#1
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Viele Fragen
Hallo,
meine Mama hat heute die Diagnose Brustkrebs bekommen, aber sie hat mir nicht soviel erzählt. Nur dass der Krebs so einen Zentimeter groß sein soll und sie wohl nächste Woche schon operiert wird. Was bedeutet 1cm groß, ist das groß oder klein, wie bewertet man das? Wie sind die Überlebenschancen dabei, wie oft sterben Menschen an Brustkrebs? Und wie genau sind Hochrechnungen auf die Größe anhand von Röntgenbilder bzw. Mamographien? Gruß. |
#2
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Liebe(r?) Shafner,
1 cm ist klein, das ist doch schon mal was. Die Ergebnisse der bildgebenden Verfahren sind diesbezüglich relativ genau. Brustkrebs gehört zum Glück zu den Krebsarten, bei denen recht gute Überlebenschancen gegeben sind. Allerdings werden dafür keine Garantiescheine an der Klinkpforte ausgegeben. Wichtig ist, dass Deine Mutter in guten Händen ist, um eine bestmögliche Behandlung zu gewährleisten. Ich wünsche Deiner Mutter alles Gute Alexandra |
#3
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AW: Viele Fragen
Hallo Shafner,
also ich bin überrascht, das Du gleich nach der Krebsdiagnose Deiner Mutter im Internet nachschaust und Infos suchst. Gehörst Du zu der jüngeren Generation, die schon wissen, wie wertvoll das Internet sein kann? Also erstmal kann ich Dir sagen, das dieser Tumor noch recht klein ist. Das ist schon einmal ein gutes Zeichen, denn je früher man einen Tumor entdeckt, desto besser behandelbar. Doch zu der Größe kommen noch weitere wichtige Faktoren, die man klären muss. Nach der OP wird man diesen Tumor pathologisch untersuchen. Das heißt, er wird auseinandergenommen und auf seine Zusammensetzung untersucht. Zu dem werden auch die Lymphknoten, vielleicht 2-3 (Sentinelmethode oder Wächterknoten) ,entnommen, um zu schauen, ob der Tumor schon seine Fühler ausgestreckt hat. Je nach seiner Beschaffenheit wird dann eine Therapie vorgeschlagen. Da gibt es verschiedene Möglichkeiten und Kombinationen wie Chemotherapie, Bestrahlung und/oder Antihormontherapie. Weiteres kann ich Dir noch nicht schreiben. Es ist also jetzt erstmal wichtig herauszufinden, was ist das für ein Tumor und wie sehen die Lymphknoten aus. Die bildgebenden Verfahren wie Röntgen oder Mammografie in Kombination mit Ultraschall sind in der Regel für die Größe des Tumors recht genau. Da gibt es nur wenige Ausnahmen. Hab keine Angst. So schnell stirbt man nicht mit der Brustkrebsdiagnose. Meine Diagnose ist zum Beispiel schon fast 3 Jahre her und ich bin gesund. Doch es gibt noch viel mehr Frauen, die mit dieser Diagnose alt werden. Ich hoffe, ich konnte Dir ein wenig Deine Angst nehmen? Für Dich und Deine Mama drücke ich ganz fest die Daumen. Viele Grüße Heike
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Ich habe nicht mit Krebs gerechnet, der Krebs hat nicht mit mir gerechnet. Nicht mit meiner Phantasie, meiner Lernfähigkeit, meinem Überlebenswillen... Ursula Goldmann-Posch |
#4
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Liebe/r Shafner!
