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  #1  
Alt 08.01.2007, 13:33
ursframa ursframa ist offline
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Standard Du fehlst mir so......(Meine Geschichte)

Hallo zusammen

Jede Person hier, hat seine eigene Geschichte.

Und nun, passierte das Schrecklichste auch bei mir.

Mein lieber Papi

Am 24.12. ist mein Papi (nicht mein leiblicher) aber dennoch waren wir uns sehr nah, gestorben.

Er war Arzt. Aber nicht nur. Er half mir über Jahre hinweg - mit meinen Unfallfolgen zu leben, zu kämpfen, für die Gerechtigkeit, aber auch für meine Schmerzen. Ich habe viele Erinnerungen an Dich. Als ich Dich kennenlernte, gabst Du mir die Antwort, die ich absolut nicht hören wollte in jener schwierigen Lebenslage. Aber Du hast Dich nicht getäuscht und mir einfach die Wahrheit gesagt.
NIE, wurde Dir etwas zu viel. Er und meine Mutti waren die Einzigen, die all die Jahre hindurch zu mir gehalten haben. Egal, wie schwierig es oft war. (oder ich am verzweifeln war....) Entweder half er wieder, mit Anrufen beim Anwalt oder den Versicherungen, oder meine Mutti.
Er und ich, standen uns sehr nahe. Obwohl er ein ruhiger Mensch war. Eine unermessliche Wahrheit drang aus jeder Deiner Poren und Deiner REINEN Seele.
Wir waren Freunde. Wir waren aufrichtig und liebevoll und haben Augenblicke miteinander geteilt, Ängste und Erfolge ohne irgendeine Gegenleistung dafür zu erwarten ausser dieser Freundschaft. Wir haben uns ausgesucht und uns direkt gemocht. Auch wenn wir uns nicht häufig gesehen haben, wegen Deiner Arbeit und den Alltagsroutinen, so wussten wir doch, dass wir aufeinander zählen konnten, wenn wir uns brauchten.

NUR eines wusste ich nicht, dass er krank war. Das erzählte er mir nicht! Nein er erzählte es niemanden......

Es schmerzt mich sehr, dass ich nicht bei Dir war, als es Dir gesundheitlich schlecht ging. Alles ging so schnell, Du gabst mir keine Zeit Dich zu sehen. Vielleicht wolltest Du auch nicht, dass ich Dich so sähe und wünschtest Dir, dass ich Dich so in Erinnerung behalte wie an dem letzten Abend, als wir uns trafen und Du mich so stark und liebevoll umarmtest, dass ich es bis heute spüre. Und Deine Worte, halte durch... es kommt schon gut.
Das ist eine Vermutung.. Doch ich denke, dass Deine Frau mich nicht mehr an Dich heranlassen wollte. Obwohl sie wusste, wie wir zueinander standen. Sie musste niemals Angst um Dich haben. Wegen mir. Du warst mein Papi.

Anno 2005 musstest Du für ca 1 Monat eine Pause einlegen. Da bekam ich es mit der Angst zu tun. Du, wie ich damals nahm mich nicht so ernst...Du; ich bin da für dich. Ich müsse mir keine Gedanken machen. Ich bin schliesslich Arzt. er spüre es schon...
Dabei hatte er seit Sommer Mühe. Er musste oft an Wochenenden schlafen gehen... So wie ich, damals, als der Unfall geschah - als ich noch weiterarbeitete...bis ich nach 4 Jahren einen Zusammenbruch erlitt. Er half mir, er stand mir bei, er unterstützte mich, weil ich mit dem nicht umgehen konnte, ICH und nicht mehr arbeiten können? Wow, das war ein Ding, aber er war da, immer und jede Zeit.
Und dann das

