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  #151  
Alt 04.01.2007, 18:47
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eisemann eisemann ist offline
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Standard AW: Hirnmetastasen

Hallo alle,


das MRT findet erst morgen frueh um 7 Uhr statt. Es sieht aber gut aus. Hatte seit dem einem male keinen Krampfanfall mehr (reichte auch volkommen)

War heute in der Klinik bei den Neurologogen und da wurden die Medikamente neu eingestellt, da ich starke Nebenwirkungen durch sie erlitt. Mal sehen ob es nun was besser wird. Morgen kriege ich also das endgueltige OK, aber die planen schon meine Abwesenheit seitens der Neurologie und Hautklinik =)

Ich bekam uebrigens Placebo was das Sorafenib angeht.

Ende Januar wird eine Bestrahlung einer sehr kleinen Knochenmetastase einmalig mit 8 grey durchgefuehrt und anschließend nehme ich an einer neuen Studie teil, zu der man bestimmte Blutwerte aufweisen muß, die bei mir gefunden wurden. Dazu schreibe ich allerdings erst ausfuehrlich dann wenn ich genaue Informationen habe und mich selbst zum Thema eingelesen habe

Bin also ab Samstag erstmal 2 Wochen am Strand unter Palmen in der Karibik =)

Wuensche wie immer allen nur das Beste


Euer Onkel eisemann
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  #152  
Alt 04.01.2007, 19:15
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Claudia Junold Claudia Junold ist offline
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Standard AW: Hirnmetastasen

Hallo lieber Onkel Mike,

na, das klingt doch alles sehr gut. Auch, daß die Medikamente neu eingestellt wurden. Hoffentlich kannst Du jetzt mit klarem Kopf nach Kuba fliegen. Jedenfalls bin ich auch morgen - wie immer - mit ganz ganz lieben Wünschen bei Dir und drücke Dir gaaaaaaaaanz fest die Daumen!
Na, dann wünsch ich Dir doch schon mal einen traumhaft schönen, unvergeßlichen Urlaub! Misch die Inselschönen so richtig auf und laß es Dir rundum absolut guuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuut gehen! Genieße jede Sekunde , paß gut auf Dich auf

und bring für uns was Schönes mit!
Die allerherzlichsten Wünsche und Grüße von

Claudia

P.S. Daß Du ein Placebo bekommen hast, ist ja der Hammer! Und wir dachten schon..... Na ok, dann wissen wir wenigstens Bescheid, daß die Hirnmetas nicht vom Sorafenib kamen.
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  #153  
Alt 05.01.2007, 16:18
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eisemann eisemann ist offline
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Standard AW: Hirnmetastasen

Huhu alle,



MRT ist heute morgen gelaufen, keine neue Hirnmeta, Ödem bildet sich zurueck durch das Dexamethason und die Blutung ist gleichgeblieben, schwemmt der Koeper eben selbst mit der Zeit aus. Fakt ist: KUBA!!!



Bis in 2 Wochen



Küsschen eisemann
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  #154  
Alt 05.01.2007, 17:22
babs_Tirol babs_Tirol ist offline
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Standard AW: Hirnmetastasen

Hi Eisemann,

schön, dass du deinen Urlaub antreten kannst.

Viel Spaß auf Kuba!


LG
babs_Tirol
__________________
"Die Hoffnung aufgeben bedeutet, nach der Gegenwart auch die Zukunft preisgeben" Pearl S. Buck, 1892-1973, Literatur-Nobelpreisträgerin 1938
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  #155  
Alt 05.01.2007, 17:38
Sybilles Sybilles ist offline
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Standard AW: Hirnmetastasen

Huhu Eisemann

prima Nachrichten. Viel Spaß auf Kuba. Bis bald.
__________________
Liebe Grüße

Sybille
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  #156  
Alt 05.01.2007, 20:06
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Claudia Junold Claudia Junold ist offline
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Daumen hoch AW: Hirnmetastasen


... und weg mit Dir!!!!!!
Wir sprechen uns nochmal, bevor ich nach nach Australien abhau!!!!
Ich drück Dich! Bis dann, Bussi!

