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  #1  
Alt 26.06.2013, 17:24
Steffilein100 Steffilein100 ist offline
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Registriert seit: 26.06.2013
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Standard Was wird passieren?

Hallo, ich bin neu hier, habe mich bisher immer gestreubt mich in einem Forum anzumelden und meine Fragen zu stellen. Finde dann kommt alles so nah. Es geht um meinen Vater er hat Darmkrebs mit Lebermetastasen. Leider unheilbar. Er hat einige Chemos hinter sich. Als seine Blutwerte schlechter wurden war das leider auch nicht mehr möglich. Nun hat er seit einigen Wochen verstopfte Gallengänge, leider nicht zu beheben, man hat alles versucht, Stents versucht einzusetzen usw. Er ist auch ganz gelb und hat einen Wert von 12 mg [PHP][PHP]Billirubin. Er ist jetzt nach Hause entlassen worden mit dem Hinweis man könnte nichts mehr tun außer ihn zu begleiten mit Schmerzmitteln, Beistand e.t.c. Nun ist er Zuhause und er hat keinen rechten Appetit mehr, liegt nur noch, schläft viel... Nun hat er seit einigen Tagen Wasser in den Beinen und im Bauch, er hat schon mindestens 2-3 Kilo zugenommen dadurch. Ins Krankenhaus will er nicht mehr. Auf was müssen wir uns einstellen? Wie geht es denn dann weiter? Unser Hausarzt sagt vielleicht ein paar Wochen wenn überhaupt. Ich hoffe ich bin hier mit meiner Frage richtig, möchte niemanden verletzen mit meinen Ausführungen oder unsensibel wirken. LG Steffi
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  #2  
Alt 28.06.2013, 18:15
Johanna50 Johanna50 ist offline
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Registriert seit: 28.06.2013
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Standard AW: Was wird passieren?

Liebe Steffi,

als ich deinen Beitrag gelesen habe, dachte ich, du schreibst von meinem Mann (65). Er hat genau die gleichen Symptome wie dein Vater und wir wurden letzte Woche damit konfrontiert, dass er noch max. 6 Monate vor sich hat. Seitdem hat er unglaublich abgebaut, heute habe ich ihn ins Hospiz gebracht und komme mir dabei wie ein Verraeter vor. Aber ich bin ganztags berufstaetig und mind. 10h ausser Haus und er waere den ganzen Tag alleine. Es geht einfach nicht, er kann nicht mehr alleine aufstehen.

Ihm wurde vor 2 Jahren ein Teil des Dickdarms entfernt, seitdem hat er ein Stoma, Bestrahlung und Chemo haben nichts gebracht. Schmerzen hat er bis jetzt zum Glueck noch nicht.

Das Hospiz macht einen wirklich guten Eindruck und ich hoffe, dass die ihm noch bleibende Zeit dort so angenehm wie moeglich gemacht wird. So oft es geht, werde ich hinfahren. Waere das nicht vielleicht auch eine Moeglichkeit fuer euch? Man fuehlt sich so hilflos und ueberfordert.

LG
Johanna
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  #3  
Alt 28.06.2013, 18:35
Arsinoe Arsinoe ist offline
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Standard AW: Was wird passieren?

Hallo ihr Beiden!
Es tut mir sehr leid für euch, dass eure Lieben erkrankt sind und nun schon in einem so weit fortgeschrittenen Stadium. Das ist sehr belastend, nicht bloss für die Kranken selber, sondern auch für die Angehörigen. Manchmal denke ich, für die Angehörigen noch mehr.
Steffi, wieso meinst du, dass du unsensibel wirkst? Du hast die Situation geschildert und das wars. Auf was ihr euch einstellen müsst, kann wohl niemand genau sagen. Aber so im Allgemeinen gesagt, wird es wohl einfach nach und nach "schlimmer" werden. Eine sehr gute Schmerzmedikation ist da sehr wichtig. Hast du schon Kontakt zu Palliativmedizinern? Die können dir auch alle anderen wichtigen Fragen beantworten - auch zum Thema "Appetit und Essen"
- und dich unterstützen.
Johanna, ich finde, du musst überhaupt kein schlechtes Gewissen haben! Unter den gegebenen Umständen ist das sicher das Beste für alle. Ich denke, es wäre für deinen Mann belastender, wenn du ihn zu Hause behalten hättest und dann bei der Pflege "drauf gehen" würdest und er oft alleine wäre. Ich habe viel Gutes über Hospize gehört und könnte mir gut vorstellen, dort die letzte Lebenszeit zu verbringen.
Ich wünsche euch viel Energie für die bevorstehende Zeit!
Arsinoe
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  #4  
Alt 29.06.2013, 11:15
Johanna50 Johanna50 ist offline
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Registriert seit: 28.06.2013
Beiträge: 3
Standard AW: Was wird passieren?

