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  #811  
Alt 17.05.2008, 23:38
Anemone Anemone ist offline
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Standard AW: Rezidiv und nun ????

Liebe Conny,
es tut mir so Leid, dass Dein lieber Jörg, Dein starker Kämpfer, der allen in diesem Forum so viel gegeben hat, seinen unendlich tapferen Kampf für das Leben verloren hat.
Ich bin schon lange nur noch Leser hier, mein lieber Mann ist schon vor über zwei Jahren an dieser entsetzlichen Krankheit verstorben, deshalb weiß ich, dass Dich Worte nicht wirklich trösten können. Aber Du sollst wissen, dass auch ich an Dich denke.
Für die nächste Zeit wünsche ich Dir ganz viel Kraft, Mut und Zuversicht.
Liebe Grüße,
Anemone

Es steht geschrieben, die Hoffnung stirbt zuletzt.
Aber weißt du, wer ihr dabei zusieht?
Es ist die Liebe.
Die Liebe hält die Hoffnung in den Armen.
Und wenn sie stirbt, ist nur noch die Liebe da
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  #812  
Alt 18.05.2008, 13:45
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Aldente Aldente ist offline
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Standard AW: Rezidiv und nun ????

Liebe Conny,

ich habe auch still mitgelesen, mitgelitten und mitgehofft.

Mein herzlichstes Beileid und stille Grüße,

Aldente
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  #813  
Alt 18.05.2008, 14:05
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Conny44 Conny44 ist offline
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Standard AW: Rezidiv und nun ????

Ihr Lieben,

ich bedanke mich nochmals für eure liebevolle Anteilnahme. Tränen überströmt sitze ich nun hier und versuche, alles irgendwie verschwommen zu lesen oder mehr zu überfliegen, denn meine Gedanken spielen absolut Scheibe. Es sind so viele dabei, die ich gar nicht kenne (vom Namen her) und ich glaube euch auf´s Wort, dass auch ihr tief traurig seid. Mir ging bzw. geht es ja bei den anderen genau so. Ich danke auch für die vielen PN und Angebote, mir zu helfen. Ich speichere es in meinem Kopf ab und werde, wenn es notwendig wird, darauf zurückgreifen. Nicht böse sein, wenn ich nicht einzeln antworte, dazu fehlt mir einfach die Kraft.

Ich versuche momentan von Leipzig aus, einiges zu regeln, was schon zu regeln geht. Aber ist ist so kompliziert. Jörgs minderjähriger Sohn und ich sind die einzigen Angehörigen.
Und leider, leider konnten wir (Jörg und ich) nicht noch einmal über gewisse Dinge reden. Aber - wenn jemand an einem Unfall stirbt, hat man ja gleich gar nicht die Chance. Ich weiß das alles - und trotzdem.
Ich weiß auch, dass es weitergehen muss, ebenso, dass ihm viel Leid erspart geblieben ist. Aber irgendwie nimmt mir das auch nicht den Schmerz. Wenn ich daran denke, dass Jörg mich am Montag! abend noch mit dem Auto zur S-Bahn gebracht hat - im Auto ist er immer aufgeblüht - (meins war leider in der Werkstatt) und reichlich 2 Tage später nicht mehr lebte, kann man doch von einem plötzlichen Tod ausgehen.
Und leider bekomme ich die Bilder seines Kampfes der letzten Stunden nicht aus dem Kopf. Denn er ist ja ganz und gar nicht friedlich eingeschlafen und hat bis zum letzten Atemzug gekämpft. Ich denke immer, ich hätte vielleicht doch irgendetwas anders machen können und müssen, aber ich weiß, dass ich mich selbst damit quäle. Nur wie bekommt man sowas wieder los? Wenn ich es im Nachhinein so betrachte, habe ich wirklich bis zum Schluss nicht damit gerechnet, so naiv war ich. Auch als der Arzt mir 2 Stunden vorher sagte, dass dies wahrscheinlich nun der Sterbeprozess ist, habe ich es nicht geglaubt. Irgendwie muss ich auch davon ausgegangen sein, dass Jörg unsterblich ist und alles schafft - nun wurde ich eines Besseren belehrt, leider. Er war also auch nur ein Mensch wie wir alle, kein Halbgott, nur eben, dass er besonders gekämpft hatte.

