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  #1  
Alt 04.03.2017, 21:27
tintin tintin ist offline
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Registriert seit: 04.03.2017
Beiträge: 3
Standard Östrogensensibles Mamma-Ca und Myom(e) - Antihormontherapie

Ihr Lieben, ich habe (wie wohl die meisten neuen User hier) einen bunten Blumenstrauß an Fragen, da ich allgemein im medizinischen Gewerbe ein absoluter Neuling und zu 99% wissensbefreit bin.

Meine erste Frage gilt insofern dem titelgebenden Zusammenspiel zwischen Ca und Myom.

Vorab die Eckdaten:

a) Gering differenziertes invasives Ca NST, Rezeptoren für Östrogen (PP: 70%, IRS: 6) und Progesteron (PP: 20%, IRDS: 2), Immunhistologischer Score HER2neu: 1+

b) Osteolytische Metastasen in der Wirbelsäule

c) Leberfiliae verschiedener Größe

d) Zervikales Myom mit ca. 4 cm Durchmesser; DD: Tonnen-Ca.


Ende vergangener Woche hatte ich (knapp eine Woche nach der Entlassung aus dem KH, in dem die grundlegenden Untersuchungen wegen des Krebsverdachts durchgeführt worden waren) ein kurzes Gespräch mit dem örtlichen Brustzentrum (das sich in einem anderen KH befindet), das mir als Ergebnis der für mich zuständigen Tumorkonferenz vorgestellt wurde.

Ich soll eine Antihormontherapie bekommen, keine Brust-OP zur Entfernung des Ca, auch keine anderweitige Behandlung der Lebermetastasen.
Zu diesem Zweck sollte ich im Anschluss an das Gespräch im Brustzentrum in der dem KH angeschlossenen Gynäkologie vorsprechen (wo die gyn. Untersuchungen durchgeführt und die o. g. Diagnosen gestellt worden waren) und einen Termin zur ambulanten Abrasio des Uterus (Ausschabung) vereinbaren. Dies sei notwendig zu erledigen, bevor die Antihormontherapie beginne; eine Begründung dafür wurde mir nicht genannt. Auch sonst habe ich aufgrund der Kürze des Gesprächs nur die eingangs genannten Informationen, aber keine weiteren Erläuterungen bekommen.

Da ich ein absolutes Weichei und hochgradige Zimperliese bin und einen absoluten Horror schon bei dem Gedanken an eine Operation, geschweige denn eine Vollnarkose, habe, hat mich diese Aufforderung extrem panisch gemacht und hatte ich bei dem Gespräch auch absolute Mühe, nicht gleich loszuheulen. Die Ärztin drückte mir dann Kopien meiner Unterlagen in die Hand und beendete das Gespräch grußlos, so dass ich nun einigermaßen blond im Walde stehe und so gar keinen Plan habe, was das Thema Myom mit der Antihormontherapie zu tun haben könnte.
Feige, wie ich bin, habe ich mich nach dem Gespräch zuhause verkrochen und mir die Decke über den Kopf gezogen, statt sofort einen Gesprächstermin beim Gyn zu vereinbaren, obwohl die Zeit drängt, denn die OP soll laut der Ärztin im Brustzentrum schon in rd. zwei Wochen stattfinden, und ich muss ja den Termin selbst organisieren, bevor an einen Beginn der Antihormontherapie zu denken ist.

Gefühlsmäßig stehe ich - neben dem Thema OP und Vollnarkose generell - dem Thema Myome bzw. Unterleibs-OP sehr negativ gegenüber; ich habe einen solchen Horror vor dem Thema, dass ich es über lange Jahre erfolgreich vermieden habe, einen Gyn aufzusuchen (ganz schlechte Idee, ich weiß ) und mich trotz der starken Menstruationsbeschwerden lieber von Schmerzabletten ernähre. Auch dieser Leidensdruck ist nicht per se ausreichend, um mich mit dem Thema Abrasio näher anfreunden zu können. (Beim Thema Brust-OP ist das insofern anders, als es sich um eine sicher tödliche Diagnose handelt; da ist der Leidensdruck naturgemäß ein anderer als beim Thema Myome *hüstel*.)

Mein Krebsverdacht ist jetzt knapp drei Wochen "jung", die sichere Diagnose bezüglich des Primarius wurde vor einer Woche bestätigt. Daher bin ich insgesamt noch sehr unwissend, was das Thema Krebs insgesamt angeht.
Das gilt für das medizinische Fachwissen genauso wie für das Wissen um Behandlungsmöglichkeiten, die Abläufe, Organisation und alles weitere drumrum, zumal mir ein fester Ansprechpartner fehlt. (Im Brustzentrum wurde ich diesbezüglich auf meinen Hausarzt verwiesen, aber der wird kaum die Zeit finden, um mir meine vielen Fragen zu beantworten, selbst wenn er das dafür erforderliche spezielle Fachwissen hätte.)