Die Größe allein sagt nicht allzuviel aus. Wichtig sind Staging (Ausschluß von Metastasen durch Oberbauchsono, Lungenröntgen und Knochenszinti), Beschaffenheit des Tumors, Aggressivität (G1-3/4), Zustand der Lymphknoten, Vorhandensein von Rezeptoren (Hormone,...). Das alles in der Summe gibt den Therapiefahrplan vor. Und auch dann, wenn "alles klar" ist, läuft es bei jeder Frau anders ab. Keine Krankengeschichte deckt sich mit einer anderen. Daher würd ich auch an Deiner Stelle nicht so sehr in Statistiken wühlen, sondern einfach versuchen, mit vorhandenen Tatsachen die bestmögliche Therapie anzugehen. Dabei sollte aber immer die Lebensqualität berücksichtigt werden. Wenns einem von der Chemo nur mistig geht, ist das kein Weg, um das Leben um 3 Wochen zu verlängern. Wenns aber einfach "nur" um 6 Monate Chemo geht, in denen man auch mal schlechte Tage hat, um danach wieder ein normales, gesundes Leben führen zu können, nimmt man auch gerne mal die schlechten Tage auf sich. Aber hiervon seid ihr ja sicher noch meilenweit entfernt! Ich hab es etwas übertrieben, damit Du verstehst, was ich sagen will. Mein Brustkrebs war übrigens auch "nur" 1 cm groß (was echt noch klein ist), hatte aber leider schon in 2 Lymphknoten eine Mikrometastase hinterlassen. Der Krebs meiner Schwester war größer, dafür nicht in den Lymphknoten, was die günstigere Variante ist. Die Größe allein sagt nichts aus. Warte mal die weiteren Befunde ab und den daraus resultierenden Therapievorschlag. Auf was Du achten solltest: ein zertifiziertes Brustzentrum ist die beste Anlaufstelle für diese Erkrankung. Fühlt sich Deine Mutter dort gut aufgehoben, ernst genommen und informiert? Werden die üblichen Untersuchungen zum Staging angeleiert? Geschieht alles zeitnah? Mehr kann ich Dir grade nicht an die Hand geben, so aus dem Bauch raus. Aber vielleicht konnte ich Dir zumindest ein bisschen helfen... Liebe Grüße, Tante Emma. |
#5
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Hallo,
danke. nächste Woche weis man ja dann vielleicht schon mehr. Natürlich schau ich gleich im Internet nach, bin Fachinformatiker und das Internet ist mein 2. zuhause :-) Gruß. |
#6
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AW: Viele Fragen
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da war se wieder, die Heike! Ham wir uns glatt bissle überschnitten, was...? |
#7
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#8
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Huhu Shafner!
Zum genannten Link/Arzt kann ich Dir nix sagen. Aber ich sehe, DASS Du Dich informierst. Behalte das bei...- vor allem, falls Deine Mum so gar nix tun mag, um sich zu informieren. Da Du Dich mit dem Internet auskennst, brauch ich Dir ja nicht erzählen, wie so eine Homepage zu beurteilen ist. Manchmal wachsen da den Elefanten Flügel... So, rein optisch, siehts mal ganz gut aus, das Landshuter... Liebe Grüße, Tante Emma. |
#9
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Nach dieser Statisitk sind aber 1/3 aller Frauen mit Stand 2002 daran gestorben :-(
Code:
Vergleich der diagnostizierten und der tödlichen Krebserkrankungen in Deutschland Brust (C50) dianostizier: 55.150 verstorben: 17.780 Quelle: Wikipedia |
#10
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Huhu!
Ja, die liebe Statistik... Erst mal ist sie von 2002, was nun nicht sooo aktuell ist. Zudem sind in solchen Statistiken eben auch diese Fälle mit berücksichtigt, wo die Frauen erst zum Arzt gegangen sind, als der Brustkrebs aufplatzte und unerträglich wurde (das gibt es wirklich!). Da sind eben nicht nur die Fälle berücksichtigt, die regelmässig bei der Vorsorge waren und deren Krebs daher früh erkannt wurde und gut behandelbar war. Und man kann in der Statistik doch auch gar nicht erkennen, wie viele dieser Verstorbenen eventuell 30 Jahre oder länger auch mit der Erkrankung noch gut gelebt haben. Also, ich pfeife eigentlich auf solche Statistiken, weil jede Erkrankung ihren ganz eigenen Verlauf hat und niemand diesen vorhersagen kann. Liebe Grüße, Tante Emma. |
#11
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aso ok,
naja vielleicht ist in den 5Jahren schon einiges besser geworden und es schaut mittlerweile auch besser aus.... wir werden sehen. |
#12
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AW: Viele Fragen
Zitat:
