Rezidiv war anders

[Heike69]

Hallo

Ende 2006 haben sie bei mir ein Rezidiv festgestellt. Der Tumor war 1cm und hormonabhängig.
Meine Ersterkrankung war 3 Jahre zuvor, es waren 5 Tumore, die alle hormonunabhängig waren.
Die Ärzte sagten, dass kommt manchmal vor.
Ist es nun gut oder schlecht, wenn es nicht das gleiche war?
Wer hat auch eine solche oder ähnliche Erfahrung gemacht oder weiß mehr?
Ein Rezidiv ist ja ansich schon nicht so gut.

Eure Heike69

[Moonlady]

Hallo Heike,

ich hatte auch Ende 2006 ein Rezidiv. Und dieselbe Konstellation wie Du, d.h. Ersttumor (01/2005) nicht hormonabhängig, Rezidiv (11/06), 0,8 mm, hormonabhängig.

Ich habe schon alle möglichen Ärzte gelöchert, wie es zu diesem Unterschied kommen kann, aber bisher noch keine befriedigende Aussage erhalten. Anscheinend wissen die das selbst nicht so genau ... Ich habe sogar die Frage gestellt, ob es sich ggf. um einen "neuen" Tumor handeln könne - darauf meinte jedoch der gefragte Arzt (war übrigens wirklich sehr kompetent), dass ein neuer Tumor auch keine bessere Situation darstellen würde als ein Rezidiv ... Klartext: es ist wurscht .

Der Vorteil des hormonabhängigen Tumors ist auf jeden Fall, dass die Möglichkeit einer Behandlung mittels einer AHT besteht, was von allen Ärzten mit denen ich bisher gesprochen habe, als Vorteil eingeschätzt wird ... Für mich wird auch als Therapie ausschließlich AHT empfohlen, also keine neue Chemo.

Was bei Dir besser ist als bei mir: Dein Rezidiv kam nicht so früh wie meines ... Denn offensichtlich gibt es wohl so eine Faustregel: je später ein Rezidiv, desto besser.

Vielleicht konnte ich Dir ein bisschen helfen mit meinen Aussagen - und ich wünsch Dir auf jeden Fall alles Gute!

Viele Grüße


Barbara

[Manuela46]

Hallo Heike hallo Barbara,

ich hatte auch im Herbst 2006 ein Rezidiv. Auch bei mir waren zumindest die befallenen Lymphknoten Hormonpositiv. Der Tumor selbst hatte die gleiche Zusammensetzung wie beim ersten Mal im Febr. 2004 nämlich Her 2neu +++. Habe die Ärzte auch gefragt wie so etwas kann. Sie meinten unter der Chemo die ich beim ersten Mal bekam können sich Krebszellen verändern. Fand ich auch nicht so toll aber was soll man machen. Habe nach beim ersten Mal auch 1 Jahr lang Herceptin bekommen, leider hat es mir nicht geholfen.
Beim zweiten Mal dann 36 Bestrahlungen und anschließende Antihormontherapie mit Femara.

Jetzt hoffe ich natürlich, dass sich der Krebs ein für alle Mal dünne macht. Obwohl man mir beim 2. Mal sagte, ich wäre jetzt unheilbar

Aber gekämpft wird trotzdem!!!

Ganz liebe Grüße

Manuela

[Moonlady]

Hallo Manuela,

also das Thema "unheilbar" klingt so fürchterlich absolut. Daher ist auch mein Frauenarzt hier ganz, ganz vorsichtig mit der entsprechenden Aussage - er unterscheidet da zwischen Rezidiv (d.h. Auftreten des Krebses an etwa der gleichen Stelle) und Metastase (d.h. Streuung des Krebses).

Bei Metastasen gilt die schulmedizinische Meinung "unheilbar", wobei mein Gyn mir gerade heute gesagt hat, dass er da auch durchaus drei Ausnahmefälle in seiner Praxis hat, nämlich Frauen, die wegen Metas operiert wurden und bei denen diese Operationen bis zu 14 Jahren zurückliegen, ohne dass wieder etwas Neues aufgetreten ist - womit diese Frauen inzwischen als "geheilt" gelten!

Beim Rezidiv fällt man - meines Wissens nach und auch nach den Infos aller meiner Ärzte - nicht in diese Unheilbar-Kategorie ...

Also: Kopf hoch, wenn der Hals auch dreckig ist ... und forsch auf den Weg gemacht in Richtung Zukunft!

