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  #1  
Alt 15.02.2017, 15:15
BuntesSchaf BuntesSchaf ist offline
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Beiträge: 59
Standard Trauerbegleitung oä

Hi, seit dem 23. 1. gehöre ich auch zu den Hinterbliebenen. Ich habe das Gefühl, es wird mit jedem Tag immer schlimmer. Wo habt ihr Hilfe gefunden? Hier gibt es wohl ein mal im Monat ein Trauerkaffee, vom Hospizverein, ob das das richtige für mich ist, weiß ich aber noch nicht .. ich weiß aber auch noch nicht, was da abgeht. Ich habe ein Problem unter Leute zu gehen, weil ich mich immer weniger beherrschen kann. Ich breche mittlerweile mitten im Laden hemmungslos in Tränen aus.. Am liebsten würde ich mich tief in irgendeinem Loch eingraben, und darauf warten, dass auch mein Leben vorbei ist. Aber eine Lösung ist das wohl auch nicht
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  #2  
Alt 15.02.2017, 16:25
Gucky Gucky ist offline
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Registriert seit: 06.10.2016
Ort: Sachsen-Anhalt
Beiträge: 140
Standard AW: Trauerbegleitung oä

Da ich nicht nur Betroffener bin, sondern auch Angehöriger war (im Oktober letzten Jahres verstarb meine Tochter, die ich mit meiner Frau fast 18 Jahre gepflegt hatte) kann ich nur schreiben was mir geholfen hat.
Ich beschäftigte mich oder schlief.
Ich gab mir gar keine Möglichkeit zum Nachdenken.
Ich fing an, immer mehr zu lesen. Dies hat den Vorteil, dass die Augen irgendwann müde werden und man schneller einschläft.
Ab und zu geht es an die frische Luft und jeden Sonntag, mindestens, besuchen wir unsere Tochter und ich erzähle ihr, was in der vergangenen Woche los war.
Irgendwie ist es aber auch eine Bewältigung des Alltags und der eigenen Probleme. Das klingt vielleicht etwas gaga, meine Tochter konnte mir in den vergangenen 18 Jahren nicht antworten und heute um so ähm kann ich sie auch nicht verstehen. Monologe mit ihr bin ich also gewöhnt.
Mein Rat an Dich, lenke Dich ab, so gut es geht, suche Dir vielleicht ein Hobby und komme vor allem unter die Leute.
Mach einfach Sachen, die Du liebst.
Mir hat auch meine "Löffelliste" geholfen, da ich schnell einmal etwas vergessen habe.
Mach Dir doch einfach, wenn Du merkst, dass Dich die Niedergeschlagenheit einholt, eine Liste mit schönen Sachen die Dir gefallen und die Du demnächst in Angriff nehmen kannst.

Mit freundlichen Grüßen Gucky
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  #3  
Alt 15.02.2017, 16:43
Dimolaidis Dimolaidis ist offline
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Registriert seit: 28.06.2016
Beiträge: 47
Standard AW: Trauerbegleitung oä

Ich würde mir vom Hausarzt vielleicht eine Verschreibung von psychologischer Beratung holen. Trauercafe mit verschiedenen Menschen und verschiedenen Trauerhintergründen könnte eine Spur zu früh sein. Vielleicht ist da jemand der dir hilft, vielleicht aber auch nicht und es reisst dich herunter. In einem Gespräch mit einem geeigneten Psychologen kann man zu 2. aufarbeiten was an einem nagt, was man noch von der verstorbenen Person beantwortet haben möchte etc.

Mit hat geholfen ein imaginäres Gespräch mit dem noch gesunden Angehörigen, wie ich ihn in Erinnerung hatte, zu führen. Was würde mein gesunder Vater dazu sagen was ich gemacht habe, was würde er für mich wollen, die Umstände seines Todes etc. Ich habe mich imaginär vor 5 Jahren mit ihm hingesetzt und ihm einfach erzählt was kommen wird, warum ich dieses und jenes gemacht habe, worauf ich einfach keinen Einfluss hatte, was ich einfach riskieren musste, was die Alternative gewesen wäre und das das auch keine Garantie war etc.
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  #4  
Alt 15.02.2017, 17:33
vintage vintage ist offline
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Beiträge: 745
Standard AW: Trauerbegleitung oä

liebe Astrid,

mein Beileid!

hast du mal bei www.verwitwet.de reingeschaut?

hier ist eine Sendung "Tod und Trauer - vom Umgang mit dem Verlust", die kürzlich lief und die ich gut fand:
http://www.swr.de/nachtcafe/sendung-...wqr/index.html

viel kraft & geduld!
__________________
lieben gruß, vintage



Mein geliebter Mann wurde nur 49 Jahre alt und
starb knapp fünf Monate nach der Diagnose.
* Juli 1965 - + Mai 2015

ED Weihnachten 2014 Darmkrebs mit zu vielen Lebermetastasen,
dann auch Lungenmetastasen...

