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  #1  
Alt 09.05.2006, 15:24
biggi48 biggi48 ist offline
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Standard Lungen-OP - was kommt jetzt

Hallo,
vor 10 Tagen wurde bei meinem Vater, 72, Lungenkrebs festgestellt. Nachdem ich mit meiner Schwester gemeinsam sofort alles in die Hand genommen haben, wurde er am 27.4. in die Ruhrlandklinik in Essen eingewiesen und gestern morgen operiert. Ich habe vollstes Vertrauen zu dieser Klinik - und ich glaube, das meinem Vater hier wirklich ganz kompetent und schnell geholfen wurde.
Es geht ihm den Umständen entsprechend gut. Man hat ihm zwei Lungenlappen entfernt - der Prof. sprach von einer schweren OP. Metastasen sind keine vorhanden. Ich kann aber leider nicht sagen, ob es ein kleinzelliges oder ein nicht kleinzelliges Kazinom ist, ich weiss es einfach nicht. Wir haben am Do mit dem Prof. ein Gespräch - meine Schwester, Mama und ich, dann hat Papa die Intensiv-Station überstanden. Als ich gestern hörte, zwei Lungenlappen war ich schockiert. Mein Vater ist sehr, sehr dick und hat sowieso schon immer Luftprobleme. Er muss doch nicht in den Rollstuhl? Was kommt denn nach so einer OP noch? Muss Chemo sein - sollte mein Vater in die Reha - und kümmert sich darum die Klinik - oder müssen wir tätig werden. Wie sieht denn die Lebensqualität eines Krebspatienten aus. Ich würde mich sehr freuen, wenn mir jemand antwortet und mir weiterhelfen kann. Ganz lieben Dank Birgit
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  #2  
Alt 09.05.2006, 19:16
Michael_D Michael_D ist offline
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Standard AW: Lungen-OP - was kommt jetzt

Hallo Birgit,

vielleicht kann ich Dir ein klein wenig weiterhelfen. Leider fehlt mir im Augenblick die Zeit, aber bestimmt kannst Du viel Nützliches hier auf diesen Seiten erfahren. Für Euren konkreten Fall im Telegrammstil:

- allgemien operiert man nur dann, wenn Aussicht auf Heilung zumindest grundsätzlich besteht. Man kann auch nach der Entfernung von zwei Lappen ein relativ uneingeschränktes Leben führen. Vorschädigungen, etwa durch Rauchen, oder starkes Übergewicht schränken dies natürlich entsprechend ein.

- nach genauer Klärung des Befundes (welcher Zelltyp? Waren Lymphknoten befallen? -> steht alles im Pathologie-Bericht drin, gibt es in ein paar Tagen) wird die weitere Therapie entschieden. Das übernehmen selbstverständlich die Ärzte! Ihr könnt/müßt kritisch nachfragen, grundsätzlich würde ich den Ärzten aber viel Vertrauen entgegen bringen (vor allem in Essen, über die ich schon viel Gutes gehört habe.)

- Ich würde mich grundsätzlich auf Chemo und Bestrahlung einstellen. Wird heute eigentlich immer gemacht und erhöht die Heilungschancen. Ausnahmen bestätigen jedoch die Regel.

- Auch um die Reha kümmert sich die Klinik. Diese findet jedoch erst nach Abschluß der Behandlung statt. Das Ganze läuft in NRW über die "Arbeitsgemeinschaft zur Krebsbekämpfung" in Bochum, wenn ich mich nicht irre. Die sorgen dann dafür, daß Euer Vater zur Reha kommt.

- Die Erkrankung ist schwer, die Operation ist schwer, daß Risiko, daran zu sterben, ist hoch. Doch nach einer erfolgreichen Operation besteht die Aussicht auf Heilung. Von daher habt Ihr Grund, optimistisch in die Zukunft zu blicken und Eurem Vater in dieser schweren Zeit beizustehen.

Wenn Du noch eine Frage hast, melde Dich gerne bei mir.
Michael
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  #3  
Alt 09.05.2006, 21:41
biggi48 biggi48 ist offline
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Standard AW: Lungen-OP - was kommt jetzt

Lieber Michael,

Deine Zeilen haben mir viel Mut gemacht - und ich danke Dir für die liebe Antwort.

