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wie "gesund" ist Mutter?
Hallo liebe Foris, ich möchte mich heute als 53-jähriger Sohn einer 75-Jährigen vorstellen, die aufgrund eines im März festgestellten Pankreas-Karzinoms an Ostern des Jahres eine Whipple-OP absolvierte.
Zum besseren Verständnis muss ich noch voranstellen, dass ich selbst genau zum Beginn der Whipple-Maßnahme Mutters eine zweite virsusstatische Therapie nach Relapse von Hepatitis C als Folge einer "unsauberen" Gallenblasenentfernung zu absolvieren habe und gerade in die Phase erheblicher Nebenwirkungen gerate. Zudem bin ich Mutters einziger verbliebener Verwandter und habe keine familiäre Unterstützung zu möglichen Pflegemaßnahmen für Muttern. An zwei Tagen nach der OP war Mutter geistig recht versammelt und ansprechbar. Am dritten Abend sei dann "eine ernste Situation" (Blutvergiftung) aufgetreten - ich kam als Besucher in die Hektik des damaligen Vorganges - der eine Reanmiation und zweimonatige Vollversorge/Vollsedierung an erhaltenden Gerätschaften bedingte. In dieser Zeit hatte ich als täglicher Besucher einiges an verunsichernd harten Eindrücken abzuarbeiten und erhielt prinzipiell abwartende Auskünfte ohne jede Prognose. Tatsächlich wurde nach rund drei Wochen die Sedierung zurückgefahren und Mutter kam zunehmend zu Bewusstsein. Seit etwa vier Wochen ist Mutter nun verlegt aus der Intensiv-Station auf Pflegestation. Dort ist sie nicht in der Lage, oral zugeführte Flüssigkeiten und Feststoffe bei sich zu behalten, erbricht sofort alles. Inzwischen wurde nach mehreren Untersuchungen festgestellt, dass tatsächlich eine "Durchgängigkeit in Magengegend" nicht gegeben sei und eine "Korrektur-OP" "zeitnah" anstünde. Gleichzeitig bekundet man mir von Ärzteseite, dass der Krebs "so gut wie geheilt sei" und "nur noch" eben diese OP und eine folgende Reha das dann alles wohl zum Besten wenden würden. Es sei demgemäß damit zu rechnen, dass Muttern gegen November nachhause entlassen werden könne und dann außer "etwas mobiler Pflege morgens und abends" und "vielleicht einem Essen auf Rädern" als "quasi Selbstversorger" "gut weiterleben könne". Davon sind nun Mutter - verständlicher Weise - und deren ab und an zu Krankenbesuchen erscheinende Bekannte vollständig unbiegbar überzeugt. Anbetrachts der gegenwärtigen Situation erscheint mir das eher wenig vertrauensweckend und macht mir dahingehend sogar Ängste. Ich kann zwar beobachten, dass sie am Rollator, allerdings sichtbar vollständig ermattet, den Flur der Station durchschreiten kann/soll/muss, während eine Pflegerin die Halsversorge mit Nährstoffen, Medikation und Spurenelemeten hinterherschiebt, sehe aber ganz deutlich einen permanenten Betreuungsaufwand rund um die Uhr, was Körperpflege, Stuhlgang, Mobilisierung etc. betrifft. Ich befürchte, bei aller selbstauferlegten Ethik, mich außerstande, diese Leistungen ähnlich zu erbringen und befürchte, der putativen Inanspruchnahme absolut nicht gewachsen zu sein. Kann es tatsächlich sein, dass Muttern nun in der recht kurz angesetzten Folgezeit der "Korrektur-OP" und der Reha zum November derart rekonvaleszent sein kann/wird? Mein Vertrauen in die Ärzteaussagen schwindet aus dem Bauch heraus zunehmend und mein Mut, das nun zukünftig als eigenen zusätzlichen Lebensgegenstand zu stemmen ebenfalls. Was geht da vor? Ich wäre für einige Auskünfte nach nun fast fünf Monaten Krankenhaus sehr, sehr dankbar und bin gerne bereit, weitere Details auf Anfrage zu erklären. Viele Grüße |
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