Hilfe bitte! Meine Mama hat Krebs :(

[dolorousness]

Hallo Simone,
vielen Dank für Dein Mitgefühl!
Und danke für Deinen Rat. Ich finde es auch wichtig, Mama dann zu sagen, dass es in Ordnung ist, dass sie geht. Den Zuspruch braucht sie bestimmt. Gestern habe ich ihr nochmal gesagt, wie stolz ich auf sie und ihr Leben bin und wieviel sie mir bedeutet, etc. Ich möchte nicht irgendwann bedauern müssen, ihr irgendetwas nicht gesagt zu haben.
Ich hoffe auch, dass meine Mum, wenn es soweit ist, ruhig einschläft. Alles andere wäre echt der Horror. Sie schläft jetzt schon sehr viel. Liegt relativ lange im Bett. Auf dem Sofa ist es ihr zu unbequem. Und wenn sie aus dem Sitzen aufstehen möchte, klappt das nach unendlicher Kraftaufwendung erst beim zweiten Anlauf.
Ich weiß jetzt, was zu tun ist, wenn es soweit ist. Ich weiß, dass meine Mum nicht im KH sterben möchte, das reicht. Ich bin beruhigt. Und ich habe heute sogar mit meinem Papa und meiner Schwester das erste Mal über das Danach gesprochen. Es tut gut, zu wissen, was dann zu tun ist.
Aber ich muss sagen, es ist wirklich schwer, alle Wünsche meiner Mum zu akzeptieren. Wenn sie z.B. nicht ihre Mutter sehen möchte, wahrscheinlich, um sie zu schützen, aber Oma sie sehen will. Und ich steh dann als Vermittlerin dazwischen
Ich hab mich noch nicht damit abgefunden, sie loszulassen. Auch wenn ich mittlerweile eingesehen habe, dass es keine Hoffnung mehr gibt.
Ich drück Dich ganz doll
Dolo

[mutzel]

Hallo Dolo,
mit den Wünschen erfüllen ist wirklich manchmal schwierig.
Meine Mama wollte ihre Mama auch nicht sehen als sie im Hospiz war.
Aber immer wenn Oma dann zu ihr kam hat sich meine Mama dann doch gefreut.
Oma war immer nur kurz da, aber ich hatte den Eindruck es hat beiden gut
getan. Meine Oma wollte auch bis zum Ende dabei bleiben, aber das hätte ich
nicht gewollt - und Gott sei Dank - ist Mama ja dann auch in der Nacht gestorben. Ich hatte mit Oma vereinbart das ich sie über Tag hole, wenn es
sich abzeichnet, aber nicht nachts.

Ich glaube, wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist, wird deine Mama
sich auch freuen deine Oma zu sehen. Warte einfach nochmal ein bißchen ab.
Und ich würde mich da auch nicht zwischen die Fronten stellen. Das können
Mutter und Tochter auch ganz alleine klären z.B. am Telefon.

Es gibt sehr viel Parallelen zwischen unseren Muttis, dass ist echt erstaunlich.
Ich fühle mich dir sehr verbunden.
Bin in Gedanken bei dir.

LG Simone

[falino]

Liebe Dolo,
ich war am WE nicht im Forum und habe gerade deinen Bericht gelesen. Komm, lass dich mal ganz ganz doll drücken
Es tut mir so schrecklich leid, dass du und deine Familie das alles durchstehen musst.
Mit meiner Schwester ging es letztes Jahr auch auf einmal rapide bergab. 14 Tage nachdem der Arzt ihr mitgeteilt hatte, dass sie nicht mehr lange leben werde, ist sie gestorben. Ich denke noch jeder Minute an sie, aber inzwischen auch ohne Tränen, sondern mit einem Lächeln, dankbar für jede Sekunde, die ich mit ihr verbringen durfte.
Viele liebe Grüße und viel viel viel Kraft
Ann

[Smimi]

Meine liebe Dolo,

ich bins mal wieder.
Konnte lang nicht schreiben, weil mir eure Situation so unglaublich leid tat.
Bin geschockt darüber, dass man deiner Mama nicht mehr helfen kann.
Hätte doch so gern gesehen, dass eine Chemo deiner Mutter über die nächsten paar Jahre geholfen hätte. Wahrscheinlich wars dafür aber schon zu spät.
Es ging ja rasend schnell. Der dicke Bauch, das Gelbwerden usw.
Hab eure ganze Geschichte verfolgt.
Wie tragisch. Das tut mir alles so leid. Es ist wirklich zum Verrücktwerden.

