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  #1  
Alt 07.12.2007, 10:40
Meg84 Meg84 ist offline
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Ausrufezeichen Meine Mutter hat jetzt Metastasen, was tun?

Hallo erstmal, ich heiße Margit, bin 23 Jahre alt und bekomme im März 08 mein 3. Kind.

Ich weiß nicht mit wem ich sonst drüber reden soll also dachte ich mir ich versuch es einfach mal hier.

Gestern Nachmittag hat mich meine Mutter angerufen.
Sie hatte Brustkrebs und ihr wurde vor knapp 2 Jahren die linke Brust abgenommen (sie bekam auch einige Chemos und etliche Spritzen). Sie wurden noch regelmäßig in immer weiteren Abständen behandelt und es ging ihr eigentlich den Umständen entsprechend gut soweit.

Vor 2 Wochen hatte sie eine größere Rutineuntersuchung und die Ärzte entdeckten, dass sie anscheinend damals nicht alles erwischt haben und sie jetzt einige Metastasen im Brustbereich hat. Sie war sehr fertig nach dieser bitteren Botschaft und hat sich gleich bei allen (auch mir) gemeldet und sich schon fast verabschiedet, die Ärzte müssen ihr die Diagnose warscheindlich sehr kalt serviert haben.

Heute war sie wieder im Krankenhaus. Die Ärzte haben entdeckt, dass sich die Metastasen schon bis in ihren Kopf ausgebreitet haben und sie nicht wissen wie lange ihr noch bleibt. Sie wollen es mit Bestrahlung versuchen, meinen aber das wird das ganze nur hinauszögern.

Ich verstehe einfach nicht warum die Ärzte nicht schon früher auf sowas geachtet haben, immerhin ist das jetzt schon fast 2 Jahre her. Ich meine, das hätten sie doch sehen müssen!!
Die behaupten es gibt bei Krebs 4 Stufen und meine Mutter sei in der 4.

Und was ist dann bitte mit Stufe 2 und 3?? Ich kann das einfach nicht verstehen wie man als Arzt, wo man doch so viel Verantwortung und Vertrauen bekommt, so nachlässig sein kann, vorallem wenn es um ein so ernstes Thema wie Krebs geht. Ich versteh das einfach nicht. Und dann sagen die das auch noch so locker und kühl, dass meine Mutter richtig am Boden ist und schon fast aufgegeben hat.

Aber sie lebt noch, also muss man doch auch noch was tun können, oder nicht??
Irgendwas muss es noch geben, wenn nicht bei uns dann halt woanders, die Welt ist doch groß!

Ich schreibe an euch, weil ich hoffe, dass hier jemand vielleicht noch ein Mittel oder eine Methode weiß die ihr helfen kann. Da die Ärzte bei denen meine Mutter ist, nicht mehr weiter wissen als das Ganze mit Bestrahlung noch etwas zu verzögern. Was für mich aber nur "umsonst leiden lassen" ist.

Danke fürs Lesen
liebe Grüße
Margit

Geändert von Meg84 (29.12.2007 um 00:29 Uhr)
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  #2  
Alt 07.12.2007, 12:16
Benutzerbild von suze2
suze2 suze2 ist offline
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Standard AW: Meine Mutter hat jetzt Metastasen, was tun?

liebe margit,

erstmals möchte ich dir ein großes kraftpaket schicken - ist eine schwere situation...

on die ärzte da was übersehen haben, möcht ich aber anzweifeln. es ist eben leider die eigenschaft nach einer krebserkrankung, dass jahre danach an anderer stelle etwas bösartiges entstehen kann.
davor fürchten sich auch hier im forum viele frauen und manche mussten es auch am eigenen leib erfahren.
und wenn das passiert, dann ist man automatisch in stufe 4.

hinauszögern klingt schlimm, aber wenn es einige jahre werden - und die bei guter lebensqualität - ich glaub nicht, dass man da von "umsonst leiden lassen" reden kann -

vielleicht kann jemand mit deiner mutter zu den ärzten gehen - man ist oft total überfordert und eine zweite person kann helfen, fragen stellen usw.

dir, liebe margit, wünsch ich nochmals viel kraft, für dich, für deine kinder -
und einen lieben gruß an deine mutter!

alles liebe
suzie
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  #3  
Alt 07.12.2007, 14:19
Meg84 Meg84 ist offline
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Beiträge: 17
Standard AW: Meine Mutter hat jetzt Metastasen, was tun?

Hallo liebe Suzie,

du sagst "hinauszögern klingt schlimm, aber wenn es einige jahre werden - und die bei guter lebensqualität - ich glaub nicht, dass man da von "umsonst leiden lassen" reden kann"

Die Ärzte sprechen eben nicht mehr von Jahren, sondern dass sie froh sein kann wenn es noch ein Jahr geht. Sie darf leider nicht alle Behandlungen haben. ZB Herceptin verträgt sie nicht, das hatte sie mal bekommen, aber ihr Herz hätte es fast nicht mitgemacht.

