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  #1  
Alt 28.11.2006, 09:20
mollemaus mollemaus ist offline
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Registriert seit: 27.11.2006
Beiträge: 3
Frage Mundkrebs - Was geschieht bei Nichtbehandlung?

Guten Tag, ich bin neu hier und sehr verunsichert.

Vor vier Wochen hat ein Dermatologe bei meinem Großvater (84) den Verdacht auf Mundkrebs geäußert, der sich leider gestern in der Uni-Klinik Düsseldorf bestätigt hat. Mein Opa leidet an einem Plattenepithelkarzinom in der rechten Wagenschleimhaut.

Bis zu dieser Diagnose war es für ihn schon ein weiter Weg. 4 Arztbesuche und 4 mal Uniklinik. Mein Opa ist zwar geistig noch völlig fit aber er kann seinem Alter gemäß nicht mehr so gut laufen und auch das lange Warten bei den Ärzten ist für ihn eine Quälerei.

Nun sollen noch weitere bildgebende Verfahren (Röntgen, CT und Ultraschall) gemacht werden, um herauszufinden, wie tief der Tumor im Gewebe sitzt. Außerdem soll unter Vollnarkose ein Stab in den Hals eingeführt werden, mit dem dann ggfs. per Laser ein Teil des Tumors bereits entfernt werden soll.

Allein für Röntgen/CT/Ultraschall soll er in der Klinik einen ganzen Tag einplanen. Er hat sofort eine weitere Behandlung abgelehnt und möchte nur noch seine Ruhe haben.

Ich bin mit den Nerven zu Fuß und weiß nicht, was das richtige wäre. Soll ich ihn zu weiteren Untersuchungen drängen oder seinem Wunsch entsprechen?

Was geschieht, wenn man den Krebs unbehandelt läßt? Hat hier eventuell jemand eine ähnliche Erfahrung gemacht?

Die Ärztin in der Klinik meinte nur, der Krebs würde halt weiterwachsen und das umliegende Gewebe zerstören - das hätte ich mir auch so gedacht, aber welche Folgen hat das? Leider kann ich hierüber auch nicht mit dem Hausarzt meines Großvaters reden.

Nun ist es doch sehr lang geworden. Ich hoffe Antwort.

Liebe Grüße
mollemaus
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  #2  
Alt 29.11.2006, 09:00
silverlady silverlady ist offline
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Registriert seit: 13.03.2006
Beiträge: 1.974
Standard AW: Mundkrebs - Was geschieht bei Nichtbehandlung?

hallo Mollemaus

die Ärztin hat recht. Der Krebs wird weiter wachsen. Aber, dein Großvater ist schon älter. Da geht die Zellteilung nicht mehr so schnell. Das heißt auch das der Tumor aller Vorraussicht nach nur langsam wachsen wird.
Versuche die Entscheidung deines Großvaters zu repektieren und zu akzeptieren auch wenn es sehr weh tut.

Wenn der Krebs weiter wächst wird er alle anderen Teile im Mundbereich angreifen.
Bedenke, wenn nur die Untersuchungen für deinen Großvater schon so anstrengend sind wie soll er dann eine anstrengende OP, die anstrengende und mit Nebenwirkungen verbundene Bestrahlung und evtl sogar noch die Chemotherapie überstehen?
So hart es auch klingt, ich kann deinen Großvater verstehen. Er möchte die letzte verbliebende Zeit mit einer einigermassen guten Lebensqualität verbringen. Sollte sich der Krebs ausbreiten musst du für eine vernünftige Schmerztherapie sorgen, wenn dein Großvater es nicht selbst kann.

Bitte, unterstütze deinen Großvater, verbringe viel Zeit mit ihm und gebe ihm das Gefühl das seine Entscheidung, wie auch immer sie ausfällt, die richtige ist.

liebe Grüße
silverlady
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  #3  
Alt 29.11.2006, 11:26
mollemaus mollemaus ist offline
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Registriert seit: 27.11.2006
Beiträge: 3
Standard AW: Mundkrebs - Was geschieht bei Nichtbehandlung?

Hallo Silverlady,

vielen Dank für Deine Antwort.

Ich möchte ihn ja auch zu nichts drängen, was er nicht will, aber ich habe eben Angst, dass wir die Chance verpassen, dass er noch eine schöne Zeit vor sich haben kann. Ich denke mir eben, wenn der Krebs größer wird und er überlegt es sich anders, dann ist es zu spät. Aber ich möchte ihn auch nicht unnötig quälen.

Wir haben noch eine Woche bis zu den Untersuchungsterminen. Absagen kann ich noch immer.

