Zustand nach Hodenentfernung

Mir (34) wurde am 24.05.05 der linke Hoden operativ entfernt. Laut der Einschätzung des Oberarztes ein Seminom. Kein Tumormarker war erhöht. Termin zum ersten Gespräch nach der OP habe ich am 07.06.05 (nächste Woche Dienstag), bei dem ich erfahre, ob es tatsächlich "nur" ein Seminom war und in welchem Stadium ich mich befinde.

Meine Frage: Ist es normal, dass an der Stelle, wo der entfernte Hoden einmal war, eine schmerzlose Verdickung spürbar ist? Ist das eine Folge der OP? Ich denke nicht, dass die Ärzte was übersehen haben beim Eingriff, wollte einfach nur Gewissheit haben, ob andere kurz nach der OP auch so etwas festgestellt haben.

Vielen Dank für Eure Antworten.
Gruss Sascha

Hallo Sascha,
hatte im Juli 2004 die gleiche OP (Seminom) und ebenfalls anschließend das Empfinden, die Ärzte hätte etwas vergessen zu entfernen. Man hat mir dann erklärt, dass dies unmöglich sei, da sich der Hoden in einer Art Ummanelung befinde und durch den Leistenschnitt die komplette Hülle nach oben entfernt würde. Bei der Verdickung handelt es sich um Narbengewebe bwz. um Adern. Dies hat man mir dann auch anhand einer Ultraschall-Aufnahme belegt.
Also ich kann Dir versichern: Deine Sorgen sind völlig grundlos.
Wünsche Dir alles Gute für den weiteren Weg.
Gruß
Achim

Hallo Achim,

vielen Dank für Deine Antwort, die mich sehr beruhigt hat.
Der Mensch an sich ist schon sehr seltsam programmiert. Man bekommt die Diagnose Hodenkrebs und beginnt, alle möglichen Informationen zu bekommen. Dabei liest man von möglichen Rückenschmerzen und allen möglichen Symptomen, liest auch bei anderen Krebsarten nach.
Wenn man dann feststellt (oder sich einbildet), leichte Rückenschmerzen zu haben oder ein Ziepen im Magen zu verspüren, malt man sich sofort den gesundheitlichen Super-Gau aus.
Ich finde es auf der einen Seite gut, dass es Seiten wie beispielsweise netdoktor gibt. Andererseits helfen solche Seiten auch, Panik zu schüren und Ängste entstehen zu lassen, die man sich in vielen Fällen gar nicht machen muss. Und gerade in Situationen wie in solchen, in denen man eine Krebsdiagnose bekommt, sollte man versuchen, seine Psyche einigermassen in der Waage zu halten.

Seit der OP tut mir der linke Beckenknochen weh. Sicher kommt das vom Liegen und der schmerzlindernden Haltung aufgrund der Narbe. Aber was schwirrt einem durch den Kopf? : Ist mein Knochengewebe bereits angegriffen?

Schlimm, schlimm.....

Wünsche auch Dir alles Gute, Achim
Gruss Sascha

mach dir mal keine sorgen, hodenkrebs geht nicht auf die knochen.
ja, auch ich hatte so eine verdickung, bei mir handelte es sich um einen bluterguss.
also, kopf hoch,
es wird wieder!

Hallo Sascha,
dass Du Dir anfangs wegen jedem Zwicken Gedanken machst, ist normal. Das wird auch noch eine Weile anhalten.
Warte jetzt mal Dein Ergebnis ab. Würde mich übrigens interessieren.
Ein Seminom (wie vermutet) streut sehr langsam und ist (wie die anderen Hodentumoren übrigens auch) sehr gut behandelbar und heilbar.

Wünsch Dir alles Gute
Achim

Hallo Jungs,

bei mir kam der Scheiss direkt vor Weihnachten hoch. Hatte einen Nicht-Seminom. Zum Glück ging alles sehr schnell, da ich sofort zum Urologen bin und nicht zum Hausarzt.
Hab mir einige Zeit nach der OP auch einige Gedanken gemacht. Z.B. hing mein anderes Ei ziemlich hoch, sodass ich da ab und zu drangekommen bin, was nicht angenehm war. Zum anderen hat sich bei mir im Penis eine Lymphbahn oder Ader verhärtet, was sich besonders bei der Erektion etwas fremd anfühlte. Bei der nächsten Untersuchung hab ich dann meinen Urologen drauf angesprochen. Er sagte mir, ich solle mal ein paar 2-3 Monate abwarten, da alles noch sehr frisch sei und Zeit bräuchte sich zu normalisieren.
Er hatte recht. Mein Ei hängt jetzt völlig normal und die Verhärtung ist auch nicht mehr da. Ich habe jetzt überhaupt keine Probleme mehr und finde ein Implantat auch recht überflüssig, da man es in der Sauna eh nicht sieht und beim Sex der oder die Partner keine Probleme damit haben!
Ich muß jetzt nur hoffen, daß es keinen Rückfall gibt, aber die Chancen stehen seid der Lymphknotenentfernung und dem guten Befund deutlich auf meiner Seite.

Ich wünsche jedem, der dies liest, soviel und noch mehr Glück wie mir! Alles Gute!

Gruß
Micha

Hallo zusammen!

Meine OP ist nun 4 Jahre her. Trotz allem habe ich öfters im noch vorhandenden Hoden Schmerzen, meist nach einem Samenerguss.

Auch ist er sehr empfindlich wenn ich mal daran komme.
Ist er bei euch auch so empfindlich???

Vielen Dank im vorraus.
Gruss Matz

Hallo Jungs,

also mir geht es bestens. Nur am Leistenschnitt ist es unangenehm, wenn man drauf rumdrückt. Sexuell ist bei mir auch wieder alles beim alten, kann keine veränderung feststellen, bis auf den fehlenden Hoden.

Gruß
Micha; manlebtnureinmal77@gmx.de

Hallo,
der Thread gefällt mir sehr gut.
Ich kann die Ängste von Bodensee sehr gut verstehen und nachvollziehen. Ich hatte auch ein klass. Seminom, Stadium I. Vor 3,5 Wochen bin ich operiert worden und heute beginnt die Strahlentherapie. Da machen die Bericht von Achim und dem Banditen Mut und Hoffnung.
Ich hoffe seh, dass nun bei mir nichts nachkommt und dass nach der Bestrahlung hoffentlich schon alles vorbei ist und dass ich in ein paar Monaten daher so wie die Zwei meinen Leidensgenossen Mut machen kann, weil das tut gut!!!
Gruss
Hombre
(ManInTheMiddle@gmx.de)

[.floyD]

Zitat von ;220617

Hallo zusammen!

Meine OP ist nun 4 Jahre her. Trotz allem habe ich öfters im noch vorhandenden Hoden Schmerzen, meist nach einem Samenerguss.

Auch ist er sehr empfindlich wenn ich mal daran komme.
Ist er bei euch auch so empfindlich???

Vielen Dank im vorraus.
Gruss Matz

bei mir nach Samenerguss oft das selbe, soll aber normal sein.
Dass der verblieben Hoden empfindlich ist, liegt sicher auch an der Psyche.

[iLive]

Gleiches Problem hier, habe aber auch zwei Narben im Skrotum am verbliebenen Hoden, einmal wegen Hydatide 2004 und eine wegen Gewebeprobe nach der Tumor-Entfernung 2007.

Schmerzen habe ich witzigerweise eher *vor* dem Erguss