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  #46  
Alt 16.11.2007, 21:04
Kathleen Kathleen ist offline
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Standard AW: Die Hilflosigkeit ist so groß

Liebe Gabi, liebe Bianka,

Eure letzten Beiträge machen mich sehr betroffen. Diese Verschlechterungen in so kurzer Zeit... Wenn die Menschen, die man liebt, einem langsam entgleiten... Davor habe auch ich die allermeiste Angst... Fassungslos daneben stehen, ohne helfen zu können... Was kann Euch trösten - was würde mich trösten? Ich weiß es nicht!!!

Aber ich hoffe und wünsche mit Euch gemeinsam, dass Eure Mütter sich noch einmal erholen und diese Phase lange anhält.

Ich bin in Gedanken bei Euch und lese immer Eure Beiträge!!!!!

Ich wünsche Euch ganz ganz viel Kraft, Kathleen!
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  #47  
Alt 17.11.2007, 01:06
Gabriele M. Gabriele M. ist offline
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Standard AW: Die Hilflosigkeit ist so groß

Hallo,

ich kann heute nicht viel schreiben. Die Welt bricht über mir zusammen. Mutti geht es immer schlechter, ist heute Abend auf ein Einzelzimmer verlegt worden. Vati bleibt die Nacht bei ihr.
Vati hat heute Nachricht vom letzten Krebstest bekommen. Sein Prostatakrebst ist wieder ausgebrochen. PSA Werte doppelt so hoch wie sie sein dürften. Er hat vor einigen Jahren eine Strahlentherapie bekommen, die man nicht wiederholen kann. Operieren lassen will er sich nicht, da er Bluter ist und die Gefahr bei der OP zu verbluten zu hoch ist. Er sagte mir nur: dann bin ich ja nicht zu lange von Mutti getrennt.
Was soll ich dazu noch sagen?

Gabi
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  #48  
Alt 17.11.2007, 01:07
markus75 markus75 ist offline
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Standard AW: Die Hilflosigkeit ist so groß

Hallo Gabi,
dein bericht von gestern kommt mir persönlich auch sehr bekannt vor meiner mutter geht es nun auch immer schlechter sie macht die augen vor schwäche auch immer zu.vorgestern habe die ärzte ihr nun auch gesagt das sie nichts mehr für sie tun können wir (mein vater und ich)wußten es schon länger,seit anfang oktober von den ärzten,hatten ihr aber nichts davon erzählt.wir fanden das als den besseren weg.Nun ist sie heute mit dem krankenwagen nach hause gebracht wurden sie kann kaum noch gehen von essen kaum zu schweigen.ihre letzten haare hat sie nun auch verloren.sie ist so hilflos innerhalb vom 2 monaten ging alles so schnell.gestern im krankenhaus war sie noch etwas besser drauf als heute.es könnte nun jeder zeit soweit sein sie tut mir so leid ich wünsche keinen soetwas zu erleben.nun muß sie uns bald verlassen es ist alles so furchtbar.
heut sagte sie mir das sich mich liebt hat ich sagte ihr "ich dich auch,immer."
ich hoffe sie muß nicht ganz so doll leiden.
ihren enkel hat sie auch nochmal gesehen heute,und die taufe von meinem sohn und hochzeit von mir hat sie auch noch vor 3 wochen miterlebt.
liebe gabi ich wünsch dir und deiner mutter und familie alles gute und viel kraft.

Ich schreibe das in der Farbe rosa weil das die Lieblingsfarbe meiner Mutter ist.

Mama ich liebe Dich.
Dein großer
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  #49  
Alt 17.11.2007, 02:10
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Bianka.N. Bianka.N. ist offline
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Standard AW: Die Hilflosigkeit ist so groß

