Habe Angst vor Chemo

[Peti8]

Hallo!
Ich bin ganz neu hier. Habe am 07. Mai 2007 erfahren, daß ich 2 bösartige Tumore habe (Gott sei Dank nicht so groß, jeweils ca. 9 mm) und am 10. Mai die Bestätigung bekommen, daß diese wirklich bösartig sind. Ich wurde am 24. Mai operiert. Mir wurde die ganze rechte Brust abgenommen und gleichzeitig ein Implanat zum Wiederbefüllen eingesetzt. Diese Woche habe ich erfahren, daß mein Tumor (G3) sehr aggressiv ist, und ich deshalb eine stärkere Chemo bekomme, 3 x FEC und 3 x Taxotere. Am 12.6. bekomme ich einen Port ambulant gesetzt (ist mir auch nicht wohl dabei, habe ich auch Angst davor) und am 18.6.2007 soll dann meine Chemo beginnen! Als ich das alles gehört habe, vor allem auch die ganzen Nebenwirkungen und was alles schief gehen könnte, war ich total geschockt und depremiert. Weiß nicht wie ich eine positive Einstellung zu dieser Chemo bekommen soll. Habe 2 Buben, 10 und 8 Jahre und habe auch keine Ahnung, ob ich mich um meine Kinder dann richtig kümmern kann. Die ersten Tage sollen ja nicht gut sein, dann anschließend ist man anfällig für Krankheiten. Das heißt ja, daß ich gar nicht mehr unter Leute gehen kann, falls ich überhaupt noch etwas fit sein soll. Für mich hat sich das alles total negativ angehört. Habe sehr große Angst davor.

Wer hat von dieser Art Chemo Erfahrung und kann mir schreiben? Würde mich sehr freuen!

Tschau, Peti

[jenjen68]

N'abend Peti

Mir ging es vor 2 Wochen noch genau wie Dir. Absolute Panik.
Kannst Du ja in dem Link nachlesen:
http://www.krebs-kompass.org/Forum/s...ad.php?t=24640
Ich hatte meine 1. Chemo (FEC) am 23.5 und ich muss Dir sagen die Angst war unbegründet. Die einzigsten körperlichen Nebenwirkungen nach der Chemo war Müdigkeit und Missempfindungen in Armen und Beinen, keine Übelkeit, kein Erbrechen. Glaube mir, ich bin der allergrößte Schisser den es gibt und ich habe es überlebt. Was ich vor 2 Wochen auch noch nicht gedacht hätte. Klar, ist es bei jedem verschieden aber die meisten Nebenwirkungen kann man gut behandeln. Ich habe mir voher Tavor verschreiben lassen, die ich 1/2 Stunde vorher eingenommen habe. Das hat viel von der Angst genommen. Ich war mehr high als sonstwas
Vor meiner Chemo haben mir hier viele Mut gemacht, aber man glaubt es erst wenn es soweit ist, das es nicht so schlimm ist wie man denkt.

Dir alles Gute!

Gruß
Jennifer

[briho]

Hallo Peti

schicke dir mal einen lieben Willkommensgruss, wobei ich mir ganz sicher bin,
dass du darauf gut verzichten könntest (wie wir alle).

Jennifers Angaben zur Chemo kann ich nur bestätigen. Sicher sind die Neben-
wirkungen bei jedem anders und die Angst vor der ersten Chemo kann dir niemand nehmen, auch jedes hier noch so gut gemeinte Wort hilft dir nur
bedingt weiter. Ich sehe die Chemo (für meinen Krebs G3) als Ritter Lancelot
an. Der kämpft für mich!! Hört sich sicher blöd an aber so taufe ich das rote
Zeug der FEC-Chemo jedesmal. Wobei ich selbst jetzt nach 4
Chemos immer noch mit wackligen Beinen die Treppe im KKH hochgehe.
(Das erste Mal musste mein Mann mich fast hinschleifen, die Beine wollten nicht mehr). Nach der 4. Chemo hatte ich das erste Mal Probleme mit Übelkeit und Erbrechen, aber nach 2 Tagen bin ich wieder richtig fit und vor allem sehr
leistungsfähig. Bin dabei mein Haus vom Dachgeschoss bis in den Keller
umzukrempeln, bis die Chemo rum ist bin ich fertig !! Habe auch schon wieder
im Büro gearbeitet.