Liebe Arsinoe,
danke fuer deine netten Worte. Er hat jetzt die erste Nacht hinter sich , am
Telefon hoerte er sich heute morgen ganz gut an. Offenbar tut ihm die Zuwendung dort gut. Heute werde ich hinfahren und dann werden wir zusammen das Formel 1 Training schauen, das interessiert ihn sehr und so bleibt wenigstens etwas Normalitaet erhalten.

@Steffi: Arsione hat Recht, erkundige dich ueber die bei euch vor Ort gebotenen Moeglichkeiten. Bei uns ging das ganz umkomliziert, die Krankenkasse hat telefonisch der Hospizunterbringung zugestimmt, im Hospiz kuemmert sich sein Hausarzt weiter um ihm, ggf. mit Unterstuetuzung eines Schmerztherapeuten. Das Thema Essen hatte ich auch angesprochen. Leider ist es wohl so, dass sich die Tumore einen Grossteil der Nahrung nehmen, zu viel Essen bewirkt so leider das Gegenteil vom erwuenschten, man maesstet quasi die Krankheit.

LG an euch beide
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  #5  
Alt 30.06.2013, 01:24
Arsinoe Arsinoe ist offline
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Standard AW: Was wird passieren?

Nochmal hallo!
Gern geschehen, Johanna! Ich finde wirklich, du machst das sehr gut. Wichtig ist jetzt, dass du viel "Schönes" mit deinem Mann erlebst¨

@Steffi: Es muss übrigens nicht unbedingt eine Unterbringung im Hospiz sein. Es gibt auch Palliativteams, die Patienten zu Hause besuchen und auch im Notfall gerufen werden können. Es ist einfach wichtig, dass ihr euch schnell erkundigt. Dann könnt ihr viel Last abwerfen und die verbleibende Zeit so gut wie möglich nutzen.

Was das Essen angeht, habe ich auch gelesen, dass in der letzten Phase der Krankheit Essen und Trinken eher belastend für den Körper sein kann. Viel essen ist also nicht immer gut. Aber die Palliativfachleute wissen da besser Bescheid.

Ich wünsche euch und euren Familien alles Gute für die nächste Zeit!
Arsinoe

Geändert von Arsinoe (30.06.2013 um 01:24 Uhr) Grund: Korrektur
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  #6  
Alt 06.07.2013, 12:17
Johanna50 Johanna50 ist offline
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Standard AW: Was wird passieren?

Die Ereignisse haben sich ueberschlagen und am Donnerstagnachmittag ist mein Mann friedlich eingeschlafen. Zum Glueck haben seine Tochter und ich es noch rechtzeitig geschafft und als wir da waren, wurde er ruhiger und nach einer Stunde war es vorbei.

Wir sind unendlich traurig und leer.

Ich wuensche euch allen viel Kraft.

Johanna
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  #7  
Alt 06.07.2013, 16:09
Steffilein100 Steffilein100 ist offline
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Standard AW: Was wird passieren?

Hallo Ihr Lieben, ich habe erst jetzt die ganzen Beiträge gelesen und möchte mich erst mal für die lieben Worte bedanken.

@Johanna, mein herzliches Beileid, es tut mir wahnsinnig leid das Dein Mann nun doch schon verstorben ist.

Bei meinem Vater haben sich die Ereignisse auch überschlagen, man hat Ihm bereits vorgeschlagen in ein Hospiz zu gehen, meine Mutter und ich waren erst nicht damit einverstanden, da wir davon ausgingen er würde sich Zuhause wohler fühlen. Er besteht mittlerweile darauf, da er meint er wäre dort gut aufgehoben. Zuhause wäre er nicht mehr gut betreut. Es würde auch die Möglichkeit bestehen ein komplettes Palliativteam nach Hause zu schicken aber auch die kommen nicht nachts und er würde im Notfall wieder ins Krankenhaus kommen und jedes Mal über die Notaufnahme. Nun liegt er vorrübergehend auf der Palliativstation des Krankenhauses bis ein Bett frei wird. Wir kommen Uns auch wie Verräter vor, wie als wenn wir ihn abschieben wollen, auch wenn er es selber entschieden hat. Er wird jeden Tag schwächer, hat im ganzen Körper Wasser und Schmerzen, die sind aber mit Medikamenten zu ertragen. Es ist alles so furchtbar, die Ärzte sagen er hat vielleicht noch ein paar Wochen, es kann aber auch täglich passieren sobald seine Leber einfach den Geist aufgibt. Seine Werte gehen laut der Ärzte kontinuierlich nach unten. Manchmal denke ich es wäre besser wenn es nicht mehr allzu lange ist damit er mögliche weiteren Komplikationen nicht mehr mitbekommt, die Ärzte sagten es könnte bis zum Erbrechen von Blut kommen. Gestern hat er mir alles aufgetragen was ich erledigen soll nach seinem Tod, er macht sich totale Gedanken über meine Mutter und so wenig über sich selber, das ist doch komisch. Er selber sagt er hätte keine Angst vor dem Tod was mich ein wenig beruhigt aber man weiß ja auch nie was man so sagt um seine Lieben zu beruhigen. Ich danke euch fürs Zuhören. Ich dachte ich wäre so gut vorbereitet aber nach dem Gespräch mit den Ärzten war alles anders, ich glaube wirklich vorbereitet ist man nie auch nicht wenn er dann wirklich stirbt. Er war so ein vitaler und gesunder Mensch, ach es ist alles so unreal.
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  #8  
Alt 07.07.2013, 09:25
Arsinoe Arsinoe ist offline
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Standard AW: Was wird passieren?