Liebe Gabi,
es macht mich so traurig heute Abend deine Zeilen zu lesen, hatte dir gestern geschrieben, wenn du möchtest kannst du mich jederzeit übers persönliche Postfach anschreiben, dann sende ich dir meine Telefonnummer.
Auch mein Papa hatte vor einem Jahr eine Strahlentherapie gegen Prostatakrebs und im Januar hat er seine nächste Nachuntersuchung. Wenn ich das jetzt so lese, bekomme ich eine Scheißangst, haben wir nicht schon genug Kummer und Leid zu ertragen.
Könnte es sein, das diese seelische Belastung mit deiner Mutti, dazu führt, das der Krebs wieder ausbricht ? Oh je ich darf nicht daran denken,wie es dir jetzt geht mit der doppelten Belastung für Papa und Mama stark zu sein. Wir haben uns auch so darüber gefreut, das bei meinem Papa die PSA Werte nach der Behandlung gut waren, hoffentlich bleibt es so, denn auch mein Papa würde eine OP ablehnen.
Meine Mom geht es wieder etwas besser, sie hatte heute etwas Griesbrei, ein paar kleine Stücken Apfelsine gegessen, und ihr Lieblingsgetränk. Allerdings gibt es massive Probleme mit dem abführen, alle Einläufe wirken nicht. Heute hat man den Unterbauch massiert um den Darm zu aktivieren, ich hoffe sie kriegen es in den Griff.
Wir haben uns nun mehr oder weniger entschieden, meine Mom in das Hospiz verlegen zu lassen und am Montag schau ich es mir mit meinem Papa zusammen an, da wir bisher nur im Internet und in einem Prospekt darüber gelesen haben, wollen uns aber ein persönlichen Eindruck verschaffen, denn schließlich wird es dort für meine Mom der letzte Weg sein. Ich darf nicht darüber nach denken aber es ist für uns Drei, so das Beste, da es auch nicht so weit weg ist, wie die Charite.
Bleib weiter so stark und verzweifele nicht !

Bianka
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  #50  
Alt 17.11.2007, 06:45
Gabriele M. Gabriele M. ist offline
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Standard AW: Die Hilflosigkeit ist so groß

Hallo Bianka,

ich danke Dir für die Zeilen. Bitte sei nicht bös, ich möchte hier im Forum die anonymität behalten. Ein Gespräch ist mir im Moment zu persönlich, aber wenn ich das Bedürfnis habe komme ich gern darauf zurück. Hab bitte Verständnis dafür.
Ja, ich glaube, dass der Kummer um meine Mutti und sein Wunsch, ihr zu folgen dazu geführt hat, dass der Krebs wieder ausgebrochen ist. Doch dass heisst nicht, dass es bei jedem so ist. Meine Eltern haben im Alter von 19 (mein Vati) und 22 (meine Mutti) geheiratet. Seitdem kennt mein Vati es nur, dass Mutti da ist wenn er nach Hause kommt. Er war viel auf Montage aber wenn er nach Hause kam war Mutti immer da. Nur bei der Gallenop vor 27 Jahren war Mutti mal nicht zu Hause, sonst hat sie ihn immer umsorgt. Sogar die Geburten waren zu Hause. Ich kann ihn verstehen, dass er es nach 49 Jahren ohne sie nicht aushält. Er sagt immer: Was soll ich denn dann machen? Wie ein alter Witwer durch die Gegend schlurfen, meine Erfüllung in den Besuch des Grabes suchen? Ich kann dann nicht mehr mit ihr sprechen, sie nicht anfassen
- sch... muss ich jetzt heulen
hab nur 1 Stunde schlafen können, hab eine Unruhe im Körper, hör mein eigenes Herz schwer klopfen und weiss, was es zu sagen hat!
Wie soll ich die nächsten Tage überstehen? Weihnachten steht vor der Tür und Mutti wird sich nicht an der Beleuchtung erfreuen können, wird nicht mehr mitbekommen wie die Enkel und unsere Kleine staunend vor dem Weihnachtsbaum stehen, die Geschenke auspacken. Wir hatten uns so gefreut, dass Weihnachten durch die Kinder wieder ein richtiges Fest mit Erwartung und Überraschung ist und jetzt? Es wird das 3. Weihnachten hintereinander, wo Traurigkeit herrscht und mit jedem Weihnachten wird die Traurigkeit größer.
Ich weiss, dass es vielen hier im Forum so geht. Und das einige froh wären, wenn ihr Partner, Mutti, Vati, etc. 70 würde. Aber für mich ist es zu früh. Jeden morgen bete ich, Lieber Gott lass sie morgen von uns gehen, nicht heute. Aber irgendwann lässt er nicht mehr mit sich verhandeln und dann wird das morgen heute sein.
Lass es bitte nicht heute sein.

Gabi
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  #51  
Alt 17.11.2007, 09:02
Gabriele M. Gabriele M. ist offline
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Standard AW: Die Hilflosigkeit ist so groß

Hab gerade mit Vati gesprochen. Mutti hat gestern einen Blick auf die andere Seite gemacht. Nachdem ich gegangen bin hat sie 41° Fieber bekommen. War nicht mehr ansprechbar. Keine Reaktion auf Fragen. Der Arzt hat sie dann mit Medikamenten vollgepumpt und wiedergeholt. Darum konnte ich die ganz Nacht nicht schlafen.
Heute morgen sei sie wieder ganz klar und nicht mehr so schläfrig.
Oh Gott - gib ihr noch etwas Zeit mit uns und uns mit ihr.
Gabi
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  #52  
Alt 19.11.2007, 07:55
Gabriele M. Gabriele M. ist offline
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Standard AW: Die Hilflosigkeit ist so groß