Wie auch immer er sich noch entscheidet, ich werde dem Wunsch meines Opas auf jeden Fall entsprechen.

Liebe Grüße
Mollemaus
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  #4  
Alt 29.11.2006, 11:55
hsnah hsnah ist offline
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Registriert seit: 09.06.2006
Beiträge: 17
Standard AW: Mundkrebs - Was geschieht bei Nichtbehandlung?

Hat dein opa beschwerden ,wenn nicht würde ich es so lassen wie es ist ,op, bestrahlung ,chemo wird er in diesem alter kaum duchstehen .ich wünsche im alles gute und wenn er glück hat ,kann er auch noch ein paar schöne jahre haben.

hans
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  #5  
Alt 29.11.2006, 14:30
HeikeHH HeikeHH ist offline
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Registriert seit: 02.10.2006
Beiträge: 127
Standard AW: Mundkrebs - Was geschieht bei Nichtbehandlung?

Hallo Mollemaus,

mein Vater (64) hat dasselbe Krebsleiden und wird derzeit bestrahlt und erhält eine Chemotherapie. Der Werdegang (Voruntersuchungen usw.) war der gleiche, der jetzt deinem Opa angeboten wird.
Die Termine waren immer längeren Wartezeiten verbunden und mein noch vergleichsweise junger Vater war danach immer fix und fertig. Es ist ja nicht nur das Warten, es sind auch die Gedanken, die man sich während dieser Zeit macht.

Die derzeitige Behandlung -besonders die Chemo- greift meinen Vater dermaßen an, dass ich denke, ich hätte einen alten Mann vor mir. Wenn man körperlich so gestresst wird, bleibt auch die Psysche nicht unbelastet und es braucht sicher eine ganze Menge Energie und Lebenswillen, um wieder auf die Beine zu kommen (es gibt natürlich auch Fälle, da sind die Nebenwirkungen minimal, man weiß es vorher nicht). Ich weiß nicht, ob ein alter Mensch sich das antun sollte. Ich schließe mich meinen Vorschreibern an. Mein Großvater ist im Alter von ca. 77 Jahren an Prosatatkrebs erkrankt und hat nach einer Aufklärung über die Therapie, die Behandlung abgelehnt. Er ist mit Ende 80 friedlich zu Hause eingeschlafen. Ob Altersschwäche oder Krebs die Todesursache waren, hat keine Rolle gespielt.

Der Krebs im Mund/Hals-Bereich ist aber leider mit Beschwerden verbunden, die man -denke ich- eher "merkt", weil Essen und auch Atmung betroffen sein können. So ganz ohne Behandlung würde ich ihn nicht lassen und vielleicht einen Heilpraktiker oder Arzt suchen, der ihn im Krankheitsverlauf begleitet. Ich glaube, dass sich dein Opa richtig entschieden hat.

Alles Gute, Heike
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  #6  
Alt 30.11.2006, 14:13
mollemaus mollemaus ist offline
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Registriert seit: 27.11.2006
Beiträge: 3
Standard AW: Mundkrebs - Was geschieht bei Nichtbehandlung?

Vielen Dank für Eure lieben Antworten,

gestern Abend hat mein Opa das Thema nochmal angeschnitten und ich merke, dass er total überfordert ist (ist glaube ich jeder mit dieser Diagnose, egal ob Betroffener oder Angehöriger). Er sitzt den größten Teil des Tages allein zu Hause und hat hinreichend Zeit, sich "einen Kopf zu machen".

Ich kann schlecht einschätzen, wie es ihm geht. Am Montag hat er im Krankenhaus gesagt, er hätte keinerlei Beschwerden, jetzt sagt er, er hätte seit geraumer Zeit Schmerzen. Ich weiß nicht, es wirklich schlimm ist oder ob es jetzt wehtut, weil er weiß, dass da was ist.

Ich werde versuchen, einen Arzt zu finden, bei dem er sich gut aufgehoben fühlt. Ich werde Anfang nächster Woche mal mit meiner HÄ sprechen, was sie empfehlen würde.

Liebe Grüße
Molle
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  #7  
Alt 05.12.2006, 11:48
bineberlin bineberlin ist offline
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Registriert seit: 05.12.2006
Beiträge: 3
Standard AW: Mundkrebs - Was geschieht bei Nichtbehandlung?

Es gibt einen Patientenratgeber von Koppetsch, der glaube ich im Schulz Kirchner Verlag erschienen ist. Er ermöglicht einen guten und vor allem verständlichen Überblick über die Erkrankung und auch mögliche Behandlungen. Fachbegriffe etc. sind erklärt und auch einige Tips zur Nachsorge sind richtig gut.
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