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  #1  
Alt 06.01.2006, 01:08
Tochter88 Tochter88 ist offline
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Registriert seit: 31.12.2005
Ort: Essen
Beiträge: 20
Ausrufezeichen Papa Tot!!!

soooo...dieses thema ist die nr.2 da es bereits schon mal existierte, jedoch leider gelöscht wurde. ich hoffe sehr das dies nicht wieder passiert und das es die ausschlagebende person nicht noch einmal versucht...lest euch meinen text einfach durch und macht nicht die gleichen fehler...ich hoffe auch sehr das wir unsere unterhaltungen hier vortsetzen können.



hallo ( ich bin 17 jahre alt)
ich hab mich erst heute hier angemeldet weil ich glaube das ich mir mal den ganzen mist vom hals reden muss...ich weis garnicht wo ich da nur anfangen sollte aber ich muss es euch erzählen weil ich möchte das ihr daraus lehrnt und vieles versucht besser zu machen, als ich es getan hab. es handelt sich hierbei um meinen über alles geliebten papa. bis ich ca. 12 jahre alt war, war mein papa ein alcoholiker und hatte sich garnicht mehr unter kontrolle. er hatte mich damals als schlampe beschimpft worauf ich ihn dann auch fertig gemacht hab. ich habe zu ihm gesagt das er ein freckiger alcoholiker wäre und das ich mich schäme seine tochter zu sein...ich habe schließlich den kontakt komplett abgebrochen weil ich ihn vor die wahl gestellt hab, entweder ich oder die bierflasche...wofür er sich leider entschied könnt ihr euch sicher denken...4 ganze jahre hat er versucht sich bei mir zu entschuldigen aber ich habe ihn nicht mehr an mich ran gelassen...ich wollte nichts mehr von ihm wissen weil ich so gekrängt war. heute könnte ich mich dafür in den arsch treten..in den letzten sommerferien bekam ich von ihm einen anruf aus dem krankenhaus und ich bekam die schreckliche nachricht das er kehlkopfkrebs hatte. ich war völlig fertig mit den nerven und dachte das es garnicht mehr schlimmer kommen könnte. ich machte mich natürlich sofort auf den weg ins krankenhaus...als er da so lag wusste ich ncihts mehr. abgemagert, blass und völlig hilflos. mein eigener papa. von da an war ich fast jeden tag im krankenhaus und hab ihm die hand gehalten. sein hals war schwarz und angeschwollen von den chemos und den bestrahlungen...reden konnte er garnicht mehr nur keuchen. er wollte es so schnell wie möglich hinter sich bringen also hatte er 2 mal am tag diese bestrahlungen...und dementsprechend fühlte er sich auch. dann kam die freudige nachricht das er nach hause dürfte und ich dachte das jetzt alles wieder gut würde. er konnte zwar immer noch nciht sprechen aber er sah besser aus als im krankenhaus und er konnte wieder seine morgendlichen kaffee trinken. dann hatte er am 9 november 05 geburtstag und ich hab ihn aufgemuntert das er erst im nächsten jahr 50 wird. DAS HEIßT ER WAR 49 JAHRE ALT!!! mein papa mein überalles geliebter papa. am 17 november war ich wieder bei ihm. weil ich am 21 november 17 jahre alt wurde wollte er mir das bild von ihm schenken das ich so liebe und das ich schon immer haben wollte...ich sollte es jedoch erst zu meinem geburtstag bekommen...so der tag an meinem geburtstag, der 21.11.2005, den tag den ich niemals in meinem ganzen leben vergessen werde. ich habe gefeiert und gelacht...ein tag später bekam ich in der schule einen anruf von der polizei. papa tot!!!! die welt zerbrach und ich wusste weder ein noch aus..er ist an meinem geburtstag hilflos und alleine in der wohnung gestorben. er hatte wohl vorher schon die ganze zeit blut spucken müssen und dementsprechend sah die wohnung wohl aus. dieser film spielt sich nächte lang in meinem kopf ab und ich steh daneben und kann nichts tun. seine schwester kümmert sich nun um die beerdigung und ich weis nicht mal wann die beerdigung ist oder wo...sie sagt uns nicht bescheit...seine schwester und ich sind die einzigen angehörige von ihm...sonst trauert ihm niemand nach. trotz seines problems war er ein wundervoller mensch. ich war alles was er hatte und ich hab ihn in zeiten der not im stich gelassen. ich wr nciht bei ihm als er mich brauchte. ich schäme mich so dafür...das bild was er mir schenken wollte habe ich jetzt bekommen und ich trage es immer bei mir. nur hab ich totale schuldgefühle...ich hätte ihm helfen können habe es aber nicht getan...ich bin 2 tage später wieder in die schule gegangen und habe niemanden gesagt was passiert ist. keiner weis wie ich mich fühle...deshalb habe ich mich hier angemeldet weil ich denke das ich von euch die hilfe bekomme die ich brauche. ich weis überhaupt nicht wie ich mit der situation umgehn soll denn ich brauche meinen papa. jaaa mein papa der wunderbarste und stärkste mensch den ich kannte. meine trotz allem führende hand den ich nun grausam verlohren habe. er ist grausam und qualvoll gestorben und alleine!!!! und ich saß in der zeit zuhause und hab mich amüsiert. papa ich liebe dich über alles du wirst immer bei mir sein egal was passiert. ich werd dich nie vergessen. eins frag ich mich jedoch tag für tag...wie konntest du mich nur verlassen, ich dachte du liebst mich????
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  #2  
Alt 06.01.2006, 09:33
Dirk-Gütersloh Dirk-Gütersloh ist offline
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Registriert seit: 26.09.2002
Ort: Steinhagen bei Gütersloh
Beiträge: 1.188
Standard AW: Papa Tot!!!