Hallo Ihr Lieben,

meiner Mutti geht es wieder wesentlich besser. Was sie hatte? Kann uns auch der Arzt nicht erklären. Freitag Nacht sah es jedenfalls so aus, als würde sie uns verlassen. Die Schwestern haben sie in ein Einzelzimmer gebracht und dort hat der herbeigerufene Arzt um ihr Leben gekämpft. Und er hat es mit großem Erfolg gemacht.
Seit Samstag ist Mutti wieder voll ansprechbar. Scherzt mit den Enkeln, die gestern bei ihr waren, meckert wieder, weil ihr irgendetwas nicht in den Kram passt, diskutiert mit meinem Vati wieviel Kirmesgeld er den Enkeln geben soll und lacht sogar. Tut das gut! Sie ist so unsagbar tapfer. Allerdings fehlen ihr der Donnerstag und Freitag komplett. Mutti kann sich überhaupt nicht daran erinnern.
Ich habe heute nacht zum ersten Mal seit Tagen wieder vernünftig geschlafen.
Auch für meinen Vater ist das ein Segen. Er will heute zum Arzt und sich erkundigen, wie weit sein Krebs fortgeschritten ist und was zu tun ist. Die letzten Tage hat er nur von Grabsteinen, Beerdigungen und der Sinnlosigkeit eines Weiterlebens gesprochen. Es war fürchterlich. Jetzt hat er wieder etwas mehr Lebensmut weil er sich ja um Mutti kümmern muss.
Auch wenn er es nicht liest möchte ich mich an dieser Stelle einmal ganz herzlich bei meinem Mann bedanken. Er steht mir in dieser schweren Zeit vorbehaltlos zur Seite und stützt mich wo er nur kann. Auch unsere Tochter und einige gute Freunde sind - soweit es deren eigene Zeit zulässt - für mich da. Und auch dieses Forum gibt mir viel Kraft und Hilfe. Und nicht zuletzt die Ärzte und Schwestern, die immer mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Danke
Gabi
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  #53  
Alt 20.11.2007, 01:57
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Bianka.N. Bianka.N. ist offline
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Standard AW: Die Hilflosigkeit ist so groß

Hallo Gabi,
nein kein Problem bin nicht böse, wollte dir ja auch nur die Möglichkeit geben, falls du es möchtest, zu wissen ich wäre für dich da und hätte auch ein offenes Ohr !
Auf jeden Fall schön zu hören, das es deiner Mom wieder besser geht, das freut uns alle, etwas Positives zu lesen. Hoffe auch sehr, das es mit Kathleens Mama und dem Fieber wieder besser geht und sie zu der Reha fahren kann.

Meiner Mom geht es auch wieder ganz gut, sie ist besser drauf und macht auch wieder mit meinem Papa so kleine Machtkämpfe. Allerdings ist sie ziemlich verwirrt, kann sich dann nach nur ein paar Stunden nicht mehr dran erinnern.
Heute wurden ihr die Klammern, aus der großen Bauchnarbe gezogen und nun versucht sie wieder etwas aufrechter zu sitzen. Morgen will die Therapeutin mit ihr ein Stehversuch unternehmen, um den Kreislauf etwas zu aktivieren.

Heute war ich mit meinem Papa zusammen im Ricam Hospiz und wir waren sehr überrascht, über die gemütliche und nette Atmosphäre, was wir bei dem Rundgang gesehen haben. Wir haben uns nun alle Drei dafür entschieden und meine Mom wartet jetzt auf ein Zimmer, in wohnlicher Umgebung mit Rundum- Betreuung. Wenn es ihr gut geht, können wir sie jederzeit für ein paar Stunden oder zu Weihnachten nach Hause holen. Auch mein Papa kann jeder Zeit rund um die Uhr dort bleiben, sie stellen dann ein Bett zu meiner Mom ins Zimmer und er würde, gegen ein kleines Entgeld, dort auch mit verpflegt werden. So können sie die ihnen noch verbleibene kostbare Zeit, mit ganz viel Händchen halten in wirklich angenehmer Umgebung geniessen, ohne das sich mein Papa um die richtige Pflege und Versorgung Gedanken machen muß. Ich glaube das ist wirklich eine gute Entscheidung, für uns ALLE.

Ich hatte am Freitag alle Unterlagen an Dr. Müller gemailt und bekam sogar am Samstag schon eine Antwort. Er schreibt mir zurück, meine Mom sollte noch eine Chemo (FLOT) bekommen, gering dosiert und keine OP mehr. Meine Mom lehnt es aber ab und der Homecare-Arzt meint, aus seiner langjährigen Erfahrung bringt dies meist nur noch zusätzlich eine Verschlechterung der Lebensqualität, er rät davon ab.