Schwierig für mich, die richtigen Worte zu finden.
Ich musste das alles zum Glück noch nicht durchmachen.
Bei uns läuft es zur Zeit noch relativ rund. Mama lebt ganz gut mit ihren Lebermetastasen.-Weisste ja. Hoffe, dass das auch noch lang so bleibt.

Du bist natürlich in einer völlig anderen Situation, die mir noch bevorsteht, irgendwann einmal. Ich hab da auch unglaubliche Angst vor. Auf sowas wird man in keinster Weise vorbereitet. Plötzlich steht man davor, wie du. Und weiss nicht mehr wo oben noch unten ist.
Aber du machst das ganz großartig. Mein Kompliment. Du bist so unglaublich stark.
Die anderen im Forum, die Ähnliches durchgemacht haben oder gerade durchmachen, sind dir mit Sicherheit sehr gute Ratgeber und echte Stützen.

Ich werde euren Weg natürlich weiter verfolgen.
Dennoch ziehe ich mich erstmal zurück. Bestimmt verstehst Du das.

Dir - alle Kraft dieser Welt, fühl dich umarmt,
deiner Mama - alles Gute und bitte, bitte keine Schmerzen.

Denke an Euch,
Smimi

[dolorousness]

Liebe Ann,

Du machst mir Mut, dass ich auch wieder mit Freude an meine Mum zurückdenken kann. Die Eindrücke, die ich momentan von ihr bekomme, sind schrecklich. Ich bin von Tag zu Tag geschockt. Wie sie von der Krankheit "gezeichnet" ist.
Der Arzt sagte zu uns, dass Mama Weihnachten nicht mehr erlebt.

Ich glaube, diese ganze Schrecklichkeit kann auch nur jemand nachvollziehen, der das selbst mal durchmachen musste.

Vielen Dank für Dein Mitgefühl, die Kraft kann ich jetzt wirklich gebrauchen!
Ich drück Dich auch ganz doll

Viele liebe Grüße
Dolo

[dolorousness]

Liebe Smimi,

vielen lieben Dank für Dein Mitgefühl!
Natürlich kann ich sehr gut verstehen, dass Du Dich hier zurückziehst. Natürlich magst Du wissen, wie es mir ergeht, weitergeht, aber das ist so schrecklich, das kann man eigentlich nicht beschreiben. Wenn man das erlebt, geht man echt durch die Hölle. Und wenn man sicht wünscht, dass ein Mensch einfach einschläft, ohne Schmerzen, und nicht mehr aufwacht, damit das Leiden vorbei ist... ach, hör mir auf...
Das ging echt rasend schnell und geht es noch.

Ich bin so froh, dass Deine Mama ganz gut damit lebt. Und es freut mich auch, dass ihr darüber reden könnt. Das ist echt mit das Schlimmste für mich, dass meine Mum so tun möchte, als sei nichts. Wenn man sich nicht gegenseitig sagen kann, was einem am Herzen liegt, ist das übel. Ich sag es ihr ja, aber von ihr kommt keine Reaktion.
Und ich weiß auch, dass man hierfür nicht die richtigen Worte fassen / finden kann. Mir bringt es schon wahnsinnig viel, wenn ich meine Gefühle hier niederschreiben kann. Und wenn ich dann Trost oder Mitgefühl von anderen hier im Forum erhalte, hilft mir das auch sehr. Dann denke ich mir, es gibt andere, die nachfühlen können, wie es mir geht und ich stehe nicht so alleine da.

Ansonsten hast Du recht. Es ist zum Verrücktwerden. Meine Oma sagt immer, ihr werdet daran kaputt gehen. Andererseits sagt meine Oma auch, je mehr Schlimmes man im Leben durchleben muss, desto stärker wird man. Ein anderer Satz, der mir ganz gut gefällt ist, dass ich dadurch "wachsen" werde.

Danke für Deine guten Wünsche und dass Du an uns denkst. Euch wünsche ich auch alles erdenklich Gute,
schreib mir nicht, wenn Dir nicht danach ist!

Dolo

[dolorousness]

Meine Mama ...

... saß heute nicht in der Küche, stattdessen im Wohnzimmer bis um 15 Uhr, dann legte sie sich schon ins Bett. Die letzten Tage blieb sie bis ca 18 Uhr auf.

... aß heute nur einen Teller Suppe, anstatt zwei, kein Obst mehr, keine Kekse und trank so langsam so wenig Wasser. Das Schlucken bereitet ihr Mühe. Wassertropfen tropfen ihr aus dem Mund.

... sprach heute ganz langsam, ganz leise, ganz wenig. Ich hab konnte sie teilweise gar nicht mehr verstehen.

