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  #1  
Alt 04.06.2009, 23:57
kalliope kalliope ist offline
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Registriert seit: 04.06.2009
Beiträge: 21
Standard Melanom und Depression

Hallo zusammen,


ich vermute, hier bin ich richtig, wenn ich als Neuer hier mit meinen ersten dringenden Fragen aufwarten möchte? Ich bin so froh, dieses Forum gefunden zu haben (ich bin normalerweise kein Forums-"Gänger" )

Ich schildere erstmal die Lage: Bei meinem Mann liegt seit kurzem die Diagnose malignes Melanom an der Schulter vor, spizoid, 1,8mm tief, wurde sofort beim Hautarzt großzügig entfernt (nachdem wir 4 wochen auf Termin gewartet haben, dumm und naiv wie man manchmal so ist).
Nun ist er in der Uni-Klinik bei den ersten ambulanten Voruntersuchungen, es stehen 2 große CT-Untersuchungstermine nächste Woche an. Der Tumor-Marker wurde diese Woche mit 0,01... bestimmt, soweit ich weiß, ist das ein gutes Zeichen (aber die Verlässlichkeit ist wohl nicht 100%ig).

Wir versuchen uns gerade durch den "Dschungel" zu kämpfen, was alles was bedeutet und was auf ihn und uns zukommen wird. In 10 Tagen soll eine O.P. sein, bei der die besagte Stelle nochmal geöffnet werden soll, um es weiter auszuschaben und bei der der Wächterlymphknoten (mit Glück nichts weiter?) entfernt werden soll. Im Anschluss soll auch als Vorsichtsmaßnahme Intraferon für 1,5Jahre gegeben werden plus regelmäßige Kontrollen.

Nun zu unserem Problem: wegen einer Depression ist er seit Jahren in medikamentöser Behandlung. Einerseits sei dieses Medikament nicht verträglich mit Interferon (d.h. doppelte Nebenwirkung, weil dies abzusetzen sein wird? Wir warten auf Abstimmung mit der behandelnden Ärztin). Andererseits hat er nun große Sorge vor O.P.-Termin, Folgen, Einschränkungen, KH-Aufenthalt... und ich weiß nicht, wie gut er seine bisherige Hoffnung und Motivation aufrecht halten kann, was ja bekanntermaßen auch wieder Auswirkungen auf das Immunsystem hat.

Ich habe nichts finden können zur Frage:

wie schmerzhaft und einschränkend ist so eine Entfernung des Wächterlymphknotens? Könnte er nach 10 Tagen sich wieder normal bewegen?

uns ist klar, dass die O.P. so bald wie möglich vorgenommen werden sollte (immerhin scheint alles schwer einzuschätzen sein und jeder Fall ist anders), aber was genau heißt das? Angenommen, es gibt im Leben Aspekte, die für seine Motivation, seine Kraft für das Kommende dringend stärken würden, könnte man es riskieren, die O.P. um 2,3 oder 4 Wochen zu verschieben? Selbstverständlich sehen wir es faktisch so, dass Aufschub dumm wäre, aber unter gegebenen Umständen würde es dem Heilerfolg dienen, ihm diese "Galgenfrist" zu gönnen, um vorher Kraft und Ruhe zu tanken?

Ich wäre so heilfroh, wenn sich jemand dazu äußern könnte, der Erfahrungen damit gemacht hat oder von anderen weiß, die...

Bestimmt lesen wir uns nun öfter und vielleicht können wir irgendwann anderen aus der Ratlosigkeit heraushelfen...

Danke!
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  #2  
Alt 05.06.2009, 00:51
Dirk1973 Dirk1973 ist offline
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Beiträge: 2.176
Standard AW: Neu dabei: Kalliope

Tja, dann mal ein herzliches Willkommen in der Hautkrebsfamilie !

Zitat:
Bestimmt lesen wir uns nun öfter und vielleicht können wir irgendwann anderen aus der Ratlosigkeit heraushelfen...
Da will ich doch gleich mal mit einem eigenen Thema Starthilfe geben... Schreibt bitte alles was zur Erkrankung Deines Mannes gehört in dieses Thema hier. So bleibt alles schön beisammen.
Wenn Du / Ihr einen anderen Titel für Euer Thema möchtet, lass es mich kurz wissen. Ich ändere es dann gerne für Euch.
__________________

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  #3  
Alt 05.06.2009, 07:25
bijomi bijomi ist offline
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Beiträge: 493
Standard AW: Neu dabei: Kalliope

Hallo Kalliope

Herzlich willkommen hier. Leider ist der Anlass kein Schöner

Gerne will ich versuchen dir ein paar Fragen zu beantworten.
Dein Mann und ich haben recht ähnliche Diagnosen. Mein MM war auch spizoid (ziemlich selten!) und hatte 1,95 mm Eindringtiefe. Allerdings auf der Ohrmuschel und nicht auf der Schulter.
Bei mir wurde auch eine Entfernung der Lymphknoten und eine Teilentfernung der Ohrspeicheldrüse vorgenommen. Alles ohne Befund!

