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  #1  
Alt 08.07.2012, 17:47
Waschbär Waschbär ist offline
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Registriert seit: 08.07.2012
Beiträge: 3
Standard Gestorben am 6.7.2012

Mein Vater hatte Lungenkrebs und ist am 6.7.2012 verstorben,ich war bei ihm und werde seinen Todeskampf nie vergessen können!
Wieso muss jemand so sterben müssen,trotz Moffium?
Ich habe ihn so geliebt er fehlt mir so sehr,sein Tod kam überraschend ein Anruf,bin sofort hin habe seinen Arm gestreichelt mit ihm gesprochen ob er mich gehört hat?Ich hoffe es so sehr,so viel wollte ich ihn noch sagen und noch Zeit mit ihm verbringen!
Für ihm war der Tod ein Segen die Schmerzen das weiss ich,aber es ist so schwer,er fehlt mir so!
Kan nichts essen nicht schlafen,habe ihn nochmal sehn können,er konnte nicht mehr sprechen,seine Augen waren starr weiss nicht ob er noch sehn konnte!
Immer wieder röchelte er bis es dan versummte,der Tod erlöste ihn nach Stunden und ich konnte nichts tun!
Alles erscheint so sinlos,er starb im Krankenhaus!
Hat 30Kilo verloren hatte kein Apetit mehr,immer wieder mache ich mir Vorwürfe das ich nicht jede Minute bei ihm war nochmal seine Stimme hören nochmal seine Hand drücken!Für immer vorbei einfach so!Wie soll man damit weiterleben können????
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  #2  
Alt 08.07.2012, 19:15
Benutzerbild von Mirilena
Mirilena Mirilena ist offline
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Registriert seit: 11.05.2011
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Beiträge: 1.519
Standard AW: Gestorben am 6.7.2012

Hallo Waschbär,

es tut mir sehr, sehr leid, dass auch dein Papa den Kampf gegen den Krebs verloren hat. Noch ist es unbegreiflich und obwohl du dabei gewesen bist, als dein Papa gehen musste, kannst du es nicht fassen. Sei gewiss, er hat gespürt, dass du bei ihm warst, ihn gestreichelt hast und er hat auch alles gehört, was du ihm sagtest. Wenn ich deine Beschreibung lese, dann steigen in mir sofort die Erinnerungen an meinen Vater auf...

Es ist sehr, sehr hart, einen geliebten Menschen zu verlieren und es wird Zeit brauchen, bis du diesen Verlust annehmen kannst. All das, was du jetzt durchmachst, sind Zeichen deiner Trauer. Keinen Appetit zu haben, keinen Schlaf finden zu können, Ruhelosigkeit, Apathie, Sinnlosigkeit des Alltags... Aber es ist gut, wenn du trauern kannst und es ist gut, wenn du weinen kannst. Du wirst jetzt das Gefühl haben, dass du nie wieder Glück und Freude empfinden kannst und alles erscheint dir grau und farblos. Aber es wird auch wieder eine Zeit kommen, da verblassen die traurigen Erinnerungen an deinen Vater und die Qual seiner Krankheit. Dann tauchen die vielen schönen Erinnerungen auf, die du mit ihm hast. Und wenn du deinem Vater noch so vieles mitteilen wolltest, dann tue es auch jetzt noch. Er wird dich hören. Zwar kann er dir nicht mehr wie gewohnt antworten, aber es kommt bei ihm an. Und ich wünsche dir, dass du ihn in dir spüren kannst, deinen geliebten Papa.

Worte können jetzt nicht viel ausrichten, denn deine Trauer und dein Verlust sind viel zu groß und zu existenziell... Aber du bist nicht allein mit deinem Schmerz und vielleicht gibt dir das ein wenig Hoffnung...

Alles Liebe
Mirilena
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Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt...

Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark!
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  #3  
Alt 09.07.2012, 07:58
MamaVonZweien MamaVonZweien ist offline
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Standard AW: Gestorben am 6.7.2012

Liebe(r) Waschbär,

Auch bei meinem Papa war es so. Lungenmetastasen - aber was Du beschreibst traf auch bei uns zu.