Claudia
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  #157  
Alt 06.01.2007, 11:21
Sascha K. Sascha K. ist offline
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Standard AW: Hirnmetastasen

Hallo Eisemann,

freut mich für Dich, aber jetzt biste wohl schon am Strand......

lieben Gruß
Saschi
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  #158  
Alt 08.01.2007, 17:35
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Claudia Junold Claudia Junold ist offline
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Standard AW: Hirnmetastasen

Folgenden hochinteressanten Artikel bekam ich kürzlich von unserer Babs_Tirol und stelle ihn für sie hier herein:

Klinik und Management von zerebralen Metastasen

Zerebrale Metastasen sind mit 30% aller intrakraniellen Malignome die häufigsten Hirntumoren. Die häufigsten zugrunde liegenden Tumoren sind Bronchial-, Mammakarzinome, Melanome und urogenitale Tumore. Neben radio- und neurochirurgischen Maßnahmen sowie Ganzhirnbestrahlung wird in den letzten Jahren auch vermehrt mit unterschiedlichen Chemotherapie-Regimen behandelt. Die Inzidenz zerebraler Metastasen ist nicht zuletzt durch die längeren Überlebenszeiten von Tumorpatienten im Steigen begriffen.

In allgemein onkologischen Autopsiestudien findet man in ungefähr 25% der Patienten Hirnmetastasen. Zirka zwei Drittel dieser Patienten entwickeln neurologische Symptome im Verlauf ihrer Erkrankung. Am häufigsten (90%) entwickeln sich zerebrale Metastasen im fortgeschrittenen Stadium der onkologischen Erkrankung. In nur ca. 10% der Fälle sind sie das Erstsymptom eines Tumorleidens.

Die häufigsten Primärtumore sind Lungen- und Brusttumore, seltener urogenitale Tumore und Melanome (Tab. 1). In 10% aller Patienten mit zerebralen Metastasen kann kein Primärtumor gefunden werden.

Zerebrale Metastasen können singulär (einzelne zerebrale Metastase bei bekanntem Primärtumor und weiteren systemischen Metastasen), solitär (einzelne zerebrale Metastase und bekannter Primärtumor ohne systemische Metastasierung), multipel oder „de novo“ als Erstsymptom einer Tumorerkrankung auftreten.

Insgesamt sind zerebrale Metastasen neben spinalen Metastasen, radikulären Syndromen, Plexopathien, Neuropathien, Polyneuropathien, Myopathien, paraneoplastischen neurologischen Syndromen oder Strahlen- bzw. Chemotherapie-assoziierten neurologischen Schädigungen nur eine vieler möglichen neurologischen Komplikation bei onkologischen Erkrankungen.

Pathophysiologie

Tumorzellen gelangen direkt oder über das lymphatische System in den Blutkreislauf. Um ins Gehirn zu kommen, muss der Tumor entweder in der Lunge lokalisiert sein und so über das venöse System in die arterielle Zirkulation gelangen, oder Tumorzellen gelangen direkt über ein offenes Foramen ovale in die linke Herzkammer und auf diesem Weg ins Gehirn.

Im Wesentlichen begünstigen zwei Faktoren das Entstehen zerebraler Metastasen:

1.) Das Gehirn erhält in Ruhe ca. 20% des Blutvolumens, womit die Wahrscheinlichkeit einer hämatogenen Aussaat ins Gehirn groß ist.

2.) Bestimmte Tumorzellen haben einen gewissen Neurotropismus zu bestimmten Arealen des zentralen Nervensystems. Zum Beispiel metastasieren Nieren- und Kolonkarzinome häufiger in das Zerebellum. Melanome bilden vor allem zerebrale Metastasen aus, ohne dass andere Organe betroffen sind. Das duktale Mammakarzinom verursacht intrazerebrale Parenchymmetastasen, während das lobuläre Mammakarzinom vor allem in die Meningen metastasiert. Dieser Neurotropismus einzelner Primärtumore zu bestimmten Hirnarealen wird auch als „seed and soil“-Theorie bezeichnet.