Daher möchte ich mich auch in diesem Forum gern näher über alles rund um das Thema Krebs informieren und in diesem Thread eben speziell zu der Frage, was so brandeilig und wichtig an einer Entfernung der Myome ist, bevor es mit der Antihormontherapie losgehen kann. (Ich hätte mir da eher gedacht, dass die Beseitigung des Östrogens im Körper automatisch dazu führen würde, dass auch jedes Myom die Flatter macht und sich das Thema sehr schnell von selbst erledigt..... Wasser auf der Mühle meines feigen inneren Schweinehundes.)

Bereits an dieser Stelle herzlichen Dank für - hoffentlich vorhandene! - Antworten!

LG tini
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  #2  
Alt 04.03.2017, 23:34
bandscheibe1 bandscheibe1 ist offline
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Standard AW: Östrogensensibles Mamma-Ca und Myom(e) - Antihormontherapie

Hallo Tini!

möchte dir schreiben, weil ich glaube, dass ich dich bezüglich des Myoms in der Gebärmutter beruhigen kann.

Auch ich habe seit ca 20 Jahren ein Myom in der Gebärmutter, ohne das ich es jjemals operieren habe lassen. Ein Myom ist immer gutartig, kann aber sehr groß werden, und nur dann oder wenn es starke Beschwerden macht , kann man es operieren lassen. Wie du richtig vermutest, mit dem Eintritt in den Wechsel( war bei mir mit 52 Jahren) hört auch ein Myom zu wachsen auf, und schrumpft etwas . Mit einer Hormonkur kommt man künstlich in den Wechsel .
Mein Myom war einmal ca 7 cm gr0ß und ist nach dem Wechsel geschrumpft auf ca 4 cm.
Also glaube ich, du kannst dem Gang zum Gynokologen gelassen entgegenblicken.

Mein Mama Ca hat noch keine Metastasen gesetzt, deswegen ich es lieber einer anderen Frau "mit Erfahrung " überlasse, dich in dieser Sache zu beraten.

Einen Zusammenhang zwischen Myom und Mamma Ca hat mein Gyn. nicht gesehen .

ich hoffe, ich konnte dir ein bisschen von deiner Angst nehmen, damit es dir besser geht.

LG

Elfi
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  #3  
Alt 05.03.2017, 13:41
Benutzerbild von Karin55
Karin55 Karin55 ist offline
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Standard AW: Östrogensensibles Mamma-Ca und Myom(e) - Antihormontherapie

Falls dir das Myom doch mal Schwierigkeiten bereiten sollte, gibt es auch die minimalinvasive OP. Das war für mich damals ganz unproblematisch.

Dass du systemisch behandelt wirst, ist ja normal. Bekommst du wegen deiner Knochenmetas evtl. auch Bisphosphonate oder x-Geva oder eine Bestrahlung?

Karin
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  #4  
Alt 05.03.2017, 15:56
bandscheibe1 bandscheibe1 ist offline
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Standard AW: Östrogensensibles Mamma-Ca und Myom(e) - Antihormontherapie

Hallo Tini!

möchte mich nochmals melden und auf deine erste Frage zurückkommen.

Es gibt zwischen dir und mir den Unterschied, dass ich im Vorjjahr mit der Diagnose Mamma Ca mit 60 jahren den Wechsel bereits hinter mir hatte und keine Menstruation mehr bekomme. Ich bekomme jetzt auch Hormontherapie, und es gibt kein Problem mit meinem Myom, wie das aber vor dem Wechsel ist, wie das bei dir der Fall ist, kann ich somit auch nicht seriös beantworten.

jede Frau hat ihre eigene Geschichte, fasse aber Mut und gehe zu deinem Hausarzt, er kann dich vielleicht trösten und dir Tipps geben, welch guten Ärzte es in deiner Nähe gibt. Meine Ärzte ( Chirurg, Onkologe , Gyn. haben alle versucht , mir meine Angst zu nehmen, bei dir scheint das gerade nicht der Fall zu sein, wäre aber gerade jetzt für dich sehr wichtig.

LG

Elfi
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  #5  
Alt 05.03.2017, 18:17
Zoraide Zoraide ist offline
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Standard AW: Östrogensensibles Mamma-Ca und Myom(e) - Antihormontherapie

Hallo,
nach meiner Erfahrung würde ich sagen, dass der eigene Gynäkologe oder die eigene Gynäkologin sich um die Organisation der Therapie mit kümmert. Hinterher hilft dieser auch bei der Nachbetreuung. Daher ist ein Gynäkologe möglichst mit Schwerpunkt Onkologie hilfreich und notwendig.