Geändert von vintage (16.02.2017 um 09:36 Uhr)
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  #5  
Alt 15.02.2017, 18:13
Wolle2 Wolle2 ist offline
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Ort: Berlin
Beiträge: 366
Standard AW: Trauerbegleitung oä

Hallo zusammen.

Es muss wohl jeder seinen eigenen Weg finden, mit der Trauer umzugehen. Ich musste trotz meines Schmerzes sehr schnell wieder "funktionieren" und habe alles mit mir selbst ausgetragen. Ich wollte hierbei kein Publikum haben, vor allem dann nicht, wenn ich meine Tränen nicht zurückhalten konnte.
Der Verlust eines geliebten Menschen begleitet einem ohnehin lebenslang.

In stillem Gedenken an alle Trauernden.
Wolle2
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  #6  
Alt 15.02.2017, 21:19
monika100 monika100 ist offline
Registrierter Benutzer
 
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Beiträge: 1.792
Standard AW: Trauerbegleitung oä

Liebe Astrid,

so ein schwerer Verlust und erst so kurz her. Das ist kein Wunder, dass es dir so schlecht geht.

Als mein Vater gestorben ist und es meiner Mutter so schlecht ging, habe ich sie zu einer Trauergruppe geschleppt. Hier auf dem Land war es das einzige, was überhaupt angeboten wurde. Die Leute da haben ihr nicht geholfen, da die schon nach kurzer Zeit auf der Suche nach einem neuen Partner waren, aber die Leiter des Kurses haben ihr ein wenig helfen können.

Darum würde ich das an deiner Stelle doch versuchen mit der Trauergruppe, weggehen und aufhören kannst du immer noch. Deine Tränen, die du jetzt mühsam versuchst zurückzuhalten
(Warum eigentlich? Warum darf man die nicht laufen lassen? Jeder, der ein bisschen Hirn hat wird das verstehen)
kannst du da auf jeden Fall laufen lassen.

Parallel würd ich mir beim Hausarzt was verschreiben lassen und vielleichtauch beim Psychologen anmelden. Das dauert ja eh meist bis man einen Platz kriegt.

Ich wünsche dir nur das Beste und schreib dir hier alles von der Seele.

Umarmung von Monika
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  #7  
Alt 16.02.2017, 06:56
BuntesSchaf BuntesSchaf ist offline
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Registriert seit: 04.11.2016
Beiträge: 59
Standard AW: Trauerbegleitung oä

reguläre Therapie habe ich hier auf die Schnelle keine Chance drauf. Ich kann in Notfällen reinkommen. Werde ich wohl jetzt auch tun. Leider funktioniert das mit dem Ablenken nicht- und ich weiß auch nicht, ob ich mich ablenken will. Will ich denn die Gedanken an das Liebste in meinem Leben wegschieben- stirbt er dann nicht noch mal? Ich will ihn bei mir haben, ganz fest...
Meine Produktivität ist gegen Null gesunken. Normal sitze ich gerne am Spinnrad- aber das kriege ich nicht mehr hin, der Faden wird einfach nichts. Ich versorge meine Tiere, aber auch da stelle ich mich nur noch blöd an- mache Wege 5x, weil ich nichts mehr mit Struktur und Plan hinbekomme. Lesen geht nicht, nach 5 Minuten kann ich mich nicht mehr Konzentrieren. Mein Haus sieht aus, als wäre darin ein größerer Sprengsatz hoch gegangen. Ich sitze meist apathisch in der Ecke und heule , oder starre vor mich hin. Die Sonne draußen macht mich fertig. Wir hätte jetzt sicher schon die letzten 3 Tage genutzt um immer mal auf unserer Hollywoodschaukel zu sitzen, das Jahr zu planen. Dort haben wir in den Jahren wunderschöne Stunden verbracht. Ich traue mich nicht mehr in die Nähe, betrete den Garten eigentlich gar nicht mehr..
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