Tumorimpfstoff - Nierenzellkarzinom

Mein Bruder macht eine Therapie mit einem Tumorimfpstoff - hat jemand Erfahrung damit? Der Imfpstoff wird aus seinem Tumor hergestellt. Er hat vor der OP und auch jetzt danach sehr viel Gewicht verloren und ist sehr schwach. Wäre für Hinweise, evtl. auch zusätzlicher naturheilm. Mittel dankbar.
kiwigerman@aol.com

danke für deine schnelle mail nicole, der impfstoff wird von der fa. LipoNova in Hannover hergestellt, die Behandlung meines Bruders erfolgt im SLK Klinikum Gesundbrunnen in Heilbronn. Diese Firma hat auch eine Webseite.Der Impfstoff wird aus seinem Tumor und dendrititscher Zellen hergestellt. Mehr weiss ich nicht. Wäre toll, wenn Du irgendwelche Erfahrungsberichte hättest. Vielen Dank.
kiwigerman@aol.com

Liebe Elke, liebe Nicole,
mir ist bislang nur eine Impftherapie bekannt, die im Rahmen einer Studie an der Uni-Klinik Göttingen bei freiwilligen Patienten mit metastasiertem Nierenzellkarzinom durchgeführt wurde, mittlerweile aber schon wieder eingestellt werden mußte. Gibt es über diese neue Impftherapie, die bei Euch in Heilbronn angewandt wird, Studienergebnisse? Handelt es sich dabei um eine rein alternative Behandlungsmethode, die zusätzlich zur Schulmedizin angewandt werden kann, oder ist sie schulmedizinisch schon bekannt? Bei welchen Patienten wird sie durchgeführt und seit wann wird sie am Patienten durchgeführt? Ich weiß, das sind schrecklich viele Fragen auf einmal. Aber es wäre schön, wenn Ihr hier im Forum antworten könntet, falls Ihr Informationen habt oder findet. Die website der Fa. LipoNova ist leider wenig aufschlussreich. Vielen Dank für Eure Mühe.

liebe nicole,
danke für deine Mühe und auch als Nachricht für Ulike:
Mein Bruder bzw. die Familie muss die Behandlung selbst bezahlen,was sicherlich nicht für jeden erschwinglich ist. Wir wissen, dass diese Behandlung noch keine Zulassung hat,aber im Klinikum in Heilbronn wurden schon Erfolge in soweit erzielt, dass es zum Stillstand gekommen ist. Ende Juni hat auch eine Studie begonnen, in die mein Bruder aber nicht aufgenommen werden konnte, da seine OP früher war und die Behandlung auch früher beginnen musste. Soweit uns bekannt ist, wird auch in Lübeck und Berlin mit dieser Therapie behandelt. Bei meinem Bruder ist keine Bestrahlung oder Chemo möglich, ich weiss aber, dass dies bei anderen Patienten mit Metastasen z.B. an der Wirbelsäule, gemacht wird bzw. wurde (vor 1 Jahr). Ich weiss sogar von zwei Patienten, die allerdings eine Zusatzversicherung hatten, dass die Kasse die Kosten übernommen hat. Als Alternative stand nur die Behandlung mit Interferon zur Debatte. Da diese aber keine grössere Chance hätte und für den Patienten erheblich schwerer zu verkraften ist, haben wir uns für obige Therapie entschieden. Es ist eine Chance, aber ob es gelingt, ist eben auch bei jedem Menschen anders. Die Chance ist natürlich noch grösser, wenn keine Lymphe und Metastasen da sind. Wenn jemand ernsthaft Interesse hat, würde ich mich an Prof.Rassweiler am Klinikum Gesundbrunnen in Heilbronn wenden. Er bzw. seine Mitarbeiter können bestimmt auch noch weitere Infos geben. Prof Rassweiler ist hier im Raum sehr bekannt. Er hat als einer der ersten Urologen in Deutschland die Schlüssellochoperation durchgeführt und mein Bruder hat zu ihm und seinem Team grosses Vertrauen. kiwigerman@aol.com

schau mal da rein:
http://www.liponova.de/_site/_f/03_p.../01_themen.php

Hallo Elke,

es ist zwar keine Antwort auf deine Frage, aber vor ein paar Tagen war ein interessanter detaillierter Artikel im deutschen Ärzteblatt
(über den Abschluss der klinischen Studien) mit weiteren Links noch zum Thema.

Der Artikel ist unter dem Link :

http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news.asp?id=15474

zu lesen.
(ich hatte selber für meinen an Nierenkrebs erkrankten Vater Infos diesbezüglich gesucht, doch es wird in Frankreich noch nicht praktiziert).

Herzlich,

Pascale

Zu dem Thema:

"Tumorimpfstoff - Nierenzellkarzinom"

habe ich einen Artikel geschrieben, der sich mit dem im deutschen Ärzteblatt beschriebenen (siehe oben, der Eintrag von Pascale), in Lübeck erforschten und von der Arzneimittelfirma "LipoNova" hergestellten Tumorimpfstoff beschäftigt. Die Urologen der Uniklinik Lübeck um Professor Dieter Jocham haben am 21. März 2004 den Bericht über eine Langzeitstudie im Lancet veröffentlicht.

Meinen Artikel findet man bei Interesse in der Märzausgabe meiner werbefreien Internetseiten:

http://www.faktundfake.de/index/berichte.html

und spätestens nach Erscheinen der nächsten Ausgabe im Archiv:

http://www.faktundfake.de/index/archiv.html

Der individuell hergestellte Impfstoff soll bei Menschen, die an einem Nierenzellkarzinom erkrankt sind, das Auftreten von Metastasen nach der Operation verhindern. Wohlgemerkt, es handelt sich nicht um eine Impfung im klassischen Sinne, die den Ausbruch einer Krankheit verhindert.
Ich habe den Artikel geschrieben, weil mich das Thema als Betroffener beschäftigt.

Freundlicher Gruß

Klaus Helfrich

Neues, teilweise sehr Kritisches zum Thema Tumorvakzine:

http://www.dradio.de/dlf/sendungen/sprechstunde/244048/
http://www.sueddeutsche.de/sz/wissen/red-artikel1400/
http://www.sueddeutsche.de/sz/wissen/red-artikel1400/

Und mein aktueller Artikel:

"Impfung gegen Metastasen des Nierenkrebs"
Die vorgestellte Studie stößt sowohl in der "Süddeutschen Zeitung" wie auch auf dem Berliner Krebskongress auf Kritik und Skepsis. +++ Der Pharmakonzerns STADA kauft für 6,4 Millionen Euro sechzehn Prozent des Krebsimpfstoffherstellers LipoNova und plant den Erweb von weiteren 16 % für 8 Millionen Euro nach Impfstoffzulassung.

Zum Artikel:
http://www.faktundfake.de/index/aktuell.html

Klaus Helfrich