Im Prinzip kann der Hausarzt auch beraten. Aber das Gynäkologische ist nicht sein Fachgebiet. Trotzdem ist es wichtig, ihn als Ansprechpartner zu haben.

Bei einer solchen Diagnose nehmen sich die behandelnden Ärzte Zeit. Diese Beratung, die Du jetzt brauchst, kann ein Forum nicht leisten.

Angst zu haben, ist übrigens vollkommen okay und natürlich. Sie hilft, besonders aufmerksam und wachsam bei all den neuen Herausforderungen zu sein. Feigheit wäre in der Situation "tödlich". Narkose und OP sind wirklich ein Klacks.
Liebe Grüße,
Zoraide
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  #6  
Alt 05.03.2017, 18:52
hierfalsch hierfalsch ist offline
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Standard AW: Östrogensensibles Mamma-Ca und Myom(e) - Antihormontherapie

Mir fiel die Hälfte der Fragen auch immer nach dem Arztgespräch ein (egal, wie gut ich vorbereitet war...).

Was mir gut gefallen hat, war die Hotline des Krebsinformationsdienstes. Nett und kompetent helfen sie weiter...
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  #7  
Alt 05.03.2017, 19:25
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suze2 suze2 ist offline
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Standard AW: Östrogensensibles Mamma-Ca und Myom(e) - Antihormontherapie

hallo tintin,

ich bin über ein mir völlig fremdes wort in deinem bericht gestolpert nämlich hinsichtlich des myoms: da steht "Tonnen-Ca". was das bedeutet würde ich fragen, denn wenn die antihormontherapie erst nach der myom OP startet, musst du doch in absehbarer zeit aktiv werden.

ich persönlich hätte mir "früher" nicht vorstellen können, wie gelassen ich die entfernung (in meinem fall) der eierstöcke und gebärmutter akzeptiert habe, hatte bei mir aber andere gründe (ich hab das "brustkrebsgen").

kann mir vorstellen, gerade weil es eine abrasio ist, dass es (auch) darum geht, dass unter der antihormontherapie die gebärmutterschlemhaut wachsen KANN (NICHT: muss), was vielleicht nicht günstig ist - hinsichtlich myom, das vielleicht ein spezielles ist oder eine spezielle lage hat. oder man will es draußen haben, um ganz sicher zu gehen, dass es nichts böses ist?

die OP selber ist ja ambulant, also ich denke nicht, dass sie schlimm ist. und wenn du in eine langfristig angesetzte antihormontherapie gehst ist es vielleicht doch klug, andere baustellen vorher zu beeitigen.

dass der (primär)tumor in der brust nicht unbedingt entfernt wird, ist meines wissens in der metastasierten situation ein standard, der - nicht immer, aber - oft so gehandhabt wird.

ich würde dir raten, schiebe es nicht weiter auf, denn zwar ist brustkrebs zwar kein "notfall", aber die therapie sollte doch in absehbarer zeit starten.

deine ärztinnen-freundinen, können sie dich nicht begleiten zu einem arztgespräch? dann hättest du geübte ohren an deiner seite!
alles gute!

suzie
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seit 2005 bin ich ein angsthase
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  #8  
Alt 06.03.2017, 01:42
tintin tintin ist offline
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Registriert seit: 04.03.2017
Beiträge: 3
Standard AW: Östrogensensibles Mamma-Ca und Myom(e) - Antihormontherapie

Lieben Dank für eure Antworten, ich kann heute abend nicht mehr so richtig darauf eingehen (hole ich dann nach); nur soviel:
Ich bin noch ganz am Anfang mit der Diagnostik und Behandlung und weiß im Grunde gar nichts.

Einen Gyn habe ich ja seit mehr als 15 Jahren nicht mehr gehabt; die jetzigen Untersuchungen wurden ja durch das KH veranlasst, nachdem ich dort eingewiesen worden war für die Diagnostik. Mein einziger Arzt ist/war der Hausarzt (und nach Bedarf dann z. B. der Zahnarzt bzw. der Orthopäde), und der versteht sich nicht hinreichend auf diese Spezialmaterie.

Meine Freundinnen wohnen leider zu weit entfernt, um mich bei Gesprächen begleiten zu können; wir telefonieren viel bzw. schreiben Mails.

Wegen der LWS habe ich noch im KH Zometa bekommen.

LG tini
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