... hat Schmerzen in den Beinen. Und Wasseransammlungen in den Beinen und im Bauch. Mein Hausarzt sagt, das Wasser im Bauch käme dadurch, dass sie nach innen schwitzt. Wer weiß, was sie noch für Schmerzen durchleidet.

... hält ihre Augen nicht mehr lange offen, braucht immer mehr Ruhe. Dann liegt sie im Bett, auch wenn sie nicht schläft, hält die Augen geschlossen.

... wird von meinem Papa gestützt, oder von uns. Beim Laufen, hinsetzen, aufstehen, bekommt hilfe beim Duschen. Mein Papa hat ihr heute einen Sitz in die Dusche montiert.

... ist nicht mehr nur Haut und Knochen, auch die Sehnen und alles zeichnen sich ab.

... versteht mich nur noch mit Mühe. Und drückt sich nur noch mit Mühe aus. Dämmert oft in ihrer eigenen Welt.

... ist hilflos, muss bald sterben, hat keine Kraft mehr, ist totkrank, kann nicht auf dieser Welt bleiben, hat das nicht verdient.


... meine Mama beschwert sich nie.

[dolorousness]

Und dann haben wir heute auch Oma erzählt, dass Mama nicht nur schwer krank ist, sondern auch was sie hat. Sie hat es relativ gefasst aufgenommen. Natürlich geweint, und alles, aber es war nicht so schlimm, wie beim letzten Mal. Oma versteht, dass sie Mama besser nicht mehr besuchen kommt, sondern sie in der Erinnerung bis letzer Woche behält.
Hoffentlich überlebt sie das ganze.

Und meine Schwester meint, es ist schlimm für sie, dass sie sich nicht von Mama verabschieden kann. Wir glauben, Mama ist noch in der Hoffnung, dass sie weiterlebt. Alles andere wär ja auch schlimm.

Ich hab die Befürchtung, dass meine Mama einfach so einschläft und dass gar keiner mitkriegt. Dann wäre sie doch alleine gestorben. Meine Schwester sagt immer, sie gerät bestimmt in Panik, wenn Mama stirbt und sie dabei ist. Ich bestimmt auch.

Die Verwandten fragen immer ganz vorsichtig an, wie es uns geht. Irgendwie hab ich keine lust, ausführlich mit denen darüber zu reden. Dann doch lieber hier oder mit meinen drei lieben Freundinnen, denen ich mich anvertraute. Eine ist heute abend auch hier und leitet mir Gesellschaft. Dann nimmt sie mir den Haushalt ab und hält mich fest im Arm.

Apropos Haushalt. Ich komm hier zu nix mehr. Hab keinen Nerv mehr dazu. Weihnachtsgeschenke? Die besorg ich ein ander Mal.
Ich bin krankgeschrieben bis Dienstag. Mittwoch gehe ich wieder arbeiten, vielleicht...

Am 01.01.2008 hat meine Mama Geburtstag

[falino]

Liebe Dolo,
ich habe gerade deine letzten Nachrichten gelesen, leider sieht es wirklich nicht gut aus. Die Weihnachtsgeschenke, der Haushalt, alles wird auf einem Mal sehr sehr unwichtig,... verstehe ich 100%.
Ich weiss, dass die Eindrücke, die du jetzt von deiner Mama bekommst, schrecklich sind. Es ist auch schwierig, damit umzugehen. Ich kann wirklich nur von mir ausgehen, wenn ich sage, dass ich meine Schwester immer gesund vor Augen habe, wenn ich an sie denke. Vorgestern habe ich von ihr geträumt, und auch in meinem Traum war sie nicht krank.
Hab Mut, versuche, die letzten Tage mit deiner Mama zu verbringen, und lasse sie gehen, wenn sie dazu bereit ist,

Viele liebe Grüße, viel viel Kraft für die nächsten Tage und bitte melde dich, wenn dir danach ist.
Dicker Kuss
Ann

[dolorousness]

Ein turbolenter Tag.

Mein Papa hat sich heute das erste Mal mit meiner Schwester und mir gestritten. Ich kann damit besser umgehen, meine Schwester steckt das nicht so leicht weg. Die Nerven aller Beteiligten sind angespannt.

Zuerst habe ich meiner Mum eine Schnabeltasse organisiert, sie trinkt super Wasser daraus und auch Suppe. Für Morgen pürrieren wir ihr Obst etc, damit sie das nur noch schlucken braucht und nicht mehr kauen muss.

Dann konnte sie nicht mehr aufstehen. Die Schmerzen waren zu groß. Sie hat so sehr dicke Beine und Füße bekommen. Wasseransammlungen. Heute Morgen konnte mein Papa sie noch duschen, auf dem neuen Duschsitz, danach wollte sofort wieder ins Bett.