Noch kannst Du es nicht begreifen, ja er fehlt Dir ganz sehr. Aber irgendwann wird es nicht unbedingt besser, sondern anders.

Ich bin inzwischen soweit dass ich froh bin, sehr froh. Mein Papa leidet nicht mehr. Ich sehe ihn vor mir als den gesunden Papa, die Bilder des sterbenden Mannes dem ich die Handhielt.... sie verändern sich.

Wenn ich heute meine Augen schließe sehe ich einen stakren schönen Mann, mit den tollen großen braunen Augen. DAS war mein Papa.

Er hat Dich gespürt, er hat Dich gehört. Du hast alles richtig gemacht.

Liebe Grüße
Michaela
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Herr, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.


Semper Fi, Papa. *13.10.1952 - +25.04.2012
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  #4  
Alt 10.07.2012, 10:43
Waschbär Waschbär ist offline
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Beiträge: 3
Standard AW: Gestorben am 6.7.2012

Hallo Michaela.
Danke für deine lieben Worte,ich habe solche Schuldgefühle weil ich ihn nicht helfen konnte,wollte ihn noch so viel sagen!
Geht man einkaufen und sieht was was er gerne gegessen hat möchte man es ihm mitnehmen,ich kan es noch nicht fassen.
Mein Verstand sagt mir er ist jetzt erlösst,und ich bin so froh darüber,aber mein Herz schreit möchte zu ihm ihn umarmen seine Hand drücken und ihn sagen ich liebe dich!Und mich noch entschuldigen,ich bin nervlich am Ende weil ich auf der Arbeit diskaniniert werde,daher wollte ich immer einfach nichts mehr sehn und hören,ich hätte mehr Zeit mit ihm verbringen müssen !
Werde damit nicht fertig,ja ich habe ihn besucht aber für mich war es zu wenig!
Danke das du geschrieben hast das er mich gehört und gespürt hat,ich hoffe es so sehr!Er war so ein guter Mensch immer für mich da,völlig gleich wie ich drauf war und ich kan sehr bockig sein!glaubst du es gibt einen Gott?Momentan denke ich wie konnte er nur so grausam sein und ihn Krebs geben,wieso konnte er nicht geheilt werden?Auf der anderen Seite bin ich froh das mein Vater erlöst wurde von seinen Schmerzen bin durcheinander kan mich nicht konzentrieren,alles ergebt keinen Sinn mehr!Grüsse Heike
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  #5  
Alt 10.07.2012, 10:54
Waschbär Waschbär ist offline
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Beiträge: 3
Standard AW: Gestorben am 6.7.2012

Hallo Mirilena!
Danke für deine lieben Worte,ich rede immer wieder mit ihm habe ein Bild!
Bald ist die Beerdigung,weiss nicht wie ich das durchstehn soll,gerade die Rede vom Pfahrer wenn er öfters als 1mal seinen Namen nennt!
Selbst jetzt wenn jemand mir Beileid wünscht laufen mir so die Tränen runter!
Er hat so starke Schmerzen gehabt,ich werde das nie vergessen,konnte nichts tun!
Wieso ist das Leben nur mit so viel Leid und Schmerz verbunden???
Würde am liebsten umfallen und wäre tot und bei ihm,es tut so unbeschreiblich weh!
Grüsse Heike
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  #6  
Alt 11.07.2012, 19:35
MamaVonZweien MamaVonZweien ist offline
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Standard AW: Gestorben am 6.7.2012

Und wenn Du nun tot umfällst, denkst Du Dein Papa fände das okay? Ich denke er würde Dir in den Hintern treten ;-)

Heike, ich kenne das. Aber jetzt heißt es für Dich: weitermachen. Bis irgendwann.

Und weinen - das befreit. Die Beerdigung war für mich auch ein Thema. Ich hatte Angst davor. Am Morgen der Beerdigung wachte ich auf und dachte: "schei*e, kein Fieber, keine Grippe, keine Windpocken und auch keine andere Seuche" - also auch keine Ausrede um fern zu bleiben.

