Nach den Behandlungen...

[Sousha]

Hallo Ihr lieben Mitkämpferinnen,

hab mich einige Zeit nicht melden können.... bin im Krankenhaus gewesen einige Wochen wegen Verbrennungen durch die Bestrahlung und bin jetzt umgezogen und geh auch nächste Woche in Reha. Gott sei Dank. Ich hab das Gefühl ich krieche auf allen Vieren dahin.

Ich hab eine Frage: Ich hab so Schmerzen in den Armen. Die sind dauernd da und nachts schlafen mir die Hände ein, was auch weh tut und ich hab Schweißausbrüche nachts und ich frag mich, ob das mit dem Tamoxifen zusammenhängt. Die Schmerzen in den Armen beeinträchtigen mich wirklich. Und außerdem bin ich sooooo schlapp und kurzatmig und hab auch Gefühlsstörungen in den Fingern. Ich bin so fuddelig und feinmotorisch eine Null und hab null komma null Kraft. Es kann ein Carpaltunnelsyndrom sein, von dem Taxol kommen, eine Überanstrengung durch den Umzug oder vom Tamoxifen kommen.... Na prima.

Hat irgendeine hier eine gute Idee, wie die Schmerzen in den Armen gelindert werden können? Nachts weiß ich nicht, wie ich die Arme legen kann. Hilft vielleicht Wärme oder Kälte oder eine Salbe oder... tief atmen....Nasebohren... an fliegende Kühe denken...?


Jetzt ist alles hinter mir und ich fühle mich so richtig krank. Ich bin 44 Jahre alt und kein bißchen mehr leistungsfähig. Kann kaum was heben, bin dauernd müde, bin schlecht gelaunt, mir tun die Knochen weh und Lust auf Sex hab ich auch keine mehr. Ist das nun mein künftiges Leben? Okay, ich bin noch am Leben.. das ist schon mal gut. Aber ich würde gerne auch mich wohl fühlen.

Jetzt geht es erst mal in die Reha und da erhoffe ich mir schon einen Zuwachs an Kraft und Zuversicht und Leistungsfähigkeit. Ich meine, wenn ich die Treppe zu meiner neuen Wohnung hoch laufe und eine Tasche trage bin ich außer Atem. Ich bin eigenltlich ein richtiges Kraftpaket und jetzt hänge ich so da.

Ich weiß es war viel im letzten Jahr (Diagnose am 27.04.06) und ich muß Geduld haben, aber kommt die Kraft wieder?

Und was kann ich gegen die Hitzeanfälle nachts tun? Ich bin morgens wie gerädert und hab schon Angst ins Bett zu gehen wegen der Hitzeanfälle und der Schmerzen in den Armen.

Alles Gute erst mal für Euch alle!!!!


Ach ja, ich geh am 20.03.07 nach Isny in Reha. Gibts noch eine die da hingeht?

LG

Sousha

[Kalamitykarin]

Hallo liebe Sousha,
verlier nicht den Mut, das ist nicht Dein zukünftiges Leben! Ich hatte auch Taxol und die gleichen "Nachwehen" wie Du. Hast Du schon Paracetamol versucht gegen die Schmerzen im Arm? Ich habe auch ab und zu Diclophenac genommen, aber die muß auf jeden Fall der Arzt verschreiben. Die bekommst Du nicht rezeptfrei. Zu den Hitzeattacken: Die müssen wir leider irgendwie ertragen. Sie kommen tatsächlich von den Chemos und dem Tamoxifen. Ich habe immer einen Fächer neben dem Bett. Erfahrungsgemäß kann ich leider jedenfalls für mich sagen, dass Salbei, Remifemin &Co. nur sehr wenig helfen. Gegen die Kraftlosigkeit hilft viel frische Luft und vor allem Deine bevorstehende Reha, aus der Du ganz bestimmt gestärkt wiederkommen wirst. Ich hatte 2004 die letzte Chemo und im Mai 2005 die letzte Bestrahlung, und ich bin heute auch noch manchmal schlapp, aber es wird immer besser und besser.
Ich wünsche Dir alles Liebe und eine sehr erholsame Zeit in der Reha.
Liebe Grüße, Karin

[Norma]

Hallo,

wie konntest du dich dermaßen verausgaben?
Musste der Umzug zu so einem ungünstigen Zeitpunkt wirklich sein? ;-)

Nun ja, jetzt ist es ja wohl geschafft und DU bist auch geschafft!