Momentan fühle ich mich heimatlos. Bin ja ein Jahr lang immer hin und her gependelt. Habe schon immer in Leipzig gelebt, war aber im letzten Jahr wohl mehr in Berlin - und wenn ich in der Woche in Leipzig war, war ich auch nicht wirklich hier, sondern in Gedanken immer bei Jörg. Da gab es Mails, Telefonate, SMS, Skype - alles vorbei. Nun muss ich zusehen, dass ich hier irgendwie wieder Fuß fasse, habe ja auch noch eine 17-jährige Tochter im Haushalt.
Aber ich werde noch öfter nach Berlin müssen, so auch morgen. Einerseits freue ich mich, andererseits habe ich Angst, die Fahrt und das, was dort auf mich wartet, nicht zu überstehen.

Ich glaube, jetzt habe ich genug gejammert - aber es tut einfach unsagbar weh.

Eigentlich wollte ich mich nur recht herzlich bedanken bei allen.

Nochwas völlig anderes - gestern kam zu allem Glück auch noch ein netter Bußgeldbescheid vom Land Brandenburg (hatte ich aber gewusst) - 100,- EUR, 3 Punkte, 1 Monat Fahrverbot. Naja, war ja klar, dass es mich mal erwischt, bei dem laufenden aufgeregten Hin- und Hergedüse. Werde aber versuchen, falls ich es packe, was dagegen zu tun.
Ich weiß, ich weiß - so, nun nun könnt ihr mir den Kopf waschen!
__________________
Traurige Grüße von Conny (& Jörg - seit 15.5.08 nur noch in liebevollen Gedanken)

Ein Millionär und ein Bettler haben statistisch gesehen jeweils 1/2 Million!
Soviel zu Statistiken!

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mein geliebter Mann: BSDK 06.06.1959 - 15.05.2008
mein Pa: BSDK 17.01.1941 - 08.07.2007
meine Mutti: Akute Leukämie 18.11.1941 - 30.03.2011
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  #814  
Alt 18.05.2008, 15:32
Krasi Krasi ist offline
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Standard AW: Rezidiv und nun ????

Liebe Conny,

ich habe nun schon 2 Mal diese schwere Art des Erstickungstods miterlebt (müssen/dürfen). Es dauert diese Bilder zu verarbeiten, sie werden schwächer und kommen ab und an dann mal hoch. Aber mittlerweile sehe ich es als Geschenk ( ich weiß hört sich unheimloich bescheuert an), aber wenn ich mir vorstelle meine Mutter, mein Schwiegervater und auch Jörg hätten diese schweren Stunden alleine verbracht, so kommt es mir als eine Art Geschenk vor dafür sorgen zu dürfen, daß sie nicht alleine waren und ich mir wie geschrieben sicher bin, daß sie es gespürt haben. Es ist doch auch eine besondere Art der Ehrerbringung und Liebe, die man auf diese Weise seinen geliebten Menschen zurück gibt.
Mein Schwiegervater wollte genauso wenig wahr haben den Kampf verlieren zu können. Daher hat er obwohl er wußte, daß sein Kampf so ausgehen kann nicht alles geregelt was zu regeln gewesen wäre( sein Onkologe , die Klinikärzte haben schon ziemlich direkt davon gesprochen, daß seine Zeit abläuft) auch mit mir hat er über den Tod gesprochen, doch nie mit seinen Kindern oder seiner Frau. Aufgrund der Mails, die ich mit Jörg nach dem Tod meines Schwiegervaters geschrieben habe, glaube ich daß sie es verdrängt haben, weil sie unbeirrbar gegen die Krankheit und für Ihre Lieben(wie mein Schwipa immer zu sagen pflegte) gekämpft haben.
Es ist eine schwere scheinbar nie mehr endende Zeit für Dich, doch denk dabei nicht nur an deinen unsagbar schweren Verlust sondern auch daran für deine Tochter und auch für Jörgs Sohn dazu sein. Sie brauchen Dich!!!
Ich schreibe dies so expliziet, da meine Schwiegermutter seit dem Tod Ihres Mannes sehr schweren Depressionen und selbst Vorwürfen verfallen ist. Sie hat die gesammte Krankheit verdrängt und wollte den Tod selbst da nicht wahr haben, als er direkt vor der Tür stand. Seither vergräbt sie sich in Ihrem Leid und denkt nicht an Ihre Söhne, sondern nur daran wie schlecht es Ihr geht. Selbst Ihr Enkelkind, daß 7 Wochen vor dem Tod Ihres Mannes geboren wurde, kann sie nicht richtig aufmuntern. Sie hat bis vor kurzem bei jedem kurzen Besuch nur geweint, daß unsere Tochter sie mit 1 1/2 Jahren bereits getröstet hat und wir uns gezwungen sahen dem Geschehen zum Wohl unserer Tochter einhalt zu gebieten. Mittlerweile hat sie sich wenigstens vor Ihr im Griff.
Mein Vater (ich war 16 als meine Mutter verstarb) hat irgendwie vergessen, daß er Familie hat und so nur noch sein Ding durchgezogen ohne Rücksicht auf Verluste, so hat er heute nur noch sporadisch Kontakt zu seinen Töchtern (3 Stück).
Ich denke Du bist eine starke Persönlichkeit und Du schaffst es zu überstehen, denk daran was Jörg wollen würde und vergiss nicht zu kämpfen fürs Leben, denn da war Jörg Meister drin. Ich denke er hat für alle hier großen Vorbild-Charakter.
Ich weiß, es sind nicht nur tröstende sondern auch harte Worte doch ich denke Du wirst sie verstehen.