Keiner wusste es. Am 25.11. erhielt ich die bittere Wahrheit. Krebs mit Ablegern in der Leber.....
Niemand glaubte mehr an ihn, jeder sagte mir, das schafft keiner mehr.
Ich fing an zu lesen, was dieser Krebs bedeutet. Aber ICH glaubte an Dich....
Ich konnte iDir nur noch SMS schreiben. Wie ich an Dich glaube, wie ich Dich vermisse, wie ich Dich mag....
Ich musste es schreiben, obwohl er wusste, dass ich ihn sehr lieb gewonnen hatte. Auch er mich. Wir wussten es ohne grosse Worte. Ich war wie betäubt....aber ich hoffte....-

bis ich am 24.12. diese entsetzliche Nachricht erhielt.
Ich dachte Warum? Warum gerade am Heiligen Tag? Warum konnte ich nicht mehr mit ihm reden? Warum immer die liebsten Menschen?
Ich weiss - am 3.1. war die Beerdigung - man versuchte mich zu trösten. Ich war aus Stein... immer wieder hörte ich, das Leben geht weiter.....
Das weiss ich - aber mich stören diese Worte...denn sie tun weh....
Denke an die schönen Stunden......
Als wir, wegen ihm in seine Heimat flogen...
Auf seine Insel.... in Spanien. Wir waren so vertraut miteinander.

Da ich schon mit 7 Jahren den Vater verlor (Nicht durch den Tod - aber ich empfand es so. Die alten Wunden reissen wieder auf......
Ich versuchte Kontakt herzustellen vor 10 Jahren - um mit ihm und mir Frieden zu schliessen. ER will nicht - er ist wieder weg, abgehauen ins Ausland) Ich empfinde keinen Hass oder Groll, nur Traurigkeit. Ich glaubte es überwunden zu haben. Da ER für mich der Papi war.
Er kannte ihn auch, mein Vater, half mir aber über diesen Schmerz hinweg.
Er sagte noch, lass es so bleiben wie es ist. Es tut Dir nur weh!! Er tut Dir weh!!

Sorry, dass ich mich so mitteile. Ich weiss, hier haben auch einige - liebe Menschen verloren, ich empfinde tiefes Beileid.

Vielleicht habe ich noch mehr Mühe damit umzugehen, weil ich vor 5 Jahren meine Freundin verlor? Mein Papi wusste es als erstes...orientierte mich damals, er telefonierte mir, von seiner Heimat, seiner Insel aus und teilte es mir mit. Sie war eine Patienin von ihm.....
an Ostern 2006 starb meine Tante an Krebs....(hatte mit dem schon Mühe, konnte aber dabei sein.......) und er jetzt am 24.12.2006

Einen kleinen Trost an dem ich mich etwas halten kann. Jemand schrieb mir, stell Dir vor, er ist nun Dein Weihnachtsengel. Ja ich glaube an Engel. Ich spreche täglich mit ihm. Aber es ist nicht dasselbe.

Wunden heilen...ich weiss. Aber bei mir wird dies lange dauern... ich bin immer noch wie geschockt.

Mir ist kalt - es ist Winter. Der nächste Sommer wird kommen - gewiss - aber dazu muss die Zeit meine Wunden heilen...

Danke. Danke, dass ich hier meine Gedanken niederschreiben durfte.

Geändert von ursframa (08.01.2007 um 13:39 Uhr)
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  #2  
Alt 08.01.2007, 13:49
Rainbow37 Rainbow37 ist offline
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Standard AW: Du fehlst mir so......(Meine Geschichte)

Hallo Ursframa,

zuerst einmal möchte Dich Dir mein herzliches Beileid aussprechen. Ich kann mir gut vorstellen, wie es Dir geht. Habe im März 06 meinen Freund an SPK verloren.
Es wird sicherlich sehr lange dauern, bis Du über den Verlust hinweg kommst, wenn das je überhaupt geht.
Aber bedenkt, daß es Deinem Vater, da wo er jetzt ist, besser geht. Er hat keine Schmerzen mehr. Das er Dir nichts von seiner Krankheit erzählt hat, liegt wohl daran, das er Dich nicht verletzen wollte......

Dein Vater wird immer bei Dir sein.

Liebe Grüße
Gertrud
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  #3  
Alt 08.01.2007, 19:01
ursframa ursframa ist offline
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Standard AW: Du fehlst mir so......(Meine Geschichte)

@Rainbow

vielen Dank für die aufmunternden Worte.

Ja, obwohl man mir schon anhängt, ich sähe alles schwarz, ich müsse das Positive im Leben sehen, weiss ich, dass ich lange habe, diesen Schmerz verarbeiten zu können.
Vergessen werde ich ihn nie! Hoffe aber, dass diese Schmerzen, irgendeinmal aufhören werden.