Liebe Gabi ich drücke deinem Papa ganz fest die Daumen, dass er und die Ärzte, das mit dem seinem Krebs nochmals in den Griff bekommen.

Bitte bleibt ALLE weiter so stark und verzweifelt nicht !

Gute Nacht
Bianka

Geändert von Bianka.N. (20.11.2007 um 02:15 Uhr)
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  #54  
Alt 20.11.2007, 11:05
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mock mock ist offline
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Standard AW: Die Hilflosigkeit ist so groß

Hallo ihr tapferen Angehörigen und Erkrankten,

mein Papa ist seit gestern in einem Hospiz - und ich denke, es war eine wirklich gute Entscheidung! Ich bin mit meiner Mutter am Sonntag dorthin gefahren, und wir haben es uns angeschaut. Ich war vom ersten Moment super positiv angetan von der angenehmen, gemütlichen Atmosphäre und der warmherzigen Hospizleitung, die sich (obwohl wir ja gar keinen Termin hatten) viel Zeit für uns genommen hat. Sie meinte, dass im Moment zwar kein Platz frei wäre, aber versprach uns, dass mein Vater der nächste sei, der berücksichtigt wird, und nicht mal 24 Stunden später, konnte er schon dorthin verlegt werden.
Ich muss noch kurz erklären, dass mein Vater seit 4 bis 5 Tagen äußerst befremdliche Zeichen der Verwirrtheit erkennen lässt (er behauptet zum Beispiel steif und fest, vor seinem Krankenhausfenster sei ein Zug entgleist und die Rettungsarbeiten laufen dort....., das geht sogar soweit, dass er im Fernsehen und in der Zeitung ständig auf die Meldung von dem Zug wartet).Abgesehen davon ist er aber schon "normal" und orientiert.
Dennoch tut es weh, wenn der geliebte Mensch sich so zeigt, auch wenn es in diesem furchtbaren Zustand vielleicht auch wieder gnädig ist! Ich hoffe, dass die schreckliche Realität für ihn auf diese Weise in den Hintergrund gerät.
Jedenfalls sieht er das Hospiz auch als eine Stätte an, wo er möglicherweise wieder Kraft tanken kann, um dann vielleicht doch nochmal nach Hause zu kommen.
Nachdem er ja letzte Woche wegen seiner Lungendrainage einige Tage auf Intensivstation verbracht hat, denke ich, dass die neue Umgebung ihm die Möglichkeit gibt zur Ruhe zu kommen und hoffentlich inneren Frieden zu finden.
Ich bin so dankbar, dass es solche Einrichtungen in unserem Land gibt, das ist ja auch nicht selbstverständlich (wenn man mal einen Blick ins Ausland wirft).

Elke
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  #55  
Alt 21.11.2007, 15:17
Gabriele M. Gabriele M. ist offline
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Standard AW: Die Hilflosigkeit ist so groß

Hallo Ihr Lieben,

woher soll ich die Kraft nehmen, die ich in den nächsten Tagen brauche?

Dr. Müller hat leider eine OP abgelehnt, was das heißt brauche ich nicht zu schreiben. Es sei nur noch eine palliative OP möglich, damit ihr die Magensonde entfernt werden kann und sie wieder normal essen könne. Da Mutti extrem unentschlossen ist und sich auf uns verlässt werden wir dem aber nicht zustimmen, da wir glauben, dass die Vorteile der OP nicht überwiegen.

Ich bin jetzt in so einer Art luftleerem Raum. Denken fällt mir schwer, das Verstehen sowieso. Ich muss mich jetzt mit dem Gedanken des Abschieds anfreunden. Mein Herz hat sich in ein schmerzendes Etwas verwandelt und doch ist es gleichzeitig wie tot. Ich reagiere mechanisch, tue was getan werden muss aber ohne Freude.

Gerade hat mein Vater angerufen - Mutti steht jetzt vollständig unter Drogen, ist nicht mehr bei Verstand. Ich wollte heute mit unserer Tochter und Muttis Urenkelchen ins Krankenhaus, Vati sagt, das Urenkelchen soll zu Hause bleiben. Mutti würde es nicht mitbekommen.

Vati hat den Doktor gefragt, ob sie heute Nacht geht. Er sagte, es sei wohl noch nicht heute Nacht so weit, aber er solle sich auf alles einrichten. Nein, heute Nacht noch nicht - ihr Platz ist noch nicht bereit, sonst wüsste ich es. Dafür schlafe ich momentan so tief und fest, dass ich morgens den Wecker nicht höre - ist mir noch nie passiert. Lässt mich die andere Seite Kraft sammeln für die nächsten Tage?