Liebe Grüße


Barbara

[Heike69]

Hallo Barbara,

es hilft einem schon, wenn man merkt, dass man nicht alleine mit seinen Sorgen dasteht. Das der Hormonabhängige günstiger ist, weil man eine AHT machen kann, hat die Ärztin im Brustzentrum auch gesagt. Die meiste Angst hatte ich ja, wieder Chemo zu bekommen. Ich hoffe ja, dass das Rezidiv von der brusterhaltenden Operation gekommen ist, weil dann das Rezidivrisiko höher ist. Aber trotzdem ist es blöd, dass trotz der Chemos und Bestrahlungen, diese Krebszellen überlebt haben oder wiedergekommen sind.
Warum ist es eigentlich schlechter, wenn das Rezidiv eher kommt? Der Wachstum ist doch sonst auch unterschiedlich.

Hallo Manuela,

wieso solltest Du jetzt unheilbar sein? Solange noch keine Metastasen aufgetreten sind, denke ich, kann man diese Äußerung nicht machen.
Warum waren denn beim Rezidiv die Lymphknoten befallen, die sind doch eigentlich schon weg. Zumindest manche.

Viele Grüße
Heike69

[Manuela46]

Hallo Heike,

bei der ersten Op 2004 bin ich abladiert worden und es sind 15 Lymphknoten aus der Achselhöhle entfernt worden wovon 4 befallen waren. Aber sie waren noch verkapselt. Das Rezidiv hat oberhalb der operierten Brust gesessen, und zwar genau an der Stelle wo sich der große Brustmuskel mit dem Kleinen übeschneidet, also seitlich neben de Achselhöhle. Festgestellt worden ist es nur durch Zufall bei einer Brustultraschalluntersuchung. Man sagte mir zuerst, das ist mit Sicherheit kein Rezidiv/Metastase, das wäre sehr ungewöhnlich an dieser Stelle. Leider war es doch ein neuer Knoten der Her 2 neu +++ positiv war und direkt darunter waren zwei befallenen Lymhknoten die entfernt wurden. Beide waren Hormonpositiv .

Du siehst, es gibt nichts was es nicht gibt. Zudem war dieser neuer Knoten nicht tastbar. Ich hatte wohl unheimliches Glück gehabt denn der Knoten war schon 1,7 cm groß.

Die Knoten wurde entfernt, danach bin ich bestrahlt worden. Nun hoffe ich, das ich nie wieder etwas habe. Aber ich glaube, das hoffen wir alle, nicht wahr. Deshalb drücke ich euch allen die Daumen, dass nie mehr etwas auftritt.

Ganz liebe Grüße

Manuela

[Heike69]

Hallo Manuela,

ich bin das erste Mal ja brusterhaltend operiert worden. Aber mein Rezidiv war auch weiter oben, wo die Brust schon in den Körper übergeht. Seit der ersten Probeentnahme 2003 hatte ich da dann auch immer eine verhärtete Stelle. Seitdem habe ich immer darauf hingewiesen, aber irgendwie hat sich keiner dafür interessiert. Auch im Brustzentrum nicht oder bei der Mammographie. Meine Frauenärztin hat vierteljährlich Ultraschall gemacht und immer gemeint, es wäre ein Lymphstau. Die Stelle, sie war kreisrund und ziemlich fest, tat auch höllisch weh. Im Sept. 2006, nach 3 Jahren, sagte meine Frauerärztin, es sehe anders aus als vorher. Tja, und dann war es tatsächlich wieder ein Tumor. Ich habe mir ja beide Brüste abnehmen lassen (die rechte prophylaktisch) und auf der linken Seite an der Stelle eine richtige Delle nach innen, weil sie ja immer genug Gewebe außenherum wegnehmen müssen. Aber das ist mir auch egal, die Hauptsache weg. Aber ich glaube das Rezidiv wäre auch gekommen, wenn sie das erste Mal die Brust abgenommen hätte, wie bei Dir, weil es so eine blöde Stelle war.

Ich habe Deinen Bericht über deine Beschwerden bei der AHT gelesen.
Seit meinem Rezidiv bekommen ich Tamoxifen. Das mit dem Kribbeln habe ich zwar nicht, aber neben den ganzen anderen Sachen habe ich ganz viel Kopfweh, immer öfter so arg, dass mir ganz schlecht ist und ich nicht mal mehr einen Schluck Wasser runterbringe. Und seit ein paar Wochen wieder ständig Schmerzen in der linken Seite, über der Hüfte und im Oberbauch.
Wüßte auch gerne, wo das herkommt, ob das von dem Medikament kommt.
Hätte eigentlich Ende 2006 wieder eine Darmspiegelung machen sollen, ist mir aber dieses blöde Rezidiv dazwischengekommen. Hatte nach der Chemo nämlich einen Reizmagen und Reizdarm. Im Moment habe ich aber keine Lust irgendwo zum Untersuchen hinzugehen, ist mir alles noch ein bißchen zu viel.
Was hilft es, da müssen wir durch.

Jetzt habe ich aber genug geschrieben.

Herzliche Grüße
Heike69