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Alt 30.09.2014, 18:14
Christos Christos ist offline
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Registriert seit: 30.09.2014
Beiträge: 5
Beitrag Der Anfang meiner Geschichte

Hallo an @lle!

Ich bin neu hier. Vor wenigen Minuten neu registriert bei eurer Community.

Meine Geschichte hatte ihren Anfang im September 2005. Damals stieß ich mir bei der Arbeit an der rechten Flanke an einer Stahlkante. Der Schmerz war zerrend. So stark das ich arbeitsunfähig wurde. Die Erstdiagnose hieß Flankenschmerz.

Ich wurde zu Orthopäden, Radiologen und Physio- als auch Psychotherapeuten mit reichlich Schmerzmittel die weiteren 8 Jahre hin und hergeschickt. Therapie mit einer Endlösung kam keine. Alle meinten meine Bandscheibe wäre die Ursache.

Erst jetzt im Mai 2014 bekam ich unerwartet Unterleibschmerzen das ich erst dachte das könnte der Blindarrm sein. Mit starken Schmerzen landete ich mit dem Krankenwagen ins Krankenhaus. Ich kam am frühem Vormittag hin und bis am späten Abend wurde ich durchgehend von einem Arzt zu anderem geschickt, da keiner was eindeutiges erkennen konnte.
Ein Lob auf jeden Fall für das Durchhaltungsvermögen mir was zu finden.

Erst am Abend fand man an der CT das da an meiner Niere etwas großes undefinierbares war. Sofort wurde ein Termin zur Operation vorgeschlagen, ohne mir eindeutig sagen zu können was das sein sollte was ich in mir drin habe.

Der Radiologe meinte das nur nach der Entnahme der Zyste - so die Bezeichnung die er für das undefinierbare dunkle Ding fand - aus dem Körper, im Labor das bewerten könnte ob es was gutartiges oder nicht sei.

Und tatsächlich, es kam der Tag meiner Operation. Ich bekam eine PDK als Anästhesie da der Flankenschnitt so circa 25cm betragen sollte. Sogar zwei OP-Eingriffe waren vorgesehen. Die erste früh am Morgen, um den Katheter einzuführen, und die zweite für die Haupt-OP an der Niere.

Um 8 Uhr in der Früh wurde ich in den OP-Saal eingeführt für die erste OP und erst um 19 Uhr war ich auch mit der zweiten OP fertig.

Das war meine allererste OP die ich jemals in meinem 40jährigen Leben je hatte, und da gleich zwei an einem Tag !!!!

Die Tage danach, verliefen sehr schmerzlich, mit vielen Arztbesuchen von verschiedenen Ärzten die ich nur ein- oder zweimal insgesamt zu Gesicht bekam. Und auch ein spezielles ambulantes Narkoseteam war dreimal am Tag anwesend um das PDK-Gerät zu kontrollieren als auch nach meinem Empfinden zu erfragen.

Sehr vorbildlich. Aber auch sehr lästig irgendwie. Das einzige was ich wollte war schlafen. Schlafen und vergessen.

Bei der ersten Arztvisite nach der OP, sagten die Ärzte mir dass das Ding 8cm groß war was sie mit der halben rechten Niere entfernen musste das zusammen verwachsen sein. Die Laborergebnisse sollten nach einer Woche erfolgen.

Die Tage bis zur einer Woche kommen einen verdammt viele und lange vor, wenn man mit solcher großer OP-Naht unbeweglich im Krankenhausbett liegen gezwungenermaßen muss. Wie die Krankenpfleger auf die Idee kamen, ich solle mit meiner Drainage und meinem sexy Hinten-Offen-Hemd durch die Gänge spazieren, ist mir bis heute schleierhaft. Klar, Thrombosegefahr, und Mobilisierung des Patienten steht im Vordergrund. Doch das geht in Wahrheit nur wenn der Faktor Dauerschmerz ausgeschaltet wird.

Naja, eine Woche verging irgendwie und einen Tag bevor eine ganze Woche abklang, kam an einem Nachmittag nur ein einzelner ganz junger Arzt mit einem vorher gefalteten Papier rein ins Zimmer und setzte sich auf einem Sessel vor meinem Bett.
Darauf war ich nicht vorbereitet. Ich dachte ich bekäme alles Wissenswerte an der Morgenvisite mit.

Doch ....

.... hier nicht.

Der Arzt teilte mir mit das sie das Ding analysiert hatten und das dies doch ein bösartiger Tumor gewesen sei. Da er aber schon raus ist, und es für den Moment keine Metastasen zu erkennen seien hieß es das ich großes Glück hätte und ich den Krebs loswurde. Er drückte mir noch meinen persönlichen Nachsorge-Kalender auf die Hand und verabschiedet sich.

Ich wurde nach weiteren 2 Tagen aus dem Krankenhaus entlassen. Es folgten die Entfernung der Nahtklammern ambulant. Ob das immer der Fall ist das Klammern statt Nähte benutzt werden bei solcher OP-Art würde ich all zu gerne wissen.

Meinen ersten Nachsorge-Termin hatte ich auch schon. Ich ging zu einem Urologen und der schickte mit zur CT. Zum Glück alles bestens.

Jetzt bin ich mir aber nicht mehr sicher ob ich beim Onkologen besser aufgehoben würde als beim Urologen. Was meint ihr? Denn jetzt im Oktober steht mein zweiter Termin an zur Nachsorge, und ich will diesmal alles richtig machen.

Außerdem gedenke ich mich bei Psychoonkologen vorstellig zu werden, denn die Betreuung für meine Seele in dieser Zeit ist mangelhaft.

Ach ja, und meine Rückenschmerzen bin ich seit der OP weg. Es war doch nicht das Kreuz.

Freue mich auf alle euren Beiträgen. Denn es gibt nichts besseres als die Gewissheit das es Leute da draußen gibt die einem mit ihren ermutigenden Worte das Gefühl erfolgreich vermitteln können bei dieser Zeit nicht allein zu sein.

Meine aller wärmsten Grüße aus Bayern

Geändert von Christos (01.10.2014 um 09:27 Uhr) Grund: PKD statt PDK irrtürmlicherweise geklickt.
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