Als meine Mutter heute meinen Vater auf der Intensivstation besuchte, sass er im Bett, als ob nichts gewesen wäre. Das Abhusten macht ihm zu schaffen..es ist ja so wichtig, aber die Betreuung in der Klinik wird ihm weiterhelfen - da bin ich einfach gefühlsm. ganz sicher. Wie Mama sagte, wurde ihm von beiden Seiten der untere Lungenlappen entfernt.
Danke für Deinen Rat, was die Fragen nach der patholigischen Befund betrifft - ich werde Sie am Do alle anbringen - und Dir schreiben, wie der endgültige Befund aussieht.

Deine Mail hat mir gutgetan - danke dafür - auch als ich meiner Schwester das vorgelesen habe, hatten wir beide Tränen in den Augen, weil Du uns so aufbauende Zeilen geschrieben hast. Danke dafür- und wir setzen jetzt alle Hebel in Bewegung, um "Bobby" (Spitzname meines Vaters) hoffentlich noch schöne Jahre zu ermöglich. Ich habe allerdings große Angst, wie Bobby Chemo und Strahlentherapie aufnehmen wird, sollte es dazu kommen müssen, was ich insgeheim ahne. Meine Mutter ist ebenfalls 72, total zerbrochen und eingefallen, sie kommt überhaupt nicht klar mit der Situation, verständlicherweise...sie denkt, das Leben ist jetzt wieder in Ordnung und sie könnte mir Papa in zwei Monaten nach Tunesen fliegen -im August bie 40 Grad, es sollte ihre Reise zur goldenen Hochzeit werden. Weißt du, ob Papa überhaupt noch fliegen darf? Weder Klima, Flug, Termperatur....aber Mama denkt, es ist alles wie früher und will auch nichts anderes wissen und wahrnehmen
Ich schreibe Dir am Do....wenn die Erg. da sind- und freue mich, meienn Vater am Do besuchenh zu können.

Liebe Grüße Birgit
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  #4  
Alt 09.05.2006, 22:33
Benutzerbild von milki1
milki1 milki1 ist offline
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Standard AW: Lungen-OP - was kommt jetzt

Liebe Birgit!

In der Ruhrland Klinik seid Ihr wirklich sehr gut aufgehoben. Mein Vater war selbst dort (Lungenkrebs, kleinzeller, unoperabel mit Lebermetastasen). Und er fühlte sich dort in sehr kompetenten Händen.

Wie Michael bereits so gut beschrieben hat, wird wahrscheinlich noch Chemo bzw. Bestrahlung folgen. Ihr werdet, wenn ihr nicht so weit weg wohnt wahrscheinlich an die Onkologiepraxis von Herrn Dr. Kalhori (www.onkologie-velbert.de) weiterempfohlen. Dieser Arzt arbeitet eng mit der Ruhrlandklinik zusammen und ist immer Donnerstags zur Besprechung von neuen Patienten vor Ort in der Ruhrland Klinik. Solltet Ihr an Ihn überwiesen werden, kann ich nur sagen, dass es sich um einen sehr netten kompetenten Arzt und eine super organisierte Praxis handelt. Mein Vater selbst bekam dort 6 Zyklen Chemo und nach einer kompletten Remission muss er nun im Mai wieder zum Kontrolltermin. Nachsorge und Reha nahm dann die Praxis in die Hand bzw. wenn nicht die, dann die Ruhrland Klinik selbst.

Also Kopf hoch und ich drück Euch die Daumen, dass weiterhin alles so gut weiterverläuft!

Liebe Grüsse
Milki
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  #5  
Alt 12.05.2006, 20:48
biggi48 biggi48 ist offline
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Standard AW: Lungen-OP - was kommt jetzt

Ich danke Euch für die lieben Zeilen.

Leider sind die Ergebnisse aus der Pathologie noch nicht da, angeblich dauert das eine Woche ab OP, so dass ich immer noch nicht weiss, welche Bestimmung der Krebs "erhalten wird".
Mein Vater ist jetzt von der Internisv auf die Station gelegt worden, aber er ist ganz komisch. Der schreit durch die Gegend, regt sich über alles auf, schreit wegen Nichtigkeiten meine Mutter an. Er erzählte uns gestern, er habe auf der Intensivstation auf einer Pritsche gelegen und als er sich beschwerte, hätten die Krankenschwestern gelacht...Ich bin dieser Sache nicht nachgegangen, habe im Auto gedacht, er hat Haluzinationen. Können derartige Reaktionen mit den Schmerzmitteln zusammenhängen? Bekommt man Morphium nach der OP? Die Sache macht mir Angst - ich fahre morgen selbst wieder zu Bobby, und hoffe, einen Arzt zu erwischen.