Einen Port habe ich auch bekommen, Montags Port und gleich am Dienstag
Chemo. Der Arm macht etwas Probleme aber sonst geht alles - nur nicht
Nordic Walking aber auch das kommt wieder.

Also alles in allem kann ich sagen, ich lebe trotz Chemo fast wie vorher,
ich gehe auch aus, gehe oft und viel spazieren, versorge meinen Haushalt
und den Garten (hier leichte Probleme mit dem Arm).

Ich hoffe, dass ich dir mit meiner Geschichte etwas von deiner Angst
nehmen konnte und wünsche dir alles gute.

Brigitte

[briho]

habe was Wichtiges zur Chemo vergessen:
Meine grösste Nebenwirkung ist der Hunger, ich bin nur am futtern

Gruss Brigitte

[seepferdchen]

Liebe Peti

mir ging es ähnlich ... als mir der Senologe eine neoadjuvante Chemo empfahl habe ich erstmals nach der Diagnose geheult und geheult ...

dann gings ganz schnell, am 22.5 der Port, am 23.5. die erste Ladung FEC.

Ich habe meinen Mann in die Klinik bestellt und als die ersten Beutel liefen nur auf die Übelkeit und sonstige komische Nebenwirkungen gewartet.

NIX! Ich habe nichts gespürt! Außer Durst.

Der behandelnde Arzt kann Dir auch etwas zum Schlafen oder zum Beruhigen
mit inden Medikamentencocktail mixen, ich wollte das nicht. Kannst Du aber ruhig nach fragen, wenn Du starke Angst hast.

Am Abend frohen Mutes wieder nach Hause zu den Kindern ( meine sind 12 und 2 Jahre alt ). Auch am nächsten Tag fühlte ich mich gut.

Am dritten Tag bin ich morgens aufgewacht und mir war flau und ich hatte starke Kopfschmerzen. Ich würde es mit einem Kater nach sehr ausgelassener feuchtfröhlicher Feier vergleichen. Gegen die Übelkeit bekam ich von Anfang an Zofran zu den Infusionen und hatte diese Tabletten auch zuhause.
Gegen das Kopfweh darf man Paracetamol oder Ibuprofen nehmen ...

was die ersten Tageblieb ist eine Schlappheit und ich fand meinen eigenen Körpergeruch ganz eklig.

Aber in der zweiten Woche jetzt gehts mir wieder super gut und ich habe keine Angst vorm nächsten Mal.

( nächste Woche Donnerstag gehts weiter)

Ich wünsche Dir alles Liebe und Gute. Mach Dich nicht verrückt, die Horrorgeschichten von den Chemos vor 10 Jahren müssen wir heute nicht mehr erleben. Alles halb so schlimm ......

seufz ...

Seepferdchen

[Kimmy07]

Hallo Peti,

kann mich den Vorrednern nur anschliessen. Die Angst vergeht, wenn die Chemo mal läuft, es ist nur die Angst vor dem Unfassbaren und Unvorstellbaren...und die Angst vor den Nebenwirkungen. Man kann es mit einem Zahnarztbesuch vergleichen: man hat mega Schiss, kann die ganze Nacht nicht schlafen, zappelt dort auf dem Stuhl und wartet auf den Schmerz....und dann: war es gar nicht schlimm

Ich habe den 2. Zyklus E/C hinter mir, und noch insgesamt 6 vor mir. Mich plagte vor allem Übelkeit, aber nur 1-3 Tage, dann ist sie weg. Ich bekomme Freitags Chemo und gehe ab Montag wieder voll arbeiten, im Schnitt 50 Stunden/Woche und das klappt hervorragend. Abends komme ich heim, kuschel mit meinem Mann auf der Couch und bin hochzufrieden. Wir gehen zwar nicht mehr soviel weg wie früher weil ich abends zu müde bin, aber ich habe das Gefühl, dass mein Leben normal verläuft, und das ist mir das allerwichtigste.