LG
Silke

P.S: google mal nach Nahtoderfahrungen und Nachtodkontakten vielleicht kann Dir das helfen an ein Wiedersehen zu glauben. Ich bin durch verschiedene Erfahrungen, davon überzeugt das das Leben nicht mit dem Tod endet. Es gibt mir Kraft. (Ich bin von natur aus eher Skeptiker, aber durch eigene erlebte Geschehnisse glaube ich an ein weiterleben nach dem Tod)
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  #815  
Alt 18.05.2008, 20:33
Kerstin Kerstin ist offline
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Standard

Liebe Conny,

ich bin mir sicher, dass dir hier keiner böse sein wird, wenn du nicht jedem einzeln antwortest. Es war so vielen ein Bedürfnis ein paar Worte zu schreiben, da Jörg und auch du uns ans Herz gewachsen seid und ein Stück Vorbild ward.

Ich war bis zum Tod meiner Mutter immer der Meinung, dass man merken muss, wenn es zu Ende geht. Ich weiß zwar immer noch nicht, ob es so oder anders ist, aber wenn ich daran denke, dass ich am Abend bevor meine Mom gegangen ist noch mit ihr am Tisch saß, als sie ihre Pfannkuchensuppe gelöffelt hat ... Sie hat auch noch einige Tage zuvor gesagt, dass sie sich auf das Frühjahr freut und sie dann wieder mit ihrem Beetle durch die Gegend düsen und auch wieder Rad fahren will. Sagt das ein Mensch der weiß, dass er nicht mehr lange hat? War das ein Wunschdenken oder hatte sie wirklich keine Ahnung, dass sie sehr bald sterben muss? Sie hat mich an dem Abend heim geschickt, ich soll mich um meine Tiere kümmern, ich würde ja eh morgen wieder kommen und sie besuchen. Nie hätte ich gedacht, dass ich sie da zum letzten Mal sehen werde. Ich wollte es nicht wahr haben, als ich den Anruf bekam, dass meine Mom es „geschafft“ hat. Meine Mom wollte nie über bestimmte Sachen reden, war es ihr nicht wichtig oder wusste sie nicht, dass sie darüber reden sollte? Erfahren werde ich es nie. Ich denke, bei Jörg war es genauso. Er hat einen harten Kampf geführt und er wollte es auch nicht wahr haben, dass es zu Ende geht. Vielleicht ist es manchmal besser, wenn man nicht darüber spricht. Es macht es schon im voraus so endgültig. Macht es nicht besser für uns.

Ich habe „nur“ meine Mom verloren, du deinen Partner, Mann und deine große Liebe. Aber ich bin sicher, dass auch du wieder auf die Beine kommst und die Bilder seines Sterbens vielleicht nicht vergessen, aber etwas verdrängen wirst und wieder glücklich sein kannst. Dafür drücke ich dir die Daumen, ich wünsche es dir von ganzem Herzen.

Und bitte tu mir einen Gefallen: Sieh deine Zeilen hier nicht als Gejammere. Wir alle können dich nur zu gut verstehen. Jörg war etwas besonderes, für dich und für uns alle hier.

Ich schicke dir ganz liebe Grüße
Kerstin
__________________
Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist

Wir hatten ein kleines Wunder. Meine Mom hat dem Mistkerl fast 3,5 Jahre die Stirn geboten. Am 17.01.08 hatte meine Mom keine Kraft mehr zu kämpfen. Sie hat nun ihren Frieden und keine Schmerzen mehr. Ich bin stolz auf meine Mom.
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  #816  
Alt 19.05.2008, 11:33
Hildegard H. Hildegard H. ist offline
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Standard AW: Rezidiv und nun ????

liebe Conny, es tut mir so leid -ausgerechnet jörg! ich möchte dir mein ganz herzliches beileid zu diesem schweren verlust aussprechen und wünsche dir für die zukunft viel kraft.
hildegard h.
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  #817  
Alt 19.05.2008, 14:59
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berndanett berndanett ist offline
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Standard AW: Rezidiv und nun ????

liebe Conny,
auch von mir ein stiller Gruß,
Du hast recht Jörg war für viele wenn nicht für alle ein vorbild im Kampf gegen diese Krankheit.

