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  #1  
Alt 05.09.2005, 22:23
ReneS ReneS ist offline
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Registriert seit: 05.09.2005
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Standard Erfahrungen mit dem Anbringen eines Gestells am Kopf zwecks Strahlentherapie

Hallo Zusammen,

ich würde gerne erfahren, ob jemand von Euch Erfahrungen bezüglich des Anbringens eines Gestells am Kopf hat. Ist dies mit Schmerzen verbunden?

Ich habe im Internet gelesen, dass das Anbringen wohl nahezu schmerzlos ist, da die entsprechenden Befestigungsstellen mit einer kleinen Betäubungsspritze lokal betäubt werden.

Vielen Dank für Eure zahlreichen Antworten
René
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  #2  
Alt 06.09.2005, 12:43
rella rella ist offline
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Registriert seit: 15.08.2005
Beiträge: 4
Standard AW: Erfahrungen mit dem Anbringen eines Gestells am Kopf zwecks Strahlentherapie

Hallo Rene,

ich hatte eine Gamma-Knife Bestrahlung, bei der mir ein Rahmen am Kopf befestigt wurde. Die Ärzte haben tatsächlich die Stellen, an denen das Gestell am Kopf befrestigt wurde, vorher beäubt. Die Spritzen in den Kopf waren auch ein neues Gefühl, aber wirklich nicht schlimm! Die ganze Prozedur hat eigentlich nicht weh getan, wenn man davon absieht, dass es es wenig unangenehm ist, einen Rahmen relativ fest am Kopf festgeschraubt zu haben.
Und: es scheint gewirkt zu haben. Seit der Bestrahlung hat sich mein Tumor (an der Schädelbasis) nicht mehr gerührt. Vorher hatte ich das Problem, dass er dauernd rezidiviert hat.

lg und Viel Glück

Rella
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  #3  
Alt 07.09.2005, 12:15
ReneS ReneS ist offline
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Registriert seit: 05.09.2005
Beiträge: 2
Standard AW: Erfahrungen mit dem Anbringen eines Gestells am Kopf zwecks Strahlentherapie

Hallo Rella,

Danke für Deine Informationen! Ich habe die Frage gestellt, weil ich vergangenen Montag mit meinem kranken Vater im Krankenhaus war und dort hat man ihm einen Rahmen am Kopf angebracht.

Ich wollte meine Erfahrungen, die ich dabei gesammelt habe, nicht direkt hier niederschreiben, denn das was ich dort erlebt habe, war die reinste "Folter".

Ich bedaure sehr, dass ich keine Videokamera mitgenommen habe, denn das glaubt mir sonst wahrscheinlich keiner, ist aber leider Tatsache.

Also der Arzt fing damit an, dass er meinem Vater mit einem Kugelschreiber zwei kleine Markierungen vorne auf die Stirn gemacht hat. Dabei hat er aber nicht wie man üblicherweise mit einem Kugelschreiber umgeht die Punkte leicht gesetzt, sondern so fest den Kugelschreiber durch die vorderen Öffnungen des Gestells und auf die Stirn meines Vaters gedrückt, dass mein Vater gedacht hat, der Arzt hätte schon damit angefangen die Schrauben zu fixieren. Das dies schon ziemlich schmerzhaft und unangenehm war, kann sich jeder denken.

Anschließend wurde die Stirn und der Hinterkopf desinfiziert und mein Vater sollte sich mit zwei Lappen die Augen zu halten.

Dann fing der Arzt an, die erste Spritze vorne links zu setzen. Dabei hat er mit hohem Kraftaufwand die Betäubungsflüssigkeit unter die Haut gespritzt, dass man zu sehen konnte, wie die Beule am Kopf wuchs und wuchs.

Der Arzt setzte an allen vier Stellen des Kopfes solche "Hörnchen". Mein Vater ist fast ohnmächtig geworden, weil er beim Spritzen ziemliche Schmerzen hatte. Der Arzt meinte nur, mein Vater solle nicht die Luft anhalten, sondern versuchen ruhig weiter zu atmen, denn einige Leute wären bei ihm schon fast blau angelaufen, weil Sie die Luft zu lange angehalten haben.

Wenn man dabei ist und das alles miterlebt, denkt man natürlich dass muß so sein mit den riesen "Hörnchen", denn dadurch wird nämlich der Rahmen schon fast ohne Schrauben am Kopf fixiert.

Andererseits konnte ich mir während des Anbringens nicht vorstellen, wie eine kleine zierliche Frau diese Prozedur aushalten kann.

Nachdem der Arzt die "Hörnchen" (ist eigentlich untertrieben) gesetzt hatte, hat er ca. 10 Minuten gewartet und dann die Schrauben fixiert.

