sicher nette Unterstützung, aber es ist eher so, als würde man mit einem Erkältungsbad gegen eine schwere Lungenentzündung ankämpfen wollen.
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  #5  
Alt 09.08.2012, 17:36
Benutzerbild von GlidingGeli
GlidingGeli GlidingGeli ist offline
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Ort: Frankfurt am Main
Beiträge: 542
Standard AW: Chemotherapie Entscheidungshilfe

Hallo Melli,

bei befallenen Lymphknoten wird in der Regel auch bei hormonpositiven Mamma CA eine Chemo verordnet, es gibt allerdings auch Meinungen, die in die Richtung gehen, dass ein Aromatasehemmer ausreicht.
Deine Mutter ist noch relativ jung, da würde ich die chance der Chemo nutzen. Die Zeit geht vorbei und heute gibt es Medis, die die NW in Griff halten.
Naturheilmittel werden sicher unterschiedlich bewertet, in meinem BZ hiess ja, aber erst nach der Chemo. Mistel und Selen bezahlt die Kasse nicht mehr.
Wenn Ihr Zweifel habt an der Therapieempfehlung habt, holt euch in einem BZ eine Zweitmeinung. Die Entscheidung liegt letztlich bei deiner Mutter.
Ich bin den Vorschlägen weitgehend gefolgt, Zometa habe ich für mich nicht akzeptiert nachdem ich die Studien gelesen und interpretiert habe, als Osteoporoseschutz ja, aber ob Metas wirklich verhindert werden, kann ich nicht beurteilen.
Geht einen Schritt nachdem anderen, hier haben viele die Chemo gemacht.
Ich hatte meine Behandlung vor 4 Jahren.

Alles Gute GlidingGeli
__________________

Mögest du dir die Zeit nehmen,
die stillen Wunder zu feiern,
die in der lauten Welt
keine Bewunderer haben.


Irische Sprüche
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  #6  
Alt 09.08.2012, 19:24
Benutzerbild von Jule66
Jule66 Jule66 ist offline
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Ort: Region Hannover
Beiträge: 4.026
Standard AW: Chemotherapie Entscheidungshilfe

Hallo Mellie,

ich möchte da ein bisschen differenzieren.
Die Angabe, dass der Ki67 zwischen 5 und 20 liegt, ist so nicht hinnehmbar.Das müßte man schon genauer bestimmen, denn:

Wenn der Ki67 <14 ist, gilt er als niedrig und bei der hohen Hormonabhängigkeit könnte man auf einen sogenannten luminal A Tumor schließen.
Dieser muß nicht zwangsläufig mit Chemo behandelt werden, zumal er auch eher schlecht auf diese anspricht!
Auch wenn 2 Lympfknoten befallen sind.

Ist der Ki67 dagegen höher als 14, gilt er als "hoch",d.h. der Tumor ist als deutlich aggressiver einzuschätzen, spricht evtl. auch besser auf die Chemo an.

Letztendlich würde ich auf ein genaueres Ergebnis (Ki67) bestehen und evtl. zusätzlich fragen, ob ein Oncotype Dx oder Mammaprint gemacht werden kann.
Diese Tests sind genau für solche Situationen- nämlich Grenzfälle- gedacht.

Euch eine gute, lebbare Entscheidung.

Liebe Grüße, Jule
__________________
"Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will."
Albert Schweitzer
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