Hallo!

@Johanna: Lass dich mal virtuell Dir und deiner Familie wünsche ich, alles, alles Gute! Es ist schön, dass dein Mann friedlich einschlafen konnte und seine Tochter und du bei ihm sein konnten.

@Steffi: Nein, ein schlechtes Gewissen müsst ihr wirklich nicht haben! Er hat es so entschieden. Und ich kann seine Entscheidung sehr gut verstehen. Vielleicht möchte er eine möglichst "stressfreie" restliche Zeit mit euch verbringen. Wenn alle pflegerischen, etc. Aufgaben im Hospiz von Profis übernommen werden, könnt ihr euch einfach aufs Zusammensein konzentrieren. Zusammen sprechen und schweigen, weinen und lachen, ...
Zitat:
Zitat von Steffilein100 Beitrag anzeigen
Gestern hat er mir alles aufgetragen was ich erledigen soll nach seinem Tod, er macht sich totale Gedanken über meine Mutter und so wenig über sich selber, das ist doch komisch.
Mir kommt das gar nicht komisch vor. Mir geht es nämlich genau so. Ich mache mir auch ständig Gedanken über meinen Mann, was aus ihm wird, wenn ich weg bin. Warum sollte ich mir Sorgen über mich selber machen??? Und warum glauben einem die Leute nicht, wenn man sagt, dass man keine Angst vor dem Tod hat?
Es ist nicht ungewöhnlich, dass dein Vater noch möglichst viel regeln möchte. Wenn du ihm dabei hilfst, tust du ihm einen grossen Gefallen und nimmst viel Last von seinen Schultern. Bürde dir aber auch nur das auf, was du tragen kannst!
Ich hoffe, ich trete dir mit meinen Gedanken - aus Krankensicht - nicht zu nahe. Vielleicht helfen sie dir ja ein wenig, die Situation zu verstehen.
Ich wünsche dir, deinem Vater und deiner Familie ebenfalls alles, alles Gute!!!
Arsinoe

Geändert von Arsinoe (07.07.2013 um 09:27 Uhr) Grund: Signatur gelöscht
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  #9  
Alt 10.07.2013, 01:48
mucki53 mucki53 ist offline
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Standard AW: Was wird passieren?

Liebe Johanna,
es tut mir sehr leid, dass Ihr nur noch so wenig Zeit hattet.
Aber Dein Mann war die letzten Tage gut betreut und er durfte in Eurem Beisein ruhig einschlafen.
Für die kommende, schwere Zeit wünsche ich Euch viel Kraft .
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  #10  
Alt 10.07.2013, 01:50
mucki53 mucki53 ist offline
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Standard AW: Was wird passieren?

Liebe Steffi,
ich wünsche Euch noch gute Tage .
Dem Beitrag von Arsinoe kann ich nur beipflichten.
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  #11  
Alt 14.07.2013, 14:53
Steffilein100 Steffilein100 ist offline
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Standard AW: Was wird passieren?

Hallo, ich wollte mich nochmal gemeldet haben und mich nochmal herzlich für alle netten Worte bedanken. Mein Vater ist am Mittwoch im Familienkreis ruhig eingeschlafen. Wir sind alle sehr traurig. Wünsche Allen aus tiefstem Herzen alles Gute. Liebe Grüße Steffi
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  #12  
Alt 17.07.2013, 02:27
mucki53 mucki53 ist offline
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Standard AW: Was wird passieren?

Liebe Steffi,
meine tiefempfundene Anteilnahme für Dich und die Familie.
Es ist immer schlimm, so plötzlich vor dieser Tatsache zu stehen, aber für Deinen Pa war es wohl dass, was er sich gewünscht hätte.
Viel Kraft für Euch .
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Stichworte
darmkrebs, leber, sterben, verstopfte gallenwege


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