Therapie komplett versagt-nach 5 chemos abgebrochen

[hohenpriesterin1]

Hallo Ihr Lieben,

ich bin völlig fertig und am Boden zerstört, könnte heulen ohne Ende. Mein Tumor ist doch hormon- und rezeptornegativ, d.h. es hilft nur Chemo, eventuell gestreute Krebszellen zu erwischen. Ich hätte ursprünglich 4x AC und 4x Taxotere bekommen sollen. Daraus wird nix, jetzt ist die Taxotere nach der 3ten auch abgebrochen worden, weil der Tumor wieder gewachsen ist. Jetzt wird am Dienstag operiert, nicht nur die Brust wahrscheinlich komplett abgenommen, nein, jetzt ist auch noch 1 Lymphknoten auffällig, der vorher noch nicht auf dem CT zu sehen war. Das heisst jetzt auch noch, dass die Lymphknoten auch noch raus müssen. Es ist zum verrückt werden.
Gott sei Dank wurden wenigstens im CT keine Metastasen festgestellt. Jetzt habe ich bei der Krankenkasse angerufen, ob die den Chemosensivitätstest zahlen der ist nämlich noch in den Studien. Wenn ich trotz Brustamputation bestrahlt werden würde, die Brustwand, dann versucht er in der OP brusterhaltend zu operieren, wenn er es vom Gewebe her hinbekommt. Die Burstwarze muss auf alle Fälle weg. Das wiederum entscheidet sich am Mittwoch in der Tumorkonferenz. Ob dann die andere Brust in der gleichen OP gleich angepasst werden wird, steht auch noch offen. Und ob dann nach der OP noch Chemo gemacht wird oder erst dann, wenn wieder etwas auftritt, wissen wir auch noch nicht. Ist alles Abwägungssache, wenn wir jetzt die neueren Chemos geben, und es vielleicht nochmal was auftritt, können wir diese nicht mehr geben. Auf der anderen Seite kann es ja auch sein, dass dadurch auch nix mehr auftritt. Ich hänge auf alle Fälle jetzt heillos in der Luft und darf über mein Wiedererkrankungsrisiko nicht nachdenken, sonst glaube ich, brech ich zusammen, jetzt habe ich 5 Chemo umsonst bekommen und die Nebenwirkungen brav ausgehalten und mich immer wieder stechen und Blutabnehmen lassen und wofür? Dass der blöde Tumor weiterwächst.
Hat irgendjemand von Euch ähnliche Erfahrungen und es geht ihm heute gut? Bitte um positive Berichte, damit ich schnellstens aus meinem Loch wieder rausklettern kann, wo ich heute kopfüber reingefallen bin.

Viele und traurige Grüsse
Gaby

Oh Gabi,

laß Dich als erstes mal kräftig knuddeln - Manno - so ein Mist aber auch -
das tut mir unendlich leid, daß die Chemos anscheinend umsonst waren und der Sch...-Krebs-Knoten auch noch gewachsen ist. Ich hoffe, die Krankenkasse zahlt diesen Chemo-Sensivitäts-Test bei Dir, weil die Ärzte
ja wissen müssen, was sie nach der OP für eine neue Chemo geben müssen.
Ich drücke Dir ganz fest die Daumen, vielleicht ist es ja auch besser, wenn
nun gleich operiert wird, aber ich kann mir gut vorstellen, wie Du Dich im
Augenblick fühlst.
Halt uns hier auf dem Laufenden, sobald Du weißt, wie es abläuft, ja?
Bin in Gedanken bei Dir und schicke Dir ein Riesen-Kraft-Paket und Power
drin, du packst das wieder, sobald Du aus dem heutigen Loch rausgekrabbelt
bist.
Alles Liebe und Gute für Dich weiterhin und fühl Dich herzlich gedrückt von
mir.