Schicke Dir ein großes Kraftpaket das kannst Du jetzt brauchen und sei einfach in den Arm genommen:p ftroest:

liebe Grüsse Bernd
__________________
es gibt nicht nur ansteckende Krankheit sondern auch ansteckende Gesundheit.
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  #818  
Alt 19.05.2008, 16:43
Miezel Miezel ist offline
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Standard AW: Rezidiv und nun ????

Liebe Conny,

ich glaube, ich weiss was du meinst mit den Bildern, mir geht es heute noch so. Bei dir ist es mit Sicherheit tausendmal schlimmer, ich kenne leider auch keine Möglichkeit, wie man das aus dem Kopf bekommt. Wahrscheinlich zum großen Teil nie, manches mit der Zeit vielleicht. Ich denke aber, du wirst trotzdem alles richtig gemacht haben, ihr habt ja beide ein großes Wissen um diese Krankheit gehabt. Die Endgültigkeit sieht eigentlich nur der Aussenstehende u. Nichtbetroffene, man selbst klammert sich immer (fast) bis zuletzt an jeden Funken Hoffnung u. kämpft, wir haben es ja alle selbst erlebt - und das muss man auch, sonst gibt man ja gleich auf...
Wenn ich dir irgendwie hier in L.E. helfen kann, du kannst dich jederzeit melden, aber das weisst du ja.

Ich umarme dich ganz fest u. sende dir liebe Grüsse

Ute
__________________
Betroffener: mein Papi (Jahrgang 1930) Diagnose 14.5.07 BSDK mit Lungenmetas inoperabel, Chemo mit Gemzatibin + Tarceva, Zunahme Lungenmetas + Lymphknotenbefall - Chemo wurde im Oktober eingestellt; seit 4.12.07 Lebermetas, zusätzlich Lungenentzündung. Eingeschlafen am 8.12.2007
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  #819  
Alt 19.05.2008, 17:22
Benutzerbild von Jörißen
Jörißen Jörißen ist offline
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Standard AW: Rezidiv und nun ????

Liebe Conny
Bin gerade ein paar Tage aus meinem Urlaub von Ägypten zurück und stöber hier die Seiten durch .
Bin bin geschockt . Es tut mir so leid .
Ich wünsche dir ganz viel Kraft für die nächste Zeit , mehr kann ich nicht schreiben

Ganz lieben Gruß von Christiane
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  #820  
Alt 20.05.2008, 16:41
schnuckelchen schnuckelchen ist offline
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Standard AW: Rezidiv und nun ????

Liebe Conny,

ich war ewig nicht hier, jetzt schreibe ich hier und weine.

Er hat so sehr gekämpft, in Deinen Gedanken wird er immer leben.

Ich drücke Dich
Anja
__________________
Betroffene: Meine Mum, Baujahr 1943
inoperabler BSDK mit Lebermetastasen, Diagnose 26.06.2007
Für immer eingeschlafen am 16.01.2008
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  #821  
Alt 22.05.2008, 11:01
Benutzerbild von Conny44
Conny44 Conny44 ist offline
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Standard AW: Rezidiv und nun ????

Hallo ihr Lieben zusammen,

genau eine Woche ist vergangen - aber der Schmerz ist nicht weniger geworden. Doch eure lieben Worte tun gut, danke.

Meine Gefühle sind unbeschreibbar - sie schwanken zwischen Heulkrämpfen, Erleichterung, Wut, Panik, Hilflosigkeit, Schuldgefühlen, Stolz und unendlicher Traurigkeit. Aber ich funktioniere - als etwas anderes kann ich es momentan nicht bezeichnen. Wenn ich den Behördenkram (manche sind so bescheuert und eiskalt) erledige, bin ich plötzlich ganz stark, danach aber leider wieder down.