Ich kenne mich da nicht so gut aus, desshalb frage ich ja hier ob ihr was über Behandlungen wisst, oder sogar selbst gute Erfolge erziehlt habt. Es ist mir sehr wichtig Erfahrungen von anderen Betroffenen zu sammeln und nicht von Ärzten zu hören.

Sie hatte erst Metastasen an der Stelle wo sie ihr vor 2 Jahren die Brust abgenommen hatten und die wanderten dann unter die Achsel und in den Hals. Im Hals hatte sie dann eine Dropmbose durch die Metastasen in den Lyphknoten, wogegen sie momentan Blutverdünnende Spritzen bekommt. (Entschuldigt, dass ich nicht immer die korrekten Begriffe benutze, meine Mutter hat sie mir zwar alle genannt, aber ich konnt mir das ganze nicht merken wie das alles genau heißt und ich möchte sie desshalb auch nicht ständig belästigen)
Jedenfalls sind die Metastasen so in den Kopf gelangt und bei der letzten Untersuchung waren es 3, aber die Ärzte meinen, dass sie sich warscheindlich stark vermehren.

Also, falls sich jemand damit auskennt und ein paar Behandlungsbeispiele wüsste, bitte meldet euch solange ich noch so zuversichtlich bin

Ganz liebe Grüße
Margit
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  #4  
Alt 07.12.2007, 16:12
Birgit64 Birgit64 ist offline
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Registriert seit: 01.03.2004
Beiträge: 4.047
Standard AW: Meine Mutter hat jetzt Metastasen, was tun?

Hallo Meg,

du schreibst, dass Deine Ma bereits Herceptin erhalten hat. Daraus folgert, dass sie den HER-2-neu Rezeptor in Überexpression an den Krebszellen hat, was an sich schon auf eine ziemlich Aggressivität des BK schließen lässt. Darüberhinaus streut HER-2-neu positiver BK häufiger ins Gehirn als BK mit anderen oder gar keinen Rezeptoren. Insofern schliesse ich mich Suze2 an, dass die Ärzte sicherlich nichts übersehen haben, sondern diese Art von BK ist sehr aggressiv und schnell wachsend. Ich habe auch den HER-2-neu-Rezeptor und bereits bei der Diagnose vor fast 5 Jahren Metas in den Lymphknoten am Hals gehabt. 4 Monate vorher war ich zur Früherkennung mit Mammo etc. und da war zu dem Zeitpunkt gar nichts, bei Diagnosestellung war der Tumor bereits 5,5 cm groß.
Dies nur, um Dir zu verdeutlichen, dass das wirklich sehr aggressiv ist.

Die einzige andere Möglichkeit, die mir jetzt einfällt und über die Du Dich vielleicht informieren müßtest, wäre das neue Mittel Lapatinib, was aber meines Wissens in Deutschland noch nicht zugelassen ist (lebe selbst in Israel und hier ist es zugelassen). Dieses Mittel überwindet die Blut-Hirn-Schranke und kann deshalb auch auf das Wachstum von Hirnmetas Einfluß nehmen (unter der Suchfunktion kann Du auch einiges dazu hier im Forum finden).
Letztendlich, das mag vielleicht schlimm klingen, ist es aber auch dann nur ein Hinauszögern. Wunder kann auch dieses Mittel nicht bewirken.

Vielleicht kannst Du Deine Mutter zu einem der nächsten Arzttermine begleiten und Dich direkt informieren, damit Du weißt, was wirklich Stand der Dinge ist.

Ansonsten solltest Du ganz einfach für Deine Mama da sein, viel Zeit mit ihr verbringen. Ich wünsche Euch ganz viel Kraft und Unterstützung für die kommende Zeit.

Liebe Grüße
__________________
Birgit64

במאי יש לך תמיד סיבה מספיק להתלונן
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  #5  
Alt 07.12.2007, 16:26
Meg84 Meg84 ist offline
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Registriert seit: 07.12.2007
Beiträge: 17
Standard AW: Meine Mutter hat jetzt Metastasen, was tun?

Liebe Birgit,

ich danke dir ganz, ganz herzlich für deine sehr genaue Antwort. Jetzt kann ich mir auch ein etwas besseres Bild machen. Ich soll dir auch von meiner Mutter recht liebe Grüße und ein Dankeschön für den Tip mit dem Lapatinib ausrichten

Ich schreibe natürlich sobald ich etwas Neues weiß.

Liebe Grüße
Margit
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  #6  
Alt 07.12.2007, 19:44
Ullala Ullala ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 03.09.2007
Beiträge: 301
Standard AW: Meine Mutter hat jetzt Metastasen, was tun?

Hallo Margit!

Lapatinib soll ab Januar 2008 zugelassen werden, so ist meine letzte Info.

Viel Glück für Dich und Deine Mutter - vielleicht kommt das Präparat ja für sie in Frage.

Liebe Grüße Ullala
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