Diese unerträglichen Schmerzen in den Armen kenne ich auch. Das kann einem wirklich die Nacht verderben!
Ich denke, dass die durch den Faktor "permanente Überbelastung" ausgelöst wurden. An Karpalttunnelsyndrom brauchst du da aber weniger zu denken.

Taxol wird nicht ganz unschuldig sein; Tamox verursacht Knochenschmerzen, aber ÜBERALL im Körper, nicht nur in den Armen.

Tipp: versuche mal Folgendes (habe ich auch gemacht):
Vorsichtige Dehnübungen der Halswirbel!
Kopf langsam ganz nach links drehen--- und langsam wieder zurück (niemals schütteln!). Danach Kopf langsam nach unten (Kinn auf die Brust) und wieder langsam nach ganz oben (bis in den Nacken). Bitte KEINE heftigen Bewegungen, alles ganz ruhig und langsam!
Wenn du diese Übungen 5 mal täglich für etwa 5 Minuten über etwa 3 Tage vorgenommen hast, müssten die Schmerzen weniger werden.

Warum?

Weil deine Beschwerden FÜR MICH durch Verspannungen der Halswirbelsäule kommen (könnten); eventuell ist da sogar auch schon ein Bandscheibenvorfall (Orthopäde konsultieren).

Du kannst aber auch noch selbst überprüfen, ob es die HWS ist oder vielleicht doch eine Nervenentzündung (durch Überanstrengung) in den Armen.

Mach mal zwei Umschläge fertig; den einen mit KALTEM Wasser und den anderen mit WARMEN Wasser. Dann umwickelst du die Arme damit.
Welcher Arm tut nun NICHT mehr soo weh, der mit dem kalten Umschlag oder der mit dem warmen?

Ist es der Arm mit dem warmen Umschlag, deutet das eher auf die HWS hin.
Ist es der Arm mit dem kalten Umschlag, deutet das auf eine Entzündung hin.

Aber EINES brauchen deine Arme auf jeden Fall: RUHE RUHE RUHE!
Also absolut nix mehr Schweres heben (löst auf jeden Fall in der nächsten Nacht (Ruheschmerzen) erneute Schmerzen aus, probier es selbst mal aus!).

Je nachdem, welcher Umschlag dir Linderung verschafft hat, kannst du dann die Arme "einwickeln" und zwar so oft, wie es nur eben möglich ist (auch nachts erneuern, falls die Schmerzen dich wecken).

Obwohl ich keine Freundin von Tabletten bin, rate ich dir zu einem Schmerzmittel. Ohne Medikamentengabe sind solche Schmerzen kaum auszuhalten.

Noch ein Hinweis: ich bin keine Ärztin und berichte hier nur von meinen persönlichen Erfahrungen und Versuchen, den unerträglichen Schmerzen in den Armen Herr zu werden. Und auch bei mir hat man letztendlich die Ursache nicht gefunden. Nach mehreren Monaten konsequenter "Arm-Ruhe" mit Umschlägen (bei mir waren es kalte Umschläge, die etwas linderten) und leichten Schmerztabletten, war der Spuk vorbei. Und bei mir begannen die Beschwerden ebenfalls nach einem kräftezehrenden Umzug...

Liebe Grüße
Norma
Diagnose Brustkrebs Nov. 2001

[Ina N.]

