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  #1  
Alt 09.11.2012, 20:49
juli111 juli111 ist offline
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Standard Depression durch Tamoxifen?

hallo,
es ist jetzt genau ein Jahr her. Diagnose Brustkrebs und los gings mit den Behandlungen. Stanze, Probebiopsie in Narkose, Brustamputation, Bestrahlungen, AHB, und dann seit März einnahme von Tamoxifen.
Nach der AHB hatte ich mich eigendlich wieder gut erholt körperlich und psychiach. Bis zum Sommer war alles gut. Seit August ca spüre ich nebenwirkungen wie Hitzewallungen, Gelenkschmerzen, Übelkeit, womit ich aber relativ gut umgehen kann.
Womit ich überhaupt nicht zurecht komme sind anzeichen einer Depression welche ich habe. Letagie, Traurigkeit, Tränen, gereiztheit, Mutlos. Es dauet meist Ein paar Tage, dann gibt es wieder ein paar guten welche aber immer weniger werden. Die alles macht mir Angst und ich weiss nicht wie ich da wieder raus kommen soll und wie es weiter gehen soll. Oftmals denke ich so möchte ich lieber sterben. Dabei sollte ich doch froh sein das sich der Krebs nicht wieder offen zeigt und meine Prognose gut ist das er mich in ruhe lässt.
Kann ich aber nicht, kann es nicht steuern und bemühe mich glücklich zu sein, geht aber kognitiv nicht.

Kann die Depressionen vom Tamoxifen kommen, kennt das jemand auch, und was kann ich tun?
Oder ist das alles eine Anpassungsstörung nach einem Schock welcher nicht verarbeitet wurde?

Hatte eine psychoonkologin bis zum juli, da möchte ich aber nicht wieder hin weil sie nicht zu mir passt.

Juli
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  #2  
Alt 09.11.2012, 22:05
IRssiger IRssiger ist offline
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Standard AW: Depression durch Tamoxifen?

ich nehme Tamoxifen jetzt 3 Jahre und kenne diese depressiven Phasen.Mir hilft in solchen Momenten nur rausgehen an die Luft, Bewegung und Sport.Schlimmer noch ist eigentlich, dass man kaum mit jemanden darüber reden kann und so mache ich vieles mit mir selber aus.Da ich gerade zu einer AHB wegen einem Bandscheibenvorfall war und dort ganz viel Atemübungen geübt wurden, habe ich gemerkt, dass auch diese mir sehr viel helfen.Dennoch ist vieles nicht so wie vor der Erkrankung aber vieles auch schöner und intensiver oder wird von mir bewußter wahrgenommen.Ich denke es muss hier wirklich jeder seinen "eigenen"Weg finden.
__________________
invasiv duktales Mammakarzinom links pT1c (1,6 cm),pNO (sn) (o/2 sn_LK,pMX,LO,VO,RO,G 1, ER und PR +, Her-2/neu negativ
OP Sept/09, 36 Bestrahlungen und seit 05.11.09 Trenantone und Tamoxifen
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  #3  
Alt 10.11.2012, 15:05
NicoleZ NicoleZ ist offline
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Beiträge: 426
Standard AW: Depression durch Tamoxifen?

Hei, du solltest mit deinem Arzt drüber reden, damit er dir etwas verschreibt. Bei mir kamen diese Symptome mal ganz eindeutig von Schlafmangel durch Hitzewallungen. Wenn man ein Jahr lang maximal 15 Minuten am Stück schläft, geht das an die Substanz.
Mein Doc hätte mir ein Antidepressivum verschrieben, einen Serontoninwiederaufnahmehemmer. Ich habe das dann nicht in Anspruch genommen, aber es ist doch gut zu wissen, dass es sowas gibt im Notfall.
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  #4  
Alt 10.11.2012, 17:07
Nov06 Nov06 ist offline
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Standard AW: Depression durch Tamoxifen?

Hallo,
ja Depression durch AHT - egal ob Femara oder Tam hatte ich auch, sie hat mehr als 3 Jahre!!! gedauert, dann ging es etwas besser. Jetzt bin ich ja sowieso mit AHT durch.
Ich habe es nur durch ein Antidepressivum geschafft, da gibt es eins, dass speziell bei diesen durch hormonelle Dinge ausgelösten Depressionen sehr gut hilft. Ven.....xin.
Aber so frei im Kopf und unbeschwert wie vor der Krankheit werde ich sowieso nicht mehr. Mir hat der Krebs meine Attraktivität genommen, durch den Brustverlust, durch die Gewichtszunahme und auch dadurch, dass ich selbst aus mir "Lieschen Müller" mache....also mich nicht mehr aufbrezel und schick mache, früher fiel ich auf, ich war nicht zu übersehen, jetzt gehe ich in der Menge unter. Ich will mich einfach regalrecht verstecken, mich unsichtbar, unbemerkbar machen...das wird wohl auch so bleiben....obwohl es mir ansonsten besser geht als noch vor 2 Jahren.
L.G.
Kirsten
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  #5  
Alt 10.11.2012, 18:04
Benutzerbild von Nati85
Nati85 Nati85 ist offline
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Standard AW: Depression durch Tamoxifen?

Liebe Juli

Ich hatte diese Phasen während der Chemo, wo ich Zoladex (zum Eierstockschutz) bekam und auch die diversen anderen Wechseljahrsbeschwerden hatte.
Ich habe mich viel zu lange durchgequält, hatte viele Tage, an denen ich gar keinen Sinn mehr am Leben sah und es mir nur noch wie eine Qual vorkam. Auch das Gefühl, dass einem niemand versteht, kenne ich sehr gut. Meine Onkologin hat mir dann etwas verschrieben und ich ging auch zu einer Psychoonkologin, was mir persönlich geholfen hat. Die Antidepressiva zeigten bei mir relativ rasch ihre Wirkung, ich wurde stimmungsmässig wieder stabiler und fiel in keine ganz so tiefen Löcher mehr. Nebenbei hat sich damit auch das Problem der Schlafstörungen erledigt.

Ich denke, man soll solche Medikamente nehmen, bevor es gar nicht mehr geht.
Inzwischen konnte ich die Antidepressiva absetzen und ich kann wirklich sagen es geht mir gut. (Gut meine Situation ist etwas anders als bei dir, da ich keine AHT machen muss)

Ich kann dir nur anraten, sprich mit deinem Onk drüber und lass dir etwas verschreiben, es lohnt sich nicht, wenn man sich durchquält. Und wir haben mit unseren Diagnosen und den ganzen Therapien definitiv schon genug zu bewältigen...

Ich wünsche dir alles Gute!
Liebe Grüsse
Nati

Geändert von Nati85 (10.11.2012 um 18:06 Uhr)
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  #6  
Alt 12.11.2012, 11:29
juli111 juli111 ist offline
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Registriert seit: 12.12.2011
Beiträge: 9
Standard AW: Depression durch Tamoxifen?

Hallo,
vielen Dank für eure Erfahrungen.
Die Idee mit dem Sport ist gut und werde ich in Angriff nehmen. Weiß ich doch das es mir eigendlich immer gut getan hat.

Ja, ich quäl mich, von Tag zu Tag und vieleicht muss das gar nicht so sein. Werde meine Gyn ansprechen ob sie mir ein Medikament verschreiben kann.
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