Auf einmal kam die Frage auf, was ist, wenn Mama nicht mehr ins Bad gehen kann. Wir gaben ihr das erste Mal Schmerztropfen. Das war ihr aber recht. Dann schaffte sie es doch noch einmal, mit meinem Paps ins Bad zu gehen.

Wir tauschten schnell den Lattenrost, in einen, den man in die Höhe verstellen kann und naja, jetzt trägt sie Windeln für Erwachsene. Zur Sicherheit. Ich hab doch keine Ahnung, was man sonst machen kann. Wenn jemand hier im Forum einen Tipp hätte, wäre ich dankbar!

Zum Glück kann sie sich noch soweit äußern, dass man sie versteht. Und zum Glück nimmt sie soviel Flüssigkeit zu sich durch diese Trinktasse. Was kommt wohl noch alles auf uns zu? Ob wir uns Morphium besorgen müssen?

Ich bin schon froh, wenn ich bei ihr sitzen kann und ihre Hand halten oder über ihren Arm streicheln kann. Ihr Gesellschaft leisten kann, damit sie nicht alleine ist.

Meine Tante rief mich gerade an, dass die Oma sie angerufen hätte und behauptet hätte, meine Mum wäre gestorben. Oje, um die Oma muss man sich auch Sorgen machen.

Ich kann mich jetzt gar nicht mehr konzentrieren. Musss mal raus an die frische Luft...

[Monika Rasch]

Liebe dolorousness,
es wird wohl nicht mehr lange dauern, bis es vorbei ist.
Aber wie lange- das weiss keiner.
Aus diesem Grund möchte ich Dich bitten,mit Eurem Hausarzt tägliche Besuche nach seiner Sprechstunde zu vereinbaren.
Dann kann er Deiner Mutter wenigstens für Nachts eine Schmerzspritze geben.
Die Schutzhose ist gut- aber solange Deine Mutter noch klar im Kopf ist, wird sie da nicht reinmachen.
Also muss dringend ein Toilettenstuhl her.
Der ist verschreibungsfähig, lasst ihn verschreiben.
Dann braucht nur jemand deine Ma auf die Bettkante setzen und zum Toilettenstuhl rüberschwenken.
Sie muss nicht zur Toilette laufen, bzw. getragen werden.
Das haltet ihr nicht durch.
Deine Mutter muss eine regelmässige Schmerztherapie bekommen, da soll der Hausarzt sich mal dringend Gedanken drüber machen.
Liebe dolorousness- vielleicht magst Du ja mit mir per PN Kontakt aufnehmen.
Ich bin Krankenschwester, langjährig Intensiverfahren und arbeite nun in der Altenpflege.
Dann könnte man sich doch besser über Medikamente und Inkontinenz austauschen.
Pass auf Dich auf !!

[falino]

Liebe Dolo,
es tut mir wirklich leid, deine Zeilen zu lesen.
Bist du sicher, dass Ihr Eure Mutter weiterhin zuhause pflegen könnt? Es ist sicherlich eine riesen Belastung für alle, und deswegen kommen auch die Streitereien. Die würde ich auch nicht so wichtig nehmen, alle sind eben sehr angespannt, was auch nicht verwunderlich ist.
Meine Schwester bekam am Ende eine Morphiumpumpe. Dadurch wurde in regelmäßigen Abständen Morphium in ihren Körper gespritzt. So hatte sie wenigstens keine Schmerzen mehr.
Ich würde auch mal mit dem Hausarzt reden.
Viele liebe Grüße und viel Kraft fürs Wochenende!
Ann

[mutzel]