Eine wichtige Frage: wo sollen die Lymphdrüsen entfernt werden? Wenn das mm auf der Schulter ist, dann werden es wahrscheinlich die an der Achsel sein, oder? Oder doch die im Halsbereich?
Mit ziemlicher Sicherheit kann ich dir aber sagen, dass das nichts wird mit 10 Tagen und alles ist wieder fit. Egal welche Lymphe entfernt werden.

Dass bei euch eine Interferon-Therapie angeboten wurde, trotz depressiver Erkrankung wundert mich sehr. Eigentlich ist es absolut nicht angezeigt in diesem Fall. Fragt bitte noch einmal nach. Die irren sich sicherlich!!! Als Prophylaxe jedoch wird es bei so starken depressiven Vorgeschichten meiner Meinung nach nicht angewendet.

Anders natürlich, wenn bei irgendwelchen Untersuchungen noch Metastasen gefunden werden.

Nun aber zu den erst einmal näher anstehenden Fragen und Ängsten.

Auch wenn dein Mann insgesamt psychisch nicht sehr stabil scheint, aber durch diese Sache muss er einfach durch! Rauszögern bringt nichts! Auch 2 Wochen Wartezeit können da noch zu viel sein. So schnell wie möglich die OP hinter sich bringen und sich auch danach Zeit zur Genesung geben. In psychologischer Behandlung ist er ja schon. Da wird man sicherlich auch auf die Krankheit und die zusätzlichen Ängste eingehen.
In den Wochen nach der OP kann er sich immer noch die Ruhe gönnen und versuchen wieder Kraft zu schöpfen.
Alles andere ist meiner Meinung nach Augenwischerei und Verdrängung.

In welcher Uni-Klinik wird dein Mann behandelt?

Dies nun erst einmal als kurze Info. Wenn du noch mehr Fragen oder Sorgen oder Ängste hast: hier ist der richtige Platz!
__________________

Grüße von Birgit
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  #4  
Alt 05.06.2009, 07:42
kalliope kalliope ist offline
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Beiträge: 21
Standard AW: Neu dabei: Kalliope

Danke ersteinmal für die schnelle Antwort mit Deiner Meinung und Erfahrungen. Das hat mir sehr weitergeholfen. und jetzt kann ich doch eher einschätzen, wie die Lage ist. Ich werde dranbleiben.

Ja, der Knoten soll in der Achselhöhle liegen.
Er ist in der Uni-Klinik Düsseldorf in Behandlung.

Achherrje, da müssen wir wirklich jetzt durch. Mal sehen, wie wir die Frage nach der medikamentösen Therapie noch klären können. Ich werde berichten.

Danke für die Einrichtung eines eigenen Thread (ist doch so?!

Geändert von kalliope (05.06.2009 um 07:45 Uhr) Grund: eine Antwort vergessen,will nicht doppelt-posten
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  #5  
Alt 05.06.2009, 16:31
bijomi bijomi ist offline
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Beiträge: 493
Standard AW: Neu dabei: Kalliope

kalliope:
Hmm, hatte ich mir schon gedacht, dass dort operiert wird. Mag sich ein wenig merkwürdig anhören, aber bei den Brustkrebslern kennen sie sich besonders gut mit der Entfernung der Lymphknoten dort aus.
Ich lese dort ab und zu mit, weil eine Freundin dort leider mit unterwegs ist. Dadurch habe ich den Eindruck gewonnen, dass es insgesamt schwerer ist, wenn dort die Lymphknoten entfernt werden. Kann also dauern bis der Arm wieder einsatzfähig und belastbar ist. Auch Schwellungen sind nicht selten.
Kommt aber ganz sicher auch darauf an wie viele entfernt werden.
So oder so ist es besser zu operieren.
Also unterstütze deinen Mann möglichst darin. Ich drück dir die Daumen, dass es auch gelingt!
__________________

Grüße von Birgit
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  #6  
Alt 05.06.2009, 16:48
kalliope kalliope ist offline
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Beiträge: 21
Standard AW: Neu dabei: Kalliope

Danke für den Hinweis. Das deckt sich mit dem, was ich inzwischen beim kid in Erfahrung bringen konnte. Jetzt müssen wir das noch mit dem Medikament und der Depression angehen.
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