[Ulrike008]

Hallo, Gabi,

ich schick dir auch zuerst mal ein grosses Kraftpaket für deine
Nerven. Und dann: schau es von einer anderen Seite an:
Jetzt fliegt der Tumor raus!
Weg mit dem Ding - wenn's nicht
mit Chemo geht, dann eben mit "Stahl und Strahl".
Und ein befallener Lymphknoten ist zwar nicht grade "im grünen Bereich",
aber auch nicht "Katastrophenrot". Denk einfach, Lymphknoten sind schließlich
Filterstationen und der befallene Lymphknoten hat alle Krebszellen aufgefangen. Schluß. Punkt.

Schön auch, das dein Chirurg "brusterhaltend operieren" versuchen will, und
wenn dir Lymphknoten entfernt werden müssen, kann das chirurgisch so gut
gemacht werden, dass du hinterher nicht viele Beschwerden hast bzw. nach
der operationsbedingten Erholungszeit gar keine mehr.
Mit der Chemo hinterher kann ich dir keinen Tip geben, aber versuch einfach,
die Sache in Teilschritten anzugehen und anzudenken, also jetzt erstmal
OP, dann evtl. Bestrahlung usw...
Viele liebe Grüsse
Ulrike

[Heike 1963]

Ach Gaby,

das ist ein Schock, der erstmal verdaut werden muss.

Ulrikes Rat finde ich klasse, gehe einen Schritt nach dem anderen. Erlaube Dir keinen Gedanken an das, was kommen könnte, aber noch nicht ist!

Viel Kraft und eine herzliche Umarmung von
Heike

[jazzdiva]

Ach, HoPi...

was soll man sagen? Ist so ein Mist, mein Schatz. Ich umarme dich gaaaaaaaaaaaaanz fest. Schau, du bist sonst so stark....diesmal gehts auch vorüber, glaub´mir. Wir müssen eh´nehmen, was kommt. DU PACKST ES, deine Kiddies brauchen dich...lass dein Kopf nicht hängen.

Wir lieben dich, weil du dich immer so sorgenvoll im Chat um alle anderen kümmerst. Lass dich auch umsorgt sein.

Schicke ganz sonnige, warme, innige und positive Wünsche und Gedanken.
Wir halten alle unsere Däume für dich.

Deine Jill

[lili0104]

Liebe Gaby,

fühl Dich auch von mir ganz lieb gedrückt.

Ich denke an Dich und wünsche Dir ganz viel Kraft!!!!!


Ganz liebe Grüße

Friederike

[hohenpriesterin1]

Hallo Ihr Lieben,

ich danke Euch allen, die mir gestern und heute so viel Hoffnung gemacht haben und mir Ihre Engel zur Verfügung gestellt haben. Heute geht es mir schon besser. Ich habe, nachdem ich mir nicht mehr sicher war mit meinem Krankenhaus heute mit Grosshadern telefoniert. Dort hat im Rahmen einer Brustkrebssprechstunde auch ein Arzt oder AiPler zurückgerufen, dem habe ich alles erzählt, und der meinte auch, dass Op das Mittel der Wahl sei, denn wenn er im Gesunden entfernt wird, dann bin ich sowieso gesund. Ob die Bestrahlung noch sein muss, hängt vom Sitz des Tumors und von der OP-Weise ab. Ich solle die Histologie abwarten, die sei auf alle Fälle aussagekräftiger wie das CT. CT ist nicht das Mittel der Wahl bei Brustkrebsdiagnose, MRT wäre besser, doch da passe ich nicht rein. Ich werde mich jetzt einfach mal auf diese Aussagen verlassen und vor der OP keine Zweitmeinung mehr einholen, dann warte ich mal ab, was sie mir vorschlagen. Auf alle Fälle bin ich wieder raus aus dem Loch und das dank Euch. Vielen Dank nochmal

Viele Grüsse
Gaby

Hallo Gabi,
ich denke auch, daß Du mit der sofortigen OP den richtigen Weg einschlägst
und drücke Dir meine Daumen, daß dabei alles gut geht und beim ersten Mal gleich alles im Gesunden entfernt werden kann, daß keine Nach-OP nötig ist.

Einen Tip hab ich noch:
Es gibt jetzt auch offene Kernspin-Geräte (MRT) für Leute mit Phobien und
für etwas nicht mehr ganz so schlanke Mädels, wie wir sind - so ein Gerät müßte sogar in irgendeiner Klinik in München stehen, weiß aber im Moment nicht, in welcher. Das nur zur Information.