Mutti hat jetzt schon 3 Kriesen überstanden, wird sie auch diese überstehen?

Wenn ich gleich ins KKH fahre, werde ich noch einmal mit ihr sprechen dürfen, oder war es gestern das letzte Mal, dass ich ihre Hand hielt und sie ich so wissend ansah nachdem ich ihr den Befund von Dr. Müller sagte? Hat sie danach aufgegeben? Oder ist der Zeitpunkt gekommen an dem sie zur Ruhe kommen darf?

Ich kann schon gar nicht mehr weinen, so ausgebrannt fühle ich mich.

Werde mich nach dem KKH-Besuch noch einmal melden, weiß nur noch nicht wann das sein wird.

Traurige Grüße
Gabi
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  #56  
Alt 27.11.2007, 23:17
Gabriele M. Gabriele M. ist offline
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Standard AW: Die Hilflosigkeit ist so groß

Hallo ihr Lieben,

ich lese jeden Tag in diesem Forum, doch weiß ich nicht, wie ich anfangen soll zu schreiben. Jeden Tag kommen neue Fälle, jeden Tag neue Töchter, Söhne, Ehepartner mit der gleichen Angst und Verzweiflung, die ich so kenne.

Liebe Kathleen, liebe Bianca, ich würde so gern schreiben, dass ich mich für Euch freue - ich glaube in irgendeiner Ecke meines Herzens tue ich das auch - nur ist mein Herz im Moment schwer und traurig.

Meine Mutter geht den letzten Weg. Wir sind jeden Tag mehrere Stunden bei ihr und begleiten sie. Leider sind uns unsere Hände gebunden, wir können nicht viel für sie tun. Sie magert immer mehr ab, die Schmerzdosen werden erhöht und trotzdem klagt sie über Bauchschmerzen und Übelkeit. Einer der Tumore ist so groß, dass er mittlerweile eine Beule in die Bauchdecke schiebt.

Wenn ich da bin, halte ich ihr oft die Hand, eine Geste, die sie früher nie zugelassen hätte. Wie es um ihre Haare aussieht, ob ihr Nachthemd richtig sitzt - es interessiert sie nicht mehr. Noch vor 3 Wochen hat sie sich ins Bad geschleppt, damit ich ihr die Haare wasche, sie fühlte sich unwohl mit ungewaschenen Haaren, seit Freitag versuche ich, sie zu überreden, dass die Pflegerinnen ihr die Haare im Bett waschen, ohne Erfolg. Sie liegt nur noch, dämmert vor sich hin, ab und zu sieht sie uns aus halbgeöffneten Augen an und flüstert etwas zu dem Gesprächsthema, das wir gerade haben, aber es strengt sie meistens so sehr an, dass sie sofort wieder schläft. Gestern hatte sie wieder einen Fieberschub den man aber mit viel, viel Medikamente wieder gesenkt hat. Wenn sie etwas trinkt wird ihr augenblicklich übel und hin und wieder erbricht sie, obwohl sie eine Magensonde hat. Und das alles erträgt sie ohne ein Wort der Klage. Wie mögen ihre Gedanken aussehen?

Mein Herz hat sich irgendwo verkapselt, sonst würde es das alles nicht aushalten. Wenn ich Mutti so liegen sehe, eine Frau, abgemagert zu Haut und Knochen, herabgezogenen Mundwinkeln, eingefallenen Wangen, dann sehe ich eine fremde Frau. Sie hat nichts mit meiner Mutti zu tun. Doch dann sieht sie mich an, versucht zu lächeln, drückt mir mit aller Kraft sanft die Hand - dann sehe ich wieder meine wunderschöne Mutti, warte darauf dass sie über irgendetwas meckert oder fragt, was ihr Urenkelchen macht - im nächsten Moment dreht sie den Kopf weg und ist wieder die Frau aus Haut und Knochen. Ist das normal? Es ist doch immer meine Mutti.

Vati hat sich auch damit abgefunden, dass wir Mutti zu Weihnachten nicht mehr haben werden. Und wenn wir den Verfall der letzten 3 Wochen bedenken, dann ist es für Mutti vielleicht sogar besser, wenn sie Weihnachten schon ihre Ruhe gefunden hat. Das, was sie im Moment mitmacht hat sie auf keinen Fall verdient.
Wenn ich aus dem Krankenhaus gehe muss ich jedesmal weinen bis es mich schüttelt. Doch auf dem Weg nach Hause, der ja immerhin 30 Minuten dauert, beruhige ich mich und irgendwie ist es, als wenn ich in eine andere Welt fahre.