Lieben Gruss und Danke
Franziska
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  #4  
Alt 11.01.2007, 12:23
Benutzerbild von evelin
evelin evelin ist offline
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Standard AW: Du fehlst mir so......(Meine Geschichte)

Mein aufrichtiges Beileid
Es tut mir sehr leid um deinen verlust und weiss genau wie du dich fühlst.
Auch ich habe meine geliebte Mutter vrloren am 21.11 und höre ständig es ist besser für sie so.Und das Leben geht ja weiter.Das sehen wir jetzt natürlich anders aber ich Hoffe für uns das es irgendwann nicht mehr so weh tut.
Verliere deinen mut nicht die Zeit wird auch unsere wunden vieleicht nicht heilen aber lindern.
Stiller Gruss Evi
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  #5  
Alt 25.01.2007, 20:59
ursframa ursframa ist offline
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Standard AW: Du fehlst mir so......(Meine Geschichte)

Mein lieber Papi, mein lieber Freund!

Diesen Brief habe ich unzählige Male zu schreiben begonnen. Ich hab Dir soviel zu sagen und anzuvertrauen, dass ich nicht wusste, wo ich anfangen sollte. Doch hier bin ich nun, und das ist mein Brief, mein Tribut an Dich.

Diejenigen, die sagen, dass Du nicht mehr bei uns seist, irren sich. Jeden Tag bist Du mehr bei uns, denn Dein Wesen ist unauslöschlich. Ich habe viele Erinnerungen an Dich.

Was hatten wir für einen Spass zusammen!!! Dein Lachen schallte durch unser Haus, durch Deine Praxis und Deine Freude übertrug sich auf unsere Seelen. Deine Umarmungen waren vollständig, voller Liebe und Zärtlichkeit. Eine unermessliche Wahrheit drang aus jeder Deiner Poren und Deiner REINEN Seele. DANKE!

Wir waren Freunde mit allem, was dies beinhaltet. Wir waren aufrichtig und liebevoll und haben Augenblicke miteinander geteilt, Ängste und Erfolge ohne irgendeine Gegenleistung dafür zu erwarten ausser dieser Freundschaft. Wir haben uns ausgesucht und uns direkt gemocht.

Wer nun sagt, daß er Deinen Weggang bedauert, soll dies mit Seele und Herz tun oder einfach seine Worte fernhalten von uns. Wir, die wir Dich wirklich lieben, brauchen keine Falschheiten von anderen.

Es schmerzt mich sehr, dass ich nicht bei Dir war, als es Dir gesundheitlich schlecht ging. Alles ging so schnell, Du gabst mir keine Zeit Dich zu sehen. Vielleicht wolltest Du auch nicht, dass ich Dich so sähe und wünschtest Dir, dass ich Dich so in Erinnerung behalte wie an dem letzten Abend, als wir uns trafen und Du mich so stark und liebevoll umarmtest, dass ich es bis heute spüre.

Vergiss nicht den Traum von Deiner zweiten Heimat. Deine geliebte Insel. Vergiss das Meer sowie das Rauschen des Meeres nicht. Vergiss die schönen Stunden, die Du dort verbringen konntest nicht.
Vergiss nicht, dass Du mir gezeigt hast, wie gut es Dir geht. So will ich Dich sehen: frei und umgeben von Düften, die Frieden bedeuten. Ich werde niemals vergessen, wer Du bist. Und den, den Du liebtest, werde ich nicht im Stich lassen.

Ich verspreche Dir, dass ich Dir, wenn ich reise, immer ein Foto widmen werde, und wenn ich einen der Orte besuche, die Du mit soviel Leidenschaft beschrieben hast, werde ich Dir zu Ehren eine Blume hinterlassen. Bei Deiner geliebten Insel.

Ich werde mich nicht verabschieden, dafür gibt es keinen Grund. Ich fühle Deine Gegenwart, aber weil ich menschlich bin, fühle ich auch Deine Abwesenheit.

Flieg hoch, von Nord nach Süd, von Ost nach West. Fröne Deiner Leidenschaft, wenn Du willst, und mach die besten Fotos von diesem anderen und vollen Leben, das Du jetzt sicher hast. Bewahre sie auf, denn Gott weiss, daß wir uns irgendwann wiedersehen werden, und dann erzählst Du mir, was Du alles erlebt hast, welche Tönung dort alles hat, wie Deine Reisen sind und wie man in Frieden lebt.

