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  #16  
Alt 14.04.2013, 11:24
Benutzerbild von hope38
hope38 hope38 ist offline
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Standard AW: Rektalkarzinom

Hallo Hans
Deine Vorgehensweise ist sehr vernünftig.
Auch wenn in D vielleicht schnell geschnippelt wird, bezieht sich das wohl eher auf andere, nicht ganz so lebensgefährliche Eingriffe. Meines Wissens gibt es bei Krebs in den Organen eigentlich die OP als 1. Wahl.

Meine Lebensqualität, nun, ich denke, ich habe schon viel verloren, so im Rückblick. Weißt Du, irgendwie wächst man mit dem, was man nun vorfindet und arrangiert sich mit Vielem. Es hat bei mir eine Zeit gedauert, bis mir klar war, dass mein früheres Leben vorbei ist und ich nun ein anders-normales vorfinde.
Ich habe auch einen künstlichen Ausgang gehabt und habe mich damit gut abgefunden. Nach der Rückverlegung gab es Probleme, aber auch Hilfe.

Leicht ist das alles nicht, aber ich denke, ich würde es wieder so machen.

Viele Grüße
hope
__________________
am 02.05.2006 Rektum-Ca-Diagnose, Chemo+Bestrahlung, OP im August 2006, danach von 11/06 bis 02/07 adjuvante Chemo, Anlage eines Ileostomas, Rückverlegung in 01/09

(alle von mir im KK verfaßten Beiträge/Texte und Geschichten dürfen ohne meine Erlaubnis nicht weiterverwendet werden)
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  #17  
Alt 14.04.2013, 12:07
Mond Mond ist offline
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Standard AW: Rektalkarzinom

Hallo Hans,

nicht nur in Deutschland wird schnell "geschnippelt", sondern auch in Skandinavien, USA etc.
Beim Kolorektalen-Karzinom ist z.Z. Operation der Standard. Ich habe mal einen Artikel aus Skandinavien gelesen, der besagte, dass 30% der Patienten mit Stadium 3 nach Operation geheilt sind. Habe leider gerade keinen link dazu.
Es gibt z.Z. Studien, wo man eine wait and watch Strategie untersucht, aber Standad ist meines Wissens die Operation.
Bzgl. zweiter Meinung schick einfach mal Deine Unterlagen zu verschiedenen Darmzentren, auch wenn Du nicht in Deutschland versichert bist. Ich denke, sie werden sich schon melden, wenn sie Geld wollen.

Gruss M.
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  #18  
Alt 16.04.2013, 14:38
PeterBoe PeterBoe ist offline
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Standard AW: Rektalkarzinom

Hallo alle,
ich habe vor einer guten Woche erfolgreich neun Monate Rektalkrebs (mit zusätzlichem Verdacht auf Prostatakrebs) hinter mich gebracht. Ich hatte Radiochemo vor der OP (um dem Schweinehund zu schrumpfen), OP mit Anlage eines künstl. Darmausganges, dann nochmal Radiochemo (um evtl. durchgeschlüpfte Krebszellen abzumurksen), zum Schluss Reha und jetzt arbeite ich wieder so wie vorher; ich habe "mein altes Leben wieder"
Auch mein Onkologe hat mir seinerzeit erklärt, eine OP sei die üblicherweise einzig richtige Therapie, aber auch, dass es seltene Kombinationen von Krebs-Grad/Stadium und Metastasierung gibt, die eine OP nicht angeraten lassen. Das ist eine ziemlich diffizile Sache und erfordert eine sehr genaue Bewertung des Zustandes sowohl des Patienten insgesamt als auch der feingeweblichen Untersuchungsergebnisse.
Deshalb unterstütze ich den Rat, eine zweite, oder auch sogar eine dritte Meinung einzuholen und das am Besten bei einem zertifizierten Darmkrebszentrum:
http://www.krebsgesellschaft.de/wub_...ebersicht.html

Ich halte Dir, hansimglück und auch allen anderen die Daumen
Peter

Geändert von Jutta (17.04.2013 um 14:20 Uhr) Grund: Passage entfernt, da sie nicht der Erfahrung entspricht.
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  #19  
Alt 17.04.2013, 10:43
hansimglück hansimglück ist offline
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Standard AW: Rektalkarzinom

Hallo Peter

Vielen Dank für Deinen Beitrag und Wünsche. Wurde das Stoma wieder zurück verlegt und wie lange musstest Du das Ding mit Dir rumschleppen ? In welchem Stadium war Deine Erkrankung bei der Erstdiagnose und wie wird dies nach 9 Monaten beschrieben ? Mit was und wieviel wurdest Du neoadjuvant behandelt ?
Mir haben sie 10*3 Gray mit Boost verpasst und 4 mal 4 Tage Cisplatin & 5FU eingetrichtert. Die Radiotherapie hat mich ziemlich geschlaucht, muss aber auch dem Tumor ordentlich zugesetzt haben. Nach der 5ten Radio Behandlung waren die Schmerzen fast ganz weg und ich brauchte keine Angst mehr vor dem Besuch des Porzellan Salons haben. Die Chemo hat mir nicht so viel ausgemacht (wohl den Begleitmedikamenten geschuldet). Das einzige Andenken daran sind die tauben Fusssohlen, welche manchmal nerven. Hast Du noch mit Nachwirkungen zu kämpfen ?

"Daumen drück" Dir und allen Anderen
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  #20  
Alt 19.05.2013, 11:08
PeterBoe PeterBoe ist offline
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Standard AW: Rektalkarzinom

Hallo, Hansimglück,

schnell ein paar Antworten auf Deine Fragen:

Stoma:
mein Stoma ist endgültig, weil das Rektal-CA ziemlich am Ende gesessen hat und die Ärzte das ganze Ende rausschneiden mussten. (ein A-Loch weniger in Deutschland ;o)

Meine Geschichte ist dadurch kompliziert, weil ich Rektal und Prostata gleichzeitig hatte und die beiden ineinander übergegangen waren.