Zu Hause erwartet mich meine Enkeltochter. Läuft meistens mit ausgestreckten Ärmchen auf mich zu und möchte "musen". Sie legt dann ihr Köpfchen an meine Schulter und umarmt mich mit ihren kleinen Ärmchen. Als wenn sie wüsste, dass Omi Trost braucht. Trotz aller Traurigkeit, die mich jetzt ständig begleitet, ist es schön, dass noch jemand da ist, die völlig rücksichtslos ihr Recht auf Liebe einfordert. Die allein durch ihre Anwesenheit und ihr drolliges Verhalten von der Traurigkeit ablenkt und zeigt, dass es auch noch schöne Dinge gibt.

So lebe ich derzeit in zwei völlig gegensätzlichen Welten.

Da sich bei uns jetzt ein Tag an den anderen reiht, mal etwas positiver aber meistens schlechter als der vorherige, bis Muttis Herz nicht mehr schlagen wird - werde ich wohl nicht mehr viel mitteilen.

Ich wünsche Euch allen - tja was wünsche ich Euch. Habt Eure Mutti noch lange in so guter Gesundheit bei Euch, dass sie an Euer Leben teilhaben kann.

Gabi
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  #57  
Alt 28.11.2007, 13:46
Tristanne Tristanne ist offline
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Standard AW: Die Hilflosigkeit ist so groß

Liebe Gabriele,

ich bin so tief beeindruckt von Deiner gefühlvollen Beschreibung, daß ich weinen muß. Aber ich weine ja sowieso die ganze Zeit. Ich mußte Deinen Weg zusammen mit meiner Mami schon gehen. Sie ist im August an Lungenkrebs gestorben.
Und Deine Gedanken und Wahrnehmnungen waren meinen so ähnlich. Besonders der Rückweg aus dem Krankenhaus bzw. Hospiz nach Hause, so hab ich es auch erlebt.
Leider habe ich keine Kinder für die ich jetzt da sein kann, und die mich brauchen.
Deine Mutter zieht sich immer mehr in ihre Welt zurück, nicht wahr? Doch ich glaube, ihre innere Welt ist reichhaltiger als wir es annehmen können, vermutlich kommen wir da mit unseren Wahrnehmungen nicht mehr mit, so sehr wir uns anstrengen. Und das Bild der (äußerlich) fremd gewordenen Mutter tut so weh. Ja, es ist normal, was in Dir vorgeht!
Du schreibst, ihr könnt nicht viel für sie tun. Doch! Ihr seid da, und das ist alles und das allerallerwichtigste.
Meine Mutter hat sich auch so fürchterlich quälen müssen, sie war auch so abgemagert und sah so angestrengt aus, und weißt Du Gabriele, nachdem sie gestorben war, war sie entspannt und wieder so schön wie früher, als wäre sie niemals krank gewesen. Nur noch viel souveräner und friedlicher sah sie aus.
Wenn man jemanden so liebt, dann kann man nur für ihn hoffen oder beten, daß es ihm bald besser geht.
Ich wünsche Dir ganz ganz viel Kraft für die schwere Zeit.
Sei lieb gegrüßt und gedrückt von Anne
__________________
Mami *12. Juni 1938 †3. August 2007
Danke. Hab Dich so lieb. Für immer.


"Weißt Du, ich glaube nicht, daß man völlig tot sein kann. Wir haben doch auch nicht völlig gelebt".
aus: Thomas Lehr "Die Erhörung"
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  #58  
Alt 29.11.2007, 12:46
markus75 markus75 ist offline
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Standard AW: Die Hilflosigkeit ist so groß

Liebe gabi,
ich glaube ich kann dich verstehen wie du dich jetzt fühlst, meine mutter(57) ist jetzt am mittwoch 21 november mit dem notarzt wieder ins krankenhaus gekommen.
sie hatte trotz ihrer morphium ampullen und einer spritze solche schmerzen das sie es nicht mehr aushalten konnte,da hatte mein vater den notarzt gerufen.
am samstag hatten ich sie dann besucht mit meiner frau und unseren lukas
(7 monate) besucht,oma freut sich immer so wenn sie ihn sieht da war sie noch recht gut drauf so das sie ihren enkel sehen konnte.
sonntag hatte sie noch viel besuch bekommen und hat auch noch soweit alles mitbekommen.
montag hat sie jetzt wohl zum letzten mal ihren enkel gesehen.
in der nacht zu dienstag ist sie im kh auch noch gestürtzt und mußte genäht werden nicht groß aber immerhin.
als wir gestern am mittwoch ins krankenhaus kamen war sie noch schwächer als am dienstag sie hat kaum noch die augen offen halten können.
sie durfte und konnte auch nicht mehr aufstehen ,gegessen hat sie noch ganze 3 teelöffel apfelmus.