Hallo Sousha,
ohje, das kenn ich auch. Das ist so ein blöder ziehender Schmerz und das einzige was mir dann hilft, ist eine Schmerztablette und den Arm hochlegen (Hab mir extra noch ein langes, dickes Kissen gekauft, wo ich den Arm dann drauf lege). Das hilft mir dann besser als rechts- und linksrum drehen. Ich hab es immer nur, wenn ich mich überanstrengt habe (z.B. im Garten), aber auch schon mal nach einer Nackenmassage. Es dauert eine ganze Weile, bis man erkennt, was frau lieber lassen sollte. (z.B. auch das zupacken bei Umzügen...!!!! )
Zu den nächtlichen Hitzewellen kann ich dir keinen Rat geben, außer ...... DURCHHALTEN!!! Ich hab "Gott sei dank" keine mehr, denn ich bin nicht mehr in der AHT.
Alles Liebe und Gute,
Ina

[Jutta3]

Hallo Sousha,

irgendwie kommt uns das allen sehr bekannt vor! Was Norma geschrieben hat, soll ich jetzt laut meinem Orthopäden auch machen, denn er meint, die Armschmerzen kommen von der Halswirbelsäule. Er hat sie auch geröngt und mir die beschriebenen Übungen ans Herz, bzw. an die Knochen gelegt. Ich mache das jetzt schon eine Weile und es hilft ein wenig - sehr zu meiner Überraschung! Ich habe die Armschmerzen übrigens auch erst so schlimm, nachdem ich den Kellerfußboden gestrichen habe und Babies rumschleppte (sollte man echt nicht tun, wenn man keine Armweh haben will und vorher an BK operiert worden ist).

Was die (nicht nur) nächtlichen Hitzewallungen angehen, *seufz* kann ich auch keinen Rat geben, denn obwohl ich keine AHT mache, habe ich sie! Ich nenne sie inzwischen Energiewallungen ... dann klingen sie zumindest nicht ganz so unangenehm.

Da es kaum eine Durchschlafnacht gibt, habe ich mir eine "Schatzkiste" neben das Bett gestellt, um mich nicht mit blöden Gedanken im Kreis zu drehen. Darin sind Bücher, ein Tagebuch, manchmal Entspannungsmusik, manchmal sogar was zu Essen. Das Nicht-Schlafen-Können wird dadurch ein wenig angenehmer. Falls ich sehr lange an Schlafmangel leide, dann nehme ich eine Schlaftablette - einfach um mal Kraft zu tanken.

Versuche alles nicht so schlimm zu sehen, richte dein Augenmerk auf schöne Dinge, das lenkt ab und läßt zwar die Nebenwirkungen nicht verschwinden, aber sie stehen nicht mehr so im Vordergrund. Ich weiß, das hört sich jetzt einfacher an, als gesagt, aber mit Üben funktioniert sogar das.

Ein schönes Wochenende
wünscht Jutta

[Sousha]

Hallo Ihr Lieben,

habt herzlichen Dank für die Tipps und die aufmunternden Worte. Ich mache tatsächlich die Feststellung, dass die Schmerzen weniger werden, wenn ich nichts arbeite. Ok, ich muss mich - wie Ihr auch sagt - einfach daran gewöhnen, dass ich bestimmte Dinge lasse. Ich werde die Zeit der Reha auch dazu nutzen mich auf meine veränderte Lebenssituation einzustellen. Während der Behandlungen ist das ja auch gegangen. Ich meine, ich bin eigentlich eher der Typ die schönen Dinge zu sehen und das Glas ist immer halb voll bei mir. Da werde ich mich drauf besinnen. Aber mitunter kommt mich schon der große Jammer an... Na ja, das darf auch sein.

Norma:
Das mit den Umschlägen werde ich versuchen. Klingt vielversprechend. Ich mag einfach nicht nur Tabletten einnehmen. Ich nehm schon so viel Zeugs. Und ja der Umzug... der mußte sein, weil mein bisheriges Leben einfach extrem anstrengend und wenig förderlich für die Heilung war. Ich konnte überhaupt nicht zur Ruhe kommen und ich spüre schon jetzt, dass dies die richtige - wenn auch mitunter schnmerzliche - Entscheidung war.

So Mädels, dann habt nochmal Dank und passt auf Euch auf.

Ich bin dann also mal zur Intensiv-Stärkung in Reha.

Bis dann

Ciao

Sousha

[maga]

hallo liebe Sousha guten morgen tut mir leid mit deinen schmerzen glaubedas viele von uns damitmit zu kämpfen haben ich auch hoffe das du schnell ruhe hast wann fährst du denn in Reha und wohin ich fahre am 20.03 nach borkum , also eine schöne reha auf das sie dir viel bringt liebe grüsse Maga