Wenn die Tumorzellen das Gehirn erreichen, durchbrechen sie das Endothel und entwickeln sich mit Hilfe von Angiogenese, bis sie an Größe zunehmen und neurologische Ausfälle verursachen. Jedoch nur ca. 0,01% aller Tumorzellen, die in die Blutzirkulation gelangen, entwickeln sich zu Metastasen.

Das Verteilungsmuster der zerebralen Metastasen richtet sich im Wesentlichen nach der Größe des Stromgebiets der zerebralen Arterien, v.a. Hemisphären, sowie nach den posterioren Grenzzonen (85%, 10–15% zerebellär und 3% Hirnstamm). Juxtakortikale Areale und vaskuläre Grenzzonen scheinen zusätzlich begünstigt.

Die Inzidenz zerebraler Metastasen ist mit der Effektivität systemischer Chemotherapien im gleichen Maße angestiegen. Zum einem kann das durch längere Überlebenszeiten der Patienten erklärt werden, womit auch ein längerer Zeitraum zur Entwicklung von Metastasen zur Verfügung steht, zum anderen ist die Blut-Hirn-Schranke (BHS) wohl für Tumorzellen permeabel, jedoch nicht für viele vor allem wasserlösliche Substanzen (Ausnahme z.B. Hochdosis-MTX). Somit sind Tumorzellen jenseits der BHS für viele chemotherapeutische Regime unzugänglich. Andererseits kommt es bei zunehmender Neovaskularisierung der Tumorzellnester auch zu einer Schädigung der BHS, wodurch die metastatischen Absiedelungen wieder durch Chemotherapien angreifbar werden.
Ein wichtiger Punkt scheint auch noch, dass Primärtumoren, die erfolgreich durch Chemotherapien behandelt wurden, nach dem Auftreten von zerebralen Metastasen durchaus mit den gleichen Substanzen behandelt werden können, da zum Zeitpunkt der Mikrometastasierung die Zellen unter Umständen noch vor der systemischen Chemotherapie durch die BHS geschützt waren.

Klinische Symptome

Neurologische Symptome bei Patienten mit zerebralen Metastasen variieren sehr stark je nach Lokalisation. Zum einem treten fokal neurologische Defizite auf, aber auch unspezifische Symptome wie Wesensveränderung, Kopfschmerz, Hirndrucksymptome wie Erbrechen und Übelkeit (vor allem morgens), Fatigue, Antriebslosigkeit und verschiedene neuropsychologische Störungen (Tab. 2).

Auch der Verlauf von klinisch-neurologischen Symptomen kann durch die typische langsame Progredienz oder das teilweise fluktuierende Auftreten bzw. morgendliche Maximum in Richtung einer zerebralen Raumforderung weisen.

Diagnostik

Beim klinischen Verdacht auf eine zerebrale Metastasierung sollte in jedem Fall eine MRT mit Kontrastmittel (Gd) durchgeführt werden. Die Sensitivität einer CCT, selbst mit Kontrastmittel, ist im Vergleich zu gering.

Bestimmte bildgebende Merkmale wie sphärische Anordnung und bessere Abgrenzbarkeit gegenüber Gliomen oder deren Affinität zu juxtakortikalen Arealen und den Wasserscheiden des Gehirns können schon von Seiten der Bildgebung für eine Metastase sprechen. Allerdings ist die Spezifität mittels MRT nicht sehr hoch. Differenzialdiagnostisch müssen auch andere Ätiologien wie primäre Hirntumore, etwa Gliome oder PCNSL, aber auch Abszesse, Insulte oder demyelinisierende Erkrankungen unterschieden werden.
Bei Patienten mit bekanntem Primärtumor und suspekten zerebralen Läsionen in der MRT liegt die Spezifität bei 90%. In 10% der Fälle handelt es sich hierbei um andere Entitäten.