sie erkennt uns noch ,aber im nächsten augenblick erzählte sie wieder wirre dinge.
sie sucht z.b. einen putzlappen oder möchte eine neue tischdecke aufdecken.

meine mutter ist auch abgemagert ,sie hat ganz dicke arme und beine weil da überall wasser drinnen ist ,sieht aus wie ein häufchen elend ihre mundwinkel sind nach unten nur wenn sie für einen kurzen moment sie aufschlägt und uns sieht ist wieder ein lächeln in ihrem gesicht.
dann zuckt sie plötzlich zusammen und schlägt die augen auf ich weiß nicht ob sie da schon uns verlassen wollte oder ob das nur der berühmte berg runterrollen ist.
als wir gestern im krankenhaus gehen wollten ist sie in ein einzelzimmer gekommen.(was das für ein zeichen ist kann man sich wohl denken.)
mir ist nun auch klar das dieses jahr weihnachten ohne meine mutter stattfinden wird.
heute ist mein vater wieder ins krankenhaus gefahren,mal sehen wie es ihr heute geht.
telefonieren können wir nun auch nicht mehr mit ihr sie ist zu schwach.

wann wird sie nun erlöst von ihren qualen,morgen werde ich sie wenn er es zuläßt auch nochmal besuchen.

gib uns meiner familie, meinen vater und meinem bruder die kraft um damit fertig zu werden.

auch dir gabi wünsch ich viel kraft um mit allen fertig zu werden.

lieben gruß markus


MAMA WIR WERDEN DICH IMMER LIEBEN.
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  #59  
Alt 29.11.2007, 19:17
Gabriele M. Gabriele M. ist offline
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Standard AW: Die Hilflosigkeit ist so groß

Hallo Markus,

ja, es hört sich leider alles genau so an wie bei meiner Mutti. Nur die Wassereinlagerungen hat sie nicht.
Mutti wird auch jeden Tag schwächer. Sie nimmt nicht mehr teil an der Umwelt. Als ich heute da war habe ich ihr einige nette Kleinigkeiten erzählen wollen - sie hat mir zu verstehen gegeben, dass sie das nicht möchte. Möchte nichts mehr von ihrem Hund, dem Urenkelchen oder sonstigen Dingen hören. Nur als ich fragte, ob sie denn die Haare gewaschen bekommen möchte, machte sie die Augen auf und sah mich an. Ich sagte ihr dann "Mutti ich hab dich noch nie mit so angeklatschten Haaren gesehen". Sie sagte darauf hin ganz leise - ja, können wir machen. Leider haben erst die Schwestern keine Zeit gehabt dann musste gehen, da ich heute Spätschicht habe. Und allein traue ich mich nicht ihr die Haare zu waschen. Hoffentlich geht es Mutti morgen wenigstens so gut, dass wir ihr die Haare waschen können. Ich möchte, dass sie trotz ihrer Krankheit und Schwäche das bisschen Würde behält und ich glaube verstanden zu haben, dass sie mir dafür auch dankbar ist.
Nach der Visite, die ich tränenübeströmt verlassen habe, kam der Doktor noch einmal zu mir. Er sagte, dass Mutti jetzt mit jedem Tag schwächer werden wird. Es wird nicht mehr sehr lange dauern, da wird ihr Körper die Lebensfunktionen einstellen. Mutti drängelt sich aber nicht vor, so dass es noch ein paar Tage dauern wird. Wir haben in 2 Wochen Weihnachtsfeier - bei uns ist in den letzten 2 Jahren zu jeder Betriebsfeier, egal ob von unserer Firma oder der meines Mannes, immer etwas vorgefallen. Krankenhausaufenthalte, OP's, Beerdigungen - also kann ich fast ausrechnen, wann es soweit sein wird.
Der Doktor hat sich auch sehr viel Zeit für ein Gespräch mit mir genommen. Ich habe viel Fragen an ihn gehabt und er ist ein geduldiger Zuhörer und durch seine jahrelange Tätigkeit auf der Palliativstation konnte er mir viele Fragen beantworten.
Für Mutti sind alltägliche Dinge nicht mehr wichtig. Es strengt sie nur an zuzuhören. Durch die Medikamente und die Magensonde ist ihr Mund trocken und der Hals wund. Dadurch kann sie sich nicht mehr mitteilen. Also liegt sie nur noch in einer Art Dämmerzustand zwischen den Welten und geht einen Weg, der uns allen bestimmt ist. Es tut weh, sie so da liegen zu sehen und ihr nicht helfen zu können, es zerreist mir das Herz, treibt mir immer wieder die Tränen in die Augen und der Kloß im Hals nimmt mir die Luft zum Atmen. Ich traue mich kaum noch sie anzufassen, so zerbrechlich wirkt sie.
Wenn ich dann allein bin falle ich sehr oft in eine Hilflosigkeit, die ich kaum beschreiben kann. Ständig kommen mir Erinnerungen, Gedanken, dass es nicht mehr so sein wird wie es mal war, dass viele Situationen sich nicht mehr wiederholen werden, Rituale nicht mehr existieren. Ich muss mich dann jedesmal wieder zusammenreißen. Mutti ist noch nicht tod und ich denke schon in der Vergangenheit. Ist dass das was man Abschied nehmen nennt? Loslassen und dem anderen den Frieden gönnen?

