Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Krebsarten > Brustkrebs

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 20.01.2010, 17:08
Benutzerbild von Bärbel
Bärbel Bärbel ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 09.07.2009
Ort: BaWü
Beiträge: 850
Standard Sentina-Studie; Sentinel-OP

Hallo Ihr Lieben,
verstehe was nicht, vielleicht kann´s mir jemand erklären ??

Nach Sentinel-OP (N0/1) und neoadjuvanter Chemo hatte ich mich bereit erklärt zur OP Anfang Januar im Rahmen der Sentina-Studie nochmals die Sentinel-OP durchführen zulassen. Also, erneute Markierung der neuen Wächterlymphknoten - es waren 2 Stück, welche in der Brust genau zwischen "altem" Wächter(in der Achsel) und Tumor lagen. Ergebnis: einer ist befallen

Ich frage mich jetzt 1. warum diese Lymphknoten nicht schon bei der ersten Markierung als Wächter fungierten ? und 2. ist denn dieses Methode der Sentinel-OP wirklich sicher? Hätte ich nicht an dieser Studie teilgenommen, wäre das überhaupt festgestellt worden bzw. kann man wirklich sicher sein, keine weiteren befallenen LKs zu haben, wenn der Wächter frei ist?
Bisher bin ich davon ausgegangen, aber im Moment habe ich doch starke Zweifel?

LG Claudia
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 20.01.2010, 17:26
Sylvie M. Sylvie M. ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 01.12.2008
Beiträge: 87
Standard AW: Sentina-Studie; Sentinel-OP

Hallo Bärbel,

ich muss schon sagen, dass mich Dein Beitrag erschreckt, denn mir wurde auch den Wächterlymphknoten entnommen und er war nicht befallen. Es gibt halt bei dieser Krankheit keine absolute Sicherheit. Ich habe beispielsweise auch schon von einem Fall gehört, in dem der Wächter beim Schnellschnitt während der OP frei war und später bei der feingeweblichen Untersuchung doch Tumorzellen gefunden wurden. Das passiert wohl in 2 % der Fälle. So ähnlich wird es in Deinem Fall auch sein, denn die Sentinel Node Methode ist ja erwiesenermaßen sicher, nur halt nicht 100%ig.

Liebe Grüße & alles Gute für Dich!
Sylvie
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 20.01.2010, 17:41
Benutzerbild von Bärbel
Bärbel Bärbel ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 09.07.2009
Ort: BaWü
Beiträge: 850
Standard AW: Sentina-Studie; Sentinel-OP

Liebe Sylvie,
ich wollte jetzt wirklich niemanden erschrecken. So weit ich weiß, soll durch diese Sentina-Studie die Sicherheit der Sentinel-Methode in der Neoadjuvanz gesichert werden. Bisher ist dies wohl erst - so hab´ich es verstanden - bei adjuvanter Chemotherapie gesichert.....

Lg Claudia
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 20.01.2010, 22:17
stadi stadi ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 05.07.2009
Beiträge: 236
Standard AW: Sentina-Studie; Sentinel-OP

Hallo Claudia,

mir wurde es so erklärt, dass nachdem der/die Wächter entnommen wurden, andere Lymphknoten die Funktion des Wächters übernehmen.
Daher wird es wohl sein, dass man bei einer 2. Markierung wieder Wächter findet.

Lieber Gruß
Beate
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 21.01.2010, 10:42
Sylvie M. Sylvie M. ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 01.12.2008
Beiträge: 87
Standard AW: Sentina-Studie; Sentinel-OP

Hallo Claudia,

natürlich wolltest Du niemanden erschrecken. Ich finde es gut, dass Du über Deine Erfahrungen schreibst. Es macht halt mal wieder deutlich, dass es bei BK keine absolute Sicherheit gibt sondern nur Wahrscheinlichkeiten. Mit dem Restrisiko müssen wir umgehen (lernen). Ich hoffe, bei Dir wurde durch den positiven SN-Befund keine neue Therapie notwendig.

Liebe Grüße
Sylvie
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 21.01.2010, 12:31
Benutzerbild von Bärbel
Bärbel Bärbel ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 09.07.2009
Ort: BaWü
Beiträge: 850
Standard AW: Sentina-Studie; Sentinel-OP

Hallo Ihr,
leider sieht es so aus, dass ich nächste Woche nochmal operiert werden muss. Und zwar werden aufgrund des befallenen LKs weitere entfernt. Der Prof. meinte zwar, dass die Wahrscheinlichkeit gering ist, dort etwas zu finden, aber natürlich ist es sicherer nachzuschauen.

Mir wurde gesagt, dass es sehr selten ist, dass trotz freiem Wächterlymphknoten weitere LKs befallen sind. Aber wie man bei mir sieht, ist es durchaus möglich.......Und eines ist klar: hätte ich nicht an dieser Studie teilgenommen, wäre der befallene LK erstmal nicht festgestellt worden Das finde ich doch etwas beunruhigend.......