Bei Patienten mit einer bekannten onkologischen Grunderkrankung und radiologischem Verdacht auf eine zerebrale Metastase sollte nach den im Abschnitt Therapie genannten Richtlinien vorgegangen werden. Ist jedoch kein Primärtumor bekannt, sollte eine klinisch-internistische Untersuchung (inkl. Haut, Retina, Schleimhaut), eine CT von Thorax und Abdomen sowie hämatologische und serologische Parameter der Tumordiagnostik durchgeführt werden. Eine Histologiegewinnung ist in diesem Fall, sei es zerebral oder von peripherem Tumorgewebe, unbedingt zu empfehlen. Auch der Einsatz von FDG-PET kann in der Primumsuche hilfreich sein.
Immunhistochemische Analysen von zerebralen Metastasen unklarer Herkunft können nützliche Zusatzinformationen hinsichtlich Art und Lokalisation des Primärtumors bringen.

Therapie

Die Behandlung von zerebralen Metastasen richtet sich nach Anzahl, Größe und Lokalisation, andererseits nach dem Allgemeinzustand des Patienten und dem Stadium der onkologischen Erkrankung. Auch die Histologie kann hinsichtlich Strahlen- und Chemosensibilität zusätzliche Entscheidungshilfen einbringen. Die Heterogenität der Patientengruppen macht einen Vergleich verschiedener Therapiestrategien schwierig und spiegelt sich in den teilweise kontroversen Ergebnissen verschiedener Studien wider.
Aus verschiedenen Multivarianzanalysen gehen unterschiedliche prognostische Faktoren hervor, wie der Karnofski-Performace-Status (KPS) >70% (WHO 0–I), das Alter (<60 bis 65a), kontrollierter Primärtumor, keine anderen als zerebrale Metastasen (solitär). Weitere prognostische Faktoren sind die kognitive Funktion, Histologie wie z.B. Mammakarzinom, weniger als drei Metastasen, supratentorielle Lokalisation und das Ansprechen auf Steroide.

Aus diesem Grund hat die RTOG (Radiation-Therapy-Oncology-Group) in einer Metaanalyse aus verschiedenen prognostischen Faktoren 3 Gruppen mit unterschiedlicher Prognose zusammengestellt (Tab. 3). Dabei unterscheiden sich die Gesamtüberlebenszeiten der jeweiligen Patientengruppen (Gruppe 1: 7,1 Monate, Gruppe 2: 4,2 Monate und Gruppe 3: 2,3 Monate). Diese Einteilung in RPA-Gruppen I–III wurde mittlerweile in mehreren Studien validiert.

Diese Einteilung sollte für das therapeutische Vorgehen eine Entscheidungshilfe darstellen. Je höher die RPA-Klassifizierung und je besser damit die Prognose der Patienten, desto eher ist ein multimodales, aggressiveres Vorgehen gerechtfertigt.

Neben den supportiven Maßnahmen gegen Kopfschmerz, epileptische Anfälle, vasogenes Hirnödem, Thromboseprophylaxe, Antibiotika (PCP), aber auch rehabilitativen Maßnahmen zur Stärkung der Restfunktionen, kommen die therapeutisch-konventionelle Chirurgie, Strahlentherapie und stereotaktische Radiochirurgie sowie verschiedene Chemotherapien zum Einsatz.

Spezielle therapeutische Optionen

WBRT (Ganzhirnbestrahlung)
Die Whole Brain Radiotherapy (WBRT) wird auch heute noch am häufigsten im adjuvanten Setting bei zerebralen Metastasen eingesetzt. Eine Dosis von 30–40Gy in max 2Gy-Fraktionen scheint am Geeignetsten. Über den Stellenwert der Post-OP-WBRT liegen unterschiedliche Ergebnisse vor.

Eine Ausnahme sind beispielsweise zerebrale Metastasen von kleinzelligen Bronchuskarzinomen, die bekannterweise sehr sensibel sowohl hinsichtlich Strahlen- als auch Chemotherapie sind. Hier wird im Allgemeinen auf einen operativen Eingriff verzichtet. Auch eine primär prophylaktische WBRT ist bei Patienten mit kleinzelligem Bronchialkarzinomen Standard.

Eine rein palliative WBRT wird vor allem bei Patienten mit schlechten prognostischen Faktoren durchgeführt (z.B.: RPA III).