Ich erlebte die Trauerfeier wie in Trance, starrte auf einen Punkt, hörte kaum zu. Denn alles was der Pfarrer/Redner erzählt ist zwar schön... aber DU wirst merken dass es nicht annähernd das trifft was Dein Papa für Dich war.

Halt den Kopf hoch, es wird alles irgendwie irgendwann gehen... egal wie.
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Semper Fi, Papa. *13.10.1952 - +25.04.2012
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  #7  
Alt 11.07.2012, 20:10
molüfunidami molüfunidami ist offline
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Registriert seit: 13.05.2012
Ort: am Jadebusen
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Standard AW: Gestorben am 6.7.2012

liebe heike!

diese ganzen gefühle, die da auf einen einströmen, die kenne ich auch!
so viele fragen, warum???
so viele fragen, was hätte ich besser, anders machen können...

sie verfolgen auch mich.
meine ma ist am 15.06. eingeschlafen. nach nur 6 wochen kampf gegen den scheixx krebs.

ich war bei unserer ambulanten hospiz-bewegung, weil ich die trauer nicht mehr aushalten konnte, sie wurde jeden tag schlimmer.

wenn ihr bei euch auch so etwas habt, nutze es!
es sind menschen, die sich auskennen, die wissen, was sie tun.
mir hat es sehr geholfen!

kein mensch muss alleine sein in seiner trauer, man muss die "richtigen" menschen finden, die einen begleiten.

ich wünsche dir von herzen, dass es dir irgendwann, bald besser geht.
auch für mich ist es immer noch sehr schwer!

ganz liebe grüsse, dani
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  #8  
Alt 13.07.2012, 08:36
Benutzerbild von Mirilena
Mirilena Mirilena ist offline
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Registriert seit: 11.05.2011
Ort: Schleswig-Holstein
Beiträge: 1.519
Standard AW: Gestorben am 6.7.2012

Liebe Heike,

Dani hat recht, du musst das nicht allein durchstehen! Die Menschen, die im Hospiz arbeiten, können wunderbar helfen. Sie strahlen so viel Wärem und Güte aus und vor allem darfst du bei ihnen traurig und verzweifelt sein, du musst dich nicht "zusammen reißen", du kannst komplett auseinander fallen und weinen. Sie halten das aus!

Vielleicht hilft es dir aber auch, hier zu schreiben und zu lesen, denn jeder Mensch hat seinen eigenen Weg und seine eigene Trauer, doch mir hilft es immer, hier von euch zu lesen. Wenn ich spüre, dass ich nicht die einzige bin, die so empfindet, dass ihr mich verstehen könnt oder Tipps gebt, wie man mit der Trauer umgehen kann, dann fühle mich zwar immer noch allein, aber nicht mehr einsam...

Thema Beerdigung...bei uns war es eine sehr schöne Abschiedsfeier für meinen Vater. Ich hatte auch Angst davor, war an dem Tag jedoch überwältigt, wie viele Menschen kamen, um sich von meinem Papa zu verabschieden. Das hat mich gerührt und auch irgendwie getröstet. Jeder von uns hinterlässt Spuren und diese vielen Menschen haben mir gezeigt, dass mein Vater viele unterschiedliche Spuren hinterlassen hat. Nicht nur bei uns, sondern auch bei seinen ehemaligen Kollegen/innen, bei Nachbarn, bei Freunden. Das ist doch schön, oder? Und es tat auch gut, sich die Erinnerungen der anderen anzuhören. Mir wurde an dem Tag bewusst, dass nicht nur wir um meinen Papa trauern, sondern auch viele anderen Menschen.

Liebe Heike, dein Verlust ist ja noch ganz, ganz frisch und alles, was du jetzt empfindest, gehört zu deiner Trauer dazu. Auch dieses Gefühl, dass du am liebsten selbst tot wärst, um bei deinem geliebten Papa sein zu können. Aber du hast noch Aufgaben hier zu erledigen... Und das Leben ist ein Geschenk! Niemand von uns weiß, wie lange er hier verweilen darf. Und das ist auch gut so!

Fühle dich umarmt!
Miriam
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Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt...

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