Meine Mutter war heute im KH - leider ist sie selbst sehr komisch drauf - meist versteht sie die Antworten der Ärzte nicht - oder hört nicht richtig zu - weil sie alles nicht versteht. Aber manchmal denke ich, sie glaubt, es wäre eine Mandel-OP gewesen, und unser Bobby (so heißt mein Vater bie uns) käme bald nach Hause und alles läuft die alten Gänge. Sie hat einen Urlaub im August bei 40-45 Grad in Tunesien noch nicht storniert - und glaubt, Bobby fährt mit ihr. Will man ihr sagen, das geht nicht...dann kommt nur eiskalt...das ist meine Entscheidung - ich bin die Ehefrau. Danke verstanden, wir sind die Blagen..das setzt sich fort zum Thema Reha....für m. Schwester und mich selbstverständlich, dass Bobby in die Reha nach dem KH muss....Zitat: Es werden keine Entscheidungen getroffen ohne mich. Und seitdem schlummern die Unterlagen bei ihr Zuhause!

Keine Chance mit ihr zu reden...ich schäme mich das zu schreiben...denn ich verstehe nicht, was in ihr vorgeht.

Liebe Grüße

Biggi
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  #6  
Alt 12.05.2006, 21:00
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milki1 milki1 ist offline
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Standard AW: Lungen-OP - was kommt jetzt

Hallo Biggi!

Habe leider nur kurz Zeit, aber ich möchte Dir doch mal direkt versichern, dass Du Dich hier überhaupt nicht zu schämen brauchst!!!!!

Ihr seid in einer absoluten Ausnahmesituation! Damit seid ihr alle gemeint! Jeder und wirklich jeder Mensch reagiert anders darauf!

Bitte versuch die Ruhe zu bewahren. Bei vielen Menschen kommt Wut auf, Unverständnis, Verdrängung oder Traurigkeit. Das ist Normal und solange ihr noch keine genauen Ergebnisse habt, seid ihr in einem sozusagenen Schwebezustand, der die ganze Situation noch einmal belastet!

Bezüglich der Reaktionen bzw. Beschreibungen Deines Vaters, wäre ich auch beunruhigt, ganz klar. Leider ist es aber auch oft so, dass verschiedene Medikamente Haluzinationen auslösen können, an schlimmeres will ich jetzt mal noch nicht denken. Aber bitte sprich hierzu die Ärzte an, da auch gerade eine Schmerztherapie nicht leicht einzustellen ist!

Ich denke an Euch und schicke ein ganz groß gepacktes Kraftpaket!

Liebe Grüsse
Milki
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  #7  
Alt 12.05.2006, 21:34
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Anhe Anhe ist offline
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Standard AW: Lungen-OP - was kommt jetzt

Hallo biggi,

als Betroffene habe ich auch eine Lungenoperation über mich ergehen lassen müssen. Vor der Operation fragten mich die Ärzte, ob ich für die Schmerzen nach der OP eine PDA oder eine Schmerzpumpe möchte. Ich habe mich seinerzeit für die Schmerzpumpe entschieden und kam sehr gut klar damit. Morphium oder ähnliches wurde mir weder angeboten noch verabreicht, ehrlich gesagt, waren die Schmerzen auch durchaus erträglich.

Natürlich kann es sein, daß Dein Vater durch die Operation derart verwirrt ist, daß er jetzt ein bisschen neben sich steht und derart reagiert. Die Diagnose Krebs und die damit verbundene Operation könnte durchaus - verspätet - als Auslöser für seine Agression sein, zumal Angst schon teilweise irrational handeln lässt. Eine zweite Möglichkeit wäre, daß sich Metastasen im Kopf gebildet haben - ich vermute jedoch, daß die Ärzte das vor der Operation geklärt haben.

Ein Gespräch mit den Ärzten wäre auf jeden Fall sinnvoll, um zu erfragen, wie sie diese Stimmungslage bei Deinem Vater einschätzen.

Ebenso glaube ich, daß Deine Mutter einfach die Tatsache verdrängt, daß Dein Vater so krank ist. Das klingt nicht nachvollziehbar, ich selbst habe es aber schon erlebt. Es gab mal einen Film mit dem Titel "Angst fressen Seele auf". Daran ist schon etwas Wahres. Angst kann versteinern, hartherzig machen, verzweifelt und ungerecht werden lassen. Ist eine sehr schwierige Situation, in der man viel Geduld braucht, auch wenn es schwer fällt. Ich denke, die Ärzte werden Deiner Mutter schon noch sehr klar machen, daß Dein Vater im Anschluß eine Reha braucht. In der Regel wird das vom Krankenhaus aus schon in die Wege geleitet. Da Dein Vater im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte ist, ist er der Ansprechpartner dazu und nicht Deine Mum.