LG Claudia
Mit Zitat antworten
  #7  
Alt 21.01.2010, 12:58
Benutzerbild von DelphinHH
DelphinHH DelphinHH ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 25.10.2005
Ort: Hamburg
Beiträge: 501
Standard AW: Sentina-Studie; Sentinel-OP

Hallo Bärbel,

ich finde Deinen Beitrag sehr interessant.
Zum Verständnis habe ich noch eine Frage zur Abfolge:
Wieviel Zeit lag zwischen der ursprünglichen Sentinel-OP und der im Rahmen der Studie durchgeführten 2. OP?

So, wie ich es verstanden habe, war die erste Wächterlymphknoten-Entfernung VOR der Chemo.
Die Chemo hat vermutlich den Tumor in der Brust verkleinert bzw. komplett vernichtet. Oder?
Ich frage das nur, um den Ablauf zu verstehen - ob theoretisch noch während der Chemo etwas gewachsen sein könnte oder eben bei der Sentinel-Methode etwas durch die Lappen gegangen ist.

Liebe Grüße
Alexandra
__________________
Rückwärts leben geht nicht.
Mit Zitat antworten
  #8  
Alt 21.01.2010, 13:19
Benutzerbild von Bärbel
Bärbel Bärbel ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 09.07.2009
Ort: BaWü
Beiträge: 850
Standard AW: Sentina-Studie; Sentinel-OP

Hallo Alexandra,

die 1. Wächterlymphknoten-OP war im Juni, die 2. jetzt Anfang Januar. Dazwischen wurde ich neoadjuvant mit Chemo 4xEC + 4xDOC und Lapatinib behandelt. Leider hat der Tumor nicht so auf die Chemo angesprochen, dass er verschwunden ist, aber lt. US ist er jedoch durchaus geschrumpft. In meinem Befund steht: Regressionsgrad 0 was ich in diesem Zusammenhang leider auch nicht ganz verstehe - muss ich noch nachfragen.

Das während der Chemo noch was gewachsen sein könnte -so habe ich das noch nicht gesehen. Ist sowas wahrscheinlich? Der Prof. geht wohl eher davon aus, das die Sentinel-Methode in meinem Fall versagt hat.

Liebe Grüße
Claudia
Mit Zitat antworten
  #9  
Alt 21.01.2010, 13:40
Benutzerbild von Renatchen
Renatchen Renatchen ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 03.07.2009
Ort: Deutschland
Beiträge: 10
Standard AW: Sentina-Studie; Sentinel-OP

Hallo Bärbel,
Habe im Mai 09 BK OP gehabt und man hat gleich ohne Studie die Sentineluntersuchung durchgefürt um zu sehen ob andere Lymknoten befallen sein können, wenn Sentinel ( Wächterknoten) befallen ist,werden in Level 1,2 oder 3 weitere Lymknoten entnommen um sicher zu gehen wie weit der Krebs gestreut hat.Und um eine gesicherte Therapie zu finden.
Hoffe Du kannst was mit Anfangen. Gruß Renate
Mit Zitat antworten
  #10  
Alt 21.01.2010, 13:45
Benutzerbild von DelphinHH
DelphinHH DelphinHH ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 25.10.2005
Ort: Hamburg
Beiträge: 501
Standard AW: Sentina-Studie; Sentinel-OP

Zitat:
Zitat von Bärbel Beitrag anzeigen
Das während der Chemo noch was gewachsen sein könnte -so habe ich das noch nicht gesehen. Ist sowas wahrscheinlich?
Oh je, ich wollte jetzt keine neuen Bedenken zufügen. Das waren nur meine Überlegungen. Die Wahrscheinlichkeit hängt vermutlich mit dem Ansprechen auf die Chemo zusammen.
Aber gut, dass sie JETZT bei der OP bei Dir erwischt wurden.

Liebe Grüße
Alexandra

P.S.:
Bei mir waren 2-3 Lymphknoten befallen. Deshalb von Vornherein keine Sentinel-OP. Ich hatte ebenfalls eine neoadjuvante Chemo, die Lympknoten wurden erst NACH der Chemo entfernt - bei der BET. Der Tumor war danach geschrumpft, aber nicht ganz weg und auch in einem der Lymphknoten waren noch aktive Krebszellen zu finden.
Die OP war im März 2006 und es geht mir gut!

__________________
Rückwärts leben geht nicht.
Mit Zitat antworten
  #11  
Alt 21.01.2010, 14:23
Benutzerbild von Bärbel
Bärbel Bärbel ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 09.07.2009
Ort: BaWü
Beiträge: 850
Standard AW: Sentina-Studie; Sentinel-OP

Hallo Alexandra,

nein, neue Bedenken habe ich deswegen nicht.....gehe bei mir von einem "nicht-funktionieren" der Sentinel-Methode aus.
Vielen Dank aber für "Deine Geschichte". Angst macht mir nämlich jetzt eher der Gedanke, dass sie noch mehr befallene LKs finden.....