Hallo Schafner, Es stimmt, dass jedes Jahr etwa 55000 Frauen in Deutschland neu erkranken, aber die fast 18000 Todesfälle sind nicht neuerkrankte Frauen sondern Frauen welche schon unterschiedlich lange krank sind (Frau kann auch noch nach 15 Jahren an ihrem BK sterben) Wenn Du also eine Überlebensrate berechnen möchtest, müssstest Du wissen, wieviele Frauen in ganz Deutschland mit Brustkrebs leben. Das sind mit absoluter Sicherheit mehr als 55000! Trotzdem liegt die Statistische 10- Jahres-Überlebensrate bei "nur" etwa 60%, wobei diese Zahl ein Durchschnittswert ist und somit keine Aussagekraft hat für die Prognose Deiner Mutter (oder für irgend eine von uns). Ich wünsche Deiner Mutter alles Gute für die OP Daniela |
#13
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AW: Viele Fragen
Hallo Shafner,
da kann ich Barbara nur beipflichten. Statistiken sagen im Grunde garnicht viel aus. Vor 40 Jahren oder so hat man einer Brustkrebserkrankten Frau vielleicht noch den Arm amputiert, weil Lymphknoten befallen waren. Heute ist die Medizin viel fortgeschrittener als vor 10 oder 20 Jahren. Mein Knoten hat lt. Gutachten eine Größe von 2,9 cm mit 8 befallenen Lymphknoten und lt. Gutachten hätte ich eine Lebenserwartung von 10 Jahren. Statistiken - so wie bei Arbeitslosenstatistiken, kann ich mir gut vorstellen, dass jede BK-erkrankte Frau auch in die Statistik fällt, wenn sie einen Herzinfarkt hatte. 37.370 Überlebende ist doch toll. Ich gehe davon aus, dass ich auch diesen Brustkrebs überlebe und eher auf dem Sozius von meinem Mann sterbe. Ich weiß, wieviel Angst Du hast, mein großer Sohn war gerade 14 Jahre alt, aber die Diagnose Brustkrebs ist heute nicht mehr mit einem Todesurteil zu vergleichen. Ich hatte wohl auch das Glück, als ich 2001 im Krankenhaus lag, eine Bettnachbarin hatte, die Anfang der 80er schon eine Brustkrebsdiagnose hatte, einige Jahre später die 2. und es ging ihr richtig gut. Sie lag dann im Krankenhaus, weil sie Krampfadern hatte. Im übrigen finde ich es sehr toll, dass Du so besorgt bist. Mein Sohn hat dann während meiner Chemo immer den Haushalt nach der Schule geschmissen und sich oftmals beschützend vor mich gestellt. lieber Gruß Claudi Geändert von Claudia 44 (26.03.2008 um 11:36 Uhr) Grund: falsch gerechnet |
#14
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Lieber Shafner,
glaube keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälschst hast. Lieben Gruß Heike
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Ich habe nicht mit Krebs gerechnet, der Krebs hat nicht mit mir gerechnet. Nicht mit meiner Phantasie, meiner Lernfähigkeit, meinem Überlebenswillen... Ursula Goldmann-Posch |
#15
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tja, zu den statistiken fällt mir nur folgendes ein:
meine großmutter mütterlicherseits, jahrgang 1909, erkrankte 1953 an brustkrebs. die rechte brust wurde abgenommen, danach bekam sie "tiefenstrahlen" wie es damals hieß. die strahlentherapie war damals leider noch nicht so schonenend und genau wie heute und hat ihr sehr große teile der haut zerstört mit stellen, die bis zum ende eiterten. es sah furchtbar aus und konnte einem fast das herz zerreißen.chemo war damals kein thema. meine oma hat gesund gelebt, sich mit unserer hilfe jeden tag die betroffenen stellen mit kamillentee gespült und war ein lebensfroher mensch. für die ärzte ein wahres wunder! sie ist im jahre 2002 mit 93 jahren an herzschwäche verstorben. ich bekam meine diagnose BK im jan. 2004 (mit zahlreichen knochenmetastasen) und der aussicht, nicht geheilt werden zu können. ich halte mich nun immer an das "vorbild" großmutter und denke, ich habe ihre gene und die medizin ist heute so viel weiter als damals... auf statistiken pfeiff ich. es kommt ja schliesslich auch auf jeden einzelnen menschen an, wie sein immunsystem ist z.B., oder ob noch andere erkrankungen vorliegen, wie gesund er lebt etc. ich kenne auch krebskranke menschen, die qualmen wie die schlote und leben nicht gerade gesund...leben aber schon länger mit der krankheit, als ihnen "orakelt" wurde. wie z.B. barbara0 schon erwähnte, wollen wir uns hier austauschen und mut machen. bitte gib auch du deiner mutter mut und hilfe - nicht in form von statistiken, sondern von einem unerschütterlichen glauben an genesung und lebensmut. denn man sagt ja nicht umsonst: glaube versetzt berge... alles gute für deine mutter anja |
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