Hoffe, Dir ein wenig Mut gemacht zu haben und wünsch Dir viel Kraft.
LG Anhe
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  #8  
Alt 13.05.2006, 22:47
biggi48 biggi48 ist offline
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Standard AW: Lungen-OP - was kommt jetzt

Hallo, Danke für Eure Hilfe und Beistand - ich bin aus dem "Loch" wieder herausgekommen - Danke dafür.

Bin heute morgen zum KH gefahren - und mein Bobby war ganz "klar". Er hat mit mir über seine Erkrankung gesprochen..- und ich hatte das Gefühl, er wollte auch mal mit einem Menschen drüber reden - der war so voller "Tatendrang" - er sucht nach einem Spezialisten, der ihn weiterbetreuen kann - kennt evt. von Euch jemand im Umkreis Duisburg, der in Bezug auf Nachsorge allles für Bobby tun kann?
Es war klasse, unseren Bobby so voller Tatendrang zu sehen - er macht allerdings ganz schlecht mit, was die Atemgymnastik betrifft...was das Laufen betrifft..habe ihn gefragt, ob er Angst hat, dass ihn das belastet..."nein" - aber er geht in -Schonhaltung"....und deshalb ist die Reha so wichtig für ihn...und meine Mutter denkt an Reha auf Djerba im August bei fast 40-50 Grad.....
Manchmal krieg ich echt zuviel.....

Liebe Grüsse Biggi
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  #9  
Alt 08.06.2006, 18:27
biggi48 biggi48 ist offline
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Standard AW: Lungen-OP - was kommt jetzt-Tumor nicht ganz entfernt

Hallo,
ich habe ja schon von meiem Vater erzählt - er hat die Op ganz gut überstanden - 2 Lungenlappen wurden entfernt und er ist jetzt in der Reha. Meine Mutter gewährt uns Kindern keine Einsicht in die Befundunterlagen - sie ist ein Bünmdel zwischen Tränen und Giftspritze...sie macht das alles alleine, schließlich sei sie die Ehefrau. Das ist schon eine Belastung.Aber darum geht es nicht. Unser Vater erzählte uns, dass Metastasen in den Lymphknoten festegestellt wurden - 3 Stück, die nach der Reha mit Chemo-Strahlentherapie kombiniert behandelt werden sollen. Wie ich gestern durch Zufall von der Ärztin in der Reha erfuhr, konnte der Tumor nicht komplett bei der OP entfernt werden und jetzt immer noch ein Restbestand da ist. Kann man ihn denn in der Tat durch die chemo und Strahlentherapie ganz beseitigen? Besteht eine derartige Chance? In meinen Gedanken spiele ich nun schon durch, dass dieses "Teil" weitere Metastasen setzen kann, während mein Vater in der Reha zur Ruhe kommen soll. Gibt es eigentlich noch Hoffnung, dass die Therapie einen Erfolg zeigen wird - oder geht es in erster Linie um Lebensverbesserung, die hier angestrebt wird?
Eine kombinierte chemo-Str4ahlentherapie hört sich schon hammermäßig an - mein Vater ist 72 und ich würde ihn am liebsten stationär wissen, damit ihm bei Problemen auch geholfen wird. Kennt jemand eine gute Klinik - er wohnt in Duisburg - die nicht so weit ist und einen guten Ruf hat. Würde mich sehr über Hilfe freuen. Ganz lieben Dank

Biggi
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  #10  
Alt 08.06.2006, 21:12
Michael_D Michael_D ist offline
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Standard AW: Lungen-OP - was kommt jetzt

Liebe Birgit,

das sind ja leider keine so erfreulichen Neuigkeiten. Es kommt sehr häufig vor, daß nach der OP festgestellt wird, daß dann doch zumindest Mikrometastasen in den Lymphknoten vorhanden waren. Schlecht ist auch, daß der Tumor nicht restlos und im Gesunden entfernt werden konnte.

Die bevorstehende Chemo/Strahlentherapie ist sicher ein Hammer. Aber jeder Mensch verträgt das anders; manche stecken das gut weg, andere leiden mehr. Und heute wird viel dafür getan, die Chemo so erträglich wie möglich zu machen. Wenn es Euch in der Ruhrlandklinik gut gefallen hat - dann versucht doch, die Chemo/Strahlenth. dort zu machen.