Alles Liebe und Gute weiterhin und toi, toi, toi!

[Norma]

Sag mal, liebste Gaby,

hat dieser Arzt am Telefon wirklich zu dir gesagt, du seiest im Falle einer "Op im Gesunden" wieder gesund??? Wenn das stimmt, dann soll sich dieser Arzt sein Lehrgeld wieder geben lassen.
Jede Krebserkrankung ist eine chronische Erkrankung; ganz egal, ob noch einmal etwas auftritt oder nicht.
Also wirklich, ich koche hier schon wieder vor Wut.

Aber egal, auf jeden Fall ist die Op jetzt notwendig und ICH würde da erst gar kein Risiko eingehen und die gesamte Brust entfernen lassen. Natürlich verstehe ich, dass du das vielleicht nicht so gerne hättest, aber denke daran, dass bei dir keine Chemo wirkt. Da sollte man wirklich auf Nummer sicher gehen (ist meine Meinung).

Was den Lymphknoten angeht: da bleibt dir nichts anderes übrig, als die Histologie abzuwarten, so schwer das auch ist. Sollte da wirklich einer positiv sein, lass den Sensitivitätstest machen und reiche erst danach die Rechnung bei der Krankenkasse ein. Dass der Test bei dir notwendig ist, liegt ja auf der Hand und wird auch von deinen Ärzten bestätigt werden können.
Die KK weigern sich zwar immer noch, genehmigen aber trotzdem bei eindeutigen Fällen.

Übrigens bist du bei weitem nicht die Einzige, bei der sich Chemo als wirkungslos erweist. Einer Bekannten erging es ganz genauso und trotz 3 befallener LK erfreut sie sich auch 9 Jahre nach Op guter Gesundheit. Allerdings hat sie die Brust abnehmen lassen, obwohl die Ärzte meinten, sie könnten es auch brusterhaltend versuchen.

Schlafe über meinen Bericht und entscheide nicht vorschnell.

Das wünscht dir ganz lieb:

Norma
Diagnose Brustkrebs Nov. 2001

Liebe Gabi,

ich kann mich Norma's Worten bezüglich der "Ablatio" nur anschließen, denn ich kenne mittlerweile viele Frauen, die damit seit zig Jahren ohne Rezidiv
geblieben sind und eines ist sicher, sollte bei mir auch nur der kleinste
Verdacht einer Wiedererkrankung auftreten, bin ich auf keinen Fall mehr mit
einer brusterhaltenden OP einverstanden, dann kommt nur noch die Abnahme
in Frage. Das ist zwar am Anfang für alle Frauen ein großer Schock, aber nach all dem, was ich heute weiß, bei vielen Frauen die sicherere Seite, bzw. Methode.
Norma hat recht, laß es Dir nochmal durch den Kopf gehen und dränge darauf, daß der Arzt Dir die dringliche Notwendigkeit des Sensitivitätstestes schriftlich für die Krankenkasse bescheinigt, dann werden sie den auch bezahlen und
Du kannst dann die für Dich richtige Entscheidung treffen.

Einen ganz lieben "Mutmach"-Knuddler und daß alles gut geht.

[Ritschy]

Liebe Gaby,

lass dich erstmal dicke Knuddeln

Es ist schon eine Riesensch.... , dass die Chemo nicht angeschlagen hat. Allerdings würde ich in diesem Fall eine Ablatio wollen. Das Gefühl "alles weg zu haben" ist bei einer Amputation gegeben, ich jedenfalls hatte immer ein gutes Gefühl - ja, jetzt ist er erstmal weg der Krebs! Aber ich kann mir deine Gefühlslage schon vorstellen, als basaler (also "negativer") Tumorpatient hat man eben keine andere Therapieoption als OP, Chemo und Bestrahlung. Mach die OP und sieh dann weiter!

Ich weiß gar nicht, was ich dir noch schreiben soll. Auf alle Fälle drücke ich die Daumen für dich und wünsche dir alles Glück der Welt

herzlichst deine Regina

[junikatze]

Liebe Gabi!!!!