Wir werden uns viel zu berichten haben, aber schau auf mich manchmal von dort oben und schenke mir eine Umarmung. Die kann ich manchmal nur zu gut gebrauchen.

Wenn Du meine Tante Mathilde oder Barbara triffst, stell Dich ihr als meinen Papi/Freund vor. Du wirst sie gerne mögen und .....ihr seid meine Schutzengel, und ich bin eine treue Freundin, die nicht vergisst.

Ich könnte noch lange weiterschreiben, mein Papi/Freund Urs. Blick einfach in mein Herz, und Du wirst die ganze Liebe sehen, die von dort zu Dir aufsteigt. Mehr braucht es nicht.

Meine Papi/Freund Urs..... komm bald zurück..... ich warte auf Dich.....

Auf immer in bedingungsloser Freundschaft an meinen Papi.
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  #6  
Alt 25.01.2007, 21:09
ursframa ursframa ist offline
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Standard AW: Du fehlst mir so......(Meine Geschichte)

Es ist nun einen Monat her....

aber ich traure immer noch sehr. Ich verstehe es immer noch nicht. Warum Du?
Warum hast Du das nicht bemerkt? Als Arzt?

Heute weiss ich, dass Du viel Kummer hattest - die Du in Dich hineingefressen hattest. Musste der Darmkrebs - wegen dem kommen?
Weil Du alles in Dich hineingefressen hattest?

Du warst so ein schöner Mann. Du bist allen aufgefallen. Deine Haarpracht mit 60 - es war wundervoll.

Am 21.1. wärest Du 60 geworden. Genau vier Wochen vorher bist Du gestorben.
Am 24.12.2006.

Ich bin heute noch in tiefster Trauer. Es vergeht keinen Tag wo ich keine Tränen vergisse. Ich kann immer noch nicht damit umgehen.

Du bist nicht mehr da.... wie oft, wollte ich einfach ins Auto steigen zu Dir kommen und Dir erzählen. Auch gute Sachen.... Langsam aber sicher kommt etwas Licht in meine Geschichte. Wie gerne würde ich Dir das erzählen. Dir das mitteilen, mit Dir sich darüber freuen....
Um ehrlich zu sein, ich kann mich nicht richtig freuen. Es geht nicht.
Meine Seele die weint, sie ist stark verwundet.

Ich hoffe, dass wir uns wieder mal sehen.

Um ehrlich zu sein, mir geht es gesundheitlich immer schlechter, keiner weiss genaueres....könnte ich zu Dir kommen, dann würde etwas gehen.
Doch viele sagen, mit dem müssen sie nun fertig werden. Ein Neuanfang....
ha, einen Neuanfang! Wie soll es einen Neuanfang für mich sein, wenn ich immer schwächer, dünner, etc werde?
Es ist nicht nur wegen Dir, das weiss ich.

Es werden Krankheiten vermutet.....aber eine richtige Diagnose wurde noch nicht erstellt. d.h. eine schon - mit dem könnte ich leben. Würde ich die Medikamente dazu erhalten. Aber solange ich keine erhalte, lebe ich gefärlich. Ich muss warten.... und dies seit anfangs Dezember.
Obwohl wir beide wissen, dass es mit mir seit 2003 bergab geht.
Seit 2006 geht es immer rasanter.....um ehrlich zu sein, manchmal bekomme ich Angst.... grosse Angst.

Papi, mein lieber Urs, ich hoffe, Du kannst Dich einwenig erfreuen, dass bald meine Geschichte ein Ende hat. Wenigstens etwas.... ;-)

Ich werde immer an Dich denken.

Herzlichst
frama

Geändert von ursframa (25.01.2007 um 21:16 Uhr)
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  #7  
Alt 26.01.2007, 03:57
ursframa ursframa ist offline
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Beitrag AW: Du fehlst mir so......(Meine Geschichte)

Schmerz du ungebetener Gast,
wie oft holst du mich aus tiefstem Schlaf,
um mir zu zeigen, daß du wieder da bist.
Am Tage verfolgst du mich auf Schritt und Tritt,
machst so manches Vorhaben zunichte.

Rücksichtslos zeigst du mir
stetig meine Grenzen.
Manchmal betäube ich dich,
was du mir später doppelt heimzahlst.