Radiochirurgie
Die stereotaktische Radiochirurgie (LINAC, gamma-knife) wird vor allem bei Metastasen mit maximalem Durchmesser von weniger als 3cm (singuläre und multiple <3) angewendet. Zusätzlich stellt die Radiochirurgie eine Alternative für operativ schwer zugängliche Metastasen dar. Die Strahlensensitivität des Tumors spielt bei dieser Technik eine untergeordnete Rolle.

Auch das „Salvage“-Konzept im Sinne einer wiederholten Bestrahlung gewinnt zunehmend an Bedeutung.

Neurochirurgie
Sowohl bei singulären als auch solitären Hirnmetastasen sollte eine operative Entfernung angestrebt werden, sofern die onkologische Grunderkrankung kontrolliert ist. In jedem Fall aber bei Metastasen von >3cm Durchmesser, wenn von der klinischen Gesamtsituation und vom operativen Zugang ein neurochirurgisches Vorgehen sinnvoll erscheint (RPA-Klasse I–II). Die postoperative WBRT ist weit verbreitet, die diesbezüglichen Studienergebnisse sind allerdings kontroversiell. Auch bei multiplen Hirnmetastasen kann ein neurochirurgischer Eingriff sinnvoll sein, etwa bei strategisch ungünstiger Lokalisation (hintere Schädelgrube), unklarer Dignität sowie generell bei Patienten der RPA-Klasse I.

Sollte eine Histologiegewinnung im Vordergrund der Überlegungen stehen, kann auch eine stereotaktische Biopsie durchgeführt werden.

Chemotherapie
In den letzten Jahren gibt es zunehmend Hinweise für die Effektivität verschiedener chemotherapeutischer Regime für zerebrale Metastasen von SCLC, NSCLC, Mammakarzinomen, Keimzelltumoren und Melanomen. Auf die einzelnen chemotherapeutischen Regime kann hier nicht näher eingegangen werden. Aus der bisherigen Studienlage ergeben sich jedoch folgende Hinweise:

• Chemotherapie ist wirksamer bei „de novo“ diagnostizierten Hirnmetastasen.

• Die BHS ist bei zerebralen Metastasen gestört, wodurch die BHS-Permeabilität chemotherapeutischer Substanzen nicht allein ausschlaggebend ist.

• Metastasen sprechen ähnlich auf Chemotherapien an wie der Primärtumor.

• Mit jedem weiteren chemotherapeutischen Schema sinken die Ansprechraten.

• Durch die Kombination von Radiotherapie und Chemotherapie erhält man höhere Ansprechraten, jedoch auch höhere Neurotoxizität.

Management

Sollte die zerebrale Bildgebung den Verdacht auf eine Metastase ergeben und kein Primärtumor bekannt sein, ist als erster Schritt eine Histologiegewinnung anzustreben.

Hinsichtlich des bereits zu Beginn einzuleitenden supportiven Managements ist Dexamethason das Steroid der Wahl für die Behandlung des tumorassoziierten vasogenen Ödems. Die biologische Halbwertzeit von 24–36h macht die einmalige morgendliche Verabreichung ausreichend. Die Dosis richtet sich nach der Ausprägung der neurologischen Symptome. Dosisunterschiede von 4mg bis zu 100mg bei Einklemmungsgefahr kommen zur Anwendung. Aufgrund der schwerwiegenden Nebenwirkungen von Steroiden sollte die Dosierung so schnell wie möglich der Klinik entsprechend reduziert bzw. ausgeschlichen werden, aber auf jeden Fall ist die konkomitante Gabe von Protonenpumpeninhibitoren zu empfehlen. Der Rückgang des vasogenen Ödems kann radiologisch bereits nach 12 bis 72h nach Beginn der Steroidtherapie beobachtet werden und entspricht auch dem Zeitrahmen der klinisch beobachtbaren neurologischen Verbesserung.