Habe jetzt erst hier gelesen. Es tut mir leid das das alles nicht so funktioniert, wie du dir das gewünscht hast.

Ich dich ganz dolle.

Jetzt wird das Tierchen entfernt und dann geht es weiter Stück für Stück.

Schicke dir

Knuddel dich ganz dolle

Drücke dir alle Daumen die ich habe
LG Tina

[vampus6]

Hallo

Erst einmal einen schönen Gruß von hohenpriesterin1.

Wir haben heute wieder einen ganzen Tag im KH verbracht.

Im Gespräch mit dem behandelten Arzt hat sich sehr schnell herauskristallisiert, das eine totale Entfernung von Brustgewebe und Achsellymphknoten das Mittel der Wahl ist. Anschliessend wird der Tumor nochmals feinhistologisch untersucht und dann das weitere Vorgehen besprochen. Die Krankenkasse übernimmt den Chemosesivitätstest leider nicht.

Da der Arzt uns noch alle Optionen offen halten wollte, findet die OP nicht wie geplant am Dienstag, sonder erst am Mittwoch statt.

Liebe Grüße

Vampus 6

[Billchen]

Hallo Gabi
lass dich erst mal knuddeln. Menschenskinder ich war jetzt eine Zeitlang nicht im Forum und grade eben trifft mich der Schlag. Habe alle Antworten gelesen und war am Ende froh das du alles soweit gut überstanden hast.
Na, du hast ja wirklich in die vollen gegriffen.
Gabi, erst mal schliesse ich mich allen meinen Vorrednerinnen an, und auch von mir einen Schutzengel für dich nach München.
Ich kann mich gut in dich reinversetzen,armes Hascherl, ich weiss garnicht was ich dir noch zum Troste schreiben soll. Ich bin immer noch ganz geschockt.
Du schaffst das schon, lass dich nicht unterkriegen.
Ich hoffe du hast nicht zu viele Schmerzen und Probleme mit dem Arm wo die Lympfen nun weg sind ( Gottseidank kein Befall ) (ist ein gutes Zeichen).
Aber falls doch auch das klappt irgendwann mal wieder, schon dich in der nächsten Zeit und fühle dich ganz ganz fest gedrückt von mir
Tschüss bis zum nächsten Chatten
Sybille

[hohenpriesterin1]

Hallo ihr Lieben,

wie versprochen meine Meldung, sobald ich aus der Klinik komme. Ich bin wieder da, hab die OP gut überstanden. Heute habe ich die vorläufigen Ergebnisse bekommen, nur die nochmals überprüften Rezeptoren stehen noch aus. Folgender Befund liegt vor: aus 1 Tumor sind 2 geworden von je 4,6 cm und 1,8 cm, Lymphknoten sind nicht befallen ypT2 (2) G3 pN0 (0/18) R0 (invasiv duktal, bifokal) postoperativ: mittleres Risiko. Alle Experten, einschliesslich meiner Onkologen sind der Meinung, dass es derzeit wenig Sinn machen würde, nochmals eine Chemo zu machen, da nur noch Chemos in Frage kämen, die bei nicht metastisierten Brustkrebs noch nicht erforscht sind und wir somit ins Blinde schiessen würden. Da werde ich mich wohl auf die Meinung der Ärzte verlassen, da sie es ja studiert haben und nicht ich.
Werde aber bei Professor Salat, der lange Zeit in Grosshadern arbeitete, nochmals eine zweite Meinung einholen, wobei mein Gefühl mir jetzt erstmal sagt, dass es gut ist und reicht. Denn wissen kann man es bei Krebs nie, ob er nochmals auftaucht oder nicht. Und dann noch eine Chemo riskieren, von der noch niemand weiss, obs überhaupt wirkt. Dann schon lieber Bestrahlung und dann AHB und regelmässige Untersuchungen, damit man es frühzeitig feststellen kann. So soviel zu mir, ich wünsche euch noch einen schönen Abend.

Viele Grüsse
Gaby