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Alt 10.10.2007, 11:16
bluesky76 bluesky76 ist offline
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Registriert seit: 10.10.2007
Beiträge: 11
Standard Meine Ma hat ein Glioblastom

Hallo zusammen,

länger bin ich schon stille Leserin in diesem Forum. Ich bewundere euch alle mit wieviel Kraft ihr durch all diese schwierigen Situationen geht. Auch ich möchte mir heute was von der Seele schreiben, in der Hoffnung, dass es mir danach eventuell besser geht. Vielleicht hat ja auch jemand antworten auf meine Fragen.
Bei meiner Ma wurde im Mai 2006 ein Glioblastom diagnostiziert. Nach erfolgreicher und gut überstandener OP, folgte Bestrahlung und Chemo. Über den Sommer ging es ihr ganz gut, bis sie dann im September unter einem Rezitiv zusammenbrach und erneut operiert werden musste. Auch davon erholte sie sich einigermaßen, wenngleich nun stärkere Einschränkungen der rechten Körperhälfte in kauf genommen werden mussten. Die sprachliche Fähigkeit hatte sich nach dieser Operation stark verschlechtert. Von da an wurde ihr wieder eine Chemotherapie verabreicht und all die anderen Medikamente wie Dexamethason etc.pp Ich habe sie nun zu mir geholt in eine Wohnung dicht bei meiner. Ich muss dazu erwähnen, dass ich noch Brüder habe , die aber alle über 800 km weit weg wohnen. Soll heißen, ich bin hier oben ziemlich auf mich allein gestellt. Freunde habe ich zwar und sie unterstützen mich auch wo sie können, aber sie können mich oft nicht verstehen, niemand kann sich (verständlicherweise) in meine Situation hineinversetzen, so sehr sie dies auch versuchen. Bis zum gestrigen Tag ging auch alles noch ganz gut. Außer das bei meiner Mutter durch die Cortisoneinnahme, die schon vorher vorhandene Osteoporose, weiter fortgeschritten ist und sie nun auch noch Frakturen im Lendenwirbelbereich aufweist die ihr starke Schmerzen bereiten und jede Bewegung zur reinen Qual werden lassen, hielt sie sich ganz wacker. Doch ihr Zustand verschlechtert sich zunehmend. So dass sich ihr Omkolge gestern entschieden hat die Chemothearpie nicht mehr fortzuführen, weil sie zum derzeitigen Zeitpunkt zu schwach ist. Er sagte mir, dass es klinisch keinen Sinn mehr macht, die Chemo weiterzuführen, da sich keine Besserung ihres Zustandes einstellt, sondern eher eine Verschlechterung. Er hat ja recht damit, denn den rechten Arm kann sie garnichtmehr benutzen, das sie darin kaum noch Gefühl hat, bzw. nicht in der Lage ist ihn zu benutzen. Laufen geht auch nur noch mit Unterstützung, da sie das rechte Bein kaum noch unter kontrolle hat. Sie übt zwar immer fleißig, aber auch die sprachliche Fähigkeit wird immer schlechter. Und das schlimmste für mich ist, dass sie mehr und mehr vergisst. Das eben gesagte und auch schon gleich wieder entschwunden. Selbst das Gedächtnisbuch und der Kalender helfen nicht mehr wirklich.
Mit der Chemo habe ich immer noch geglaubt, dass es beseer werden könnte oder sich der Zustand normal (wenn man davon reden kann) hält, aber nun habe ich nichtmal mehr den Strohhalm. Ich kann doch jetzt nur noch darauf warten dass dieses Ding in ihrem Kopf wieder anfängt zu wachsen...Dieses Warten (auf was auch immer) macht mich ganz krank. Hat jemand Erfahrungen darin, welche Auswirkung das Absetzen der Chemotherapie hat? Bisher hat sich der Resttumor, der nicht entfernt werden konnte nicht weiter bewegt, aber das letzte MRT ist auch schon wieder 6 Wochen her. Meine Ma sitzt ganz oft zu Hause und weint und sagt mir, dass sie am liebsten aus dem Fenster springen würde wenn sie könnte. Sie kann nicht mehr alleine raus, ist den ganzen Tag alleine zu Hause (außer wenn der Pflegedienst vorbeischaut), da ich arbeiten gehe und hat natürlich genug Zeit, über ihre Situation nachzudenken. Meines Erachtens müsste ich sie in ein Pflegeheim geben, da ich sie nicht mehr guten Gewissens alleine zu Hause lassen kann. Aber sie will einfach nicht, weil sie der Meinung ist, dass geht alles noch.
Oje, ich hab jetzt wohl viele Informatione etwas wirr in die Tasten gehauen. Ich hoffe einfach, dass ich hier Menschen finde, mit denen ich mich ausstauschen kann, die ähnliche Erfahrungen haben/machen wie ich. Ich würde mich sehr freuen von euch zu hören.

Bluesky
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