Antikonvulsiva sollten in der Regel nicht prophylaktisch verabreicht werden. Treten epileptische Anfälle auf, sollte eine antikonvulsive Therapie eingeleitet werden. Ein EEG kann bei unklarer Anamnese eine diagnostische Hilfestellung bringen. Die Vorgangsweise der antikonvulsiven Einstellung richtet sich nach den allgemeinen Richtlinien der medikamentösen Behandlung von Epilepsie. Enzyminduzierende Antikonvulsiva sollten jedoch aufgrund möglicher Interaktionen mit chemotherapeutischen Substanzen vermieden werden.

Nicht nur bei Patienten mit primären Hirntumoren, sondern auch bei Patienten mit zerebralen Metastasen ist eine erhöhte Inzidenz für thromboembolische Komplikationen beschrieben. Richtlinien hinsichtlich einer Antikoagulation bestehen allerdings nicht.

Zusammenfassung

Zusammenfassend lässt sich über das weitere therapeutische Vorgehen feststellen: Eine Operation scheint sinnvoll bei bis zu drei zerebralen Metastasen, wenn der systemische Tumor kontrolliert und der Allgemeinzustand gut ist (WHO: 0–I, KPS>70%, RPA: I–II). Die stereotaktische Radiochirurgie hat ihren Stellenwert bei Patienten mit kleineren oder chirurgisch schwer zugänglichen Metastasen (<3–3,5cm Durchmesser). WBRT ist zu empfehlen bei Patienten mit singulären oder multiplen zerebralen Metastasen, die nicht für einen chirurgischen oder radiochirurgischen Eingriff in Frage kommen. Die WBRT nach Operation oder Radiochirurgie wird kontroversiell diskutiert, stellt jedoch in vielen Zentren den „Standard of care“ dar. Chemotherapien können auch initial bei chemosensitiven Tumoren zum Einsatz kommen. Insgesamt zeichnet sich jedoch ein Trend zu einer histologiespezifischen und den prognostischen Faktoren des individuellen Patienten angepassten Therapiestrategie ab.

Ein Überblick über das Management zerebraler Metastasen wurde vor kurzem auch von der European Federation of Neurological Sciences (EFNS) aufgestellt.

Literatur bei den Verfassern

Autor:
Dr. Stefan Oberndorfer, Prim. Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Grisold, Abteilung für Neurologie, LBI-Neuroonkologie, Sozialmedizinisches Zentrum Süd – Kaiser-Franz-Josef-Spital, Wien
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  #159  
Alt 16.01.2007, 10:41
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AnnieLair AnnieLair ist offline
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Standard AW: Hirnmetastasen

Hallo,

ich habe mal eine Frage bezüglich HIrnmetastasen. Und zwar wie werden diese festgestellt ? Sicherlich ist der S100 vielleicht auch ein Indikator. Was mich aber vor allem interessiert, kann man das selbe merken, dass was im Kopf nicht in Ordnung ist d.h. weil man ständig Kopfschmerzen hat und auch auf einem Auge so ein ziemlichen Druck ?

Danke für eure Hilfe.

Gurß Kathrin
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  #160  
Alt 16.01.2007, 10:55
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Claudia Junold Claudia Junold ist offline
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Standard AW: Hirnmetastasen

Hallo liebe Kathrin,
nein, der S100 spielt jetzt nicht sooo die große Rolle, obwohl er natürlich schon erhöht sein kann.
Es kommt darauf an, an welcher Stelle diese Teile im Hirn sitzen und auch wie groß sie sind. Ich kenne niemanden mit Hirnmetas, der selbst etwas davon gespürt hätte - zumindest nicht in der Art, daß es den Schluß darauf zugelassen hätte. Ich spüre zwei von meinen Mistdinger - aber erst seitdem sich drumherum Ödeme gebildet haben. Wurde bei Dir schon mal ein Schädel-MRT gemacht?
Mach Dich nicht vorab verrückt, liebe Kathrin! Wann ist denn Deine nächste Nachsorge? Bitte sprech Deinen Arzt drauf an, damit ein Schädel-MRT gemacht wird. Ich kann mir schon vorstellen, daß Du bei Deinem Befund auf "dumme" Gedanken kommst - aber für mich hören sich diese Beschwerden eher nach Migräne an. Sagst Du bitte Bescheid, wenn Du Näheres weißt?
Alles Gute für Dich und sehr liebe Grüße von

Claudia

P.S. Wenn Du magst könntest Du in Dein Profil mehr über Deinen Befund eingeben, dann braucht man nicht immer in den alten Beiträgen zu gucken.
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  #161  
Alt 16.01.2007, 16:39
helgaGB helgaGB ist offline
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Standard AW: Hirnmetastasen

Liebe Kathrin (AnnieLair)!