Ich drück Dich ganz fest und wünsche Dir viel Kraft. Es geht, Du musst es nur wollen und ganz fest daran glauben.

Lieben Gruss aus Chur,

K.

[Peti8]

Hallo an alle die mir geschrieben haben!

Ich möchte mich bei euch für eure Antworten bedanken. Habe mich darüber sehr gefreut. Die Angst ist natürlich immer noch da, aber ihr habt mir sehr geholfen mit euren positiven Antworten. Bin jetzt schon etwas beruhigter. Würde mich freuen, wenn ich wieder mal was von euch höre (hoffe nur Gutes). Werde mich auf jeden Fall wieder melden. Außerdem habe ich auch immer so viele Fragen. Kommt bestimmt noch einiges von mir.

Wünsche euch alles Gute, haltet die Ohren steif! Bis dann

Peti

[Anke2004]

Liebe Peti, wie geht es Dir ? Als ich Deine Zeilen lad, musste ich an mich denken. Ich war der absolute Angsthase, was die Chemo betrifft, aber: ich habe es geschafft. Ich war nach der ersten Chemo im Krankenhaus, hatte mir zuviel zugemutet und mich irgendwo angesteckt, danach monatelange Quarantäne zu Hause. Ich habe das beste daraus gemacht, ich bekam Neupogen in den ersten Tagen nach der Chemo, damit meine Leukos stiegen, so konnte ich auch Besuch empfangen und vielleicht mal zum Einkaufen gehen. Das waren am Anfang meine Highlights. Sehr große Menschenmengen musste ich meiden. Aber lass Dir sagen, die Zeit ging auch rum und danach hat mein Mann mich mit einer Reise belohnt, auch zwischen den Chemos habe ich mich immer wieder belohnt, wenn es auch nur ein schönes Essen mit meinem Mann war. Es geht vorrüber und danach fühlst Du Dich stärker denn je, das soll uns erst mal einer nachmachen ! ? ! Ich fühle mit Dir und drücke Dir ganz fest für die nächste Zeit die Daumen. Du wirst das meistern ! Alles Gute wünscht Dir Anke !

[s-angel]

Hallo Peti,

kann deine angst gut verstehen, habe meine Diagnose auch erst erhalten am letzten freitag BK mit 28 und schwanger in der 36 woche. op, chemo und bestrahlung

habe am meisten angst vor der chemo, eigentlich ganz schreckliche angst, wie wird das mit dem kleinen, kann ich das schaffen?

Aber muss echt sagen, eure Antworten haben mir sehr mut gemacht.

Peti ich kann nur sagen, wir werden das schon schaffen, schon alleine für unsere Kinder.

Viele liebe Grüße

Steffi

[lachmoewe]

Hallo ihr Lieben,

ich habe 7 Chemos schon hinter mir und auch wenn mein Verstand sagt, die letzte schaffst du auch noch, habe ich vor dieser hoffentlich letzten Chemo großen Respekt. Ich schreibe bewußt nicht Angst, denn dieses ach so geliebt und gleichermaßen gehaßte Mittel soll uns doch alle wieder gesund machen.

Es hilft kein Jammern, trotzdem mich die letzten 3 Chemos doch wirklich stark beeinnträchtigen. Nerven- und Muskelschmerzen, Geschmackverlust, wobei ich doch ein Genußmensch bin, die Haut- und Schleimhautprobleme nicht zu vergessen. Ich sage mir immer, es gibt viele Leidensgenossen und wir alle kämpfen hoffnungsvoll gegen diese Krankheit.

Am Anfang meiner Therapie erhielt ich eine wundervolle Postkarte mit folgendem Spruch. Er hilft mir oft wenn meine so positive Willenskraft ins wanken gerät.

" Das, was vor uns liegt, und das, was hinter uns liegt, ist nichts, verglichen mit dem, was in uns liegt."