Gabi
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  #60  
Alt 29.11.2007, 19:40
Benutzerbild von mock
mock mock ist offline
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Standard AW: Die Hilflosigkeit ist so groß

Liebe Gabi,

wie gut kann ich jeden deiner Gedanken nachvollziehen. Auch mein Vater hat sich fast komplett in sich zurückgezogen. Er liegt nun seit 10 Tagen in dem Hospiz, wo er sich (dem Anschein nach) auch nicht unwohl fühlt, wobei er heute zu meiner Mutter meinte, dass es ja wohl ganz klar wäre, dass dies sein letzter Aufenthaltsort sein wird.
Letzten Freitag wurde ich von der Hospizleitung angerufen, da man mit mitteilen wollte, dass die künstliche ERnährung eingestellt werden würde, weil mein Papa jedes Mal mit heftigstem Schüttelfrost darauf reagiert hat. Die Schwester erklärte mir, dass der Körper in diesem geschwächten Zustand nicht mehr in der Lage sein würde, die Nahrung zu verarbeiten und es ihn zusätzlich belasten würde. Jedenfall war meine Mutter wohl außer sich, sie verstand es so, dass man meinen Vater nun verhungern lassen würde....
Ich bin dann gleich nach Erlangen gefahren, wo ich meinen Vater in einem schrecklichen Zustand vor fand. Er lag wie ein Embryo zusammengerollt in seinem Bett, war zu schwach um sich mir deutlich mitzuteilen und dämmerte nur vor sich hin.
Ich vermute, dass er nicht loslassen kann, weil er auch so eine große Sorge um meine Mutter mitträgt. Ich habe dann versucht, ihm mit sanften Worten den Übergang "leichter" zu machen. Ich habe ihn beruhigt, dass wir für meine Mutter (sie wird nicht alleine bleiben können wegen ihrer Parkinsonerkrankung) eine Lösung finden werden. Ich habe ihm gesagt, dass er so tapfer gekämpft hat und dass er einschlafen dürfe, dass ich ihn unendlich liebe und ihn immer in meinem HErzen tragen werde.....
Als ich gegangen bin, dachte ich - es bleiben ihm nur noch STunden. Das ist nun fast eine Woche her.
Inzwischen finde ich es fast unerträglich, ihn in diesem Zustand zu wissen. Er war zwar am nächsten Tag wieder ein wenig mehr bei Kräften, aber er muss auch oft sehr große Mengen erbrechen (ich vermute, dass wohl nichts mehr durch den MAgen in den Darm weitergeht) und das schwächt ihn zusätzlich.
Seltsamerweise wollte er vor ein paar Tagen keine Schmerztabletten mehr nehmen. Ich habe in einer Broschüre von dem Hospiz gelesen, dass das oft in den letzten Lebenstagen vorkomme .
Ich HOFFE, dass mein Vater (er ist wieder vollkommen klar bei Verstand), diesen Zustand nicht genauso schlimm empfindet wie ich es tue. Auch er hat keinerlei Interesse mehr an seiner Umwelt. Lediglich bei meiner Mutter spricht er noch ein paar Sätze. Wenn ich bei ihm bin, sage ich ihm, dass er ruhig schlafen solle, ich will nur dasitzen und seine Hand halten und bei ihm sein.
Was mag in solchen Menschen vorgehen? Diese Frage stelle ich mir dauernd. Ich habe ihn auch schon gefragt, ob er viel in der Vergangenheit sei, aber das verneint er .
Ich muss gestehen, dass in mir der Wunsch immer stärker wird, dass er einschlafen soll. Ist das egoistisch von mir, weil ich die Situation kaum noch ertrage? Vielleicht möchte mein Papa ja TROTZDEM noch leben ?!
Nächsten Mittwoch hat mein Sohn GEburtstag. Seine Sorge wird immer größer, dass es an diesem Tag passieren könnte. Auch ich fürchte mich davor.

Liebe Gabi, lieber MArkus, liebe Bianca und wer sonst noch in dieser Situation ist - ich wünsche unseren Lieben inneren Frieden und Schmerzfreiheit, und uns allen Kraft ohne Ende!

Elke
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