Hallo,

wie ich bereits bei der ersten Schliessung des Threads geschrieben habe, geht es bei Deinem Thema nicht mehr um das Thema Kehlkopfkrebs. Du möchtest über eine sehr spezielle Situation reden. Reden über Deine Gefühle als Hinterbliebene. Und was Du gefühlt hast, als Du erfahren hast, wie Dein Vater gestorben ist. Das passt nicht ein Betroffenen-Forum! Hier lesen viele Betroffene und deren Angehörige.

Ich werde diesen Beitrag daher in das Forum für Hinterbliebene weiterleiten.

Gruß Dirk
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  #3  
Alt 06.01.2006, 20:29
Miezmauz Miezmauz ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 26.08.2005
Ort: Berlin
Beiträge: 165
Standard AW: Papa Tot!!!

Lieber Tochter88,

hier bist du mit deinem Thread richtig.
Es ist schon traurig lesen zu müssen was du in deinen jungen Jahren schon durchmachen musstest.Mein aufrichtiges Beileid.Mein Vater verstarb im August 04 mit 59 Jahren an Lungenkrebs.Acht Monate dauerte sein Kampf.Es war fürchterlich zusehen zu müssen.
Ich kann deine Gefühle total verstehen.Du darfst dir keine Vorwürfe machen.Du hättest selbst wenn du da gewesen wärst ihm nicht helfen können.Vielleicht die Feuerwehr rufen oder den Notarzt.Aber ich glaube selbst diese Hilfe wäre zu spät gekommen.
Ich bin mir sicher das dein Dad wußte wie sehr du ihn lieb hattest.Er wird es sogar oben im Himmel wissen.Und er würde es bestimmt nicht wollen das du dir solche Vorwürfe machst.
Kannst du nicht deine Tante anrufen und nachfragen wann die Beisetzung ist?
Auf dem Friedhof ist auch immer angeschlagen wer wann Beerdigt wird.Das muss doch raus zukriegen sein.Wenn ich könnte würde ich Dir gerne helfen.

Ich wünsch Dir alles Gute und viel Kraft dies alles durchzustehen.
Liebe Grüße
Tina
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  #4  
Alt 06.01.2006, 21:53
Petra3 Petra3 ist offline
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Registriert seit: 21.01.2005
Ort: Niederösterreich
Beiträge: 43
Standard AW: Papa Tot!!!

Hallo Tochter88,

hier bist du an der richtigen Stelle! Du verstehst sicher dass dein/unser Thema auf der Betroffenen Seite eher unpassend ist und darum gelöscht bzw. verschoben wurde.

Es ist sehr schlimm was du durchmachen musstes und sei Gewiss es trifft dich keine Schuld! Der Alkohol verändert Menschen und niemand, wirklich niemand kann einen Alkoholiker ändern wenn er nicht selber möchte!
Auch ich bin mir sicher dass dein Vater genau wusste wieviel er dir bedeutet hat!

Das mit dem Begräbnis versteh ich allerdings nicht ganz...soweit ich informiert bin, bist du in der gesetzlichen Erbfolge die erste auch wenn du so jung bist!
Das heisst dass das Gericht dich als erste informieren müsste. Auch wenn dein Vater kein Vermögen od. ähnliches hatte musst du informiert werden und nicht seine Schwester!
Solange du nicht Volljährig bist kannst du dich sicher an Jugendberatungsstellen wenden!
Ich hoffe ich konnte dir etwas helfen!

lg
Petra
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  #5  
Alt 07.01.2006, 12:19
Simönchen Simönchen ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 14.09.2005
Beiträge: 32
Standard AW: Papa Tot!!!

Hallo,
ich hatte 5 Jahre lang keinerlei Kontakt zu meinen alkoholkranken Eltern da ich für mich entschieden habe dass der Kontakt mir nicht gut tut. Meine Eltern haben so wie dein Vater selbst entschieden weiter Alkohol zu trinken und nichts gegen die Sucht zu tun.
Als ich erfuhr dass meine Mutter an Bauchspeicheldrüsenkrebs erkrankt ist und nicht mehr lange zu leben hat habe ich ich mich natürlich auch wieder gekümmert. Aber die kontaktfreie Zeit war nötig um mein eigenes Leben auf die Reihe zu bekommen. Du braucht KEIN schlechtes Gewissen zu haben.

Hast du vielleicht mal daran gedacht dass dein Vater nicht wollte dass du ihn "so" siehst? Glaub mir du hättest wenig für Ihn tun können.

Natürlich ist es verständlich dass du dir jetzt nen Kopf machst was du alles hättest machen können. Aber du machst deinem Vater die größte Freude wenn du selbst versuchst dein Leben so gut wie möglich zu meistern. Ich würde dir empfehlen eine der Alanon Gruppen aufzusuchen. Dort gibt es viele die sich mit den gleichen Gedanken wie du "rumplagen"

Liebe Grüße
Simone
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