Ohne Befund kann man natürlich nur spekulieren (mit Befund allerdings auch), was bei Deinem Vater versucht wird. Ich tippe darauf, daß man schon noch versucht, Deinen Vater mit Chemo und Bestrahlung gesund zu kriegen (also kurativ zu behandeln). Daß noch ein Rest da ist, ist natürlich schlecht. Aber versuchen wird man es noch. Ich vermute daher, daß das Behandlungskonzept -noch!- nicht palliativ, also lindernd, ist. Man wird daher (vermutlich!) eine recht starke Chemo versuchen (Cisplatin/Etoposid z.B.) und mit 20, 30 Bestrahlungen das ganze unterstützen. Das eröffnet Deinem Vater zumindest die Chance, das ganze lange zu überleben. Aber das ist alles nur Spekulation. Meine Mutter überlebt die Krankheit im übrigen seit zweieinhalb Jahren, in palliativer Behandlung.

Ich drücke Euch ganz fest die Daumen,
Michael

Geändert von Michael_D (08.06.2006 um 21:14 Uhr)
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  #11  
Alt 09.06.2006, 10:08
biggi48 biggi48 ist offline
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Standard AW: Lungen-OP - was kommt jetzt

Lieber Michael,

vielen Dank für Deine Antwort, die meine Gedanken bestätigt haben. Leider macht die Ruhrlandklinik keine Chemo/Strahlentherapie - sie arbeitet mit der Uni Essen zusammen. Die Empfehlung der Ruhrlandklinik lautete Prof. Dr. Aul in Duisburg, der im St. Johannes-Hospital die zuständige Abt. leitet.Der HAA, (facharzt für Sportmedizin) zu dem meine Mutter meinen Vater wieder in Behandlung nach dem KH (sie hat das alleine entschieden ) gebracht hat, hat aber gemeint, das wäre nicht gut, weil Papa hier keinen direkten Ansprechpartner habe, und gerade bei dieser Therapie es wichtig ist eine feste Bezugsperson zu haben. Er hat ihm einen anderen ambulant durchführenden Arzt vorgeschlagen...nach dem Motto...hier können Sie immer mit dem Arzt sprechen...Gedanklich und auf Zuraten meiner Mutter soll es wohl so gemacht werden..ich hingegen sehe diesen HAA total überfordert mit dem Krankenbild und bin skeptisch, umso mehr auch nach Deiner Nachricht, die mir bestätigt hat, welche Hammertherapie nun auf meinen Vater zukommt. Deshalb habe ich auch in meiner Mail nach einer guten stationären Praxis gefragt, die bei uns in der Nähe ist.

Ganz lieben Dank und ich wünsche Deiner Mutter weiterhin alles alles Liebe, und dass sie noch lange bei Euch ist.
Birgit
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  #12  
Alt 09.06.2006, 11:08
Michael_D Michael_D ist offline
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Beiträge: 200
Standard AW: Lungen-OP - was kommt jetzt

Hallo Biggi,

die Uni Essen hat ebenfalls einen exzellenten Ruf, ich kenne einen Arzt vom Telefon. Ich hätte nie gedacht, daß die einem "Fremden" so bereitwillig Auskunft geben über Therapieoptionen.

Für beide Vorgehensweisen sprechen Vor- und Nachteile. Dein Vater wird, das tippe ich jetzt mal, eine cisplatinbasierte Chemo bekommen und besagte Strahlentherapie. Das ist im Prinzip Standard, kann also "überall" durchgeführt werden. Soweit ich weiß, wurde Cisplatin lange Zeit nur stationär durchgeführt, weil danach doch mit einigen Nebenwirkungen zu rechnen sind (Blutbild runter, Übelkeit, vor allem Schwäche). Meine Mutter hat ihre Cisplatin/Etoposid-Behandlung auch stationär gekriegt - das war schon ganz gut so. Auf der anderen Seite ist eine stationäre Einweisung auch immer eine Belastung, man ist weg von zuhause, von den stützenden Angehörigen. Schwierig! Daß ihr in einem Krankenhaus keinen festen Ansprechpartner habt, glaube ich weniger. Also, ich würde mich im Zweifel wohl für die Uni Essen entscheiden, einfach, weil ich von dem Oberarzt, der mich angerufen hat, beeindruckt war, und weil ich weiß, daß dort auch in wissenschaftlicher Hinsicht hervorragend gearbeitet wird (Teilnahme an Studien, immer "up-to-date", was die neuesten Therapien anbelangt). Andererseits spricht nicht wirklich etwas dagegen, eine standardisierte Chemo auch heimatnah zu geben. Ein echter Nachteil wäre das wohl auch nicht.

Viele Grüße,
Michael
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