Eigentlich wollte ich im Forum nur noch als stiller Mitleser teilnehmen, aber deine Frage hat mich heute doch sehr beschäftigt.

Am 9. Januar hatte ich meine jährliche Hauptuntersuchung, die vom März auf Januar vorverlegt wurde, weil ich seit mehreren Monaten ständig huste und Kopfschmerzen (allerdings nicht sehr stark) habe. Die Schmerzen sind meist am Morgen am schlimmsten, über der rechten Augenbraue und verstärken sich bei Druck auf die rechte Schläfe. Aus diesem Grund hat man dann am 9. auch ein MRT gemacht, auch auf Grund meines 4 mm Melanoms, weil ja das Risiko, dass Metastasen auftreten, bei dieser Tiefe größer ist. Glücklicherweise wurden weder auf dem Röntgenbild der Lunge, noch beim MRT Anzeichen von Metastasen gefunden. Also, schon mal sehr beruhigend.

Leider haben sich aber meine Kopfschmerzen (und der Husten) damit nicht erledigt. Ich habe daher am Montag meinen Hausarzt aufgesucht, der mich zum Augenarzt zur Augeninnendruck-Messung geschickt hat (habe aber noch keinen Termin erhalten), da meine Mutter an Glaukom erblindete und daher das Risiko größer ist, dass auch ich einmal darunter leide. Er hat mir auch Blut für zusätzliche Tests abgenommen, um eine Entzündung der Ader an der Schläfe (tut mir leid, habe den genauen Namen dieser Krankheit vergessen) und auch eine Allergie (meine Katzen?) auszuschließen. Ich will dich wirklich nicht erschrecken. Aber wenn du erst seit einiger Zeit Kopfschmerzen hast und nicht ganz sicher weißt warum, dann solltest du unbedingt deinen Hausarzt aufsuchen, um das zu klären. Es ist wahrscheinlich gar nichts Schlimmes, auch wenn’s unangenehm ist und weh tut und vielleicht nur ein Stresssymptom oder Migräne. Aber lieber einmal zu viel untersucht, um andere Krankheiten auszuschließen. Ich denke, Claudia wird mir hier als Sehbehinderte sicher zustimmen.

Claudia sagt in ihrem Beitrag heute:
Zitat:
Es kommt darauf an, an welcher Stelle diese Teile im Hirn sitzen und auch wie groß sie sind. Ich kenne niemanden mit Hirnmetas, der selbst etwas davon gespürt hätte - zumindest nicht in der Art, daß es den Schluß darauf zugelassen hätte. Ich spüre zwei von meinen Mistdinger - aber erst seitdem sich drumherum Ödeme gebildet haben.
Dem gegenüber steht natürlich der Abschnitt „Klinische Symptome“ aus dem Artikel „Klinik und Management von zerebralen Metastasen“, der von Babs gefunden und am 8. Januar 2007 von Claudia ins Forum gestellt wurde. Er sagt aber, soweit ich das ersehen kann, nichts über die Relation zwischen Größe und Symptomen. Leider habe ich den Artikel am Tag vor meinen Untersuchungen gelesen; das war natürlich alles andere als beruhigend. (Und im übrigen, Babs, habe ich beim MRT ein Kontrastmittel gespritzt bekommen. Ohne zu Fragen!!).

Jetzt wünsche ich dir alles Gute, Kathrin, und dass deine Kopfschmerzen harmlos sind und bald verschwinden.