Dies war ebenfalls ziemlich schmerzhaft für meinen Vater. Als mein Vater meinte er kommt ziemlich ins Schwitzen und langsam macht sein Kreislauf nicht mehr mit, meinte der Arzt: "Was glauben Sie eigentlich wie sehr ich hier ins Schwitzen komme". Soll heißen, für den Arzt war es ebenfalls ziemlich anstrengend die Spritzen zu setzen und die Schrauben zu fixieren.

Alles in allem war die Prozedur die reinste "Folter". Wäre ich an der Stelle meines Vaters gewesen, hätte ich bereits nach der ersten Spritze gesagt, wir müssen abbrechen geben Sie mir eine Vollnarkose.

Naja, jedenfalls hat mein Vater die Prozedur "überlebt" und der Arzt meinte anschließend mein Vater hätte sich tapfer geschlagen.

Ich möchte hier keinem Angst machen, denn ich glaube nicht, dass das was ich mit meinem Vater erlebt habe, "normal" ist und so sein muß.


Gruss
René
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  #4  
Alt 07.09.2005, 16:46
rella rella ist offline
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Registriert seit: 15.08.2005
Beiträge: 4
Standard AW: Erfahrungen mit dem Anbringen eines Gestells am Kopf zwecks Strahlentherapie

Hallo,

der Arzt scheint ja nicht besonders sensibel gewesen zu sein.

Ich hatte das Glück, dass man mich gut betreut, und mir das Procedere Schritt für Schritt erklärt hat. Zwei Ärzte und eine Schwester haben sich nett um mich gekümmert und den Rahmen gemeinsam montiert. Leider beim erstenmal schief, so dass sie ihn abnehmen und neu montieren mussten - das war schon anstrengend.

Die Einstichstellen sind auch bei mir ziemlich angeschwollen und es hat ein paar Wochen gedauert, bis sie nicht mehr zu spüren waren. Ich habe den Rahmen insgesamt ca. sechs Stunden getragen und war ziemlich froh, als er wieder abmontiert wurde. Um genau zu sein, sind dann reichlich Tränen geflossen, weil ich so erleichtert war, dass es vorbei war. Vor allem, dass ich nicht mehr eingezwängt war, denn das war für mich das Ärgste, obwohl es nicht schmerzhaft ist.

Kurz nach der Behandlung, als ich wieder auf meinem KH-Zimmer war, habe ich mit meinen Lieben telefoniert, die ziemlich besorgt waren, weil man mir die Erschöpfung am Telefon deutlich angemerkt hat. Aber nach zwei Stunden war ich wieder fit und konnte am nächsten Tag problemlos entlassen werden. Nur die Beulen hab ich gespürt...

Dennoch: im Großen und Ganzen ist das eine Prozedur, vor der niemand Angst zu haben braucht. Das wollte ich mit meinem ersten Posting auch ausdrücken. Dass es auch kein Spass ist, und individuell verschieden erlebt wird, ist keine Frage. Wenn man noch dazu an unsensible Ärzte gerät, wird es um so schlimmer.


Ich hoffe, dass die Behandlung Deinem Vater geholfen hat, damit er die ganze Prozedur nicht umsonst auf sich genommen hat.

lg

Rella
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  #5  
Alt 08.09.2005, 11:02
alexandra Pappas alexandra Pappas ist offline
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Registriert seit: 19.03.2005
Ort: Frankfurt am Main
Beiträge: 38
Standard AW: Erfahrungen mit dem Anbringen eines Gestells am Kopf zwecks Strahlentherapie

hallo Ihr Lieben,
auch ich habe schon mal so einen schönen Rahmen angelegt bekommen.

Ich hatte einen tierischen Schiss davor, so das ich erst mal mein Frühstück wieder von mir gegeben habe. :-(
Dann im Gamma Knife Center angekommen, hatt mir Dr. Wolff die Spritzen in den "Kopf" gegeben.
Das war nicht sonderlich angenehm, habe aber schon schlimmeres erlebt.
Nach dem Anlegen, ein MRT und dann konnte ich für 2 Std. machen was ich wollte.
Ich wollte essen, denn nun hatte ich wieder Hunger und wir sind in die Pizzeria auf dem Uni Gelände gegangen.
Als dann das Prozedere fertig war...ich kam mir vor wie im Backofen ;-)
konnte mir aber die Musik selbst aussuchen...
Kam der Rahmen ab.
Das war für mich das schlimmse.
Ich bekam totale Spannungskopfschmerzen.
Aber zu Hause nahm ich dann eine Schlaftablette und nach 3 Std schlaf war alles wieder wie vorher,gut.
Ausser den Hörnchen, die haben mich noch ein wenig begleitet.
Sind jetzt nur noch klitze kleine Narben.
Und das Kontroll MRT hat auch nur positives gebracht...

Ich bin froh das gemacht zu haben.
Alles Liebe,
Alex
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