Wenn ich stumm werde,
weil du jede Freude,
jedes Lächeln in mir ersticktst,
wenn ich mich schließlich
in mich verkrieche,
können nur noch meine
stillen Tränen ausdrücken,
was ich fühle.

Urs Du fehlst mir so...und der Schmerz ist gross, ja er wird immer grösser...
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  #8  
Alt 04.02.2007, 00:37
ursframa ursframa ist offline
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Standard AW: Du fehlst mir so......(Meine Geschichte)

wie Kerstin schrieb - ergeht es mir auch in etwa gleich:

Standard Unfallfolgen und irgendeine Krankheit die mich krank macht und ich werde immer schwächer...nehme ab etc.... wiege noch 46 kg, bei 170 cm.
Seit DU nicht mehr da bist, hilft mir niemand mehr. Jeder nützt es aus, ob Anwalt oder Ärzte.

Einige hier kennen mich und meine Geschichte ja... ich war lange nicht mehr online, weil ich den Kampf gegen die Trauer fast verloren habe. Da es mir so schlecht geht, ich immer kraftloser werde, eigentlich seit 2003 geht es bergab, seit 2006 immer mehr und seit Du krank warst noch mehr - bis ich kollabrierte. Und so gehe ich meinem Papi jeden Tag ein Stück entgegen...
Ich weiss nicht ob mein Herz das noch lange mitmacht.
Schon der Unfallgeschichte wegen - Deines Todes wegen - stosse auf Unverständnis - man vereppelt mich, da Du nicht mehr mein Beschützer bist und denen die Meinung sagen kannst, weil ich nicht keine Kraft mehr hab - man sagt mir immer wieder das Leben geht weiter.
Ja es geht weiter.....aber wie???!
Ich hätte Dir so viel zu erzählen - aber von Angesicht zu Angesicht.



Man sagt, das Leben geht weiter- stimmt nicht!
Mein Leben steht still, seit mein Papi ging.
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  #9  
Alt 04.02.2007, 01:13
Benutzerbild von Heike_B
Heike_B Heike_B ist offline
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Standard AW: Du fehlst mir so......(Meine Geschichte)

Für Dich:

Ich umarme Dich!
Ich weine mit Dir!
Ich fühle mit Dir!
Ich möchte Dich so gern trösten!

Worte des Trostes? Gibt es nicht - wenn man sooo traurig ist.

Doch schaue nach vorn! Was hätte sich Dein Papi für dich gewünscht?
Dass Du traurig bist und aufgibst ?
Nein, das hätte er sicher nicht gewollt! Glaube mir!

Eines Tages werdet Ihr Euch wiedersehen.
Doch bis dahin - schaue nach vorn !

Ich drücke Dich ganz fest an mein Herz !
__________________
Geht nicht - gibt's nicht
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  #10  
Alt 07.02.2007, 01:24
ursframa ursframa ist offline
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Standard AW: Du fehlst mir so......(Meine Geschichte)

Danke Heike für Deine schönen Worte.

Aufgeben will ich nicht. Aber der Schmerz der liegt sehr tief.

Da man mir noch so viel vorenthalten hat, was ich ihm nicht mehr sagen konnte, das tut sooo weh. Ich komme mir so vereppelt vor.
Wie gerne hätte ich ihm gesagt, "meine Geschichte" die wir nun jahrelang miteinander versucht haben zu bekämpfen (Unfall und deren Folgen) hat sich zum einen Teil erledigt.
Doch der Anwalt....hinterte mich daran....er gab es mir erst bekannt, als er schon gestorben war, resp. erst nach der Beerdigung.
Und an dem habe ich zu nagen....diese Dreistigkeit von gewissen Menschen!!!

Dass ich aufgebe, nein das will er nicht. Das weiss ich. Das höre ich auch immer wieder von ihm....
Darum gebe ich nicht auf, aber die Kraft ist einfach nicht mehr da - schon wegen den Unfallfolgen.

Darum hoffe ich, dass endlich ein Arzt dazusteht, was ich habe und nicht wegen den Versicherungen alles vertuschen wollen.
Das tut weh... weil ich weiss, er hätte dies nie mitgemacht! Er liess sich nie beeindrucken.
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  #11  
Alt 19.02.2007, 01:50
ursframa ursframa ist offline
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Standard AW: Du fehlst mir so......(Meine Geschichte)

Lieber Papi

Nun sind es bald 2 Monate......