Liebe Grüße
Helga
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  #162  
Alt 17.01.2007, 11:36
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Claudia Junold Claudia Junold ist offline
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Standard AW: Hirnmetastasen

Hallo liebe Helga,
ich gebe Dir voll und ganz recht! Es sollte auf jeden Fall abgeklärt werden, woher diese Kopfschmerzen kommen!
Ich denke schon, daß es auch drauf ankommt, wie groß die Teile sind. Je nachdem wo sie sitzen machen sie halt früher oder später Symptome. Es kommt wohl drauf an, wieviel gesunde Hirnmasse durch diese Teile verdrängt wird und wie stark der Druck auf Nervenbahnen usw. ist. Zum Glück werden Stage IV-Leute ja in der Regel so engmaschig überwacht, daß Hirnmetas nicht unerkannt über eine gewisse Größe hinaus wachsen können sollten. Weder bei Alex, Mike oder mir wurden vor der Entdeckung irgendwelche Symptome festgestellt. Bei unserem lieben Reinhard saßen diese Dinger leider so ungünstig (gibt es dafür einen "günstigen" Platz???), daß er erst am Schluß ziemliche Ausfallserscheinungen hatte...
Ganz besonders liebe Grüße!
Deine

Claudia
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  #163  
Alt 17.01.2007, 12:32
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AnnieLair AnnieLair ist offline
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Standard AW: Hirnmetastasen

Hallo Claudia, hallo Helga,

vielen dank für eure Hinweise. Derzeit befinde ich mich auf Kur aber sobald ich wieder zu Hause bin werde ich mal ein Termin beim Neurolagen machen lassen. Denn das Problem sind halt die ständigen Kopfschmerzen und in der letzten Zeit habe ich auch ein Stechen über der linken Schläfe und ja... schaden kann es ja jedenfalls nicht...

VIelen Dank für Eure Hinweise !

Gruß kathrin
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  #164  
Alt 26.01.2007, 23:48
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Claudia Junold Claudia Junold ist offline
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Standard AW: Hirnmetastasen

!
Ich hatte seit einer knappen Woche so komische Beschwerden: es fing mit "Kopfhautzusammenziehen" an, rutsche mir dann über die Wirbelsäule ins Steißbein, mein Hörvermögen sank schnell ab und meine Halswirbelsäule wurde steif.... Nachdem wir morgen in 14 Tagen ja nach Aussi-Land fliegen wollen, dachte ich mir, daß es wohl besser wäre, zum Hautarzt zu gehen und mir eine Überweisung zum Radiologen zu holen. "Meine" Radiologiepraxis wollte mir erst am 13. März einen Termin geben!!! Mein Arzt sollte anrufen und mir einen Termin vereinbaren.... Ok, jedenfalls hat er das bei einem anderen Radiologen getan, der heute morgen ein CT bei mir gemacht hat. Rausgekommen ist, daß mein Hirnödem links (bei beiden Ödemen) wohl um 7mm gewachsen ist und ich sofort zum Hautarzt mit diesem Befund gehen sollte. Der Hautarzt hat mich stande pedes nach Erlangen geschickt. Tja - rausgekommen ist, daß ich scheinbar unter großer Gefahr bin, auch einen Krampfanfall zu bekommen (Hallo Mike... ) und jetzt auch Cortison nehmen muß. Die nächsten 7 Tage 3 x 4mg, danach dann 14 Tage 4 x 1 und 2 x 2mg und naja, usw.... Hoffen wir mal, daß es funzt und ich mich nicht noch länger mit diesem Mist rumschlagen muß! Die Hauptsache aber ist:
WIR DÜRFEN FLIEGEN!!!!! HURRAAAAAA!!!!!!
Liebe Grüße

Claudia
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  #165  
Alt 27.01.2007, 15:36
Ostsachse Ostsachse ist offline
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Standard AW: Hirnmetastasen

Hallo
Schön für dich, das trotz der schlechten Nachricht dein Urlaub klargeht.
Ich wußte auch schon vor 3 Monaten das ich in am 2. Februar mit der Familie in den winterurlaub will. Aber eine Untersuchung nach der anderen Untersuchung und jetzt gehe ich eine Woche davor zur Lymphknotenentfernung ins Krankenhaus. Ich werde meinen Urlaub wohl abschreiben können.
Dieter
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