Die Zeit, die wir zusammen hatten, war unendlich schwer, aber auch schön zugleich. Jörg hat es mir tausendmal gesagt und spüren lassen, dass ich das Beste für ihn war, was ihm passieren konnte - aber auch, dass es 10 Jahre eher hätte sein können. Wir haben soviel mysteriöse Dinge erlebt, die sich nicht erklären lassen und auch unser kleines Geheimnis bleiben sollen. Trotzdem finde ich noch keinen Zugang dazu, mich damit zu trösten. Denn nach wie vor quäle ich mich damit, dass mein Mann noch nicht so weit war, er wollte - trotz aller Qualen, die er in den letzten Wochen durchgemacht hat - nicht gehen, er hat es auch niemals geahnt, dass es so schnell passiert. Das weiß ich! Aber sein Wille, mein Beistand, unsere Hoffnung hatten seine Grenzen. Und das ist die traurige Tatsache, mit der ich jetzt fertig werden muss, bevor ich überhaupt mich mit irgend etwas trösten kann.

Seine Beisetzung findet anonym nur im Beisein seines Sohnes und mir in aller Stille statt - dies war sein letzter Wille. Ich freue mich auf diesen letzten traurigen Abschied, glaube aber, wenn das dann vorbei ist, wird es noch um vieles schlimmer.

Vielleicht sollte ich das alles im Hinterbliebenenforum schreiben, das will ich aber nicht, ich möchte es nicht aus dem Zusammenhang herausreißen. Ich möchte, dass dieser Thread von Zeit zu Zeit mal nach oben geholt wird.

In tiefer Dankbarkeit und Traurigkeit
__________________
Traurige Grüße von Conny (& Jörg - seit 15.5.08 nur noch in liebevollen Gedanken)

Ein Millionär und ein Bettler haben statistisch gesehen jeweils 1/2 Million!
Soviel zu Statistiken!

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meine Mutti: Akute Leukämie 18.11.1941 - 30.03.2011
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  #822  
Alt 22.05.2008, 12:32
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Manuela08 Manuela08 ist offline
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Ort: Nähe ----Kirchheim unter Teck
Beiträge: 549
Standard AW: Rezidiv und nun ????

Liebe Conny!
las dich einmal unbekannter weise in den Arm nehmen .Mein tiefstes Beileid möchte ich dir nah bringen .Ich bin geschockt zu lesen das Jörg Tod ist kann es nicht glauben .Er war ein so tapferer Kämpfer hat sich nicht entmutigen lassen durch siene Krankheit hat allen hier im forum hilfe und Rat gegeben auch mir deshalb möchte ich anteil an deiner trauer nehmen .Ich weis wie es dir jetzt in den schweren Stunden geht da ich letztes Jahr auch meinen lieben Partner verloren habe .Man durchgeht die Behördengänge ich sage dazu man funktioniert dabei nur hinterher kommt ein Gefühl der leere.
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  #823  
Alt 22.05.2008, 14:06
Mondbutzer Mondbutzer ist offline
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Beiträge: 26
Standard AW: Rezidiv und nun ????

Liebe Conny!

Ich wünsche dir Stärke, um das alles zu überstehen, gute Erinnerungen an schöne Zeiten, die dir durch den Schmerz hindurch helfen, wenn es mal wieder ganz arg weh macht!

Und liebe Menschen in deiner Umgebung, die für dich da sind und dich Auffangen.
Mir tut es sehr leid und es schmerzt mich selbst andre so leiden zu " sehen ".



Lieber Gruß Petra
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  #824  
Alt 23.05.2008, 09:25
ciangi ciangi ist offline
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Ort: bayern
Beiträge: 643
Standard AW: Rezidiv und nun ????

liebe conny,
ich glaube, es ist noch viel zu früh, um dich mit worten trösten zu können.

ich nehm dich einfach nur ganz doll in den arm:: knuddel:

monika
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  #825  
Alt 23.05.2008, 12:24
Benutzerbild von Bienchen4711
Bienchen4711 Bienchen4711 ist offline
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Ort: Köln
Beiträge: 3
Standard AW: Rezidiv und nun ????

Liebe, liebe tapfere Conny,
ich bin eigentlich nur ein stiller Mitleser, dennoch hat mich das Schicksal von Jörg ordentlich durchgeschüttelt. Eigentlich bin ich Hinterbliebene, mein Vater ereilte das gleiche Schicksal.

Die Bilder werden wohl eine Weile bleiben, aber Du warst bei Ihm, Du hast Ihm die HAnd gehalten, die Stirn gewischt. Nun brauchst Du jemanden, der Dir ein wenig unter die Arme greift.
Lass Deinen Tränen freien Lauf und schreib, schreib, schreib.
Mir hat das Schreiben unendlich gut getan.

Ich wünsche Dir all die Kraft, die Du brauchst. Ich denke an Dich und nehme Dich virtuell ganz lieb in die Arme, auch wenn ich nur ein unbekannter Mensch für Dich bin.

Liebe, liebe Grüße
Claudia
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