Aber Du fehlst mir extrem. Noch heute, obwohl ich weiss, man sollte loslassen können, ich kann es nicht.
Es vergeht keinen Tag, wo ich nicht an Dich denke oder wo ich nicht weine.

Ich kann es immer noch nicht verstehen. Warum Du? Ich fühle mich so alleine.

Immer wieder muss ich hören, obwohl ich in der Aussenwelt nicht viel mehr dazu sage, das Leben geht weiter. So ein banaler Satz. Aber der tut weh.
Ich weiss dass es weiter geht. Nur wie?

Ich lese Bücher, um lernen zu können, Dich loszulassen. Theoretisch weiss ich das. Nur in der Praxis kann ich es nicht ausführen.

Zudem habe ich immer wieder das Gefühl. Ich kann zu Dir kommen, mit Dir reden, miteinander zu kommunizieren. Einfach das, was wir immer miteinader getan haben.
Jetzt wären wir sogar auf Deiner geliebten Insel und könnten die warmen Sonnenstrahlen geniessen. Und wo sitze ich? Zu Hause, endlos traurig.
Es gibt Menschen, die Dir nahestanden und schon wieder an den Karneval gehen. Ich kann dies nicht verstehen. Dann höre ich immer wieder, Du hättest es so gewollt. Das stimmt nicht. sonst wärst Du in den letzten Jahren nicht auf Deine geliebte Insel geflohen. Weg vom Rummel.
Gestern ging ich in die Stadt mit Mom essen. Ueberall war Karneval. Klar ging ich auch schauen. Aber ich hielt diese Festerei nicht aus. Wir gingen schnell wieder nach Hause.

Ich weiss, dass Du siehst, wie ich leide. Ich weiss auch, wie Du oft gelitten hast, als Du noch lebtest. Wir beide, hatten ein wahnsinnges vertrautes Verhältnis zueinander, ohne grosse Worte. Wir verstanden uns, einfach so.

Jetzt bist Du weg in einer anderen Dimension. Ich weiss, dass es Dir gut geht und Du nicht mehr leiden musst. Ich gönne Dir das von Herzen.

Aber ich kann nur sagen, meine Trauer ist immer noch immens.....
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  #12  
Alt 19.02.2007, 02:04
ursframa ursframa ist offline
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Standard AW: Du fehlst mir so......(Meine Geschichte)

Wo bist Du??

Wenn der Wind durch die Bäume weht, dann denke ich daran, wie schnell die Zeit vergeht. Dann frag ich mich wieder, wie lange ich noch auf dich warten werde. Ich weiss, du bist irgendwo....

Wie oft wird sich die Erde wohl noch drehen?
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  #13  
Alt 02.03.2007, 20:13
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Heike_B Heike_B ist offline
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Standard AW: Du fehlst mir so......(Meine Geschichte)

Nun weiß ich selbst auch wie schwer es ist, wieder in den Alltag finden zu wollen, wenn ein so geliebter Mensch nicht mehr da ist.

Mir begegnet, seit Mama gegangen ist, immer ein Vogel, wenn ich von daheim weggehe oder wenn ich zurückkomme.
Dieser Vogel ist meine Mama, die mich verabschiedet und wieder begrüßt.
Ich freue mich seit kurzem darüber, morgens die Vögel singen zu hören, wenn ich ins Büro fahre.
Niemals vorher war mir dies so stark bewußt wie jetzt.
Es ist kein Trost - ich weiß - aber es hilft ein wenig.

Zwischen ihr und mir gibt es auch einiges, was unausgesprochen und für mich ungewiss blieb. Aber ich akzeptiere es, auch wenn es mich belastet.
Jeden Tag stehe ich an ihrem Grab, zünde eine Kerze an und erzähle von meinem Tag; so wie bis zum Dezember - als ich jeden Tag nach dem Büro zu ihr gefahren bin und ihr von meinem Alltag erzählte. Nun antwortet sie mir nicht mehr so wie früher, doch ich suche nach einer Möglichkeit, ihre Zeichen zu verstehen.

Und dies alles hilft mir - wenn auch nur ein wenig.

Ich schicke Dir ein großes Paket Mut und Zuversicht - kämpfe weiter für das, was Dir wichtig ist.
__________________
Geht nicht - gibt's nicht
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