Also Mädels, kämpfen und vorallem durchhalten,

liebe Grüße
Claudia

[briho]

Hallo Peti,


wie ist deine erste Chemo am 18.06 verlaufen?
Ich hoffe doch für dich, dass keine Nebenwirkungen aufgetreten sind.

Wäre schön wenn du dich wieder melden würdest

[elsi]

Liebe Peti, bei mir liegt die Behandlung schon etwa 3 Jahre zurück. Auch die volle Hochdosierung bekommen. Naja mir gings nicht allzu gut dabei. zur Unterstützung habe ich in den ersten Tagen eine Freundin oder meine Schwester eingeladen, die für meine seele ganz wichtig waren. Ich habe während der gesamten Zeit mein Buben versorgen können. Aber Du kannst ja mal bei Deiner Kasse fragen, ob Du eine Haushaltshilfe bekommst. Das unterstützt sehr. Und Du hast mehr Zeit für Dich. Ich drücke Dir alle Daumen und schicke Dir viele Heilengel die Dich begleiten sollen. Und einen dicken Fußtritt für eventuelle Nebenwirkungen. Sei herzlich umarmt elsi

[Peti8]

Hallo an alle, möchte mich mal wieder melden!

Also, meine Chemo ist vom 18.06. auf 25.06. verschoben worden, weil mein Port nicht gelegt werden konnte, hatte nämlich ein Ekzem an genau dieser Stelle. Also wurde mein Port am 18.6. gelegt und vorgestern ist es dann mit meiner ersten Chemo losgegangen!
Ich muß sagen, bis jetzt geht es mir sehr gut. Ich hatte die Woche zuvor fast keinen Appetit und habe auch etwas abgenommen vor lauter Nervosität. Bin aber vorgestern relativ ruhig ins Krankenhaus gegangen (was mich sehr verwundert hat), ich habe mir gedacht, es hilft ja eh nichts, da muß ich jetzt durch, egal wie.
Nach der Chemo war mir leicht schwindelig und hatte etwas wacklige Beine. Ich war auch ganz blaß im Gesicht, beim Schlucken war ich etwas trocken im Mund. Aber Übelkeit hatte ich überhaupt nicht! Hatte sogar Hunger Zuhause. Habe ja viele Tabletten für Nebenwirkungen bekommen.
Heute am dritten Tag geht es mir immer noch gut. Bin zwar etwas wackelig auf den Beinen, aber sonst paßt alles (bis jetzt). Habe sogar sehr guten Appetit! Dem Gefühl nach geht es mir so, als ob eine Grippe im Anmarsch wäre, aber nicht schlimm. Habe aber gehört, dass es vielen ab dem dritten Tag schlecht gegangen ist, bin ja gespannt!

Noch etwas: Meine Mama (80 Jahre, hatte mit 44 Jahren Brustkrebs, linke Brust weg, war bis jetzt nichts mehr) mußte am Montag zum "Stanzen" ins KRH, da nach Routineuntersuchung Krebsvorsorge etwas festgestellt worden war. Ergebnis: Tumor bösartig!
Nächste Woche ist OP-Termin.
Das darf doch nicht wahr sein!!! Jetzt bin ich ihr nicht einmal eine große Hilfe, da ich selber schauen muß, wie ich zurecht komme.

Ich werde mich wieder mal melden, wie´s mir geht, und würde mich freuen, von euch auch mal wieder was zu hören!

Macht´s gut und haltet die Ohren steif!

Peti

[Mary-Lou]

Hallo Peti,
schön, dass Du Deine erste Chemo überstanden hast.
Muss Dir doch nicht zwangsläufig schlecht gehen nach Chemo.
Wirst sehen ab dem dritten Tag wird es auch nicht schlechter.
Das mit dem Hungergefühl kenne ich auch sehr gut. Hatte auch
ständig Hunger, hauptsächlich in den ersten drei Tagen nach
Chemo. Lag bei mir an den Cortison-Gaben, das hatte dann so richtige
Fressattacken zufolge.
Übringens, mir war die ganze Zeit n i e übel. Wahrscheinlich
haben die EMEND-Tabeltten bei mir so gut gewirkt.
Wünsche Dir und Deiner Mama
alles Gute
Christel