Liebe Dolo,
ich bin traurig wenn ich deine Zeilen lese.
Ihr müsst eine Pflegestufe für deine Mama beantragen und dann kann
ein Pflegedienst oder noch besser ein palliativ Pflegedienst euch einige
Arbeit abnehmen und auch euch ein bißchen Beistand geben.
Das wäre eine große Erleichterung für euch alle.
Mach dir um deine Oma nicht so große Sorgen, denn die Oma`s schaffen
das meistens doch besser als man denkt.
Bei meiner Oma habe ich mir auch so viel Gedanken gemacht, wie sage ich es ihr - was sage ich ihr- und letztendlich ist die Wahrheit immer das beste.
Und das Verarbeiten muss jeder für sich selber übernehmen. Man kann sie zwar unterstützen, aber mehr auch nicht. Denn dich fragt auch keiner wie du damit klar kommst - irgendwie schafft man es dann doch!!!
Gegen die Schmerzen helfen Spritzen, Pflaster oder auch Tropfen.
Aber das würde ich mal mit euren behandelden Arzt absprechen.
Schmerzen muss deine Mama nicht haben.
Das dir der Kopf nicht nach Weihnachten steht ist doch ganz normal, denn
man hat nur noch wenig Zeit für andere Dinge. Haushalt kommt ganz als letztes. Wenn man nach Hause kommt, gibt es wenn überhaupt noch ein bißchen was zu Essen und vielleicht noch Fernseh gucken.
Ich bin meist eingeschlafen wenn ich zur Ruhe kam. Familienleben, Haushalt,
Sport und Freunde mussten alle zurück stecken, aber das ist auch völlig normal. Versuche nur das du für dich auch mal zur Ruhe kommst oder auch mal abschalten kannst, das ist ganz wichtig, denn du weißt nicht wie lange du deine Kraft noch brauchst. Und es ist verdammt wichtig deine Kraft zwischendurch mal wieder aufzuladen und nicht den Krafttank ganz leer zu fahren. Sonst kommt früher oder später ein Zusammenbruch bei dir und es geht nichts mehr. Das war bei mir der Fall und dann hat man ein schlechtes Gewissen, weil man dann ein oder mehrere Tage garnichts machen kann.
Mach nicht den gleichen Fehler. Tu dir ein bißchen Ruhe an - auch wenn es schwer fällt. Die Gedanken sind eh immer bei deiner Mama.

Ich drück dich ganz doll.....

LG Simone

[dolorousness]

Liebe Monika,
der Hausarzt war heute bei uns. Er war stolz auf uns, wie gut wir Mum pflegen. Zum Glück hat sie nicht so große Schmerzen, dass sie Infusionen, Pflaster oder Morphium braucht. Er verschrieb uns für nächste Woche aber stärkere Schmerztropfen. Und wir haben seine Handynummer und können ihn immer erreichen, wenn irgendwas ist. Oder wir stärkere Schmerzmittel brauchen.
Mein Dad hat Mum einen Toilettenstuhl gebaut. Ich denke, aufgrund Deiner E-Mail, die hab ich ihm nämlich sofort gezeigt. Überhaupt gehen alle Informationen, die ich hier sammeln konnte, sofort an meine Familie weiter und haben uns schon sehr geholfen.
Der HA und wir sind der Meinung, wir brauchen keinen Pflegedienst. Wir pflegen Mum zu Hause und hier muss ich besonders meinen Dad loben, der wirklich alles macht. Wie gut er sie umsorgt und pflegt und kümmert, Tag und Nacht und tagsüber können wir ihn unterstützen.
Vielen lieben Dank nochmal für Deinen Rat! Der HA steht uns aber auch sehr kompetent mit Rat und Tag zu Seite.
Ich versuche, auf mich aufzupassen, aber das ist schwer,
lg Dolorousness

[dolorousness]

Liebe Ann,
zum Glück haben wir uns seitdem nicht mehr gestritten. Jetzt sind wir uns einig. Jeder tut, was er kann.
Ich bin mir jetzt, seit gestern abend, sicher, dass wir keinen Pflegedienst brauchen. Wir sind zum Glück zu dritt, wobei mein Papa das Gro an Pflege übernimmt und kommen gut zu recht.
Meine Mum würde nirgendwo anders sein wollen, als zu Hause! Und da hat sie ein Recht drauf, zu Hause bleiben zu dürfen. Gerade jetzt, wo wir nur noch auf den Tod warten können.
Natürlich ist das eine riesen Belastung für uns alle, es ist so unendlich schwer, aber auch schön, wenn man sie pflegen kann, ihr Wasser geben kann, sie über den Arm streicheln kann. Sie weiß, sie ist zu Hause. Sie wollte nie in ein Hospiz oder KH. Den Wunsch MUSS man respektieren. Aber es klappt auch gut bei uns zu Hause. Auch ohne vorherige Erfahrung kommen wir gut mit den Umständen zurecht.
Die Tipps und Tricks, die ich hier bekomme, haben uns so viel geholfen dabei!!
Ich habe den HA heute auch nach der Morphiumpumpe gefragt, aber wir haben das Glück, dass Mamas Schmerzen nicht so groß sind, dass wir das noch nicht brauchen. Der HA sagte auch, da gibt es noch sooooo viele Medikamente, die wir davor anwenden können.
Danke für Deine Kraft-Wünsche! Wir haben das Glück, dass der HA am WE Bereitschaft hat und wir ihn jederzeit erreichen können.
Viele liebe Grüße
Dolo