Liebe Grüße
Claudia
Mit Zitat antworten
  #12  
Alt 21.01.2010, 14:29
Benutzerbild von suze2
suze2 suze2 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 05.05.2007
Ort: österreich
Beiträge: 2.451
Standard AW: Sentina-Studie; Sentinel-OP

hallo ihr lieben,
also ich versteh es eher so, dass bei dir, claudia, wohl bei der ersten wächter OP eben NICHT ALLE wächter gefunden wurden. die treffsicherheit hängt u.a. von der markierungsmethode ab (farbe oder radioaktiv).

(ich habe mich damals erkundigt, da bei mir die esentinelOP nach der BK-OP stattfand ("verzögerter sentinel"), weil der tumor bis dorthin als gutartig eingeschätzt wurde (auch im schnellschnitt bei der OP).

dass beim schnellschnitt etwas gutartig erscheint, es aber dann doch eine böse überraschung gibt, habe ich anhand meines tumors erfahren. das selbe kann natürlich auch bei einem lymphknoten passieren, der schnellschnitt ist nicht 100%ig, aber ich denke, es ist sehr selten.

alles gute wünsch ich euch!
suzie
__________________
seit 2005 bin ich ein angsthase
Mit Zitat antworten
  #13  
Alt 21.01.2010, 14:35
gilda2007 gilda2007 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 04.09.2007
Beiträge: 1.909
Standard AW: Sentina-Studie; Sentinel-OP

Bei mir wurde beim Sentinel-Schnellschnitt erst mal nichts gefunden, die Feinbiopsie ergab dann aber eine Mikrometa. Ich machte dann Chemo und bei der BET wurden weitere 12 Lymphknoten entfernt, die dann frei waren. Die Operateurin tat sich wohl sehr schwer, überhaupt so viele bei mir zu finden, da sie alles sehr klein und versteckt waren. Sie musste ziemlich "wühlen", wie sie das sagte. Also letztlich weiß ich auch nicht, ob sie nur zufällig 12 unbefallene fand, oder ob wirklich alle frei waren. Mir wurde das zwar schön mit der "Perlenkette" erklärt, die solche Lymphknoten bilden, aber wenn man dann aufgeschnitten auf dem OP-Tisch liegt, siehts halt ganz anders aus.

Gleichzeitig hat die frühere Alternative, alle Lymphknoten zu entfernen, die man finden kann, statistisch auch keine besseren Ergebnisse gebracht. Wir müssen wohl leider einfach damit leben, dass wir ab jetzt auf einem Pulverfass sitzen. So empfinde ich es zumindest häufig
Mit Zitat antworten
  #14  
Alt 21.01.2010, 15:25
deena3 deena3 ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 25.06.2006
Ort: Raum Stuttgart
Beiträge: 500
Standard AW: Sentina-Studie; Sentinel-OP

Hallo Bärbel, erst mal Grüße von BW nach BW!
Mir wurde auch in der ersten (brusterhaltenden) Op der Sentinel entfernt, der nicht befallen war. Später wollte man nochmals brusterhaltend operieren, weil man zu nahe am "Gesunden" war; da entschied ich mich aber für eine Ablatio. Bei dieser Op wurden nochmals 17 Lymphknoten entfernt, die wieder nicht befallen waren. Auf meine Frage, warum dies gemacht wurde, obwohl der Sentinel nicht befallen war, erklärte mir der Arzt, dass es neue Erkenntnisse in den USA gäbe, wonach der Sentinel oft "übersrungen" würde und sich dahinter befallenen LK befinden könnten. Das war der Stand 2006. Demzufolge schlußfolgere ich für mich, dass die Sentinelmethode wohl doch nicht der Weisheit letzter Schluss ist....

Liebe Grüße von deena3

Geändert von deena3 (21.01.2010 um 17:11 Uhr)
Mit Zitat antworten
  #15  
Alt 21.01.2010, 15:57
Benutzerbild von Bärbel
Bärbel Bärbel ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 09.07.2009
Ort: BaWü
Beiträge: 850
Standard AW: Sentina-Studie; Sentinel-OP

Hallo an alle,
danke für Eure Reaktionen - die ganze Sache beschäftigt mich schon ein bischen

Suzie - genau das habe ich mir heute auch schon überlegt. Vielleicht ist die Markierung der Sentinel der springende Punkt. Bei wurde radioaktiv gekennzeichnet, aber dabei kommt es ja auch darauf an, ob das radioaktive Material an der richtigen Stelle eingespritzt wird, oder?

LG Claudia
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 12:39 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55