Klassifizierung (Rektum-CA) vorher und nachher:
vorher: T2 N0 oder T3 N1, jer nachdem welchen Befund ich nehme; schlimmstenfalls also T3 N1
hinterher: 8140/3 ypT3a pN0(0/18) L0 Vo G2 R0

Neoadjuvant:
50,4 Gy in 28 Fraktionen und (ambulant) 1000 mg 5-FU/m²KOF (120-Stunden Pumpe) täglich in der ersten und der fünften Woche. .

Adjuvant:
die restlichen 23,6 Gy in 13 Portionen (nur wegen der Prostata) und für den Darm 500 mg 5-FU/m² KOF täglich in Woche 4, 8, 12, 16 nach der OP

Nebenwirkungen:
während der Bestrahlung hatte ich leichte Hautrötungen, die mit Salbe gut zu beherrschen waren.
Von der neoadjuvanten Chemo war mir drei- oder viermal übel, und ein oder zweimal habe ich mich dabei übergehen müssen; nach einer halben Stunde ging es mir wieder gut.
Von der adjuvanten Chemo habe ich Hautprobleme bekommen; verhärtete und reissende Hornhaut an Fingerspitzen und Fusssohlen, die ich mit viel Urea-Creme (Schrundensalbe) in Schach halten konnte. Schwieriger war, dass auch die Hornhaut eines Auges betroffen war (trocken und trübe). Da musste ich dann ständig mit Hyalurontropfen dran. Heute ist alles aber wieder okay.

So Alles in Allem gesehen und wenn ich mir überlege was es sonst noch so an Problemen hätte geben können, bin ich das sehr gut weg gekommen. Ich finde, dass ich ein Glückspilz bin

Alles Gute auch an alle anderen hier
und Daumendrück

Peter

PS:
Ich wollte eigentlich mein Quasi-Tagebuch von der Diagnose bis zur Rückkehr an den Arbeitsplatz hier irgendwo posten. Aber die Datei ist dafür zu gross.
Wer es lesen mag, mag mich anmailen: Peter_Boeken(at)web.de
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  #21  
Alt 07.06.2013, 22:31
hansimglück hansimglück ist offline
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Standard AW: Rektalkarzinom

Hallo Peter und an alle anderen hier.

Also wenn ich mir Deine Geschichte, lieber Peter, so durchlese dann muss ich Dich bewundern und zu meinem Fall fällt mir dann gar nichts mehr ein.

Ich habe meinen Urlaub in Deutschland genutzt und mir eine zweite Meinung eingeholt.

Ergebnis : Keines - Mir wurde geraten mich weiterhin in Malta behandeln bzw. überwachen zu lassen und auch von einer Operation wurde mir vorerst abgeraten. Mir wurde mitgeteilt das ich ein "ungewöhnlicher" Fall sei und eine "wait and see" Strategie momentan die Beste sei. Kernaussage war "Schnibbeln kann man immer noch" - Na dann.

Mein Allgemeinzustand kann ich nur als prächtig beschreiben. Ich habe mittlerweile 95kg erreicht (BMI leicht über normal) und bin gerade dabei, mich auf 87kg herunterzuhungern auch wenn's schwer fällt. (Das Essen in D-land war einfach zu gut)

Am Dienstag habe ich meinen Spezi hier auf Malta gesehen und der meinte, dass wenn er es nicht besser wüßte, ich als gesund anzusehen sei. Das CT zeige gar nichts, die Tomormarker wären weit unter dem was die Schulmedizin als "verdächtig" einstuft. Na, was will man mehr.

Vielleicht hat es ja geholfen, dass ich dem Sensenmann ordentlich in die Ei.. getreten habe, als er es wagte, an meinem Bett aufzutauchen.
Oder ich bin ganz einfach eine zähe Zecke.

Jetzt heisst es 3 Monate ganz normal zu leben und auf das nächste Ergebnis zu warten.

Bis zum nächsten Mal

Liebe grüße

Hans im Glück
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  #22  
Alt 26.06.2013, 21:42
Safra Safra ist offline
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Standard AW: Rektalkarzinom

Hallo Hansimglück,
ich bin auch etwas verwundert über die Argumentation Deines Arztes. Da dürfte man ja keinen Krebspatienten operieren, weil die Gefahr besteht etwas zu verstreuen . Ich hatte ein G2 - Rektumkarzinom mit Lebermeta. Operationen hintereinander weg. Erst den Tumor, Ileostoma,6 Wochen später Rückverlegung (hat geklappt - erste Zeit ist aber anstrengend, das sollte man wissen), 4 Wochen später halbe Leber weg. Dann noch einigen Trödel mit der Portanlage (den dürftest Du schon haben) und einen Darmverschluss. Heute, fast 2 Jahre nach Diagnose, habe ich schon einige Einschränkungen, was das Essen anbelangt, häufigeren Stulgang und öfters Blähungen. Aber sonst alles bestens. Ich hätte, ehrlich gesagt, nicht so ein gutes Gefühl, wenn der Tumor noch drin wäre. Aber vielleicht hast Du ja Glück, und er gibt Ruhe. Ich wollte Dir nur sagen, falls es sein muss mit der Op, geht es hinterher auch weiter. Suche Dir in diesem Fall einen guten Chirurgen, dass ist das Wichtigste.

Geändert von Safra (16.09.2013 um 17:11 Uhr)
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