Leberkrebs immer tödlich?

[Moorhuhn]

Hallo an alle Forenteilnehmer,

auch ich muss mich nun leider aus einem nicht so schönem Anlass hier einreihen.

Vor zwei Tagen haben wir erfahren, dass mein Onkel (52) höchstwahrscheinlich Leberkrebs hat, es steht noch nicht 100% fest, weitere Untersuchungen stehen noch aus, jedoch die Symptome (Fieberschübe, Gewichtsabnahme, schlechte Leberwerte) sprechen dafür, andere Ursachen (Infektionen, Entzündungen etc.) wurde schon abgecheckt und ausgeschlossen.

Meine Frage: Besteht überhaupt eine Heilungschance, auch wenn die Erkrankung jetzt noch frühzeitig erkannt wird? Oder sind OP´s, Chemo´s etc. nur ein Aufschub?

Meine Frage resultiert daher, da ich gelesen habe, dass im Frühstadium eine operative Entfernung möglich ist, die Patienten danach noch 5 Jahre lebten. Super, er muss aber noch viel länger leben, er hat zwei kleine Kinder!!!!

Kann mir hierzu jemand Auskunft geben?

[Corinna96]

Hallo Moorhuhn,
tja, eine Antwort gibt es nicht so eindeutig auf Deine Frage, das Leben an sich ist tödlich (dummer Spruch, ich weiss).
Mein Papa bekam vor 4,5 Jahren nach einem Darmtumor Metastasen an der Leber. Er wurde 3x operiert, bekam Chemo und im Dez. SIRT in München. Vor 3 Monaten starb er dann. Das heißt, er lebte noch 4,5 Jahre nach der Darmkrebsdiagnose. Ist eigentlich eine lange Zeit, wenn auch für uns Angehörige trotzdem zu kurz, aber eigentlich dürfen wir nicht "undankbar" sein. Es ging ihm lange "gut", erst etwa 6 Wochen vor seinem Tod verschlimmerte sich sein Zustand.
Ich denke, wenn es bei Deinem Onkel im Frühstadium entdeckt wurde, hat er gute Chancen, noch einige schöne Jahre zu haben, er ist ja auch noch jünger, als mein Papa bei der Diagnose war (damals gerade 60 geworden).

Alles Gute für Euch
Corinna

[Tina37]

Hallo Moorhuhn,

mein Vater bekam 1997 die Diagnose Darmkrebs und lebte damit 10 Jahre. Es gibt vielleicht eine Heilung, vielleicht nicht - aber das kann dir hier niemand voraussagen. Jeder Patient muss für sich betrachtet werden, Statistiken sind nicht aussagekräftig für den einzelnen. Und jeder Arzt, der bei Verstand ist, wird Aussagen zum Thema Leben+Überleben tunlichst nicht beantworten.

lg
Martina

[Elke1967]

Hallo Moorhuhn, ist dein Onkel schon in der Klinik? Ansonsten nichts wie rein und lasst euch gründlich über die verschiedenen Therapien aufklären. Bei meinem Papa (65) wurde im März Leberkrebs festgestellt. Er wurde gleich eingewiesen und "auf den Kopf gestellt". Leider ist die Prognose bei Leberkrebs nicht gut. Man muss auch unterscheiden ob Leberkrebs oder Lebermetastasen vorliegen, das macht einen Unterschied in der Therapie. Bei Leberkrebs, Aussage diverser Ärzte, bringt eine eine Chemo nicht den gewünschten Erfolg. Ist der Krebs aber noch klein und nicht verteilt in den Lappen, kann operiert werden. Ansonsten gibt es ein neues Medikament (Nexavar). Dieses Präparat soll das Zellwachstum eindämmen und so den Krebs in Schach halten. Lasst euch dringend beraten, ich wünsch euch alles gute und viel Erfolg.
Übrigens: du kannst hier jederzeit wieder um Rat fragen, hier kannst du dich "ausweinen" und findest immer ein offenes Ohr. Lass von dir hören. Liebe Grüße Elke

[Thomas59]

Hallo Moorhuhn,

sicher ist Leberkrebs nicht immer tödlich, im Gegenteil, wenn frühzeitig therapiert wird, besteht eine Chance, ihn auf Dauer los zu werden. Der Tumor kann operiert werden, die Leber wächst nach der OP wieder nach und funktioniert fast wieder völlig normal. Allerdings habe ich die Erfahrung gemacht, dass es wichtig sein kann, sich in einem Leberzentrum (z.B. Uni Essen) behandeln zu lassen. Dort werden auch Lebertransplantationen durchgeführt, OP- und Intensiv-team haben viel Erfahrung mit solchen Op's.

Viele Grüße und viel Erfolg
Thomas59